Womit isoliert ihr die Extruderspitze?

Ich habe versuchsweise mal einen "Fan duct" am Schlitten installiert, aber damit kommt die Spitze nur noch langsam auf Temperatur...
Womit isoliert ihr die Spitze? Was hält die Temperatur aus und ist nicht gesundheitsschädlich?
Kann man die "Dämmwatte" von grrf verwenden in Kombination mit Kaptonband? Die Watte soll angeblich bis 400°C aushalten.

Bin auf Antworten gespannt.

---

Gruß Leif

______________________________________________________________________

RepRap Prusa (ABS); M5 Z-Achse; 1:50 Direkt-Drive-Extruder+MK7-Gear; 0.4mm Düse; MK1 Heizbett mit SSR; Meanwell SP320-12 @13,5 Volt; Sanguinololu V1.3a mit Marlin Firmware Jan 2014
Repetier-Host V0.95e und Slic3r 1.0.0. RC2 / Cura 13.11.2 - Windows 7 X64

MakerBot Replicator 2

capitaenz @ Thingiverse

Mit Baumwollwatte (und nichts anderes ist das von GrrF) würde ich nicht an die Düse gehen. Die wird da schwarz.
Ich hab auch schon mal Naturfilz um den Heizklotz gewickelt... kann ich aber nur von abraten. Der wird auch schwarz. Brennt zwar nicht, aber verkokelt langsam.


Da würde ich mich lieber mal im KFZ-Bereich umsehen... alles womit du an den Auspuff gehst...
Eine Art Zelt aus Kaptonband erfüllt auch seinen Zweck... Die Luft dazwischen ist ein guter Isolator.
Glaswolle, Steinwolle geht auch...umwickelt mit Kaptonband.

Aber ein gezielter Luftstrom unterhalb der Düse ist immer noch das beste.

---

Mfg
Wolfgang

Aller Anfang war schwer - Wolfstrap

Reprap-fab.org

Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.

Hello,

Ich habe eine Glasfasermatte (eine sehr feine, aus dem Modellbaubereich, wird da zum Laminieren verwendet) gefaltet, und eine mehrfache Schicht mit Captonband zusammengeklebt. Dieses Glasfaser/Capton-Gebilde wichkle ich mehrmals um die Düse. Das funktioniert hervorragend. Auch wenn man ABS druckt geht das von den Temperaturen her... das Capton hält sehr hohe Temperaturen aus(>250°C aus meiner Erfahrung).
Wichtig: Alle herausragenden Glasfasern sauber abschneiden. Die können sonst in den Druck geraten und im besten Fall das Teil vom Bett reissen - im dümmsten Fall die Maschine beschädigen!

Gruss
Sebastian

Ich habe alles um den Heizblock mit "KFZ Montage Thermo" von Boldt aus dem Baumarkt umklebt. Das ist eine Klebe-Dichtmasse - wohl Silikon - das bis 300°C dauerbelastbar und kurzfristig bis 350°C haltbar ist. Da es bei uns ja keine mechanische Belastung erleidet, machen die 250°C bei ABS bei mir überhaupt nichts.

Vielleicht fällt das nach ein paar Monaten ab - dann mache ich es eben wieder neu...

Es gibt diese Silikone in vielfacher Auswahl - immer den Unterschied zwischen kurzzeitiger Temperaturbeständigkeit (meist die beworbene Temperatur) und der Dauertemperatur beachten! Da gibt es Produkte mit 250°C, 270°C oder eben mit 300°C dauerhafter Temp-festigkeit! - hat schon jemand höhere Dauertemp-festigkeiten entdeckt?

Bei der Verarbeitung sollte man darauf achten, das kein Silikon auf die Glasplatte oder das Capton des Druckbetts kommt auch keine Fingerabdrücke. Sonsts hält da nichts mehr. Ich kenne das vom Bau von Lackieranlagen - dort wird jeder von der Baustelle verwiesen, der nur eine Silikonkartusche im Werkzeugkoffer hat - sonst befürchtet man hinterher Probleme mit der Lackhaftung - bei mir klebt aber alles noch auf dem Heizbett ;-))

Gruß
Rainer
www.dampfkaft.de

Die esa nimmt für die Ariane Kork, für meinen neuen Extruder teste ich auch dieses Produkt aus der Weltraumforschung.

Gruß Philipp

Hallo Philipp,

Korkplatten habe ich ja auch unter meinem Heizbett, das wird aber nicht 250°C warm.

Nach Wikipedia [de.wikipedia.org] liegt die Zündtemeratur von Kork bei 300 - 320 °C darunter sollte man also bleiben. Bei der Esa gibt es ja keinen Sauerstoff und wenn der Kork nach ein paar Minuten Raketenstufenbrenndauer zerfällt, macht das ja nichts - oder verwenden die das zum Kalt-Halten des flüssigen Treibstoffs?

Wenn Naturkork von sich aus 250°C erträgt? stelle ich mir vor, dass das Bindemittel der Korkplatten dann der entscheidende Faktor für die Frage "Top oder Flop" ist.

Hast du eine gute Quelle für solchen Kork?

Gruß
Rainer

Kork benötigt kein Bindemittel. Er wird nur heiß verpresst und kann so auch leicht recycliert werden. Die esa benutzt es zur Isolation der Ariane Spitze.
In der Natur schützt der Kork die Eichen bei Waldbränden bei denen Temperaturen von 1000°C entstehen können. Da mein neuer Extruder noch in der Experimentierphase ist, probiere ich das jetzt einfach einmal aus, mal sehen wie lange Kork hält. Wenn das nicht hält werde ich Eichenholz ausprobieren, der Flammpunkt von Eichenholz liegt bei 900°C.
Quellen für Kork:
Baumarkt, Getränkemarkt, Apotheke, Bastelläden, Möbelmärkte auch Fliesen- (Bodenbelag-) geschäfte, Gastronomie, ....

Gruß
Philipp

Hallo Philipp,

Das Problem ist nicht unbedingt der Flammpunkt. Das wird dir vorerst kaum in Flammen aufgenen, aber es zersetzt sich trotzdem. Die Korkeiche - dies ist ebenfalls korrekt - kann sich vor einem Waldbrand auf diese weise schützen und lebt weiter - aber nicht schadlos. Der Kork verkohlt dabei ebenfalls total und wird vom Baum durch nachwachsen ersetzt.
Der Kork wird dir vermutlich eine weile dienen - wird sich aber durch die andauernde Hitze strukturell verändern. Unter inkaufnahme dessen, kann er verwendet werden.
Wenn kork bei der Ariane verwendet wird, ist dies sicherlich auch nur eine Ein-Weg lösung. Der hält der Belastung einmalig stand und wird nachher ersetzt / nicht mehr eingesetzt, wie ich vermute.
Als dauerhafte Lösung kann ich Glasfaser empfehlen. Im zusammenspiel mit Kapton kann man sich daraus perfekte Wärmedämmungen für die Spitze bauen.

Gruss
Sebastian

Hallo,

also ich habe mir lange Streifen von einer Glasfasergewebematte abgeschnitten und zum umwickeln verwendet. Außen rum eine schönes Stück Kaptonklebeband zum fixieren. Siehst bisher sehr gut aus.


offtopic:

Quote
Elk
Wenn kork bei der Ariane verwendet wird, ist dies sicherlich auch nur eine Ein-Weg lösung. Der hält der Belastung einmalig stand und wird nachher ersetzt / nicht mehr eingesetzt, wie ich vermute.

Ich dachte die ganze Ariane 5 ist eine Einweglösung ;-)

Beste Grüße
Simon

Bis auf den Kork, der wird recycelt :-P

---

grüße
Bernhard
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
[www.thingiverse.com]
[www.flickr.com]

--> So genau habe ich mir die Ariane-Ge(ver)brauchsanweisung nicht angeschaut....
Aber danke für den Hinweis

poller Wrote:
-------------------------------------------------------
> Bis auf den Kork, der wird recycelt :-P


Ich habe gehört den verkaufen sie überteuert an RepRapper

Ich habe bei meinem Hotend eine Hülse aus PTFE drübergeschoben, die hält auch die Anschlußkabel gut fest und ist mit zwei Schrauben seitlich an der Hutmutter des Hotends festgeklemmt.

Ich habe mir heute folgendes bei Conrad besorgt:

Allerdings muss ich mir jetzt erst mal selber einen "Fan duct" basteln, da ich den Schlitten von Linearlager auf Kugellager umgerüstet habe und für den neuen Schlitten gibt es auf Thingiverse nichts weiter.
So langsam nähere ich mich dem original Mendel immer weiter an... ärgere mich etwas, nicht gleich den Ur-Mendel gebaut zu haben.

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.06.12 13:16.

---

Gruß Leif

______________________________________________________________________

RepRap Prusa (ABS); M5 Z-Achse; 1:50 Direkt-Drive-Extruder+MK7-Gear; 0.4mm Düse; MK1 Heizbett mit SSR; Meanwell SP320-12 @13,5 Volt; Sanguinololu V1.3a mit Marlin Firmware Jan 2014
Repetier-Host V0.95e und Slic3r 1.0.0. RC2 / Cura 13.11.2 - Windows 7 X64

MakerBot Replicator 2

capitaenz @ Thingiverse