Ideensammlung neuer Drucker

Hallo zusammen,

ich würde mit euch gerne mal einen neuen Drucker diskutieren. Hier die Rahmendaten:

Wunsch-Bauraum 40x40x60 (Ich würde ganz gerne komplette Köpfe drucken)
Idealerweise 2 Extruder für unterschiedliche Farben oder unterschiedliche Filamente. Eventuell auch 1 Bowden und 1 Direktextruder für flexible Materialien.

Jetzt kann ich das einerseits (teilweise) umsetzen indem ich einen Tronxy X5ST-500 oder einen Creality CR-10 S5 kaufe. Das sind beides sicherlich gar nicht so schlechte Drucker, aber Selbstbau hat natürlich auch seine Vorteile.
Meinem Sohn habe ich jetzt nen Ender 3 gekauft - das Teil ist weitaus besser verbaut als mein ANetA8, mein RepRap Fischer oder (natürlich) mein ganz alter Tricolor-Mendel :-) Und die Druckqualität ist eigentlich auch sehr gut.

Deswegen würde mich jetzt trotzdem mal eure Meinung interessieren zum Thema Kauf vs. Selbstbau.

Wenn wir mal den Selbstbau betrachten:

CoreXY hat ja bei diesen Grössen schon so seine Grenzen aufgrund der Riemenlänge. Ich hätte aber trotzdem gerne eine Druckplatte, welche sich wie beim CoreXY absenkt. Idealerweise auch mit 3 Motoren um ein gewisses Autoleveling der Platte über die Motoren zu ermöglichen.Zur Not geht's aber auch mit 2 Motoren, das ist ja quasi Standard.
Den Druckkopf oben würde ich (wegen dem Riemenlängenproblem) nach Standard-Methode aufbauen, also einen Motor für X-Bewegungen und 1-2 Motoren für die Y-Bewegungen. Beides dann mit Riemenantrieb.

Was nimmt man idealerweise für die Lagerung der Schienen? Sind da immer noch Linearschienen die optimale Wahl? Der Ender 3 ist ja - wie viele andere auch mit so Gummirollen in Aluschienen gelagert - das sieht auch ziemlich stabil aus, ich habe aber keine Langzeiterfahrungen.
Als Elektronik hätte ich noch nen Arduino Due rumliegen mit nem Radds 1.5er Board. Vielleicht könnte man das ja verwenden.
Softwareseitig wäre Marlin 2 in der engeren Wahl, das kenne ich halt schon. Es sollte auf jeden Fall mit Octoprint arbeiten können.

Was natürlich dann rein soll sind Autoleveling (BL-Touch) und eine Filamenterkennung mit entsprechendem Auto-Stop. Wenns nach nem Stromausfall weiterdrucken würde, wäre das schön, aber so oft fällt hier kein Strom aus.

Was denkt ihr generell darüber? Was habt ihr noch für Argumente für Selbstbau vs. Kauf?
Habt ihr konkrete Vorschläge für Motoren / Schienen, Heizbett usw.?

Preislich? Ich würde gerne im dreistelligen Bereich bleiben ... oder knapp drüber.

Gruß
Roger

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.12.20 09:11.

Hallo Roger
Das gibt schon einen verdammt grossen Drucker. Es wird schwierig werden den kostengünstig so herzustellen dass du auch mit einer vernünftigen Geschwindigkeit drucken kannst. Welches Material soll verarbeitet werden? Mit Petg oder ABS wirst du ziemlich viel Strom für die Heizung benötigen.
Ich mag Linearschinen und Aluprofile bei einem Eigenbau, aber das wird deine Kosten sprengen.

Das Radds kannst du sehr gut verwenden, allerdings könnten die Onboard Stepper überfordert sein. Ich würde auf die Repetierfirmware wechseln, das ist mit dem Konfigurator sehr schnell eingerichtet. Mit Octoprint sollten alle Firmwares kompatibel sein.

Als Stromausfallsicherung würde ich eine USV empfehlen, ist in Europa aber nun wirlich nicht notwendig.

Ich hätte noch eine Keenovo Silikonheizmatte 350 x 350 und eine plangefräste Aluplatte 350 x 400 x 8 hier, gib bescheid falls du Interesse hast.

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Gruass us dr Schwiiz
Hansjürg

Hallo Roger,

der Kauf eines großen China-Druckers wird dich weniger kosten
als ein Selbstbau. In deinen Wunschmaßen wäre beispielsweise ein Tenlog TL-D5
verfügbar (knappe 1100€ ohne Zoll und Märchensteuer).

Aber egal ob selbstgebaut oder "von der Stange" gekauft,
bei der Baugrösse wirst du immer Hand anlegen müssen,
um die "Befindlichkeitsstörungen" des Druckers zu beheben.

Gruß Schrittverlust

Hallo zusammen,

mehr als 1000 Euro? Naja, wenn's sein muss, dann auch das .. ist halt die Frage wie viel mehr. Vielleicht auch erstmal aufbauen ohne zweiten Extruder und diesen dann später nachrüsten.

Aluprofile habe ich übrigens schon von einem anderen Bauprojekt, welches dann doch nicht umgesetzt wurde. Aber ich muss die erstmal wieder finden. Ich gehe morgen mal auf die Suche.
Elektronik habe ich ja auch schon.
Motoren? Weiss nicht ob man die alten Motoren aus dem Tricolor Mendel nehmen sollte, ich denke eher mal nicht. Für einen Testaufbau werden die es aber wohl erstmal tun.
Stepper für den Radds liegen hier auch noch rum. Ich finde nur die alte Rechnung nicht und weiss nicht was ich da gekauft hatte :-(

Gruß
Roger

Quote
Shadowblues
Hallo zusammen,
mehr als 1000 Euro? Naja, wenn's sein muss, dann auch das ..

Hallo Roger,
das mit dem Tenlog war ein Beispiel für eine Idex-Maschine mit deinem Wunschbauraum.
Und ja, 1100+x € sind für die Haushaltskasse ein heftiges Sümmchen
(und ob man soviel Geld nach China schicken will).

Zwei Möglichkeiten fallen mir auf die Schnelle ein, um die investierte Summe zu halbieren :

1.
Verzicht auf Idex

2. Verzicht auf Bauraum
Bei Wahl von 300x300x350mm Bauraum ist man nur noch bei ca. 500€.

Bei Selbstbau hast du mit Idex auch deutlich mehr Aufwand.
Allein Boards die mehr als 6 Schrittmotoren ansteuern können
sind selten (und evtl. teuer) bzw. du musst dir eine eigene Erweiterungsplatine
für die zusätzlichen Schrittmotortreiber besorgen/herstellen.

Auch ist der Aufwand bei größeren Maschinen hinsichtlich Steifigkeit und Dynamik
sehr groß/teuer.

Mit schlauen Kompromissen hinsichtlich Dynamik, Bauraum und
weiteren Randbedingungen (Idex, Direktextruder,....) kannst du die
Kosten sicher drücken.

Es ist auf jeden Fall ein interessantes Projekt,
Köpfe/Porträts zu drucken.

Gruß Schrittverlust

Hallo Schrittverlust,

Idex (Musste das erstmal nachlesen) - das ist eigentlich keine harte Anforderung. Der grosse Bauraum schon. Wenn ich auf eines von beidem verzichten muss, dann auf den doppelten Druckkopf.

Wobei ich denke ich mit einem Wechseldruckkopf (Doppel-Bowden in einem Druckkopf) / (Single Direktextruder) auch hinkommen sollte. Anfangs kann es auch nur ein Single Bowden sein .. reicht ja grade auch. Oder ein Single Direkt. Grade da sehe ichd ie Vorteile eines eigenen Systems - man kennt es besser und kann es einfacher erweitern indem man von Beginn an in Rahmen usw.- Reserven einplant.

Aber wenn ich das richtig sehe, dann ist Idex ja nur der zweite Druckkopf auf der X-Achse, der Rest ist ja identisch. Man braucht 5-7cm Platz um einen Druckkopf zu parken, nen zweiten Motor zur Ansteuerung und nen zweiten Extruder.
Ich würde mal sagen - bis auf die 5-7cm Platz kann man den Rest ja mal zu Beginn weglassen.

Aber wieso sollte Idex bei nem geringeren Bauraum soo viel günstiger sein? Du schreibst von 500 Euro bei 300x300x350? Und 1000-1500 bei 400x400x600?
Also gut, der Rahmen braucht mehr Material und die Linearführungen müssen länger sein. Aber sonst? Elektronisch ist es doch absolut identisch, oder?

Gruß
Roger

Ein Board für 'nen IDEX muss aber mindestens 6 Treiber steuern können, wenn man Z über einen nur Treiber laufen lassen kann oder will, das sollte man von vornherein beachten.
Für den größeren Bauraum brauchst du nicht nur längere, sondern auch stärkere Profile, der Wechsel von z.B. 20x20 auf 45x45 verdreifacht etwa den Preis, erst recht haut es dann bei den Verbindern und dem ganzen "Kleinkram" rein. Ein Heizbett mit 300mm Kantenlänge mag in 8mm Alu noch gehen, für 400mm würde ich was dickeres wählen, die benötigte Heizleistung wächst von 450 Watt auf 800 Watt usw., da kommt schnell einiges zusammen.

Hallo Roger,

PePa hat die wesentlichen Punkte schon genannt.

Als Beispiel für eine Idex-Maschine mit 300x300x350 Bauraum (sorry für den Monsterlink)

[m.banggood.com]

Aber wieder der Hinweis : Nur ein Beispiel, keine Empfehlung.

Gruß Schrittverlust

Hallo,
Im Prinzip ist ja ein Eigenbau eher als ein zusätzliches Hobby zum 3D Drucken selbst anzusehen. Dabei lernt man sehr viel über den Bau des Druckers und kann das Gerät gut selbst reparieren. Das man sich dann nicht im 3 stelligen befindet ist leider so, vor allem bei der Größe.
Wenn du dir dann später vornehmen willst einen 2 Druckkopf dann noch IDEX nachzurüsten, wird es vielleicht eine Dauerbaustelle und du kommst eventuell nicht mehr zum Drucken selbst.
Ich wüsste jetzt nicht welche Firmware dies unterstützt und wie das überhaupt angesteuert wird,hab mich damit aber auch noch nicht beschäftigt.
Dazu kommt ja auch noch der Faktor Zeit. Ich meine die Bauzeit bis der erstmal vernünftig läuft. Das kann schon mal Monate dauern.
Gibt so einige Bauberichte hier die nicht zu Ende geschrieben sind, da wahrscheinlich aufgegeben worden ist.

Beim Kauf von so einem Fertiggerät kauft man ja das Know-how mit und kann hoffentlich eine Weile ohne Probleme damit arbeiten.

Wie du dich auch immer entscheidest, ich persönlich habe ja auch 2 Drucker gebaut und würde es wieder tun, weil es Spaß macht. Dann ist der Preis dafür Nebensache.

Mit dem Radds kannst du auch mehrere Motoren ansteuern, kaufst dir dazu eine Erweiterungsplatine falls du es vor hast.
Das sollte dann mehr als genug sein.

. . . und Nema17 Stepper bekommst du preiswert von mir LG Didi

---

Aktuell:
Selfmade-Drucker mit Wasserkühlung u. Carbon-Wechselplatte,
Selfmade-Drucker ( Nr. 7 in Arbeit . . . ), CAD Creo 3.0/4.0 , Mac, Cura, Prusa Slicer . . .