"Ohren" an den Ecken gedruckter Teile

Hallo Forum,

ich habe gerade meinen Ormerod 1 auf ein E3D-Lite6 Hotend umgebaut.
Erwartungsgemäß druckt das Ding jetzt anders als vorher, an die neuen Eigenschaften des Hotends muss ich mich wohl noch gewöhnen.

Zwei Eigenarten bekomme ich bisher nicht recht in den Griff und ich hoffe hier ein paar hilfreiche Tips abgreifen zu können:

1. Beinahe jede Ecke des Drucks zieht es nach oben, es bilden sich regelrechte "Schweineohren". Der Effekt tritt nahezu unabhängig von Temperatur, Geschwindigkeit und Flussrate auf.
(Siehe Anhang, sorry für die bescheidene Qualität)
Den Effekt kenne ich vom drucken mit dem Originalhotend nicht und bin einigermaßen ratlos.

2. Das E3D-Lite6 Hotend kleckert im Standby, selbst bei stark herab gesetzter Temperatur, sehr stark.

Hier ein paar Druckparameter:

E3D-Lite6 Hotend, 0.4mm Düse

PLA, 195°, Standby 170°, Druckbett 60° (Sollte hier aber keine Rolle spielen)

Schichtdicke: 0.2mm
Wandstärke: 1.2mm (3 Perimeter)
Druckgeschwindigkeit: 30mm/s

Es spielt auch keine Rolle ob ich in Cura oder Slic3r slice, immer das gleiche...

Ärgerlich ist das die Kiste vor dem Umbau wirklich rund lief...

Falls Ihr eine Idee habt wie das in den Griff zu bekommen ist, immer her damit.

Gruß
Kistenschieber

Hi,

ich weiß nicht was ich von dem lite halten soll...

Wenn PLA als schicht abkühlt kommt dieser effekt zustande, so ne art wrapping.
Du kannst kälter drucken mit mehr Lüftung. Wenn das hotend bei 170°C schon tropft dann würde ich mal mit 170°C probieren. Vieleicht ist der Thermistor ein bischen off.

Gruß
Kevin

ps in irgend einem Trobbleshooting habe ich das auch schon mal gesehen.

Hi windiesel,

von den Spezifikationen her passt das E3D-Lite6 theoretisch quasi perfekt zu meinen Anforderungen.

Habe gerade einen Druck mit 185° laufen, der selbe Quark...

Ich probiers dann mal mit 175°, sind ja noch ein paar Meter auf der Rolle...

(Wenn ich noch viel kälter werde, muss ich den Kunststoff in Pulverform kalt durch die Düse pusten...)

Gruß

Kistenschieber

Tja, 175° waren auch ein Schuss in den Ofen....
(Zu kalt, zäh wie Kaugummi)

Hat noch Jemand eine Idee?

Fragender Gruß

Kistenschieber

Soweit ich das auf Deinem sehr schlechten Foto erkennen kann, hast Du mehrere Fehler.

Der aufgeworfene, obere Rand ist eindeutig auf zu wenig Kühlung zurück zu führen. PLA hält sehr stark die Hitze und die unteren Schichten sind bei so kleinen Gegenständen noch zu weich (sprich zu heiß), wenn die Düse schon wieder vorbei kommt und noch eine Schicht drauf ballert. Das bestehende Material wird zur Seite und eben hoch gedrückt, weil die Düsenspitze eintaucht, was sie nicht darf.
>>> Kühlen >>> Kühlen >>> Kühlen, langsamer drucken, um Zeit zu gewinnen, 2 oder mehr gleiche Objekte testweise drucken, dann macht der Druckkopf größere Wege und man gewinnt Abkühlzeit.
Das Ganze evtl auch in Kombination mit zu viel Material.


Am Fuß scheints auch zu hapern, aber das erkenne ich nicht gut genug, um da etwas zu sagen.



H.

Hallo an alle,

erst mal Danke für die Hilfe.

Nachdem ich jetzt so einiges probiert habe sind die Ergebnisse immer noch nicht zufriedenstellend.

@horst.w: Habe ich probiert, die grundlegenden Zusammenhänge sind mir durchaus und so weit bewusst. Gerade deshalb wundere ich mich über den von mir beschriebenen Effekt.
( Der Effekt mit den Ecken tritt ja auch erst nach dem Umbau / Wechsel des Hotends auf)

Ich hatte eigentlich gehofft das derartige Effekte mit dem Wechsel generell weniger auftreten, die Düsengeometrie des E3D-Lite6 sollte sich eigentlich eher günstig auswirken.

Ich werde also weiter testen und hier berichten falls ich dem Mysterium auf die Spur kommen sollte.

Gruß

Kistenschieber

Ich habe das Lite halt nicht, "nur" V6. Und mit denen drucke ich makellose Objekte, egal ob ABS, PLA oder ASA, selten Woodlay. Und wenn mal nicht, liegt es bislang ausschließlich an den Einstellungen in meinem S3D. Und da kann ich eben verbindlich sagen: Mein Fehler ... Nur in ganz seltenen Fällen ist auch das Filament dran (mit) schuld. Wenn das aber ein Mist ist, kannste Dir nen Wolf einstellen und kommt nichts Vernünftiges bei raus.

Und trotzdem gibt es manchmal Dinge, die einfach nicht erklärbar sind und "einstellbar" schon gar nicht. Hatte ich gestern Abend so etwas. Drucke 2 gleiche Zylinder (Röhren) mit Innenweite 43 mm, 55 mm hoch, Wandstärke 1,5 mm. Absolute Allerweltsteile. Kommt der eine mit Pickeln außen, innen wie ein Kinderpopo, der andere außen Kinderpopo und innen picklig. Beide akkurat auf der Y-Achse verteilt, an unterschiedlichen Bedingungen hinsichtlich Kühlung usw. kann es eigentlich nicht gelegen haben, die Hotends sind in X aufgereiht, also immer gleiche Wege und gleiche Winkel u.dgl.. Verstehe wer will.

H.