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Cura Infill Reduktion

geschrieben von techam 
Cura Infill Reduktion
19. June 2016 08:39
Guten Tag,

Infill ist eine leidige Sache, vorallem dann, wenn es für die Stabilität des Bauteils nicht gebraucht wird, sondern nur dazu dient höhere Layer drucken zu können.

Im Sinne kurzer Druckzeiten und des Materialverbrauchs möchte man den Infillprozentsatz gerne möglichst gering halten, gewisse Geometrien erfordern jedoch hohe Prozentsätze um sauber gedruckt zu werden.

Eine Dieser Problemzonen sind Taschen in der Oberfläche, wo der Drucker ein Topfill mittig auf dem Infill erstellen muss. Meist im Bereich der Ecken einer solchen Fläche wird der Drucker gezwungen ins Leere zu drucken.
Nun verfügt Premium Software natürlich über diverse Methoden solche Probleme zu lösen.
Gratislösungen wie Cura verfügen meines Wissens jedoch nicht über derartige Optionen, sodass man oft gezwungen ist die bittere Pille des "unnötig" hohen Infillprozentsatzes schlucken muss.

Um dieses Problem zu lösen und auch in Cura mit sehr geringen Infills drucken zu können, habe ich mir einen Workaround überlegt, welchen ich euch nicht vorenthalten will.

Wie schon erwähnt ist das Drucken ins Leere der Übertäter, die Ränder der Fläche können an keine stützende Geometrie angeschlossen werden und fallen somit nach unten weg.
Daher modifiziere ich die Bauteile so, dass der Slicer genötigt wird, diese stützende Geometrie zu erzeugen, ohne dabei die äußere Geometrie meines Bauteils zu beeinflussen, indem ich einen winzigen Hohlraum innerhalb des Bauteils erzeuge.
Der Slicer erzeugt daraufhin um diesen Hohlraum weitere Perimeter, welche als Stutzmaterial dienen.





Gute Abmessungen für diesen Spalt sind:
Breite: 1x Düsendurchmesser
Offset von der Innenwand der Tasche: Stärke der Außenhülle minus 1x Düsendurchmesser
Oberkante des Spalt: mindestens auf gleicher Höhe wie der Taschengrund, ruhig etwas höher
Unterkante des Spalt: Mindestens "Stärke Oben/Unten" unterhalb des Taschengrunds, besser noch 1-2 Layerhöhen tiefer

Hier einmal die Resultate, dazu habe ich ein kleines Probebauteil erstellt:
0,2mm Layerhöhe
3 Perimeter
3 Toplayer

Erster Druck:
8% Infill

Zweiter Druck: (Infill erhöht, bis der Taschengrund geschlossen ist)
20% Infill

Dritter Druck: (Bauteil mit meiner Technik modifiziert)
8% Infill

Alle nebeneinander:

Nun steht der zwar geringe, aber vorhandene Aufwand für ein Bauteil dieser Größe natürlich in keinem Verhältnis, anders sieht das jedoch aus, wenn wir dieses Bauteil einfach mal um den Faktor 5 skalieren:

Damit der Taschengrund konventionell fehlerfrei geschlossen wird, ist ein Infill von rund 20% nötig.
Printtime: 16:45h
Materialbedarf: 280g

Modifiziertes Bauteil mit einem Infill von 8%
Printtime: 11:16h
Materialbadarf: 166g

Ich denke, da lohnen sich die 2minuten Arbeit.
Fragt sich aber, warum soein Hersteller wie Ultimaker soeine absolut simple Lösung, nämlich das ziehen einiger Perimeter um eine im Infill endene Fläche, noch nicht in seinem Slicer umgesetzt hat. confused smiley

MfG Christian
Re: Cura Infill Reduktion
19. June 2016 13:17
Hallo Christian,

gute Idee, funktioniert auch mit Slic3r :-)

Danke
Gruß Michael


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