Filament - Annahme / Aufnahme von Umgebungsgerüchen

Moin,

hat jemand Erfahrungen, welches Filament keine / wenig Umgebungsgerüche an- bzw. aufnimmt?

Hintergund der Frage: Ich habe ein Gehäuse für einen selbst zusammengestellten LiFePo4-Akku aus PLA (natur) gedruckt, welcher für einige Stunden in einer Alukiste war. Diese Alukiste beinhaltet meine mobile Standheizung, welche mit Diesel läuft. Der Dieseltank ist ebenfalls in dieser Kiste. Diesel selbst ist nicht ausgetreten und bzw. oder in Verbindung mit dem PLA gekommen. Der Tank sowie alle Leitungen sind absolut dicht. Aber etwas Dieselgeruch ist halt trotzdem immer innerhalb der Kiste. Diesen Geruch hat das PLA angenommen. Der Geruch ist auch nicht weniger geworden, obwohl dieser Akku nun schon 1,5 Wochen in meinem Werkraum (normaler beheizter Raum) steht.

Gruß
Holger

Bratwurstgeruch wäre mir auch lieber,

aber Spaß beiseite, PLA ist biologisch abbaubar, folglich muss es Wasser / Feuchtigkeit aufnehmen und wird "Zersetzungsprodukte" abgeben. Wenn da Dieselgeruch dabei war, dann ist das eben auch mit aufgenommen und wird kaum wieder abgegeben oder "ausgelüftet".

Diesel hat da ganz sicher auch ganz eigene Eigenschaften, was Geruchsentwicklung angeht. Mein Bruder hat seinerzeit in einer Büssing-MAN-Werkstatt gelernt und diesen Geruch permanent mit nach Hause gebracht. Nicht lachen, aber auf dem Klo war es besonders eklatant, das Zeug geht also nicht nur in die Lungen rein und wieder raus. Aber allein schon ein verschmierter Lappen im Eck reicht schon, den Geruch zu verbreiten und normales Händewaschen nach Reinigungsarbeiten reicht auch nicht, selbst Workzone-Handwaschpaste vom Aldi versagt aufs Erste, das muss man mehrfach wiederholen. Ist schon sehr intensiv.

Wäre aber interessant, ob ABS u.dgl. sich genau so verhält.

H.

Hallo Holger,

Diesel ist geruchstechnisch ein penetrantes Zeug.
Habe vor Monaten versehentlich an das Kunststoffarmband meiner
Uhr etwas Diesel hingeschmotzt.
Kann ich bis heute riechen....

Möglicherweise wäre es mit PETG etwas besser,
da es (fast) keine Wasseraufnahme gibt und man
etwas intensiver reinigen könnte, ohne das Bauteil
zu ruinieren.

Ich würde das Material nach Druckbarkeit, Feuchtigkeitsaufnahme und Reaktionsfreudigkeit mit Diesel auswählen. Da PETG mit Diesel nicht nennenswert reagiert (Quelle: [www.buerkle.de] ) und bzgl. Feuchtigkeitaufnahme je nach Quelle und "blend" auch recht gutmütig ist, wäre das mal meine erste Wahl.

ABS gilt lt. dieser Liste ( [www.rehau.com] ) auch als Resistent ggü. Diesel; da es sich gut mit Aceton glätten lässt, könnte man so auch die Layer verschwinden lassen und hat weniger Oberfläche, an der sich der Geruch festsetzen kann. Zudem lässt es sich so leichter reinigen.

Danke für eure Infos. Dann werde ich das Gehäuse (rund 19 cm hoch) mal mit SmartABS drucken. PETG wäre danach der nächste Versuch.

Gruß
Holger