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die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln

geschrieben von Edwin 
die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln
20. August 2016 03:51
Hi,

Ich habe meinen Großen Drucker mittlerweile so ca. 2500h in Betrieb und im Zuge einer Verbesseung den Antrieb jetzt von direkten Kupplungen auf kurze Endloszahnriemen umgebaut.

So gehört er ja mit 3 x 400mm Bauraum zu den größeren Druckern und bis auf die Kupplungen, die mit der Zeit in den gedruckten Festlagern immer mehr Probleme machten hat er seine Erwartungen für mich soweit auch erfüllt.
DIe von mir verwendeten Spindeln mit 25mm Steigung ( [www.igus.de] ) sind stabil und haltbar wenn man sie richtig anwendet und zeigen bis jetzt noch keinerlei erkennbaren Verschleiß. Die voneinander getrennten Mutternendstücke, die gegeneinander verspannt werden laufen jede für sich immer noch satt und spielfrei auf den Spindeln.

Hier ein paar Bilder vom Umbau der X- und Y-Achse.







Und hier ein kleines Video von ersten Druckversuch nach dem Umbau. Die Datei ist allerdings nicht ausgearbeitet und läuft hier mit 100mm/s.

[www.youtube.com]

Ich betreibe den Drucker mit 24V, 2,5A Nema 17, die vollkommen ausreichend sind und einem RADDS. An der Y-Achse hat jede Spindel jeweils einen eigenen Schrittmotor die ich nicht mechanisch gekoppelt habe, was bis heute und auch in meinen CNC-Fräsen absolut problemlos funktioniert. DIe Achse sit so aufgebaut, daß diese einen Versatz von mehr als 15° Schadensfrei überstehen kann, was sich aber nur bei Umbaumaßnahmen, aber nie im Betrieb als notwendig erwiesen hat. Zu justieren sind die Festlager so konstruiert, daß man die Y-Achse nur bis an den ANschlag nach hinten schiebt und diese sich so perfekt im rechten Winkel ausrichtet. Solange man die Achse dann nicht anfaßt hat sie sich auch noch nie verstellt. Die paralell über zwei Silenciosos angesteuerten Schrittmotoren laufen wunderbar syncron.

Fest und Loslager sind jeweils aus ASA gedruckte Teile was auch, wenn man die Materialeigenschaften berücksichtigt sehr gut funktioniert.
Als Festlager verwende ich mittlerweile nur noch jeweils ein hochwertiges Skaterlager die, die auftretenden Belastungen auch auf Dauer wunderbar wegstecken und im Vergleich zu den sonst als Festlager verwendeten kaum etwas kosten und trotzdem bis heute leicht und spielfrei arbeiten.

Die Spindeln selbst laufen dehr schön, haben aber einen gewissen Grundwiederstand, der bei richtiger Einstellung aber nicht zu hoch ist um nicht von einem Nema 17 bewegt zu werden. Durch die Art den Antriebs zeigte das bei mir aber keine negativen Auswirkungen auf den Druck.
Was dagegen richtig schwierig ist, ist die Spindel und vor allem die Spindelmutter sauber auszurichten. Da darf in den Führungen und allem Anderem nicht die kleinste Abweichung oder Spiel vorhanden sein. In einem Fall hat jemand z.B: keine Linearschinen wie ich verwendet, sondern einfachere die etwas Spiel haben. Das äusserte sich dann darin, daß die Spindeln immer wieder schwergängige Stellen haben, oder blockierten. Da muß man sich bei der Einstellung richtig viel Zeit nehmen und das auch schon bei Konstrunktion und Aufbau berücksichtigen. Die Spindelmutter habe ich bei der Montage auch noch an den drei befestigungspunkten mit einem 1,2mm O-RIng hinterlegt und kann diese so ganz einfach perfekt zur Achse der Spindel ausrichten, da sie anders als Kugelumlaufspindeln Fehlstellungen nicht im Geringesten verzeihen.
Was sich bei mir als notwendig erwiesen und bewährt hat ist die Spindeln auch mit Fett zu schmieren. Macht man das nicht kommt es bei lansamen Geschwindigkeiten zu Rattermarken auf den gedruckten Teilen, da die Spindeln beginnen über die Spindel zu Ruckeln, was den Muttern auf Dauer sicherlich nicht gut tut. Mit Fett ist das Problem aber sofort behoben. Es dauert übrigens sehr lange bis die Spindeln eingelaufen sind. Ich konnte erst nach ca. 500h feststellen, daß die Spindeln über die ganze Länge wirklich gleichmäßig laufen und seitdem blieb es auch so.

Ich fahre den Drucker mit 64 Stepps und Drucke damit geeignete Bauteile bis 300mm/s. Darüber hinaus wäre von der Technik machbar, aber das Hotend gibt die Grenze vor.
Beim Druck selbst ist dieser Drucke bis heute mein Präzisester, vor allem wenn es um technische Bauteile geht, allerdings ist der Aufbau mit den Spindeln um einiges aufwendiger und schwerer in der Justierung als mit Zahnriemen, da keine Abweichungen und wenn diese noch so klein sind verziehen werden.
Ich drucke auch ABS im geschlossenen Bauraum und auch das funktioniert problemlos da sich alle Teile in diesem gleichermaßen aufheizen und die Wärmeausdehnung der Lagerböcke ebenso gleich ist.

Gruß Edwin
Re: die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln
20. August 2016 17:15
Hallo Edwin

Ich habe seit kurzem auch einen Drucker mit den Igus-Steilgewindespindeln im Einsatz und kann leider bestätigen, dass die Spindeln extrem zickig sind. (SIEHE THREAD)
Das Einstellen ist wirklich nicht einfach.
Ich habe (wie du scheinbar auch) 2 der 3 Spindeln über ein Riemenvorgelege angetrieben und allein durch die (eigentlich nicht zu starke) Riemenvorspannung haben sich die dürren Spindeln so sehr verbogen, dass die Muttern nahe am Riemen sehr schwergängig liefen, während der Rest des Hubs leichter lief. Inzwischen habe ich die Riemen deutlich lockerer gespannt, was erstmal scheinbar hilft.

Nach sorgfältiger Einstellung konnte ich erst mal einige dutzend Stunden drucken, bis irgendwann plötzlich Schrittverluste auftraten. Dabei habe ich bemerkt, dass bei einer Spindelmutter der Stellring zum Vorspannen ziemlich fest saß. Ich vermute, dass sich durch die schnellen Bewegungen den Stellring zu sehr gesetzt und dadurch die Mutter zu stark verspannt hat. Daher habe ich jetzt mit Klebeband den Stellring aretiert, sodass er sich nicht weiter setzen kann.

Was mir bei den Spindeln sehr negativ aufgefallen ist, ist die Unwucht bzw. der Höhenschlag. Bei knapp 500 mm Spindellänge hatten ein paar der Spindeln 0,2 - 0,3 mm Höhenschlag, was man auch deutlich beim Verfahren von Hand bemerkt.
Laut Igus ist das normal, ich finde das aber schon sehr störend.

Ich merke auch, wie du angemerkt hast, dass die Muttern an einigen Stellen leichter läuft (da, wo häufiger gedruckt wurde) als an anderen Stellen. Dieses Einlaufverhalten finde ich persönlich nicht so schön. Ein Ruckeln, wie du es beschrieben hast, habe ich aber noch nicht bemerkt.

Du hast die Spindeln mit Fett geschmiert, wurden diese dadurch auch leichtgängiger? Welches Fett hast du verwendet?

Alles in Allem muss ich bisher sagen: Hätte ich vorher gewusst, wie zickig die Spindeln sind, hätte ich gleich ein paar hundert Euro mehr für entsprechende Steilkugelumlaufspindeln von Misumi ausgegeben.
Re: die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln
20. August 2016 17:18
Zeig doch mal ein Druckteil

PS. Saubere Arbeit.


Mein Club: [hackerspace-ffm.de]
RADDS-Shield -> Commercial [max3dshop.org]
Re: die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln
21. August 2016 10:36
Angelo,

ich bin gerade im Urlaub und habe den Drucker nicht dabei....er währe etwas unhandlich.

Wenn ich dann mit allem fertig bin zeige ich wieder Teile daraus.

Hi Legion,

Bei mir waren zwei der Spindeln einwandfrei gerade und die Dritte habe ich einfach gerichtet. Mit ein wenig Übung ist das kein Ackt.
Zum schmieren hatte ich zuerst Getriebeöl verwendet, was sich aber nicht als dauerhaft erwies und bei längeren Drucken wieder zum Rubblen, führte da es abgestriffen wird. Das tritt aber nur bei sehr langsamen Bewegungen unter 25mm/s auf, die man aber bei kleinen Teilen auch mal hat. Jetzt schmiere ich mit einem Feststoffreien Hochdruckfett, das man auch bei Wälzlagern, oder Getrieben einsetzen kann. Wichtig ist aber, daß es Feststoffrei ist. Durch das schmeiren laufen die Spindeln auch etwas leichter und gleichmäßiger wenn sie noch nicht eingelaufen sind.
Die kurzen Riemen habe ich von hause aus nicht besonders stramm gespannt, da ich das auch bei CNC-Fräsen so kenne und es in einem gewissen Rahmen keine Nachteile bringt.

Das EInlaufverhalten habe ich bei meinem Drucker mehr oder weniger durch entsprechende Drucke überwunden. Ich habe für einen Freund mehrere Bassboxen gedruckt die genau 3 x 400mm hatten und jedesmal 3,5kg PLA verbrauchten. Da lief der Drucker schon einige Stunden über die ganze Baufläche und seitdem ohne schwergängiere Stellen.Mit den Stellringen hatte ich noch keine Probleme und habe die auch nur halb vorgespannt.

Gruß Edwin

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.08.16 10:37.
Re: die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln
21. August 2016 15:58
Hi Edwin,
ich habe ja meinen Drucker so ähnlich nachgebaut. Mir den Steilgewindespindeln im Direktantrieb habe ich bisher keine Probleme - das Druckergebnis ist sehr gut und schnell.
Allerdings ist mein Bauraum mit 300x300 etwas kleiner und soviel wie du drucke ich nicht.
Ich kann daher nur jedem empfehlen deine Bauweise zu "kopieren" und deine Druckeinstellungen für S3D zu lesen.
Danke nochmals thumbs up

Schönen Urlaub

Walter


1.: Sparkcube xl 1.1 mit 2 Z-Achsen über Riemen / RADDS1.5 mit Thb7128 / Repetier / E3dV6 Hotend / RADDS-LCD/Simplify 3D
2.: Eigenbau-Drucker mit 300x300x400 Bauraum, 2 Z-Achsen über Riemen, Hiwin Linearschienen, Igus Steilgewindespindeln 10x25 für X und Y, RADDS 1.5, THB 7128, M542
3.: MKC MK2 Mini mit 100x100x130 Bauraum, mit 2 Z-Achsen über Riemen, RADDS 1.5 mit RAPS128,
4.: Wanhao Duplicator 8
5.: Eigenbau DLP
Re: die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln
05. September 2016 17:03
So, ich bin zwar immer noch am rumbasteln und noch lange nicht fertig und zufrieden,...es gibt immer was, das man besser machen könnte aber jetzt mal ein Bild.



Das ist die Aquarius Drachen den ich hier auf 200% vergrößert habe.
Mit 0,1mm Layerhöhe aus ABS und mit 100mm/s und 3 Perimetern ohne Infill gedruckt....

Die Spindeln selbst laufen jetzt wesentlich besser als zuvor. Jetzt wird noch am Hotend, Extruder und Heizbett etwas gebastelt.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.16 17:04.
Re: die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln
10. December 2016 05:11
Hallo zusammen,

lese schon seit vielen Woche hier im Forum mit.
Erstmal Respekt zu deinem Ergebnis.

Ich bin momentan erst noch bei meiner CAD Zeichnung. Habe mich aber auch dafür entschieden keine Riemen im Drucker zu verbauen. Meine Steilgewindespindel werden direkt angetrieben.Dabei werde ich aber auf der X-Achse zwei Schlitten haben um dual drucken zu können.
Wie sieht es den mit der optimalen Steigung aus. Die 10x12 oder doch lieber 10x25. Nutzen würde ich gern die NEMA 17. Berechnet ist soweit auch alles aber Erfahrung mit solchen Steigungen sind unablässig.

Gruß Julien

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.12.16 05:21.
Anonymous User
Re: die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln
10. December 2016 13:55
Was haben denn die Steilgewindespindeln gegenüber allem anderen, also normale Trapezgewindespindeln,
Zahnriemenantrieb, von mir aus auch noch Metrische Gewindespindeln überhaupt für einen Vorteil?
Re: die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln
10. December 2016 16:30
Quote
Amnesix
Was haben denn die Steilgewindespindeln gegenüber allem anderen, also normale Trapezgewindespindeln,
Zahnriemenantrieb, von mir aus auch noch Metrische Gewindespindeln überhaupt für einen Vorteil?


Dann schnapp dir nen Taschenrechner...und überschlage mal die mögliche Druckgeschwindigkeit bei ner 10*2 Trapez zu ner 10*12er SGS.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.12.16 16:30.


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Anonymous User
Re: die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln
11. December 2016 06:48
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Stud54
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Amnesix
Was haben denn die Steilgewindespindeln gegenüber allem anderen, also normale Trapezgewindespindeln,
Zahnriemenantrieb, von mir aus auch noch Metrische Gewindespindeln überhaupt für einen Vorteil?


Dann schnapp dir nen Taschenrechner...und überschlage mal die mögliche Druckgeschwindigkeit bei ner 10*2 Trapez zu ner 10*12er SGS.

NUn, da ich nicht weiß wie man das rechnen muß, gehe ich mal recht in der Annahme, das
die SGS eine höhere Druckgeschwindigkeit ermöglichen? Wie sieht das dann in dem Fall
noch mit der Druck Qualität der Teile aus? Wird das Ganze dann noch pinibler und schwieriger
alles aus zu rechnen und ein zu stellen?

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.12.16 06:51.
Re: die ersten 2500h Erfahrung mit IGUS-Steilgewindespindeln
11. December 2016 11:50
Quote
Amnesix
Quote
Stud54
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Amnesix
Was haben denn die Steilgewindespindeln gegenüber allem anderen, also normale Trapezgewindespindeln,
Zahnriemenantrieb, von mir aus auch noch Metrische Gewindespindeln überhaupt für einen Vorteil?


Dann schnapp dir nen Taschenrechner...und überschlage mal die mögliche Druckgeschwindigkeit bei ner 10*2 Trapez zu ner 10*12er SGS.

NUn, da ich nicht weiß wie man das rechnen muß, gehe ich mal recht in der Annahme, das
die SGS eine höhere Druckgeschwindigkeit ermöglichen? Wie sieht das dann in dem Fall
noch mit der Druck Qualität der Teile aus? Wird das Ganze dann noch pinibler und schwieriger
alles aus zu rechnen und ein zu stellen?


Verstehe deine Frage ehrlich gesagt nicht....sorry. Versuch mal, dich etwas deutlicher auszudrücken.

Du willst min mit 50mm/s drucken. Eine TR 10x2 hat einen Durchmesser von 10mm und eine Steigung von 2mm/ Umdrehung. Dein Stepper machet also genau 2 Umdrehung und dein Schlitten bewegt sich 2mm, für 50mm/s müsste also deine Spindel sich 25 mal pro Sekunde drehen oder dein Motor eben 25*60=1500 U/min. Da unsere Standart-Nema 17 aber schon bei 260U/min anfängt, Drehmoment zu verlieren, ist das ne miese Sache. Dein Stepper wird also schon bei 20mm/s streiken und jammern.


Mit einer 10x25 sieht das anders aus. Hier dreht sich die Spindel für 50mm/s genau 2 mal, was 120U/min für den Motor bedeutet.

Den Rest deiner Frage hab ich nicht verstanden....sorry.


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