Filament / Material für Außeneinsatz im Garten

Hallo liebe Forengemeinde,

ich bin auf der Suche nach Filament, welches ich im Garten an diversen Stellen einsetzen möchte, wie zum Beispiel für Fittungs für Schläuche/Rohre und auch für Halterungen, die ich in die Erde stecken kann.
Daraus ergeben sich im wesentlichen vier Kriterien, die das Filament erfüllen soll:
1. Witterungsbeständigkeit (da Außeneinsatz)
2. UV-Beständigkeit (da Außeneinsatz)
3. Wasserbeständigkeit (keine Wasseraufnahme vom Filament, geht wahrscheinlich auch mit Witterungsbeständigkeit einher)
4. Druckdichtheit (im Bereich des üblichen Wasserleitungsdrucks, eher etwas geringer)

Dazu habe ich schon im Internet nach geeigneten Materialien recherchiert und bin im wesentlichen auf ASA und PETG gestoßen. Jetzt gibt es Seiten, die preisen PETG für die Herstellung von Objekten für den Garten an
siehe: [www.filamentworld.de]
und Seiten, die preisen ASA für die Herstellung an (bspw. Gartenzwerge)
siehe: [all3dp.com]
Letztere Quelle beschreibt PETG sogar als hygroskopisch, was ja - wenn ich es richtig verstanden habe - einer Wasseraufnahme des Materials entspricht. In einem Thread hier im Forum wurde PETG als wasserbeständig beschrieben. Das erwarte ich ehrlich gesagt auch, zumindest von PET als Material für Wasserflaschen.
Die Druckdichtheit hängt wahrscheinlich stark vom Druckprozess selber ab. Ich nehme an, dass insbesondere Wandstärke und Schichthöhe einen relevanten Einfluss haben.

Nun die Frage: Hat jemand Erfahrungen mit den Materialien hinsichtlich der beschriebenen Anwendungsgebiete bzw. Kriterien oder gibt es noch weitere geeignete Materialien für den Einsatz, die ich übersehen habe?
Sind beide Materialien gleich gut für den Außeneinsatz geeignet (bis vielleicht auf das schnellere Zerkraten von PETG im Gegensatz zu ASA) oder sticht eins wesentlich hervor?


Darüberhinaus sollten die Fittings natürlich an den Materialpaarungen (insbesondere zwischem Rohr und gedruckten Material) dicht sein. Dazu gibt es die Möglichkeit bspw. mit O-Ringen, PTFE-Folie oder flexiblem Filament zu arbeiten.
Wenn wir davon ausgehen, flexibles Filament für die Dichtungen oder auch für andere mit Wasser in Verbindung stehende Teile zu nutzen,
sagt bspw. die Beschreibung von Ninjaflex
siehe: [ninjatek.com] => Tips & Tricks,
dass dauerhafter Kontakt zu Wasser zur Reduzierung der elastischen Eigenschaft führt. Gibt es dazu Erfahrungsschätze, die solch Verhalten beobachtet haben?
Reduzierung heißt ja nicht Verlust der Eigenschaft, von daher ist auch die Frage nach der prozentualen Einbuße der Elastizität.


Vielen Dank im voraus und ich freue mich auf eure Anmerkungen, Erfahrungsberichte und Empfehlungen.
Thomas

Hallo Thomas
PETG hält draussen lange. Mit Asa habe ich noch keine Erfahrung. Zum abdichten wird normalerweise ein Teflonband oder Hanf verwendet.
Ich hätte aber etwas bedenken wegen dem Druck. Häufig wird der Aussenwasseranschluss vor dem Druckreduzierventiel abgezweigt. Dann bist du schnell einmal bei 8 bar. Bei einem Bewässerungssystem mit 1 bis 2 bar hingegen sollte es funktionieren.

Hallo,

also in der Regel ist ASA besser beständiger gegen UV Strahlung als andere Kunststoffe, das Problem ist, nicht in jedem ASA Filament ist zu 100% aus ASA, ich würde das einfach testen und wenn es kaputt geht neu drucken mit einem anderen Material.

Zum Abdichten, man kann gut in die meisten "spröden" Kunststoffe wie PETG, ASA Gewindeschneiden. Rohrgewinde haben keine tiefe Gangart, also wenig Spahn, aber große Durchmesser, d.h. du musst die ordentlich dimensionieren mit 5-10mm Wandstärke, damit die durch die Torsion das Bauteil nicht zwischen den Layern abscherst. Es empfiehlt sich einen nagelneuen, sehr scharfen Gewindeschneider und etwas Schneidöl zu verwenden und umbedingt auf den richtigen Kerndurchmesser vorbohren. Ich habe bessere Ergebnisse beim Gewindeschneiden mit Sacklochgewindeschneider, die den Span nach hinten raus schieben. Wichtig ist mehr oder weniger in einem Zug zu schneiden oder den Bohrer ganz rausholen, sauber machen und neu ansetzten. Wenn der Spahn bricht, kann er sich verkanten und das Gewinde kaputt drücken.

Wasseraufnahme ist kein großes Problem, das ist immer unter 1% bei den meisten Kunststoffen, außer Polyamide/ Nylon, und kann z.B. auch Abdichtend wirkend, da es etwas aufquillt. Ich würde so ein PTFE Band verwenden, dünn um das Metallgewinde und dann das Teil aufschreiben.

Ich denke, das ganze ist mehr von deinen eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten abhängig, als vom Material. Das schöne am 3D-Druck ist ja, dass man auch mehrere Teile drucken kann und so die Schwachstellen praktisch herausfinden kann durch testen.

Viele Grüße

Vielen Dank für eure Antworten.

@ hafo
Wie lange hält bei dir das PETG schon draußen?
Prinzipiell ist der Druckbereich eher 1 bis 2 bar.

@ sechsteelement
Die Rohre (aus Kunststoff) haben nicht zwangsläufig Gewinde. Daher wollte ich probieren, die Fittings mit Schlauchschellen zu befestigen, indem ich eine gezielte Geometrie verwende, um eine entsprechende Klemmkraft aufbringen zu können. Hast du Empfehlungen für vernünftiges ASA-Filament?

Vielen Dank und viele Grüße
Thomas

Quote
thomasdd
Wie lange hält bei dir das PETG schon draußen?
Prinzipiell ist der Druckbereich eher 1 bis 2 bar.

PETG habe ich erst etwa seit einem Jahr draussen. Einige ABS Teile sehen nach etwa 3 Jahren noch ganz gut aus, aber die Teile werden alle mechanisch nicht belastet. Von daher würde es mich freuen wenn du deine Erfahrungen dann mit uns teilst.

Vielleicht noch interessant....
PETG läßt sich mit PVC "verschweissen"....
Tangit PVC-U Kleber wirkt da richtig gut, läßt sich natürlich auch nutzen um PETG Teiler untereinander zu verbinden.

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Gruß
Gregor

Ich habe für einen Bekannten zwei Buchstaben für sein Schiff gedruckt und weil ich mir auch nicht sicher war wie das Material verhält hat er je einen Buchstaben in PLA und in PETG bekommen.
Seit 2 Jahren liegen die beiden Buchstaben in der Sonne Griechenlands und haben bisher keine Verschleißerscheinungen präsentiert. Aber es gibt sonst auch keine weiteren Belastungen.

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Die Dummheit ist rund. Niemand weiß, wo sie anfängt und wo sie aufhört.

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