Kleine Studie zum Einfluss der Perimeter auf die Maßhaltigkeit

Verehrte Gemeinde

Ich habe eine kleine Studie zum Einfluss der Anzahl und Reihenfolge der Perimeter auf die Maßhaltigkeit von gedruckten Teilen durchgeführt.
Testobjekt war die angehangene .stl, welche Außenmaße von 60x60 mm hat und einige Austragungen und Ausschnitte, sowohl eckig als auch rund, aufweist.
Die STL wurde zum Hochladen reduziert. In meinem Original ist die Datei knapp 23 MB groß und somit fein genug aufgelöst, um Störeinflüsse durch zu grob skalierte Radien zu eliminieren.



Das Teil wurde mit Simplify3d gesliced, 90 mm/s, 40% Outline Underspeed, 10 Top Solid Layers, 9 Bottom Solid Layers. Gedruckt wurde alles mit schwarzem PLA von Innofil3d.

Ich habe das Teil 5 mal gedruckt, dabei mit folgenden Einstellungen:

- 1 Perimeter
- 2 Perimeter Inside-Out
- 3 Perimeter Inside-Out
- 2 Perimeter Outside-In
- 3 Perimeter Outside-In

Hier als Ergebnis das Messprotokoll:



Ich habe alles mit einem digitalen Messschieber gemessen.
Die Planflächen habe mittig abgemessen, um den Fehler an den Kanten (Materialanhäufung durch Beschleunigen/Abbremsen) nicht mit zu messen.

Der Extruder wurde anhand eines Blocks mit 10 Top-Layern bei 0,2mm Schichtstärke so kalibriert, dass die letzte Schicht perfekt deckt (Lücken zwischen einzelnen Linien gerade so geschlossen, keine Wülzte durch Überextrusion).

Ich habe meinen Drucker nach Variante 3 (3 Perimeter, Inside-Out) kalibriert, demzufolge habe ich auch bei dieser Einstellung bei den Außenmaßen den kleinsten Fehler.

Wie man sehen kann, steigen die Außenmaße bei der Richtung Inside-Out zusammen mit der Perimeter-Anzahl an. Bei der Richtung Outside-In ist die Zunahme der Außenmaße wesentlich geringer bzw fast als Messfehler zu bewerten.
Selbes kann man sowohl bei den rechteckigen als auch den runden Innenflächen feststellen.
Bei den Rund-Flächen wird der Ansatz (Seam) des Extruders z.T mitgemessen, sodass es bei den Messungen zu Abweichungen zwischen den X - und Y - Maßen kommt.
Das 1-mm-Loch konnte man kaum messen, es ist augenscheinlich aber überall gleich groß.

Insgesamt wird die beste Präzision bei nur einem Perimeter erreicht. Die größten Abweichungen entstehen bei 3 Perimetern Inside-Out.
Vermutlich drücken die inneren Schichten gegen die äußeren beim Druck, sodass die Außenmaße zunehmen. Bei umgekehrter Reihenfolge (Outside-In) können die inneren Schichten nicht nach Außen drücken, sodass ein kleinerer Fehler entsteht.

Das Druckbild ist bei Variante 5 am besten. Die Planflächen zeigen die wenigsten Artefakte (Wellen) und sind am gleichmäßigsten. Der Grund dafür ist vermutlich, dass hier die äußerste Schicht frei von Einflüssen durch den Infill und den inneren Schichten ist. Dafür ist bei Variante 5 der Seam (Ansatz) der Schichten am ausgeprägtesten.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.16 14:54.

Hi,

cool Sache - ich bin auch gerade am rätseln wie ich Innen/Außerdurchmessen möglichst exakt hinbekomme!
Werds auch mal drucken und dann die Resultate posten
Am Modell selbst etwas zu ändern kann imho nicht die Lösungen sein und ist oft auch gar nicht möglich.

BG Jörg

Hi
Ich nutze zwar kein Simplify3d aber bei Slic3d war das für mich die Lössung.
[www.extrudable.me]

MFG
Matze

Ich meine auch das es zusätzlich auf die Schicht dicke ankommt.
Je Dicker die Schicht desto mehr Abweichungen habe ich.

Danke für das Teilen !
Werde ich auch mal ein bischen testen.

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Hi,

erstmal meine Ergebnissen ohne dass ich etwas angepasst habe.
In Summe relativ ernüchternd, aber immerhin sind so auch die Werte dokumentiert die nicht optimal sind.

Meine Tabelle hab ich auch angehängt damit die nicht jeder neu schreiben muss.
Wenn die mehr praktisch finden würde ich ggf. auch noch einen Filter schreiben der aus dem GCode File nur die relevanten Felder herausholt.



BG Jörg