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RepRap Prusa oder MakerBot?

geschrieben von juergenf 
RepRap Prusa oder MakerBot?
27. November 2011 07:22
Hallo Forum,

kurz zu meiner Vorstellung: bin E-Ingenieur und plane seit Jahren Richtfunk-Strecken und IP-Netze...
... und möchte demnächst in die faszinierende Welt der RepRaps einsteigen.

Nun zu meiner vielleicht kätzerischen Frage: Was würde Ihr momentan zum Kauf empfehlen? Einen Prusa oder einen MakerBot neueste Generation?
Ich habe hier und in anderen Quellen mal ein wenig in den Foren gelesen und sehr widersprüchliche Aussagen gefunden, u.a. zum Microstepping.
Wenn ich das richtig verstanden habe, setzt ja auch die neueste Version des MakerBot jetzt Microstepping ein, hat einen neuen Extruder, der feiner arbeitet und auch die Elektronik scheint komplett überarbeitet zu sein (bessere Schrittmotoren, bessere Treiber, die mehr Strom (auch höhere Spannungen) vertragen und sogar eine Erweiterbarkeit für weitere zwei Achsen und diverse RS485-Schnittstellen). Die Ansteuerung des Steptruders ist wohl auch verbessert worden.

Würde mich über zahlreiche Antworten freuen, die meinen Einstieg dann hoffentlich einfacher machen.

Jürgen (aus Ebersbach, östlich Stuttgart; ja abstimmen war ich auch schon winking smiley )

3-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.11.11 11:56.
Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
28. November 2011 06:56
Der MakerBot ist ein Industrieprodukt, eine RepRap ist zum selber bauen und weiter entwicklen.

Es kommt also darauf an, was man unter "einsteigen" versteht. Für Manche ist das höchste der Gefühle "es druckt", Andere sehen in RepRap ein sich ständig weiter entwickelndes Projekt. Für "es druckt" reicht ein MakerBot. In Qualität und Preis ist eine Prusa besser. Die Meinungen hier im Forum sind da ziemlich eindeutig.


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Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
28. November 2011 07:03
Ich habe den Makerbot im Fablab der RWTH-Aachen erlebt. Eine prima Maschine.

Dann habe ich mir einen Repstrap gebaut, eine Mini-Mendel-Baustelle zu Ende gepfuscht und mir jetzt einen Prusa mit selbst konstruierten "Verbesserungen" gedruckt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn das Reprap-Fieber Dich erst wirklich ergriffen hat, wirst Du Dir sowieso irgendwann einen eigenen Drucker bauen. Einfach, weil Du es kannst.

Mein Rat: Dann fang doch gleich damit an. Du würdest Dich sonst nur dabei ertappen, wie Du mit dem Makerbot reprap-Teile druckst. Und wenn die erstmal gedruckt sind, wollen die auch zusammen ... winking smiley
Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
28. November 2011 07:13
Das sind alles schon sehr überzeugende Argumente. Auch gefällt mir das viele Holz beim MakerBot eigentlich nicht so sehr. Metall macht auf mich da einen stabileren, verzugsfreieren EIndruck.

Wie sieht es denn mit der Elektronik aus? Die neue MakerBot erschein mir ja sehr gut oder sind auch da die Alternativen überlegen? Diese 4th Gen. Elektronik ist schon sehr variabel und ausbaubar. Klar könnte man sich auch alles zusammensuchen, Platinen entwerfen und produzieren lassen, letztendlich will man aber auch mal irgendwann 'was drucken. Was nicht heißt, dass man danach nicht ständig nach Verbesserungen sucht um diese zu implementieren.

Wie ist das denn mit dem Extruder? Der Stepstruder MK7 soll sehr ausgereift sein oder sind auch hier wiederum Alternativen besser?

So ein Selbstbau-Wochenende, wie demnächst in Köln wäre ja schon sehr reizvoll. Wenn da im Großraum Stuttgart mal was wäre, könnte ich mich wahrscheinlich nicht mehr zurückhalten.
Meine Finanzministerin zu überzeugen, habe ich am Wochenende schon begonnen. Wird aber noch ein hartes Stück Arbeit winking smiley

Jürgen
Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
29. November 2011 11:19
Quote

Auch gefällt mir das viele Holz beim MakerBot eigentlich nicht so sehr. Metall macht auf mich da einen stabileren, verzugsfreieren EIndruck.

Der Holzrahmen ist am MakerBot vermutlich noch das Beste. Denk an die vielen Verschraubungen an einem Mendel. Eine jede davon ist mehr oder weniger ein Gelenk.

Quote

Wie sieht es denn mit der Elektronik aus?

Die Gen4 ist kompliziert, teuer und ohne Oszilloskop nicht optimal einstellbar. Er gibt doch nun wirklich mehr als genug RepRap-Elektroniken: Gen6, Gen7, Sanguinololu, RAMPS, Teenslyu, Melzi, ...

Quote

Der Stepstruder MK7 soll sehr ausgereift sein

Wo hast Du nur all diese Weisheiten her? Von der MakerBot Seite? Da steht natürlich, dass das ausgereift ist, klar.

Ich bin ja nun mehr als ein Jahr jeden Tag dabei. Vom MakerBot redet eigentlich fast niemand mehr, diese Firma hat sich von RepRap ziemlich abgekoppelt.


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Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
29. November 2011 13:23
Hallo Traumflug,

danke für die ausführliche Antwort mit direktem Textbezug.
Ich möchte hier niemandem auf die Füße treten und gebe sicher auch keine Weisheiten von mir, nur Thesen, die ich in den letzten Tagen so aufgesammelt habe.
Zugegebenermaßen bin ich als erstes auf der MBI-Site gewesen und habe die amerikanisch-typischen Marketing-Aussagen gelesen.
Schließlich habe ich dann jedoch den Weg hier in's Forum gefunden (wer kauft schon gerne die Katze im Sack?) und hoffe hier auf Antworten.

Leider ist sowohl das Forum als auch die eigentliche Homepage relativ unstrukturiert. Man findet dort kaum eine Aussage, was denn momentan (nicht vor 6 Monaten oder gar längeren Zeiträumen) wirklich sinnvoll ist für den Einstieg. Die Erfahrung, die Ihr erfahrenen "Rep-Rapper" nun mal habt, fehlt Neulingen eben.
Da helfen schulmeisterliche Antworten nicht weiter. (ist nicht persönlich gemeint!)

Ich freue mich also weiter auf konstruktive Anregungen und Empfehlungen, da ich auf jeden Fall in's 3D-Printing einsteigen werde. Fehler am Anfang, die unter Umständen dann auch noch (überteuerte Bausätze) in's Geld gehen können, würde ich nur gerne vermeiden und hoffe auf Euere Empfehlungen und Tipps. Auch Bezugsquellen sind nur schwer zu finden...

Ihr seid die Experten smiling smiley

Viele Grüße

Jürgen
Anonymous User
Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
29. November 2011 14:18
Quote
Auch Bezugsquellen sind nur schwer zu finden...

hier sind sie:
http://reprap.org/wiki/Mendel_Buyers_Guide

ich habe mit null plan einen mendel gebaut und trotz forum und der geballten erfahrungen hier muß man trotzdem schon alleine seine fehler machen um daraus zu lernen.

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.12.11 05:11.
Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
30. November 2011 03:42
Quote

Ich möchte hier niemandem auf die Füße treten

Keine Sorge, das passiert schon nicht. Wenn ich ein bisschen rauh daher schreibe ... das Thema wurde schon 75 Mal behandelt und trotzdem hast Du Recht, dass das Wiki unübersichtlich ist. Zu viele Leser, zu wenig Schreiber. Dabei könnten auch Anfänger schreiben.

Die derzeit gängigen Elektroniken sind RAMPS, Sanguinololu und Gen7. RAMPS für die Freaks (kann einen zweiten Extruder), Sanguinololu für kaufen, funktioniert und Gen7 für Selbermacher. Die technischen Unterschiede sind vernachlässigbar. ARM-basierte Elektroniken gibt es schon, aber das ist noch recht experimentell und bringt zwar mehr Rechenleistung, aber keine prinzipiellen Vorteile.


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Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
30. November 2011 04:14
Einen Reprap mit allem was du so brauchst kriegst du für 500 EUR. Als Ingenieur hast du aber evtl. Elektronikkram etc. schon zu Hause rumliegen, dann sind es vermutlich eher 400-450. Da du ja eher der Basteltyp zu sein scheinst ist das vermutlich die beste Alternative. Auf diese Weise kriegst du ne recht simple Maschine die aber schon funktioniert, daran rumbasteln und verbessern kann man aber ewig.
Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
30. November 2011 04:18
Traumflug Wrote:
-------------------------------------------------------
> Auch gefällt mir das viele Holz beim MakerBot
> eigentlich nicht so sehr. Metall macht auf mich da
> einen stabileren, verzugsfreieren EIndruck.
>
> Der Holzrahmen ist am MakerBot vermutlich noch das
> Beste. Denk an die vielen Verschraubungen an einem
> Mendel. Eine jede davon ist mehr oder weniger ein
> Gelenk.

Im Fablab hat der Holzrahmen des Makerbot mal etwas Wasser abbekommen. Die Begeisterung über den Holzrahmen ist dort seitdem etwas begrenzt ...
Re: RepRap!
02. December 2011 07:35
Um mich auch mal wieder zu Wort zu melden: Vielen Dank für die vielen (teilweise auch konstruktiven) Antworten.
Wie Traumflug schon geschrieben hat: sie richtigen Antworten zu finden ist hier im Forum nicht einfach.
Die "alten Hasen" sind gelangweilt und antworten auf die 75. Wiederholung von Fragen entsprechend,
Neueinsteiger suchen fast vergeblich nach Infos.

Meine Entscheidung zu Gunsten eines RepRap steht zwischenzeitlich fest. Welcher es wird ist, auch aufgrund ungenauer Antworten hier
"Einen RepRap bekommst Du schon für ..." ja welchen denn und welcher Shop o.ä. ist zu empfehlen? noch nicht ganz 'raus.

Vielen Dank auch für die PMs, die ich bekommen habe, waren noch am hilfreichsten.

Es macht sicher Sinn, dass man einige Fehler selbst macht aber warum soll den jeder Neueinsteiger das Rad neu erfinden müssen?

Man kann auch alle Einzelteile bei diversen Anbietern zusammensuchen und nach bewährten Anleitungen bauen. Was spricht aber dagegen einen Komplett-Bausatz
(oder zwei: einen für die Mechanik, einen für die Elektronik) zu kaufen um so zumindest die Zeit für den Einkauf etwas abzukürzen?

Ein wenig unsicher bin ich da noch bei der Frage, was denn in den Bausätzen wirklich enthalten ist. Wirklich alles, so dass am Ende ein komplett funktionierender RepRap als 3d-Drucker auf dem Tisch steht, den ich mit ReplicatorG-Daten füttern kann (möglichst autark, also mit SD-Kartenleser, damit ich meinen Rechner dann wieder produktiv für meinen Job (um mir den RapRap auch leisten zu können) nutzen kann)? Aber wenn ich wieder etwas Zeit übrig habe, werde ich sicher auch da schlauer.
Momentan geht der Job eben mal wieder vor und als Selbständiger habe ich leider nicht um 17 Uhr Feierabend und kann meine Hobbys pflegen.
Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
02. December 2011 08:17
Der Prusa Mendel hat weniger Teile und ne kürzere Bauzeit als der Mendel. Er ist damit auch billiger. Dafür ist die Z-Achse beim Mendel besser.

Die Kosten lassen sich nicht so einfach festlegen. Es kommt eben darauf an wieviel du dir selbst im Baumarkt zusammensuchst. Ein Komplettkit ist immer teurer als sich die Teile einzeln zu kaufen. makergear hat soweit ich weiß das qualitativ beste Komplettpaket bei dem wirklich alles dabei ist. [www.makergear.com]

Ich habe mir das Prusa Hardware-Kit und die Motoren von hier gekauft: [thingfarm.org]
Dann die Plastikteile, Extruder, ZAchsen Federn und außerdem noch 2 608 Kugellager von hier: reprap-fab.org Beachte das Wolfgang Zahnräder für T5 verkauft, bei thingfarm ist standardmäßig t2.5 eingestellt.
Gen7 von Traumflug, dafür braucht man dann noch diese Teile: [secure.reichelt.de] (da ist wie du siehst auch ATX Netzteil, Lötkolben, ... mit dabei und die Kabel sind überproportioniert)
Schließlich von hier: [shop.grrf.de] 4 Pololus, Pololu-Kühler und Plastik.

Dann im Baumarkt noch die Holzteile und Tesa 4840 zum drucken wenn du PLA druckst. Oder ein beheiztes Druckbett für ABS (ebay?).
Anonymous User
Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
02. December 2011 13:23
hallo jürgen,

wie gesagt habe ich wie du gerade bei null angefangen.
ich habe im wiki alle informationen und bezugsquellen vor dem bau gefunden.
nach dem bau habe ich alle informationen zum drucken hier im forum gefunden.
ich bin auch selbständig und kann meinen hobbies auch nicht ab 17h frönen.
alles in allem habe ich annehmbare zeit in den drucker investiert und habe lernen müssen.
das wird dir auch nicht erspart bleiben.
und du hast recht, daß die 'alten hasen' hier kein basiswissen aus dem wiki im einzelunterricht geben.

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.12.11 05:09.
Re: RepRap Prusa oder MakerBot?
02. December 2011 15:12
Quote

und du hast recht, daß die 'alten hasen' hier kein basiswissen aus dem wiki im einzelunterricht geben.


Bist du das sicher ? spinning smiley sticking its tongue out


Mfg
Wolfgang
Aller Anfang war schwer - Wolfstrap Reprap-fab.org Meine Meinung

Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
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