Probleme beim Umstieg von PLA auf ABS (Warping)

Hallo zusammen. Ich habe seit einigen Monaten einen Prusa I3 mit einer Alu-Dauerdruckplatte von Axel. Nach einigen Optimierungen sehen meine Ausdrucke mit PLA sehr schön aus. Nun habe ich mir eine Rolle Kiboplast-ABS und eine Rolle OrbiTech-Smart-ABS besorgt und versuche damit zu drucken. Die Haftung an der Druckplatte funktioniert zunächst einwandfrei. Wenn ich schon ein bis zwei Millimeter gedruckt habe, biegen sich die Kanten nach oben. Die noch weichen Ränder werden dann vom der Düse "gebügelt". Wenn es schlimm kommt, lösen sich dann die Ecken von der Druckplatte.

Ich habe folgende Vorschläge aus dem Forum bereits umgesetzt:
- Drucker ist kalibriert. Ausdrucke in PLA funktionieren einwandfrei und sind maßhaltig.
- Der untere Layer wird stark angedrückt. Der erste Layer ist in Cura auf 0,35mm eingestellt.
- Ich habe die Dauerdruckplatte mit Aceton gereinigt
- Ich verwende keinen Lüfter für ABS
- Die Druckplatte hat 110°. Ich habe aber auch 100°...130° probiert.
- Das Material hat 230° (225°...240° probiert.
- Ich drucke langsam (erster Layer=15, OuterShell=30, Infill=40)

Das einzige was ich bisher nicht umgesetzt habe ist ein beheizter Druckraum. Da dies beim I3 ein erheblicher Aufwand ist wollte ich Euch vorher fragen, ob das wirklich notwendig ist, wenn man ABS druckt. Im Internet sieht es so aus, als wenn viele Leute mit einem offenen Drucker ABS drucken. Oder täuscht das?

Ich habe mein Hotend etwas wärmeisoliert, damit der Lüfter (bei PLA) es nicht runterkühlt. Kann es vielleicht sein, dass dadurch zuviel Wärme nach unten auf meinen Ausdruck gestrahlt wird? Ist es normal, dass der ganze Ausdruck noch weich ist (wie Lakritz) wenn ich den Ausdruck nach 5mm abbreche und sofort entnehme?

Ich hoffe Ihr habt Ideen, was ich noch testen kann. Ich habe langsam mein Pulver verschossen, möchte aber nicht wieder zurück zu PLA.

Gruß
Thomas

Das er so weich ist ist nicht normal ausser es sind kleine teile dann kann es schon fast sein, aber auch nur wenn du die ganze zeit mit 125 grad heizt und nach erster lage nicht runter gehst.
ich vermute eher das dein heizbett nicht die temperatur hat bzw. die ddp.
mk2 drunter?
Alu ist guter wärmeleiter, da geht ne menge wärme weg

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Commercium ----> Ramps, RADDS, e3d-Hotends und Filament kauft man hier.. und neu auch Schrauben,Muttern und Unterlegscheiben
Probleme mit dem e3d und bei mir gekauft? Schickt es ein, ich teste es für euch ob es wirklich defekt ist
Print Quality Troubleshooting Guide hier lang..

Hallo Le-Seaw,

danke für Deine Unterstützung. Die Teile, die ich gerade drucke sin schon recht klein. Der Frosch ist z.B. 18479. Aber auch die Klammer 298955 macht Probleme. Ich nutze die Dauerdruckplatte incl. Kapton-Heizung von YouPrintIn3D. Nach unten ist das ganze Temperaturisoliert. Das Thermoelement ist unter der Aluplatte in der Heizmatte. Meine Objekte drucke ich in der Mitte der DDP, also dicht am Thermoelement. Ich habe leider bisher kein IR-Thermometer um die Temperatur zu überprüfen. Bisher gehe ich nach dem ersten Layer nicht mit der Temperatur runter, da dies mit Cura nur über ein Plugin funktioniert. Soll ich mit der Temperatur mal runter gehen? Wäre 120° für den ersten Layer und danach 100° OK?

Ich baue gerade ein provisorisches Gehäuse, um die Wärme konstant zu halten. Vielleicht hilft das ja. Oder sollte es auch offen funktionieren?

Gruss
Thomas

also es geht auch offen
bei kleinen teilen sowieso

erste lage 125 rest 110 so drucke ich
das könnte der grund sein warum es bei dir nicht hält, es ist ihm einfach zu warm.

edith: geh doch manuell runter mit der temp nach der ersten lage wenn cura es nicht kann.
edith2: hättest auch anrufen könenn dann wäre es wahrscheinlich schon gelöst gewesen

Hotend
1.lage 230
2. lage 235-240 Metallhotend V3 3mm

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.05.14 10:46.

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Hallo,
vielen Dank, das war der entscheidende Hinweis. Ich drucke gerade Kiboplast-ABS mit Düse: 230°/230° und Druckbett: 110°/90°. Das Material wird nun deutlich schneller fest und biegt sich nicht mehr nach oben. Ich vermute, dass meine Platte mit 90° so warm ist wie viele andere bei 100...110° da meine Temperaturmessung direkt an der Aluplatte sitzt. Beim anderen Druckern geht durch das Aufklemmen einer Glasplatte durch den Luftspalt bestimmt einige Grad verloren. Auf YouPrintIn3D steht dazu "Mit Kaptonheizmatte 5° kälter möglich.".

Der Frosch weigert sich zwar immer noch, der Clip hat aber schon einmal funktioniert. Die 90° sind wohl für eine vernünftige Haftung zu wenig. Ich versuche morgen 115°/100°. Und dann geht es an das OrbiTech-Smart-ABS. Hat jemand Erfahrung mit welchen Temperaturen man das drucken sollte?

mhh
kann eigentlich nicht sein
Kaptonheater ist 1 in der Firmware.
Wenn da 110 steht sind es nur 110, und das ist zu wenig.
125/110

SmartAbs das selbe
230/235-240
Bett 125/110
so drucke ich das

Und du hast es von mir, ich teste es ja vorher alles.

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Ja, bei dem Frosch habe ich das auch gemerkt. Mit 110° hält der erste Layer nicht mehr so gut. Ich gehe da mal auf 120. Für die weiteren Layer sind bei mir aber 110° anscheinend zu viel. Mit 110/110 hatte ich ja angefangen. Ich versuche morgen mal 120/100. Vielleicht klappt dann auch der Frosch.
Welchen Vorteil hat es die Düse von 230 auf 235...240 hochzustellen? Wird dann das Material nicht wieder weicher und warpt mehr? Na ich werde es einfach auch so machen.

Vielen Dank für Deine super Unterstützung. Ich habe bisher PLA gedruckt und da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Nun muß ich erst wieder neu lernen.

Übrigens, Cura unterstützt auch die Änderung der Temperatur nach dem 1. Layer (siehe Bild). Aber ich überlege ernsthaft auf Simplify3D umzusteigen, auch wenn es einen Hunderter kostet.

1 lage langsam, daher düse 230
2 und rest schneller, filament keine zeit warm zu werden daher mehr temperatur 235-240

sonst halten dir die lagen auch nicht aufeinander wenn sie nicht verklebt werden.

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Ich hab mal irgendwo gelesen, dass Smart-ABS nicht so gut halten auf den PEI-Platten...

Hallo,
bis gestern hatte ich Probleme mit SmartABS und normalen ABS. Meine letzten Ausdrucke mit dem normalen ABS mit den tieferen Temperaturen (120/100 und 230/235) sehen aber schon mal sehr vielversprechend aus. Ob das SmartABS mit diesen Temperaturen auch gut druckbar ist, werde ich morgen testen. Ich bin aber recht optimistisch, da die Probleme gleich aussahen. Außerdem hat mit beiden Materialien der erste Layer immer gut gehaftet.
Außerdem bin ich gerade dabei den Druckraum teilweise zu schließen. Ob es hilft sehe ich am Wochenende.

Status-Update:

Das normale ABS funktioniert bei 230/235 auf dem Druckbett bei 120/100 schon recht gut. Probleme bereitete nun das Smart-ABS von Orbi-Tech. Der Hersteller empfiehlt das Druckbett kalt zu lassen und den Lüfter einzuschalten !!! Dann haftet das Material bei mir jedoch garnicht. Die 120° für das Druckbett sind ein Muß. Beim Drucken des Frosch strahlt dann jedoch soviel Hitze in den überhängenden Bereich, dass dieser mehrere Schichten lang weich bleibt und sich dann nach oben biegt. Die Lösung hierfür ist bei Smart-ABS den Lüfter zu aktivieren. Trotz aktiviertem Lüfter bleibt die Haftung gut und es entsteht kein Warping. Das Material verhält sich fast wie PLA. Als Temperatur verwende ich 120° für den Tisch und 220° für das Hotend (für alle Layer).

Vielen Dank nochmal für Eure Tips und weiterhin,

"Gut Druck"

heizbett nach erste lage runter auf 100-110 grad
dann brauchst du auch kein lüfter.
nie durchgehend selbe temperatur von heizbett

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Es ist geschafft

Mit dem Bett auf 120°/110° und dem Hotend auf 220° haben meine Frösche nun auch mit Smart-ABS endlich 4 Beine. Allerdings nur mit eingeschaltetem Lüfter. Gerade drucke ich etwas grösseres und auch da gibt es trotz Lüfter keinerlei Warping.
Nur wenn ich den Lüfter einschalte verschwindet bei mir der "Kaugummie-Effekt" bei kleinen Objekten.

Vielleicht ist bei den kleinen Objekten die Zeit pro Layer zu kurz? Mal die Zeit pro Layer auf ne Minute stellen?! So wie di es beschreibst, klingt es jedenfalls danach, als ob zuviel Wärme in den Druck kommt, da du den ja aktiv kühlen musst um Erfolg zu haben...

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.14 02:31.

Hallo Tom,

ich Bastle nun auch seit ein paar Wochen an meinem ersten 3D-Drucker und ich kämpfe noch immer mit Grundlagenforschung zum Thema Wrapping.
Ich für meinen Teil erkenne das zwischen: "Bauteil hält nicht" und "Bauteil hält Bombenfest" oft nur nuoncen liegen. Was ich sagen kann ist das die Temperaturen bestimmt Wichtig sind, allerdings mindestens genauso entscheidend sind die Parameter für den ersten Layer. Also höhe, menge, geschwindigkeit.
Du musst genau darauf Achten das der erste Layer angepresst wird. Wird dieser übertrieben gesagt als Wurst nur abgelegt liegt er nur an der Oberfläche.

Ich hätte zu gerne mal eure Daten zum Thema ersten Layer... Düsenbohrung, erste Layerhöhe, Layerbreite, geschwwindigkeit, 200% ( Slic3r hat da noch eine einstellung für den ersten Layer mehr Material zu verwenden.

---

Gruß
Markus

Eigenbau Drucker | Ramps 1.4 | Mk2a Heizbett@30V~SSR-BangBang | Spiegel + Kapton Tape + Uhu Stift Kleber | China Extruder 0,3er | 1,75mm Fillament

Habe meinen Temperturfühler direkt auf der Plattenoberseite.
Auch PEI Dauerdruckplatte, smart ABS und normales ABS
Düse: 0,4 mm
1. Layer: 0,3 mm , Temp Bed: 115°C, Temp Düse: 245°C (normales ABS sogar nur 235°C), 30mm/s
dann geh ich bei smart ABS auf 100°C und bei normalem auf 90°C bis 95°C, 60 bis 100 mm/s für den Rest des Drucks
ich habe allerdings einen Karton als "beheizten Bauraum" über dem Drucker
Die gedruckten Teile halten bei mir so einwandfrei, wenn ich die Temp des Bettes nicht runter nehme nach dem ersten Layer
bekomme ich Verzug im unteren Bereich des Teils durch Wärmestau
Ab 70°C bis 80°C lößt sich ABS von der Dauerdurckplatte

Ich kann nicht nachvollziehen warum so viele Probleme mit der Haftung haben. Bei mir ist das bei manchen Teilen eher so, dass auf der einen Seite durch das Zusammenziehen die Höhe wesentlich höher ist als auf der anderen Seite (obwohl der "Boden" komplett aufliegt). Irgendwann bügelt der Extruder nicht nur, sondern hat so viel Widerstand, dass die Motoren da nicht mehr gegenan kommen. Für die Umhausung baue ich mir momentag etwas aber bis dahin habe ich mir vorerst smart abs bestellt und hoffe, dass ich damit weniger Probleme habe. 90% weniger warp sind angegeben und selbst wenn es nur 50% sind, sollten die meisten Teile druckbar sein. Ich berichte wenn es so weit ist.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.14 09:12.

Habe hier meine Erfahrungen mit Warping beschrieben.
[www.thingiverse.com]
Wenn ich alles das anwende, habe ich bei Standard-ABS ernsthaft Probleme, die Teile vom Druckbett zu lösen (Bett=50 Grad)
Bei Gehäuseteilen >100mm Kantenlänge sind aber Wellen in der Seitenwand nötig. Extremfall hier:
[www.thingiverse.com]

Heute bin ich dazu gekommen das weiße smart ABS zu testen.
Wie ich bereits erwähnt habe, hatte ich mit der Haftung keine Probleme und auch das smart ABS verhält sich ähnlich, Haftung also nach wie vor gegeben.
Beim Thema Warping (Schrumpfen auf Grund der Temperaturunterschiede) bin ich aber mehr als entäuscht. Ich habe einige Versuche gestartet und angefangen den Frosch zu drucken. Mit den Einstellungen, mit den ich das normale ABS fahre und mit den Einstellungen, welche hier in diesem Thema von einigen empholen wurden. Dabei benutze ich keinen Lüfter und habe auch keinen beheizten Innenraum.
Was also das Thema Warping angeht, sehe ich wirklich nicht den Hauch eines Unterschiedes zu normalem ABS. Hält man die Voraussetzungen des Herstellers ein (beheizter Innenraum) mag das stimmen (kann ich momentan nicht testen) aber zu behaupten 90% weniger Warp halte ich für eine dreiste Lüge. Die Versprechen von den großen Konzernen ist man ja gewöhnt und belächelt diese einfach in der Werbung aber wenn sowas in einer solchen Community herrscht, finde ich echt traurig. Meiner Meinung nach sollte man solche Läden einfach auf die schwarze Liste setzen.