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Multi-Material-Prints

geschrieben von iFreyz 
Multi-Material-Prints
24. March 2020 05:51
Hallo RepRap-Community,

ich plane derzeit ein neues Projekt und da ich die Möglichkeit, zwei Materialien zu kombinieren sehr reizvoll finde, würde ich gerne eure Meinungen und Erfahrungen zu Multi-Material-Prints (nicht Multi-Coler-Prints) hören.

Meiner Meinung nach macht nur ein Setup mit zwei bzw. mehreren Hotends und direkt Extrudern wirklich Sinn.

Bsp:


Eine, wie ich finde, sehr elegante Lösung bietet der LulzBot TAZ Pro bei dem das inaktive Hotend angehoben wird.

Das soll erstmal genug sein, ich freu mich auf eure Meinungen.

Gruß Erik
Re: Multi-Material-Prints
24. March 2020 07:06
Mag ja ganz nett sein, aber der Preis eines LulzBot TAZ Pro dürfte mit rund 5000$ für Hobbyisten doch zu hoch sein. Und das Problem einer "tropfenden" Düse hast du auch damit nicht gelöst, ich erkenne zumindest in dem Bild des Hotends keinen Hinweis darauf.
Gute Ergebnisse sollten sich mit einem Dual-X-Drucker (z.B. hier einer von Srek [reprap.org]) erreichen lassen, der das gerade nicht benutzte Hotend zur Seite fährt und die Düse über einem Abstreifer parken kann. Ob man den nun nun als Bowden-Version (leichter, höhere Geschwindigkeiten..) oder Direct-Extruder (Vorteile bei elastischen Filamentarten) oder eine Kombination aus beiden ausführt bleibt einem ja selbst überlassen. Da sollten sich für viel weniger Geld brauchbare Drucker bauen oder umbauen lassen.
Wenn du unbedingt eine fertige Lösung suchst, dann erwerbe doch den LulzBot und berichte winking smiley
Re: Multi-Material-Prints
24. March 2020 07:47
Hallo PePa,

danke für deine Antwort. Es kommt natürlich nicht in Frage einen fertigen LulzBot zu kaufen, vielmehr sammel ich ein paar Ideen winking smiley. Über die Ausführung möchte ich noch gar nicht so viel philosophieren, aber ich persönlich würde das Ganze nicht wie oben zu sehen realisieren, sondern wie Srek als IDEX-Drucker mit zwei unabhängigen Extrudern.

Die grundsätzliche Frage sollte viel mehr sein, ob es für euch ein sinnvolles Feature ist oder ob die Nachteile (Kosten, Platzbedarf, Komplexität) eurer Meinung nach überwiegen. smiling bouncing smiley
Re: Multi-Material-Prints
24. March 2020 15:42
Quote
iFreyz
Die grundsätzliche Frage sollte viel mehr sein, ob es für euch ein sinnvolles Feature ist oder ob die Nachteile (Kosten, Platzbedarf, Komplexität) eurer Meinung nach überwiegen. smiling bouncing smiley

Hallo iFreyz,
grundsätzlich halte ich es für wünschenswert, 2 Materialien kombinieren zu können.
Allein wasserlöslichen Support verwenden zu können wäre prima.

Auf jeden Fall als IDEX-System :
1. Kein Tropfen der unbenutzen Düse (Silikonpad an der Parkposition)
2. Materialien mit unterschiedlichen Drucktemperaturen verwendbar
3. Duplex- und Spiegeldruck möglich

Es beginnt mich in den Fingern zu jucken....

Gruß Schrittverlust
Re: Multi-Material-Prints
24. March 2020 15:51
Wenn du den Drucker selber baust, ist der Mehrpreis für ein IDEX-System überschaubar. Du brauchst gegenüber einem Single-Extruder ein Board, welches mindestens 6 Stepper ansteuern kann, zwei Steppermotoren, einen Extruder und ein Hotend mitsamt Kühlung extra, ein paar Pulleys und einen Riemen und ein paar Lager. Das Netzteil muss ein paar Watt mehr schaffen. Das kann also nicht das Argument gegen einen Idex sein.
Platzbedarf: Gut geplant ist ein Idex nur ein paar Zentimeter breiter als ein Single. Es gibt ja sogar den P3Steel als IDEX-Umbau, ich glaube, dem fehlen in der Druckbreite letztlich nur 1-2 cm gegenüber dem "Original".
Also auch kein Argument gegen IDEX .
Komplexität: soweit ich weiß, werden die verschiedenen IDEX-Möglichkeiten mittlerweile recht gut in den gebräuchlichen Firmware-Varianten unterstützt. Im tatsächlichen Gebrauch muss halt, wie bei jedem System mit mehreren Extrudern, die Höhe der Düse absolut genau angepasst werden. Ist also mit recht viel Kalibrierung verbunden.
Argument gegen Idex wäre vielleicht die Geschwindigkeit: Die flotteren 3D-FDM-Drucker sind zumeist Deltas oder Core XY-Systeme. Bei beiden wüsste ich auf Anhieb nicht, wie man dort IDEX mit vertretbarem Aufwand umsetzen könnte.
Ob DU das überhaupt probieren möchtest oder nicht kommt dann letztendlich darauf an, was DU dir von einem Multi-Material-Druck versprichst - in Abwägung dazu, ob man das nicht auch anders lösen kann, zB. mit Zerlegung des Druckteils in verschiedene Abschnitte, die später dann verklebt/verschweißt/verschraubt/irgendwiezusammengedengelt werden können. Sollte ich demnächst wirklich nochmal dazu kommen, mir einen Drucker (um-)zu bauen, werde ich zumindest von vorherein so konstruieren, dass die Möglichkeit besteht, eine zweite X-Carriage problemlos hinzuzufügen.
Re: Multi-Material-Prints
24. March 2020 16:39
Theoretisch wäre sogar ein IDEX-CoreXY-System möglich:



"3D-Printing World" hat hierzu sein sehr spannendes Projekt "Muldex" am laufen:


Re: Multi-Material-Prints
24. March 2020 18:15
Ich schrieb ja oben "vertretbarer Aufwand". winking smiley
Wenn ich so lese (was ich in letzter Zeit häufiger gemacht habe), welchen Aufwand manch ein Core XY-Besitzer betreiben (muss), um alleine die Riemenspannung gleichmäßig genug und die wirklich exakte Positionierung der Umlenkungen hinzubekommen, dass akzeptable Druckergebnisse dabei raus kommen, und dann weiter spinne, wie das bei einer solchen Anzahl von Riemen und Umlenkungen aussieht... ja, da wartet eine schöne Aufgabe auf die Erbauer..
Klar, machbar ist das - und noch viel mehr wäre durch andere Konzepte möglich, würde aber für einen Eigenbau meinen möglichen Rahmen sprengen. Ich möchte mir auch keinen Drucker antun, den ich zwar in akzeptabler Zeit aufbaue, dann aber wochenlang nachjustieren muss, so hoch ist meine Frustgrenze dann doch nicht. Bei solchen Überlegungen gehe ich von meinen Ansprüchen aus, für mich ist das "nur" ein Hobby - und auch nicht mein einziges. Da mag bei anderen Leuten natürlich mehr Enthusiasmus, Zeit und Geld möglich sein, aber meine Lösung müsste da deutlich einfacher sein, vielleicht ein modifizierter ctc Bizer, so was hab ich ja eh, oder gar 'nen Bettschubser. Allerdings spielt für mich Geschwindigkeit eh eine untergeordnete Rolle. Wir verplempern so viel Zeit für unsinnige Dinge, da macht es auch nichts mehr aus, wenn ein Druck mal ein Stünchen länger dauert.
Re: Multi-Material-Prints
25. March 2020 05:18
Hallo,

also ich bin vor Kurzem mal 30 min vor einem Ultimaker S3 gestanden und habe mir da den Werkzeugwechsel angesehen und ich muss sagen, das ist aktuell in meinen Augen das einfachste und beste System für Multimaterialansatz. Durch das Anheben der Düse gibt es eigentlich keine Kontamination mit dem anderen Material, da die Reste beim Überfahren nicht abgestreift werden können.

Der Preis von einem S3 oder Ultimaker 3 ist für eine Privatperson schon happig. Günstiger ist der Umbau eines P3 Steels toolson MK2 mit der Erweiterung von Mumba:
Dual X auf thingiverse

Aufpassen muss man aber mit der Software, da kann es je nach Version Probleme geben.

Der Dual Core XY finde ich schon spannend, aber ungemein kompliziert. Ich würde es mal interessant finden wie sich ein Dual Core XY gegen einen einfachen Ansatz wie z.B. vom BCN3D Sigma schlägt bei dem Y beidseitig mit Riemen angetrieben werden und X mit zwei Motoren, je einen für einen Schlitten. Viel einfacher und damit in meinen Augen auch weniger Fehler anfällig.

viele Grüße
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