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Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?

geschrieben von VDX 
VDX
Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
26. December 2018 14:15
Hallo Leute,

... mal wieder ein Versuch, über das "Schwarm-Bewußtsein" der RepRap-Community zu einer brauchbaren Einschätzung zu kommen winking smiley

Beim Grübeln über die Hintergrunde und eventuelle Weiterentwicklungen des "Schwimmende Inseln-Story-Projekts" bin ich auf mehrere Methoden gekommen, wie absolute "high-tech"-Materialien mit aktuell verfügbaren Mitteln/Möglichkeiten hergestellt werden können.

Ein paar der Ideen/Konzepte will ich "verklausuliert" auch noch in die Geschichte einbauen ... mit ein paar anderen bin ich aber am überlegen, ob ich sie veröffentlichen soll, um mir "patentrechtlich den Rücken freizuhalten" .... oder evtl. doch versuchen, einen Industrie-Partner zu suchen, der interessiert daran wäre -- um damit Geld und Optionen für das eigentliche "Müll-Insel"-Projekt zusammenzubekommen confused smiley

Darunter sind z.B. Ideen, wie aus organischen Basis-Werkstoffen "kugelfeste" Folien oder carbon-keramische Super-Fasern mit *zig- bis hundertfacher Reißfestigkeit von Stahlfasern mit sehr hoher mechanischer Beständigkeit gegen Abrieb und Seewasser herzustellen wären ... und auch gleich ein paar passende "Killer-Applikationen" dafür ...

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.12.18 14:19.


Viktor
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Aufruf zum Projekt "Müll-freie Meere" - [reprap.org] -- Deutsche Facebook-Gruppe - [www.facebook.com]

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Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 03:31
Ist echt schwer ohne einen genaueren Anhaltspunkt dazu Tips oder Lösungen anzubieten.
Eine Patentierung ist aufwendig und teuer.
Vielleicht gibt es auch eine Lösung, wo jeder sich mit einem kleinen Betrag beteiligen könnte.
Ich könnte mir eine art gemeinnützigen RepRap Verein/Stiftung vorstellen, wo Patente, Spenden und Ideen gesammelt und vermarktet werden können.
Auch könnten einige Ideen aus dem Forum gegen kommerziellen Missbrauch geschützt und Lizenzgebühren von Firmen gesammelt werden.

Wie könnte sowas Rechtlich aussehen?
Darf man größeren Profit erwirtschaften um spätere teure Ausgaben (Schiffe/Maschinen) zu finanzieren?
Wer soll das Verwalten?
Wie sorgt man dafür, daß keiner später ausreißen kann, um sich die Taschen zu stopfen?

Gruß Micha
VDX
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 05:49
Hi Micha,

... ja, das sind teilweise auch meine Bedenken - selbst eine "gebundene Stiftung" läßt sich ausnutzen oder mißbrauchen (wie aktuell an der Trump-Stiftung zu sehen).

Mit Gebrauchsmustern und Patenten habe ich bisher auch keine positiven Erfahrungen sammeln können - mein Gebrauchsmuster von 1995 zum ersten CO2-Lasercutter für einen "Einstiegspreis" von 7500 DM mit "3D-Option" (versteckte Option fürs LOM-"3D-Drucken") hat nichts eingebracht ... mein damaliger Chef hat das Projekt mangels Interesse nach 2 Prototypen/Vorseriengeräten eingestellt ... und heute ist es DAS "Referenzdesign" für all die kleinen K40 und ähnlichen Lasercutter eye rolling smiley

Ein paar spätere Patente von 1999 bis 2004 zu Mikro-Antrieben, super-tiefenscharfen Mikroskop-Optiken und "Femtoliter-Dipensen" haben auch nichts gebracht und wurden nach 1 bis 3 Jahren freigegeben ...

Solche Ideen im Forum zu "veröffentlichen", um damit Fremdpatente zu verhindern, scheint auch nicht so richtig zu funktionieren - einiges, was wir hier "in der Öffentlichkeit" diskutiert haben, wurde Jahre später doch patentiert oder als "Innovation" einer Firma oder Förderpojekt-Gruppe gefeiert eye popping smiley

Auch würde ein reines D- oder deutlich teureres EU-Projekt die Patentierung in den USA, China oder sonstwo nicht verhindern ... und ein "World"-Patent ist praktisch unbezahlbar eye rolling smiley

Solange es um die Schutzrechte (bzw. den "Rücken freihalten") in Deutschland geht, würde auch schon ein günstigerer Gebrauchsmuterschutz, der nach einem Jahr wieder freigegeben wird, reichen ... allerdings nicht für einen weltweiten Schutz.

Und dieses "Insel-Projekt" ist außerdem noch außerhalb aller staatlichen Regulierungen in "internationalen Gewässern" angesiedelt, was das rein rechtlich nochmal völlig neu definiert, so daß hier auch noch mal die rechtlichen Implikationen überdacht werden müssen ...



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Das mit dem "später ausreißen und sich in die eigenen Taschen stopfen" haben wir hier bei RepRap mit der Firma Makerbot erlebt - einer der Gründer von Makerbot hat vorher die RepRap-Elektroniken bis zur Gen3 im Rahmen der Community als OpenSource entwickelt -- dann ist er auf Betreiben seines Partners "kommerziell ausgerissen" und nach einem Jahr Kooperation mit der Community ist Makerbot dann ganz groß "durchgestartet" eye popping smiley


****************************


Meine Intention ist weniger, mit den Ideen reich zu werden (obwohl das anderweitig helfen könnte), als eher eine bessere Startbasis und Überlebenswahrscheinlichkeit für die "Insel-Projekte" zu bieten.

Mit der Zeit dürfte sich das dann sowieso verselbständigen -- spätestens, wenn sich da draußen wirklich eigene "Insel-Nationen" entwicklen würden ...


Viktor
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VDX
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 05:54
... ich bin am Überlegen, den gleichen Thread im Hauptforum auf Englisch auch nochmal zu starten - da sind evtl. mehr Leute mit einem "globalen Blickwinkel" unterwegs ...


Viktor
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Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 07:02
Das mit deinem Gebrauchsmustern und Patenten ist echt ärgerlich. Es ist wie fast immer! Solange man nicht zur richtigen Zeit mit der richtgen Idee zu den richtigen Personen kommt, hat man praktisch keine Chance.

Quote
VDX
Solche Ideen im Forum zu "veröffentlichen", um damit Fremdpatente zu verhindern, scheint auch nicht so richtig zu funktionieren - einiges, was wir hier "in der Öffentlichkeit" diskutiert haben, wurde Jahre später doch patentiert oder als "Innovation" einer Firma oder Förderpojekt-Gruppe gefeiert eye popping smiley

Das sehe ich auch als eines der Hauptprobleme. Der Ideenverfasser ist sich die Tragweite seiner Innovation anfangs evtl. gar nicht bewusst. ich Und hat später nicht die Mittel sich gegen die kommerzielle Ausbeutung seiner Idee durchzusetzen.
Gegen die Patente könnte man sicher klagen, aber wer kann sich das schon leisten.
Auch könnte man vor Erteilung der Patente Einspruch erheben, aber wer hat die Zeit alle Patentanträge auf Verletzung seiner Rechte zu prüfen.


Quote
VDX
Auch würde ein reines D- oder deutlich teureres EU-Projekt die Patentierung in den USA, China oder sonstwo nicht verhindern ... und ein "World"-Patent ist praktisch unbezahlbar eye rolling smiley

Auch ein Riesenproblem. Solange man kein Patent hat, welches global anerkannt wird. Bremst man nur die Weiterentwicklung und Vermarktung (somit auch die Kaufkraft) im eigenen Land. Verstehe gar nicht warum da in Zeiten der Globalisierung von der Politik aus da nicht weiter gedacht wird.
Warum muß ein Globales Patent denn so viel teurer sein?

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.12.18 09:12.
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 08:02
Quote
VDX
... ich bin am Überlegen, den gleichen Thread im Hauptforum auf Englisch auch nochmal zu starten - da sind evtl. mehr Leute mit einem "globalen Blickwinkel" unterwegs ...
Ich denke nicht das es an Leuten manngelt. Eher daß keiner weiß wie er da aktiv oder inaktiv mithelfen kann. Ich persönlich wüsste auch nicht was ich wirklich leisten könnte. Zwischen Beruf und Familie bleibt mir dazu nicht viel Spielraum.
Eventuell noch, falls sich die Gelegenheit bietet, meinen Chef für dass Thema zu begeistern, der hätte sicherlich die Möglichkeiten und die Firmen das Thema ganz groß zu machen. Dann ist aber auch die Gefahr, das das ganze wiederum zu Kommerziell wird.
Ich bezweifle aber, ob sich eine Gelegenheit bietet, ohne zu forsch auf ihn oder seiner Familie zu zu gehen.
Auf alle Fälle werde ich aufpassen, den Moment der Chance, nicht zu verpassen.
VDX
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 10:02
Quote

Ich denke nicht das es an Leuten manngelt. Eher daß keiner weiß wie er da aktiv oder inaktiv mithelfen kann.

... das erhoffe ich mir ja ... allerdings ist die Beteiligung (wenn auch nur rein als Diskussion) in den letzten paar Wochen stark zurückgegangen ... und auch vorher waren es nur ganz wenige "alte Bekannte", die überhaupt was dazu geschrieben haben confused smiley

Zuerst muß die Idee und das "Projekt" bekannt gemacht und zu einer aktiven Diskussionsbasis aufgebaut werden - und hier suche ich noch den richtigen Zugang.

Mir ist auch klar, daß das eine ziemlich langristige Aufgabe ist - beim Start des RepRap-Projekts hat es auch ein paar Jahre gedauert, bis die Community nennenswert angewachsen war ... und schau mal was heutzutage mit dem FDM-Kunststoff-3D-Druck so abgeht cool smiley

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.12.18 10:03.


Viktor
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Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 10:23
Moin Viktor.
Ich würde ja auch gerne helfen, aber mein Wissen ist auf dem Gebiet zu gering und ich habe da auch wenig Ideen außer Verarbeitung der Abfälle und neu strukturieren. Ich kann mich mit dem Gedanken der Inseln auch nicht so anfreunden. Wie sollen die verankert werden und wo gibt es dafür flache Gewässer, die nicht irgend einem Staat gehören. Und zerstört man nicht mit den Inseln dann das Gebiet nachhaltig. Es sind im Vorfeld so viele Fragen zu beantworten, bevor man das eigentliche Problem angehen kann. Das alleine dauert viele Jahre.


Liebe Grüße aus Kaltenkirchen.
Frithjof
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VDX
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 12:51
Hi Frithjof,

die "Inseln" sollen zu Begin gar nicht verankert werden, sondern in/neben den Müllstrudeln "mittreiben" - die "Müllstrudel" sind riesige Strömungs-Wirbel, wo sich die Meeresströmungen umschichten und die darin "schwebenden" Teile bilden riesige, extrem langsam rotierende "Strudel" von bis zu 1000km Durchmesser von der Oberflche bis zum Meeresboden in mehreren Kilometern Tiefe.

Durch die direkte Nähe soll der langwierige und treibstoffintensive Ab-Transport vermieden werden, wie er für die anderen Müllsammel-Pjekte geplant ist - der "Projekt-Standort" ist also jeweils auf der offenen See und die Leute, die da mitmachen sollten sich eher auf Monate bis Jahre auf den Schiffen und "Insel-Flößen" Einrichten.

Wenn sie mal "groß genug" sind, kann durchaus über eine "Verankerung" über einem unterseeischen Berg oder auch neben/über einer der vielen bis dahin durch den steigenden Meeresspiegel teilweise oder komplett untergegangenen Inseln nachgedacht werden, um sie z.B. als "Ersatz-Insel" für die bisherigen Bewohner einzusetzen. Daür müssten sie von den "Müllstrudeln" zur neuen Zielposition transportiert werden bzw selber angetrieben (siehe die Vorschläge zu "Makro-Lamellenantrieben" in den Porjektbeschreibungen) dahin driften.

Auch eine Verankerung über Trossen zu Ankerstrukturen im Meeresboden kann sinnvoll sein - wenn man sich weiter weg als 200km von der nächsten Küste entfernt positioniert, ist man außerhalb der "AWZ"-Zonen und damit auch außerhalb aller Gebietsansprüche winking smiley

Solche "superstarken seewasserfesten" Ankerseile oder Verbindungselemente sind mit einige der Konzepte aus meinem "Innovations-Pool" - auch unter den Inseln bis in mehrere Hundert Metern Tiefe "angehängte" Plattformen als Pflanz-Basis für Kelp (50m Tiefe) oder verschiedene "Korallen-Plantagen" und auch verschiedene großvolumige Unterwasser-Biotope wären damit machbar.

***

Und wegen Ideen für den Einstieg - mit eins der Kernthemen ist die "Inertialisierung" von Kunststoffen, um sie aus der Nahrungskette herauszuhalten (Stichwort "Mikroplastik") oder zumindest chemisch/physikalisch soweit zu modifizieren, daß sie beim Zerkleinern (Abbröcklung und Abrieb des Insel-Bauaterials) weniger belastend für die Organismen sind, die sie aufnehmen oder schlucken.

Denkbar wären z.B. DIY-Versuche mit Schnellkochtöpfen/Autoklaven/Brennöfen, Wasser, Öl oder anderen Lösemitteln sowie verschiedenen Säuren oder Laugen (oder in den Brennöfen auch ohne Alles), um zu schauen, was die Töpfe/Öfen aushalten und unter was für Bedingungen (chemisch/thermisch voraktiviert oder katalytisch) sich Kunststoffe unter Luftabschluß (Schutzgas oder CO2 oder Methan?) maximal "karbonisieren" lassen.

Das Ziel ist, aus den verschiedenen sortenrein vorsortierten oder auch wild gemischten, aus dem Müll gesammelten Kunststoffen eine Art Bitumen oder möglichst reinen Kohlenstoff zu bekommen - damit kommen der Plankton und auch die Pflanzen und größeren Meeres-Lebewesen deutlich besser zurecht, als mit zerkleinerten Kunststoffpartikeln.

Aus anderen Versuchen weiß ich, daß sich z.B. Stroh, Holz oder beliebige andere Pflanzliche Materialien mit etwas Wasser und Zitronensäure unter Luftabschluß in einem Schnellkochtopf bei 120°C mit der Zeit zu Torf und später zu einer Art "Roh-Öl" und noch später zu Kohle umwandeln lassen ... wer weiß bis wohin das zu modifizieren geht, und ob man statt Pflanzen nicht auch schon direkt zerkleinerten Kunststoff dafür nehmen kann winking smiley

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.12.18 13:05.


Viktor
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Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 16:54
Das Hauptproblem was Viktor momentan gerade hat.
Wie kann er solche Ideen mit anderen zur Weiterentwicklung freigeben oder Profit für das "Projekt" erwirtschaften.
Wie schützt man diese Ideen und Verfahren.
Im schlimmsten Fall schaut das echt mies aus!
Man entwickelt etwas wirklich geniales.
Ein Mega-Konzern klaut die Idee und vermarktet diese unter seinem Patent Weltweit mit riesen Profit.

Es entsteht wahrscheinlich ein Jahrelanger Patentstreit, den man entweder Finanziell nicht gewinnen kann, oder in irgendeiner Stelle des Prozesses wird eine Schraube links statt rechts herum gedreht und als "die Innovation schlechthin" verkauft wird.
Man selbst steht letztendlich mit einem riesen Minus da, darf es weder verwenden noch weiterentwickeln und Riskiert hohe Lizenzgebühren oder Strafen wenn man sich nicht daran hält.

Ich wäre fast für eine art Globale Stiftung um sowas zu schützen und der Allgemeinheit/Projekt zur Verfügung zu halten.
Eventuell gibt es sowas ähnliches ja bereits. Oder es baut sich eine große Community auf wo jeder einzelne seinen kleinen oder größeren Beitrag leisten kann. entweder durch Spenden, Verwaltungsaufgaben, Entwicklung oder anderweitiges vorantreiben des Projektes. Könnte mir vorstellen das einige "Erfinder" in der Reprap/open Source Community geneigt wär Ihre Idee unter den Namen/Schutz der Stiftung zu stellen bevor sie von anderen abgekupfert und vermarktet werden. Mit ausreichend Mitteln könnte man dann sogar bestimmt auch noch ein oder 2 schritte weiter gehen.

@ Fridi Ich glaube auch nicht das Viktor darauf besteht, das es unbedingt ein "Schwimmender Kontinent" sein muß, aber bei diesen riesigen Müllberg der da schwimmt sollte man groß und auch wirtschaftlich rational denken.
Wenn sich später durch voranschreiten der Technologien rausstellen sollte, das die gewonnenen Rohstoffe durch mehrere hundert bis tausende kleiner Plattformen die mit Super-stabilen Pipelines mit den Festland verbunden sind und fest in den Strudel verankert werden (Nachschub für die Filter und Auffanganlagen kommt dann Praktischer weise von ganz alleine) sinnvoller und Finanzierbarer sind, wär er wahrscheinlich der letzte der dagegen an geht.
Evtl. lassen sich dann mit den Rohstoffen überschwemmte verwüstete Regionen Retten.
Aber in desem Falle Prophezeie ich schon die ersten sogenannten Umwelt Aktivisten, welchen die regionale Umwelt wichtiger ist als die Globale ist. Und der meinung sind das, das Überfluten ein natürlicher Prozess ist der nicht gestört werden darf.
Die Natur holt sich nur das wieder was ihr zusteht. usw.

Da bleibe ich doch eher bei der Idee Insel/Kontinent mit dem verbundenen größtenteils rechtsfreien Raum mit den damit verbundenen Vorteilen.

Ich habe Viktor hier jetzt absichtlich nicht direkt angesprochen, da ich möchte das sich die Diskussion hoffentlich mal verselbständigt und Viktor sich nicht nach jedem 2. oder 3. Kommentar rechtfertigen muß oder das ganze mit neuen Ideen in schwung bringen muß.

Gruß Micha
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 18:02
Micha, du hast hier das Thema Gewinn angesprochen. Und es gibt dazu den weltweiten Wunsch, den Kunststoff umzuwandeln.
In diesem Falle ist es doch egal, wer das macht. Soll doch der , der die Meere reinigt, damit auch Geld verdienen. Dann ist doch der Zweck erfüllt. Da wäre dann eine Patentierung nur hinderlich.


Liebe Grüße aus Kaltenkirchen.
Frithjof
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VDX
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 18:58
... bei der Frage zur "Patentierung" geht es vor Allem auch darum zu vermeiden, daß eine "geniale Idee" von einer Firma übernommen und patentiert wird, woraufhin dann den eigentlichen Erfindern deren Verwendung/Umsetzung in der Öffentlichkeit untersagt werden kann !!

Andererseits können wirklich gute Konzepte durchaus auch wirtschaftliche Auswirkungen haben, also als Geld/Gewinn zur Unterstützung bzw. Finanzierung des Projekts herangezogen werden ... solange nicht jemand auf einen Weg kommt, das Geld für seine eigenen Zwecke "abzuzweigen" sad smiley


Viktor
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Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
27. December 2018 19:56
Auch hat man die Möglichkeit Lizenzen für sein Patent zu vergeben.
Das heißt man kann jemandem anders gegen eine Gebühr oder auch unter bestimmten Bedingungen erlauben das Patent zu nutzen.
Das kann mitunter ein großer Vorteil für alle beteiligten Firmen und Organistationen sein. Auf Konventionell geförderten Rohstoffen verlangt man Lizenzgebühren und bei Gesammelten oder gefischten Müll bestimmt man nur Territoriale Rechte oder eben gar nichts.

Gruß Micha
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
28. December 2018 03:44
Hallo,

Viktor ich kann deine Bedenken verstehen, aber die Kunst ist es z.B. ein Patent nicht zu beantragen sondern es vor allem auch zu verteidigen. Es scheint dass du da ja schon mal diese negative Erfahrungen gemacht hast.

Ich selbst bin immer über Josef Prusa verwundert. Zig Drucker basieren auf seinem Design und seinen Idee von Verbesserungen. Trotzdem hat er es geschafft eine recht erfolgreiche Firma aufzubauen. Evtl gibt es technische Details die sonst kein anderer umsetzen kann oder es recht lange dauern wird und du kommst zu einer ähnlichen Lösung, dass du auch daran beteiligt werden kannst.

Ich kann mir vorstellen, wenn du deine Idee medienwirksam bei einem Wettbewerb oder ähnlichem vorstellst, dass du damit z.B. Patente von größeren Firmen blockieren kannst. Bei der Neuheit von Patenten kommt es darauf an, dass ein mittelmäßiger Techniker/ Ingenieur mit normalen Mitteln die Informationen finden kann. Z.B. googelt man nach News, Veröffentlichungen oder ähnliches und macht sich dann ein Bild. Einen Beitrag in einem Blog oder Forum fällt da sicherlich raus, wenn es nicht deutlich ersichtlich ist.

Ich wünsche dir viel Erfolg mit deiner Idee.

Viele Grüße
VDX
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
28. December 2018 04:00
... ich hatte schon vor über 30 Jahren, als ich gesehen hatte, wie Müll-Deponien mit Erde abgedeckt und "begrünt" wurden, die Vorstellung, daß dieser "vergrabene/versteckte" Müll in Zukunft mal mit einer der wertvollsten "Ressourcen" werden würde, weil hier hochkonzentriert alles mögliche an Materialien (Kunststoff, Glas, Keramik, Metall, Chemikalien, ...) zur verfügung steht, wenn man mal die Gewinnung und (molekular-) chemische Verarbeitung in den Griff bekommt.

Bei den "Müll-Strudeln" sehe ich das ähnlich - die größten Umwelt-Probleme unserer Zeit erzeugen gleichzeitig die effektivsten "High-Tech"-Ressourcen für unsere Nachkommen eye popping smiley

Wenn ich weiter "interpoliere", welche Fertigungsmethoden und Materielien künftig machbar sein könnten, komme ich auf eine "Kohlenstoff-Technologie".

Carbon, Graphen, Nanotubes, Diamant, ... - das sind alles auch heute schon "Super-Materialien", deren Möglichkeiten bisher nur andeutungsweise erkannt und genutzt werden ... bzw. bei Diamant noch etwas zu "teuer" für den Alltagsgebrauch im größeren Umfang.

Und nun überlegt mal, woraus die heutigen "Umweltprobeme" bestehen? - Kunststoffe sind "Kohlemwasserstoffe" ... CO2 oder Methan lassen sich aus der Atmosphäre "abfischen" - entweder in Form von Pflanzenmaterial oder als Methanhydrat ... alles andere als Filtrat oder chemische Gewinnung aus dem Meer bzw. Salz-Elektrolyse ...

Was immer wieder gesagt wird - "zuviel Energie" / "zu teuer" ... das gilt nur in unserer gegenwärtigen "Wertschätzung" über die Geldwirtschaft bzw. "Wertschöpfungskette", wo Reichtum automatisch neuen Reichtum generieren muß.

Mit einer anderen Sichtweise und Zugang zu Ressourcen und Energie (Solar, Wind, Wellen-/Tidenhub, Strömung, Temperaturunterschiede, ...) könnte sich das evtl. in Richtung "Zeitbedarf" als Wert-Basis verlagern - dann zählt eventuell auch wieder die "man-power" des Einzelnen, weil der grundsätzliche Zeitbedarf dann in Mann-Tagen/Wochen/Monaten/Jahren berechnet würde ...


Viktor
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VDX
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
28. December 2018 04:32
Hi SE,

es ist ja nicht nur "eine Idee" - es ist eher ein "pool" an Ideen und Konzepten, zu denen immer mehr dazukommen, je länger ich mich mit der Materie beschäftige.

Ähnliches hatte ich in der Zeit von 1998 bis 2006, als ich mich intensiv mit der Mikromontage und Mikro-/Nano-Fertigungsverfahren auseinandergesetzt habe - ein paar der ersten Ideen wurden auch patentiert (Ferrofluid-Pumpen und Nanopositionierer, super-tiefenscharfe Mikroskop-Objektive, Dispensen von hochviskosen Medien mit Tropefengrößen bis unter 1µm, ...) -- haben aber auch nichts gebracht.

2005 war ich als "Nanotechnologie-Experte" soweit, daß die Europäische Kommission mich zweimal nach Brüssel eingeladen hatte, damit ich mit anderen "Experten" EU-Förderprojekte bewerten sollte ...

In dieser Zeit (aber auch schon lange davor) habe ich dann immer wieder mitbekommen, wie findige Leute und vor Allem hochrangige "Netzwerke" die Fördertöpfe systematisch "gemolken" haben, um an das Geld zu kommen, nach Abschluß der Förderung aber nichts sinnvolles bzw. nachhaltiges dabei übriggeblieben ist ... auch einige der involvierten Firmen ginden danach Pleite oder wurden bewußt "abgewickelt" sad smiley

Das war auch mit ein Grund, warum ich mich damals aus diesen "Netzwerken" abgemeldet und nach Alternativen umgeschaut hatte.

Vor RepRap hatte ich mich auch beim fab@home-Projekt angemeldet, was ebenfalls ein "DIY-3D-Druck"-Projekt war, allerdings vom MIT gestartet und auf Pastedispensen statt FDM fokussiert.

Dieses fab@home-Projekt war viel besser strukturiert und vorbereitet, als RepRap - die 3D-Drucker waren kein "selber-zusammensuch-und-aufbau", sondern bereits vorgefertigte Bausätze für 1500$ (oder fertig aufgebaut und eingefahren für 2 bis 2.5 k$), die nach dem Zusammenbauen auch sofort perfekt liefen!

Das Basiskonzept war auch mit einigen Patenten "geschützt", so daß es keine echte Konkurrenz zuließ.

... das "Ergebnis" kennt ihr ja - das "perfekte" fab@home-Projekt ist dann um 2009 herum "eingeschlafen", während das "ungeschützte" und "wild wuchernde" RepRap-Projekt dann erst richtig durchgestartet ist cool smiley


Viktor
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Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
28. December 2018 06:42
Hallo Viktor,

von deiner Tätigkeit als Experte habe ich schon gelesen, hört sich sehr spannend an. Ich arbeite aktuell an einer Uni und kümmere mich auch um Förderprojekte etc. Eines der Probleme ist, dass weniger Geld für die Forschung von Festangestellten zur Verfügung gestellt wird und somit die Fachgebiete nur noch an Personal kommen, wenn Sie Förderprojekte anwerben. Bei Firmen kann es passieren, dass als mit der Idee alles begonnen wurde großes Interesse herrscht, dann dauert es fast ein Jahr zur Bewilligung und bei Projektbeginn ist der Kenntnisstand bei der Beantragung schon überholt. Dann muss man das Beste daraus machen. Dazu kommt das es durch die Fördercalls immer zu Trendthemen kommt. Aktuell Nanotechnologie in der Additiven Fertigung.

Der größte Vorteil von Förderprojekten sind häufig Investitionsausgaben für Firmen die gefördert werden, die im Anschluss für andere Aufgaben mitverwendet werden können um Geld damit zu verdienen. Roboter, Prüfmaschinen etc. Wenn der Mitarbeiter nach dem Projekt noch mit in der Firma bleibt, dann kommt häufig neue Ideen dazu die dann so mit dem Projekt gar nicht in Verbindung gebracht werden kann, aber einen Mehrwert bieten.

Ich meinte so etwas ähnliches mit Josef Prusa in Bezug auf deine RepRap/ MIT Geschichte. Vielleicht wirklich einfach veröffentlichen/ publik machen und schauen was passiert. Schlimmer kann es ja nicht werden.

Viele Grüße
Mathias
VDX
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
28. December 2018 09:14
Hi Mathias,

... ich habe über die Jahre schon so einiges veröffentlicht bzw. als Vorschläge in die Entwicklung eingebracht, was dann auch irgendwann zur Anwendung kam oder heute "allgemeiner Standard" ist winking smiley

Bei manchen Sachen habe ich mich aber auch zurückgehalten oder auch nur einzelne Details freigegeben, weil es mich dann doch schon etwas wurmt, wenn eine Idee/Konzept für die Community aufgebaut wird, die dann in knapp einem halben Jahr als schlechte Kopie (mit Links auf die Original-Entwickler!) für weniger Kosten, als die Einzelteile hier, auf den Markt geworfen wird ... und bei Problemen damit dann die Käufer in die Foren kommen, um nach schneller Hilfe zu schreien eye popping smiley

Wie schon geschrieben - eine praktikable Lösung habe ich bisher nicht ... eventuell wirklich noch abwarten, ob/wann sich das "globale Bewußtsein" soweit entwickelt hat, daß zwanghafte (z.Zt. überlebensnotwendige?) Gewinn-Maximierung nicht mehr die große Rolle spielt ...


Viktor
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Anonymous User
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
28. December 2018 15:40
Hi Viktor, was Du da vor hast ist schon eine tolle Sache.

Wenn Du Dir da aber Patentrechtlich den Rücken freihalten möchtest, brauchst Du einen Patentanwalt.
Und was Du noch brauchst ist sehr sehr viel Kohle um diese Patente auch für lange Zeit schützen zu können.
Es gibt sicherlich viele große Konzerne die an so was wie deinem Vorhaben interessiert wären und Dich unterstützen
könnten, es gibt aber auch Konzerne die zunächst so tun als ob sie Unterstützung anbieten und dann alles
selber patentieren und Du dann im Regen stehst! War da nicht etwas vor längerem im Fernsehen mit dem
Intervall Schweiberwischer und wer den erfunden und patentiert hatte?: [de.wikipedia.org]
Der hatte das halbe Leben daran herum prozessiert! Und was ihn das alles gekostet hat, haben die Schadensersatzleistungen
der Autokonzerne sicherlich nicht aufgewogen.

Ist schwierig sowas, wenn man an den Richtigen kommt kann es sich für einen lohnen, kommt man aber an den Falschen
kann es einen zerbrechen!
VDX
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
28. December 2018 16:48
... ja, solche Geschichten gibt es einige - z.B. vom Erfinder der Brennwertheizung, den die Heizungsbauer-Industrie mit vorgeschobenen Zulassungproblemen wegen "Innen zu heiß=Brandgefahr" auch erst hat "verhungern" lassen, um dann seine Erfindungen Jahre später als "Eigenentwicklung" auszugeben und zu vermarkten eye rolling smiley

Ich hoffe etwas darauf, daß sich die Infos und Ideen, die ich hier in den "Umwelt-Subforen" gesammelt habe, etwas herumgesprochen haben und potentielle Interessenten/Förderer selber auf mich zugehen.

Ein paar der "möglicherweise richtigen Leute" habe ich selber oder Bekannte von mir auch schon angesprochen ... die sind aber noch "am Überlegen" ...


Viktor
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Anonymous User
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
29. December 2018 04:12
Hi Viktor,
ich bezweifle mal, daß sich potenzielle Interessenten und Förderer in gewöhnlichen Foren bewegen.
Und ich bezweifle mal, daß diese so einfach auf Dich zugehen werden. Ich denke diese Zeiten sind schon
lange vorbei. Bei Deinem Vorhaben müssten das dann schon millionenschwere Interessenten und
Förderer sein.
VDX
Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
29. December 2018 04:34
... mit ein paar bin ich schon in Kontakt - das sind auch diejenigen, die "noch überlegen" winking smiley

Meistens läuft das über Firmen-Kontakte, wo wir ins "Plaudern" kommen ... manchmal auch als Vermittlung von einem Bekannten oder Freund.

Interessanterweise sind das alles Leute über 60, die sich so langsam auf ihren "Ruhestand" vorbereiten und anfangen, sich Gedanken über die Umwelt zu machen ...


Viktor
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Re: Innovationen - freigeben/Public Domain oder Patentieren?
29. December 2018 11:27
Denke Mal die Generation 60+ haben bereits alles im Bereich Karriere, Vermögen und Familie erreicht was ihnen möglich war. Und können ihre Aufmerksamkeit so auf andere ebenso wichtige Themen richten.

Wenn man es so sieht ist die Menschheit noch nicht bereit genug für den globalen Gedanken.

Es erfordert sicherlich noch so einige Innovationen um sich nicht mehr hauptsächlich um sich sondern um alle kümmern zu können.

Gruß Micha
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