ABS auf Glas

Ich habe jetzt auch meine ersten Drucke mit ABS auf Glas hinter mir (Ikea-Sörli-Spiegelfliese). Es funktioniert einigermaßen gut aber bei mittelgroßen Teilen lösen sich insbesondere die Ecken noch leicht - bei wirklich großen Teilen wie einem x-End oder Schlitten bin ich mir daher unsicher ob das noch klappt. Ich bin grad dabei mir einen Mendel90 zu drucken und hab grad die hier fertig bekommen:


Das Verhalten mit einer stark konzentrierten / schwach konzentrierten Zuckerlösung war bei zwei Drucken des obigen Objekts eigentlich ziemlich identisch. Ich werde beim nächsten Drucken nochmal probieren die Lösung gleichmäßiger aufzutragen, bisher verwende ich da einen recht groben Lackpinsel in diesem Format:


Ich denke mal man sollte schon versuchen etwaige sich bildende Zuckerkristalle so dünn wie möglich aufzutragen.

Da ich mit einer 0.35mm Düse drucke könnte ich mir aber auch vorstellen, dass die Haftung der Wurst bei mir grundsätzlich problematisch ist.


Haben wir Chemiker da? Wäre es einen Versuche werde eine ABS-Aceton Mischung mit einer Zuckerlösung zusammen zu panschen? Hab allerdings etwas Bedenken das Zeug auf eine eingeschaltete Heizplatte aufzutragen. Ab welcher Temperatur entzünden sich Aceton-Dämpfe?

Gruß,
David

Von der Zuckerlösung bin ich inzwischen abgegangen und verwende eine Flüssigkeit, die nach deutschem Reinheitsgebot gebraut wird. Ganz ohne Scheiß. Das haftet noch besser.

Der Alkohol löst das Fett auf dem Glas und die Stärkemoleküle sind langkettiger als bei Zucker.

Auftragen wie gehabt bei 100° C.

Na, da klingt die Variante mit einem Spritzer Spiritus in der Lösung aber günstiger - wenn auch nicht so schmackhaft ;-)

Nach einer kleinen Google-Recherche habe ich herausgefunden, dass Aceton eine Zündtemperatur von ~540°C hat. Ich werde morgen mal gucken was man mit so einer Aceton-Zucker-ABS-Wasser Lösung erreicht...

Gruß,
David

Bei ner ABS-Acetonlösung kannst du auf den Zucker getrost verzichten
Damit hab ich eine ganze Weile auf FR4 gedruckt, das klebt hervorragend.

Leider muss ich feststellen, das sich nicht jedes "ABS" in Aceton lösen lässt

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Mfg
Wolfgang

Aller Anfang war schwer - Wolfstrap

Reprap-fab.org

Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.

Auf Kapton war das bei mir auch töfte. Bisher glaube ich zwischen den Zeilen herausgelesen zu haben, dass ABS ohne weiteres auf Glas nicht hält, daher die Idee das ganze noch mit etwas Zucker zu versetzen - oder hat noch niemand eine ABS-Aceton-Lösung auf Glas wirklich probiert?

Mittlerweile hab ich aufgrund diverser Fehldrucke genug ABS Reste rumliegen um damit die nächsten 10 Jahre eine entsprechende Lösung ansetzen zu können ;-)

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.12 05:57.

Prusa hat mir im IRC erzählt, dass er das mit dem Aceton auf angeschliffenem Glas probiert hat. Er meint, das funktioniert.

Ich persönlich mag den Acetondampf nicht. Und mein "Öko-Primer" ist gerade wieder im erfolgreichen Einsatz. Die Flasche hält schon über einen Monat. Was daran teuer sein soll, weiß ich nicht.

Ich dachte du trinkst bei jedem Druck den Rest aus ;-)

Hab grad den Test des Mendel90 x-Schlittens abgebrochen :-| Sah zunächst gut aus, bei ca. 50% hat sich das Teil dann leider gelöst. Was für ein Gebräu verwendest du genau?

schmelly Wrote:
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> Was für ein Gebräu verwendest du genau?

Also, wenn Du es so genau wissen willst: [www.bierclub.net] Auszug aus dem Kommentar: "eine ganz üble Angelegenheit".

Mag sein, aber zum Drucken ist es prima.

3-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.12 16:31.

ein Pils also - werd ich bei Gelegenheit mal testen, danke für die Info.


Wenn ich mir das gedruckte Teil bei mir anschaue waren da ziemlich üble Kräfte am Werke. Evtl. war ich auch mit den eingestellten 120°C zu warm, allerdings zeigt mein Infrarotthermometer auf der Oberfläche nur ca. 105°C an...

105° ist meiner Erfahrung nach zu wenig, du brauchst min 110 besser 115° .
Ich hab meine Maschinen in flach gelegte Kartons gestellt.. dadurch bekomme ich keinen Zug an die Arbeitsfläche, und die Umgebung ist etwas wärmer. Das bringt einiges... es darf aber auch nicht zu warm werden, dann bekommt man Probleme mit der Transportschraube, weil sich das ABS im Extruder zu sehr aufwärmt und die dann schneller durch geht.

Aber es geht nix über die DauerdruckPlatten vom Phillip
Die sind unschlagbar... was ein Glück das ich damals noch welche mit bekommen hatte...

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Mfg
Wolfgang

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Stoffel15 Wrote:
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> Aber es geht nix über die DauerdruckPlatten vom
> Phillip
> Die sind unschlagbar...

Musst Du die noch immer mit Wasserdampf bedampfen?

Ich verstehe ja, dass es noch einiger Werbung bedarf, bis die 100 Vorbestellungen beim Phillip erreicht sind, aber ich glaube schon, dass es Lösungen gibt, die gleich gut haften.

Glas ist halt recht preisgünstig und chemisch sehr robust. Es ist weltweit verfügbar und immer gerade. ABS löst sich beim Abkühlen nach dem Drucken bei 80°C von selbst ab. Dass man es bei ABS vorher einpinseln muss, wird für all jene, die nicht vollautomatisch drucken wollen, nicht das Problem sein.

Dass Phillip's PEI-Platten "unschlagbar" sind, müsste erst mal bewiesen werden. Bei einem Preis von fast der Summe, die alle Schrittmotoren des Prusa zusammen kosten, wird es viele geben, die sich fragen, ob es gute Alternativen dazu gibt.

Mit Glas sind wir da auf gutem Wege. Noch vor einiger Zeit hieß es, man könne ABS nicht auf Glas drucken (im Wiki steht das auch noch). Ich drucke inzwischen täglich darauf und bin sehr zufrieden.

Das mit dem bedampfen hat sich erledigt... solange ich die nicht heißer wie 120° mache ist das nicht mehr nötig.
Ich hatte eine Zeit lang die Regelung der Heizplatte nicht richtig im Griff, da pendelte die beim Einschalten immer hoch bis 150° und das mögen die nicht. Dann trocknen die aus.

Wenn die Teile dann unter 70° sind kann ich die einfach runter nehmen... Dann nehme ich den Ring vom Skirt ab, und mach die Platte wieder warm und weiter gehts... Um das Ding brauch ich mich gar nicht mehr zu kümmern.

"Dass Phillip's PEI-Platten "unschlagbar" sind, müsste erst mal bewiesen werden. "
Nö, brauch ich nicht, ich sehe es.... ich benutze die ja. Das ist für mich Beweis genug... und die waren jeden Cent wert !!

Nix mit Pinseln, egal ob nun ABS oder PLA... das hält beides ohne irgendwelchen Firlefanz. Los drucken und gut ist.

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Mfg
Wolfgang

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Kann ich 100% zu stimmen für PLA ist es auch Perfect (aber für PLA ist Glas auch Super)!

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Bob Morrison
Wörth am Rhein, Germany
"Luke, use the source!"
BLOG - PHOTOS - Thingiverse

Stoffel15 Wrote:
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> Ich hatte eine Zeit lang die Regelung der
> Heizplatte nicht richtig im Griff, da pendelte die
> beim Einschalten immer hoch bis 150°

Vielleicht hat die Silikonheizmatte einfach zuviel Power. Mit was Schwächerem müsstest Du vielleicht länger warten, aber die Grillparty bliebe Dir erspart.

Deine Heizmatte hat doch schon eine PEI-Platte durchgeröstet, oder?

Quote
Benjamin Franklin
Zeit ist Geld.

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Bob Morrison
Wörth am Rhein, Germany
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Das ist aber nicht die Heizmatte, sonder der Anwender gewesen... aber ich hab ne andere Elektonik und ne andere Firmware... und das Problem ist weg. (ich hab den Gen7 Prototypen raus geschmissen und ne Sanguinololu dran gemacht)

Die Heizmatten sind schon OK... flott und halten sauber die Temperatur. Auch wenn ich den Tisch voll packe. Müssen nur sauber angesteuert werden.

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Mfg
Wolfgang

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rhmorrison Wrote:
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> Zeit ist Geld.

Wer weniger Zeit braucht, druckt bekanntlich schneller. Wenn nun Zeit=Geld, druckt man dann billig schneller?

Hallo Leute,

wo messt ihr die Temperatur? Ich denke gerade bei Glas muß diese an der Oberseite des Glases gemessen werden.

Ansonst hat man durch die Isolation des Glases anfangs eine deutlich zu niedrige Temperatur, die dann im Laufe der Zeit zunimmt.

Ich hatte bei meinem Extruder Drucker aber nun auch leichtes Ablösen an den Ecken. Dabei ist aber zum einen durch meine Einstellung in Slic3r die Temperatur weiter gestiegen. (Ich habe bei 95°C laut Termistor an der Glasoberseite am Rand, zum Drucken angefangen) Das Ablösen erfolgte dann knapp bei 1cm Höhe, aber wurde dann nicht schlimmer. Zum anderen hatte ich das Gefühl, das Teil wird durch die Vibrationen regelrecht von der Platte geschüttelt.

vg, N.

Beim Prusa MK2 Heizbett ist in der Mitte eine Bohrung für den Thermistor. dort habe ich ihn eingeklebt, er hat direkten Kontakt mit der unterseite der Glasplatte und mit dem Heizbett. Beim Alu-Heizbett meines Repstrapklebt er an der Unterseite der Aluplatte, in der Mitte. Temperature stelle ich auf 120 für ABS, 60 für PLA. das Glas ist natürlich etwas kühler.

95°C ist bei ABS (für größere Teile) noch zu wenig. Du solltest mindestens 110° haben, besser etwas mehr.
Ich fahre mit 115°. Wenn ich dann mit dem IR-Thermometer die Druckoberfläche messe hab ich da 110° Der Thermistor sitzt bei mir auch mittig unter der Aluplatte.
Aber mit der Zeit entwickelst du ein Gefühl dafür ob die Temperatur hoch genug ist. Besser etwas höher, als zu niedrig. Wenn du zu hoch bist, siehst du da an einem glänzenden Rand unten an den Teilen (zum Teil auch Einschnürungen) Kommt etwas auf die ABS-Sorte an.

Außerdem solltest du vermeiden das die "warme Säule" über dem Heizbett durch Durchzug oder so was weg geblasen wird. Z.B. wenn du wegen dem unangenehmen Geruch das Fenster öffnest ...

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Mfg
Wolfgang

Aller Anfang war schwer - Wolfstrap

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Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.

Ich drucke auf Borosilikatglas. Ich messe an das Glasoberseite.

Für den ersten Layer stelle ich auf 95°C, weil es einfach ewig dauert, bis es warm wird. Ich drucke ABS mit 250°C, was viel zu heiß für mein Geeksbase Hotend ist.

Sobald der Druck läuft stelle ich auf 110°C. Ich drucke mit 120 mm/s und 0.2-03 für den ersten Layer .... der erste Layer dauert also oft 20% der Druckzeit ...

nach dem 3ten Layer stelle ich auf 240°C Extruder und immer wenn ich drann vorbeikomme stelle ich die Temperatur des Bettes um 1°C herunter, bis ich bei 95°C bin.

Ich hab immer noch leichtes Warping an den Ecken, aber es ist sehr gering, aber das kommt teilweise durch Lüften usw.

Werde nun auf ein Sandgestrahltes Glas, Silikonheizmatte usw umrüsen und dann wieder berichten.

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[repraphd.blogspot.com]

hi nio,
ich heiz mittlerweile die glasplatte mit nem heimwerkerfön von oben an. das dauert etwa zwei minuten, das heizbett
(billig mk2) hält dann nur noch die temperatur.
gruss hd

Nach längerer Zwangs- und Motivationspause experimentiere ich nun wieder mit dem Drucken direkt auf Glas und bekomme das Warping bzw. Anheben der Ecken immer besser in den Griff.

Aktueller Stand & Änderungen:
- Wichtigste Erkenntnis: Bei mir haben sich bisher offenbar die Ecken angehoben, weil das Heizbett wohl zu heiß war. Laut der englischen Wikipedia-Seite liegt die Glasübergangstemperatur von ABS bei ca. 105°C. Ich drucke nun den ersten Layer bei ca. 115°C fest auf die Glasoberfläche damit er richtig schön hält und die restlichen bei knapp 105°C Glasoberfläche (gemessen mit IR Thermometer, Thermistor-Werte liegen ca. 5°C höher). Dieser Punkt scheint bei mir mit der wichtigste für gute Ecken gewesen zu sein.
- Ich drucke auf einer händisch angerauten Spiegelfliese. Ob das Anrauen unbedingt notwendig ist weiß ich gar nicht mal, muss sich aber gelohnt haben, da es eine heiden Arbeit war
- Ich pinsel das Glas mit einer ziemlich gesättigten ABS-Lösung (Aceton) möglichst dünn ein. Einen Klecks mit Pinsel drauf und dann möglichst dünn mit einem Papiertaschentuch verreiben. Das mache ich in kalter Umgebung, direkt auf dem Heizbett verdunstet das Aceton zu schnell.
- Der Drucker steht in einer oben offenen Kiste um seitliche Luftzüge zu vermeiden. Dieser Punkt wird demnächst noch durch eine komplett geschlossene Kiste optimiert.
- Ich erzeuge ein 5mm Brim mit Slic3r.

Damit konnte ich den flächenmäßig recht großen X-Schlitten vom Mendel90 problemlos drucken. Als nächstes stehen die beiden X-Halterungen an. Bei denen erwarte ich größere Probleme, da die Bauteile wesentlichen höher sind als der X-Schlitten und die Bett-Temperatur bei Glas als Unterlage zum Rand hin doch relativ schnell abfällt.