Anfängergedanken!?

Hiho!

Ich bin jetzt eine Weile der Besitzer eines Wanhao Duplicator i3. Und habe schon etwas an der Kiste gebastelt, und auch schon ein bißschen was gedruckt!

Ich drucke eigentlich zur Zeit nur in PETg, weil es mir von den mechanischen Eigenschaften besser gefällt als PLA.

Ich hab in meinen Drucker ein Full Metal Hotend eingebaut, das da: [www.micro-swiss.com] - seit dem läuft einiges besser, ist mein Eindruck.

Was mir so auffällt, durch den Kopf geht, ich mich frage:

1.) Druckqualität
Wenn ich mich hier so umsehe, dann bin ich noch weit weg von den Ergebnissen, die manche hier zeigen. Wenn ich mich auf Youtube umsehe, dann denke ich mir oft: "So schlechte Teile würde ich nicht zeigen, meine sind besser!". Ist vieles was hier gezeigt wird so überdurchschnittlich? Oder sind die Youtube-Jungs so unterirdisch? Oder beides?

Muss ich mich schämen, wenn meine Teile noch einen kleinen Elefantenfuß haben? Und das waagrechte runde Löcher mit 2mm-Durchmesser nicht ganz rund sind, sondern etwas abgeflacht?

So sieht das bei mir aus:


(Schwarz und Weiß ist PETg von Trijexx, der Rest PETg von 3DPSP)

Am roten Teil sieht man ganz gut den Elefantenfuß. Rein mechanisch und funktional tun die Teile genau was sie sollen. Es sind Verbinder für einen Drachen (für den da: Elder Brother).

2.) Layerhöhe
Ich habe anfangs mit 0,1mm Layerhöhe in PETg gedruckt. Da lief es nicht sooo gut, Bridging ging garnicht, ich hatte Probleme mit dem ersten Layer und schnell wurde der Druck unsauber. Seitdem ich mit 0,2mm Layerhöhe drucke ist alles viel besser. Vor allem Brücken gehen auf einmal. Ist das normal? ist bei 0,1mm einfach zu wenig Material da, um eine tragende Brücke zu drucken? Oder bin ich nur zu doof? Der erste Layer ist auch kein Problem mehr, ok... ein neues kam dazu, aber er haftet, wird gelegt, hält. Zuverlässig jedesmal!

Übernehm ich mich als Anfänger mit 0,1mm-Layern?

3.) Haftung des ersten Layers
Ich probiere gerade das PETg von 3DPSP aus. Bisher komme ich damit am besten zurecht. Das Zeug druckt für mich einfach prima! Super Farben, keine Fäden, keine Probleme. Ich kann für meine Verhältnisse richtig Gas geben (50mm/s Default-Speed in S3D).

Aber: Ich drucke auf die BuildTak-Variante von Wanhao. Und sobald ich den ersten Layer etwas zu sehr andrücke, bekomme ich die Teile nicht mehr ab. Meine BuildTak hat schon 2 Löcher deswegen.

Sascha (3DPSP) schreibt selbst (Quelle: [www.3dpsp.de]):

Quote
3DPSP
ABER,der Abstand muß dabei sehr gering sein. Hier verschwimmt die Grenze von Fest und nicht mehr ablösbar. Nur für Fortgeschrittene zu empfehlen.

Ist das also nicht nur mein Fehler?

ich hab mir jedenfalls mal eine Glasplatte bestellt, und hoffe, dann das Problem zu entschärfen. Und auch das Problem, dass sich mein Druckbett vom Rand bis zur Mitte gefühlt um einen halben Millimeter anhebt. :-(

Oder ist PETg einfach zu anspruchsvoll für einen Anfänger?

4.) Nachbearbeitung
Da ich eine Fräse und Drehbank im Keller habe - da bin ich auch Autodidakt - habe ich mir gesagt: Ich drucke die Teile bei den Funktionsbohrungen nur grob vor, und bohre dann auf oder drehe aus. dann komme ich mit drehen an den Hunderstel an Genauigkeit ran. Und zum Bohren habe ich zumindest Bohrer mit 0,1mm-Staffelung. Das ist für mich wesentlich einfacher, als einen wirklich so genauen Druck hinzubekommen.

Gerade die waagrechten "Bohrungen" in den oben gezeigten Teilen - die sind für ein 3,1mm-CFK-Rohr - bekomme ich nicht so genau gedruckt, wie gebohrt!

Ist das legitim, oder gepfuscht?

Ich will halt einfach mal einschätzen, wo ich in der Lernkurve stehe. Klar kann ich mit den Profis nicht mithalten, aber bin ich bei: "Boah, ist das schlecht!" oder eher bei "Ist schon ok!", oder gar bei "Ist schon ganz gut!"? - Auch gesehen unter der Rahmenbedingung: Billiger 3D-Drucker!

Tschüss
Marcus (aka Tiggr)

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... das mit dem Aufbohren von vorgedruckten Löchern ist Usus, also kein Pfusch ... und den Rest kriegst du mit der Zeit auch schon hin

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Viktor
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Also ich finde, die Teile sehen doch schon gut aus. Maßhaltige Löcher sind so eine Sache, da diese im STL Modell als Poygone vorliegen und gedruckt immer kleiner ausfallen. Du kannst denen aber von Anfang an ein gewisses Übermaß mitgeben...Es spricht aber sicher nichts gegen nachbohren solange genug vom Perimeter stehen bleibt. Also nicht übertreiben. Druckbetthaftung beim Druck und Ablösbarkeit danach hat mich gerade zum Beginn des 3D-Drucks am meisten Zeit gekostet. Am Prusa habe ich auch Glas mit PVA-Lösung gedruckt und damit meine Lösung gefunden und Monate lang so gedruckt.
Wenn Du eine ordentliche Druckbetthaftung hast, ist die Sache mit den Elefantenfüßen auch gegessen weil Du nicht mehr so nah ran musst.
Bei PETG werden meine Brücken bei 0,2mm nicht so gut wie mit PLA (nach wie vor mein Lieblingsfilament). Mit einer Auflösung von 0,1mm drucke ich sehr selten....

Grüße
Manuel

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Deltadrucker, Tantillus Reborn by Toolson/Protoprinter, meine kommerzielle Webseite

Also ich als Anfänger drucke auch sehr viel PETG. Gerade die hier im Forum vertretenen Hersteller wie 3DPSP oder extrudr.eu sind, wie ich finde, sehr anfängerfreundliche aber dennoch sehr hochwertige Hersteller mit denen man sehr gut üben kann, auch wenn der Preis manchmal etwas über dem Schnitt liegt.

Ich zahle lieber mehr, habe dafür aber bisschen weniger Frust beim Lernen.

Ansonsten bin ich der Meinung, man sollte sich für kein Druckergebnis schämen. Es ist ein Forum, welches zum Austausch genutzt werden soll und jeder hat einmal klein angefangen. Problematischer ist es, wenn ein Anfänger versucht, die alten Hasen zu belehren und ist einfach Beratungsresistent, stellt im nächsten Atemzug aber fragen, wo selbst ich den Kopf schüttel.

Ich finde deine Drucke schon sehr gut für den Anfang und Luft nach oben ist zum Glück immer. Sonst hätte man ja nichts zu verbessern und tüfteln. Man muss halt im Kopf behalten, hier sind sehr viele Profis und die zeigen eben auch, dass sie Profis sind, benutzen aber teilweise auch Maschinen, die Preislich deutlich über deinem Drucker liegen und haben jahrelange Erfahrung. Ich denke, solange man selber mit seinem Druck zufrieden ist und es einem gefällt, ist es egal, ob man sich bei Fraktion Youtube einsortiert oder Fraktion RepRap Forum. Man sollte sich bei der Steckung seiner Ziele jedoch bewusst sein, was man erreichen kann und will und wieviel man bereit ist dafür an Zeit und Geld zu investieren.

Wünsche euch einen schönen Start in die Woche

Basti

Zum Thema Bridging: Such auch mal hier im Forum nach dem Stichwort PETG Bridging, da gibt es ein paar gute Threads in den Ergebnissen.

In Slic3r kannst du beispielsweise Belüftung, Flow und Geschwindigkeit für die Brücken separat einstellen.
Ich glaube ich nutze da momentan 85% Flow bei gleicher Geschwindigkeit und 100% Lüftung, kann aber gerade nicht nachsehen.
Die Brücken werden bei mir mit PETG nicht ganz so gut wie bei PLA aber sind durchaus brauchbar, bestimmt geht da auch noch mehr.

Bei 0.1mm Layerhöhe musst du evtl. andere Einstellungen wählen.

Ein sehr guter Test für's Bridging: [www.thingiverse.com]

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Best regards / Viele Grüße
Till

Hallo Marcus,

wie du ja aus dem Heizbett-Thread weißt habe ich auch einen Wanhao. Und auch ich drucke derzeit mit PETG von 3DPSP. Von den 50mm/s bin ich allerdings weit entfernt. Vernünftige Ergebnisse bekomme ich nur mit 30mm/s. Aber ich habe auch noch das Standard-Hotend drin. Scheint dann doch einen Unterschied zu machen. Aber ob ich in den Wanhao noch 50 Kröten stecken will weiß ich nicht, da ich mir die letzten Wochenenden die Teile für den Toolson MK2 gedruckt habe.

Meine Löcher sind eigentlich relativ gut von der Maßhaltigkeit her. Ich bekomme Schrauben immer rein ohne das Material kaputt zu machen. Manchmal bohre ich noch minimal nach. Mit meinem Bridging bin ich aber auch noch nicht ganz glücklich.

Was das Druckbett angeht habe ich ich ja auf Pertinax umgebaut. Und da das nach mehrfachem Schleifen noch immer nicht eben war habe ich mir einen Schleifer a la Toolson gezeichnet, der an den Wanhao angebaut werden kann. Und jetzt schleif er so vor sich hin. Sieht aber vielversprechend aus...

Die Druckqualität deiner Teile finde ich jetzt auch gut. Und ich kann nachvollziehen, was du meinst. Im Netz sieht man manchmal wesentlich schlechtere Teile (und das teilweise auch noch von viel teureren Druckern). Also mit dem Wanhao macht man nicht so viel falsch. Das Druckbett ist eigentlich die einzige richtige Baustelle.

Hier noch ein Bild von einem meiner Teile:

Hallo!

Was du da druckst sieht aber auch gut aus!

Und nagel mich nicht auf die 50mm/s fest. S3D bremst bei kleinen Teilen ja von sich aus... 30mm/s ist auch ein guter Wert, damit hab ich auch schon viel gedruckt!

Für Schrauben reicht die Maßhaltigkeit auf alle Fälle. Bei Durchgangslöchern muss ja nur Spiel sein, und bei Gewinden ist das auch unkritsch, da kommt es auf 0,1-0,2mm auf keinen Fall an. :-) Nur meine GFK-Stäbe müssen halt gut passen, ohne Gewalt rein und raus gehen, aber auch nicht wackeln. Klingt doof, aber für diese einfache Anwendung sind die Toleranzen geringer... :-/

Ich berichte mal, wie das Druckbett mit Glasplatte funktioniert! Das sollte dann ja auf alle Fälle eben sein!

Tschüss
Marcus (aka Tiggr)

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Hab inzw fast 2 Jahre Lernkurve aufm Buckel, bei 0 angefangen. Der Austausch übers Forum hat mir sehr viel gebracht

Was deine Druckteile angeht: Für einen Anfänger sind die gut Andere wünschten sich solche Teile zu drucken.
Bzgl Maßhaltigkeit: Nophead hat in seinem blog einmal einen weitreichenden Beitrag über Bohrungslöchern in Drucken - und warum sie immer kleiner ausfallen geschrieben.
Nachbohren ist also fast immer angesagt, oft bohrt man sich eh noch selbst nen Gewinde rein => Ergo vollkommen legitim.

Was Druckteile zeigen betrifft:
Die "Profis" hier erkennen an einem Würfel per Augenmaß, was nicht mitm Drucker stimmt. Die justieren 2-3 Schräubchen und fertig ist der passgenaue, perfekte Würfel. Ebenso läuft das dann mit dem Kalibrieren auf Drucke ab. Die Wissen, wo sie >wie viel< drehen müssen. Für Anfänger ist da noch viel "Try and Error" drin, was Zeit, Nerven und Geld kostet.
Allerdings - wie du schon selbst gemerkt hast - perfekt müssen die Drucke nicht sein um ihren Zweck zu erfüllen, oder?
Was man auf YT wiederum sieht ist durchwachsen. Ich finds bei Thomas Sanladerer toll, dass er hingerotzte Drucke zeigt, ggf. inkl. Fehlerquelle und Erklärung. Einfach um zu zeigen: "Hey, ich bin auch nur ein Mensch "
Und nachdem ich im Hackerspace war hab ich gelernt: Um einen >perfekten< Druck zu erhalten, musst du mehrere Abende kalibrieren und feinjustieren. Dann ist dein Drucker exakt auf das Druckmaterial UND das zu druckende Teil abgestimmt - Dann sitzt die Bridge, dann sitzt der Overhang, dann sitzt jedes Detail. Du kannst das Teil aber auch mit Standard-Konfiguration ausdrucken, ein bisschen schleifen und lackieren und es sieht genau so gut aus. Ist ne Sache des Egos und ob man seine Nerven strapazieren will

Bzgl 0.1mm Layer height - Warum? Eigtl lohnt die sich imo nur bei Figürlichen Drucken - weniger Nachbearbeitung. Für alles, was zweckgebunden ist, reicht 0.2 dicke aus, eher sogar noch dicker
0.1mm bedarf wieder einer komplett anderen Konfiguration als 0.2mm - du hast halb so viel Materialauftrag, ergo muss die Kühlleistung, u.U. der Retract, die Geschwindigkeit uvm angepasst werden.

Faden verloren. Kurzum:
Tolle Drucke

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Alle Angaben ohne Gewähr

Es macht einen riesen Unterschied welche Teile man druckt. Ob groß, klein, klobig, fein...
Das perfekte Profil für ein Teil ist noch lange nicht das perfekte Profil für ein anderes Teil.
Mir ist es meistens nicht die Zeit und das Material Wert, dass ich für jedes Teil das Profil bis ins letzte optimiere. Wieso sollte ich ein Teil dass ich nur 1x brauche mehrmals drucken?
Ich stelle meinen Drucker so ein, dass möglichst alle Teile, die mir so einfallen, in halbwegs guter Qualität raus kommen. Dabei ist natürlich keins perfekt, aber alle gut.
Wenns mal perfekt werden muss, dann muss ich das Teil halt 2 oder 3 mal drucken bis ich die perfekten Einstellungen gefunden habe - aber das dauert und kostet...

Das leben ist ein Kompromiss.
Meist lohnt es sich erst die schweren Druckbereiche zum testen mal auszudrucken.
da hilft manchmal Netfab basic zum schneiden des stl`s .

Als Beispiel (alles PET-G):

Dieses Ergebnis ca. 7 Stunden bei Layer 0,25 mm 0.5 mm duese Merlin hotend ...
Wenn ich 15 Stunden Investiere, dann wohl wie geleckt.
Aber für eine Garagenblende ...

Guggst du hier:
[www.thingiverse.com]

Mit Delta wiederum hier 0.2 mm duese Massportal:


1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.02.17 13:13.

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Mein Club: [hackerspace-ffm.de]
RADDS-Shield -> Commercial [max3dshop.org]

Hiho!

Sorry, das ich mich erst jetzt melde. Mich hatte die Grippe fest im Griff.

Danke für die vielen Antworten. Ich lese das für mich so, dass meine Druckteile nicht in die Kategorie "Peinlich" fallen, sondern ich bin wohl auf dem richtigen Weg!

Dann werde ich mal versuchen noch etwas zu verbessern, aber es nicht übertreiben. Ich will ja keine Dekoteile drucken, sondern gut funktionierende Verbinder für meine Drachen.

Danke!

Tschüss
Marcus (aka Tiggr)

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Hallo,
warum hast du das MK10 auf Full Metal Hotend umgerüstet.
Welche Probleme gab es?
Gab es Abdichtungsprobleme mit der PTFE-Hülse speziell in der Düse?
Wie ist das Gleitverhalten mit dem Full Metal Hotend gegenüber PTFE-Hülse?

mfg mh