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Kalibrieren von 3D Druckern

geschrieben von Franzi_3DDStudent 
Kalibrieren von 3D Druckern
15. May 2018 02:56
Guten Tag Liebe Forum Mitglieder!

Im Rahmen meines Studiums zur Wirtschaftsingenieurin habe ich dieses Semester auch das Fach 3D Druck! Ja da denkt man sofort cool Sachespinning smiley sticking its tongue out, nur leider haben wir nun das Kalibrieren von 3D Druckern als Thema für eine Ausarbeitung. eye popping smiley

Es ist nicht ganz einfach gute Quellen im Internet dazu zu finden, deshalb habe ich mir gedacht, dass ich einfach mal hier in die Runde frage welche Erfahrungen ihr mit dem Kalibrieren und den Kallibrierteilen gemacht habt! Zur Info ich betrachte mir die Verfahren SLS, SLA, 3D –Printing (Bindertechnik) und FLM (FDM).

Folgende Fragen würden mich interessieren
1. Wie Kalibriert Ihr eure 3D Drucker?
2. Welche Kalibrierteile sind Sinnvoll für die einzelnen Verfahren?
3. Wie muss das Kalibrierteile im Bauraum platziert werden?
Gibt es da Unterschiede? Warum ist das relevant?
4. Mit Hilfe von welchem Messverfahren kann dieses Kalibrierteil dann vermessen werde?
Z.B. Schieblehre, Laser, gibt es ein Programm?

Es wäre sehr nett wenn Ihr eure Erfahrungen teilen würdet oder evtl. auch auf Quellen verweist.

Liebe Grüße und vielen Dank im Voraussmiling smiley
Franzi
Re: Kalibrieren von 3D Druckern
15. May 2018 05:40
Hallo Franzi,

um Aufzuzeigen, dass man sich nicht unbedingt auf Berechnungen verlassen sollte.

Zum Ermitteln der Schritte pro Millimeter gibt es im Repetierhost den komfortablen „Zahnriemen Rechner“:



Hier ein Beispiel:
Für x- und y-Richtung benutze ich einen NEMA 17 mit 400 Vollschritte, das entspricht einem Motor Schrittwinkel von 0,9°.
Der Motortreiber ist auf 1/16 Schritte eingestellt.
Als Zahnriemen habe ich den T2.5 (2,5 mm Zahnabstand)
Das Zahnrad am Motor hat 18 Zähne
Für diese Kombination sind 142.2222 Schritte/mm einzutragen.

Vor 5 Jahren haben wir das einmal gemacht und das erste Druckteil nachgemessen.
Eigentlich sollte das immer stimmen.

Nun musste ich erstmals Teile drucken, die höchstens +-0,02 mm Abweichung haben dürfen weil sie mit Paßstifte verbunden werden. Und da gab es eine riesen Überraschung:
In x- Richtung waren die Teile 0,3 % kleiner, in y-Richtung 0,35% kleiner.
Entsprechend musste ich die Schrittzahlen ändern.
In x-Richtung auf 142.85, in y-Richtung auf 142.94

Bis jetzt ist das nicht aufgefallen, weil immer nur Teile in gleicher Richtung gedruckt wurden. Nun mussten vertikal zu horizontal gedruckte Teile zueinander passen. In z-Richtung stimmen aber die Maße.

Um so genau messen zu können, habe ich mir Kalibrierteile gedruckt, die unabhängig von der exakten Extrusionsbreite sind, weil nur der Lochabstand gemessen wird:



Wichtig beim Messen ist, dass immer zwei Druckteile verwendet werden, nur so ist gewährleistet, dass die Wellen parallel verlaufen.
Andernfalls misst man an beiden Seiten des Teiles unterschiedliche Werte.

Zur Kontrolle der Rechtwinkligkeit eines Druckers empfiehlt es sich, das Kalibrierteil um 45° gedreht zu drucken.
Und dann die nächste Überraschung.
Ich werde meinen Drucker etwas richten müssen winking smiley

Ich hoffe, du bekommst noch viele weitere Informationen und wünsche dir viel Erfolg bei deiner Ausarbeitung.

Gruß Michael

Edit:
Warum er nicht mehr exakt rechtwinklig druckt, mag damit zusammenhängen, dass der mechanisch empfindliche Drucker über 9 Wochen mit auf Reisen war, bei Veranstaltungen oft im Freien druckte. Dabei einmal unbeaufsichtigt, wobei er zur Seite kippte – und in dieser Lage weiterdruckte…

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.05.18 07:32.


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Re: Kalibrieren von 3D Druckern
17. May 2018 16:02
Auch die Anordnung der Lüfter zur Bauteilkühlung muss ggfs. berücksichtigt werden. (Je nach Material...)
Re: Kalibrieren von 3D Druckern
18. May 2018 03:39
Quote
Leinad
Auch die Anordnung der Lüfter zur Bauteilkühlung muss ggfs. berücksichtigt werden. (Je nach Material...)

Einem Neuling wird das nicht viel sagen, da musst du schon detailliert beschreiben, in welchen Fällen das Einfluss auf den Druck haben kann.
Wenn es um Kalibrieren geht, kann man sich ja ein Druckteil aussuchen, das keine Bauteilkühlung benötigt.

Wenn ich das richtig verstehe, geht es hier um die Grundkalibrierung, also exakte Fahrwege in x, y und z.

Rechtwinkligkeit lässt sich bei der Gelegenheit auch prüfen, ist aber bereits ein mechanisches Problem.
Bauteilkühlung, Verzug, Materialauswahl, usw. gehört schon zum sehr umfangreichen Gebiet der Drucktechnik.


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