Für meine ersten Versuche fürs Salamischneiden wählte ich zwei Varianten eines PLA-LM8UU-Gleitlagers als RJMP Ersatz zum Auftakt, da RJMP von LM8UU minimal abweicht und nicht so richtig mit meinen gefischten Plastikteilen harmonieren mag.
Variante 1: Abwandlung eines Thingiverse Findlings mit federnden (innerlich hohlen) Lamellen
Variante 2: Cura-Selektion eines einzelnen Lagers aus einem Verbund, die Vorlage stammt ebenfalls von Thingiverse und stellt die Nachbildung eines RJMP mit LM8UU Maßen dar, die Lamellen sind ausgefüllt.
Der erste Start erfolgte mit einem einzelnen Objekt und nach einigen Sekunden war das Ergabnis da, wie ich dann festgestellt habe, betrug die voreingestellte Schichtdicke 0,4 mm.
Nach Änderung auf einen Komplettsatz mit 12 Lagern wurden daraus mehrere Minuten, je nach Parametern (Vermeidung von perimeterkreuzungen) musste ich abbrechen.
Das eigentliche Desaster zeigte sich erst gestern, nachdem ich mir einen G-Code Simulator besorgt hatte...:
1. Das erzeugte Druckbild der Varinte 1 war löchrig und ausgefranst, das Produkt wäre nicht zu verwenden gewesen.
2. Der Extruder vollführte einen sehr befremdlichen Tanz ohne erkennbare Struktur, hier ein bisschen, da ein bisschen, manchmal auch nur einen Punkt.
Sehr merkwürdig.
Variante 2 zeigte ebenfalls einen Schleiertanz, wenn auch gemäßigter, das Druckbild erschien dafür aber geschlossen und aufgeräumt.
Trotz 45% Füllgrad waren die Lamellen innerlich hohl, eigentlich hatte ich ein solches Ergebnis von meiner Variante 1 erwartet.
Wurde der Simulator mit den Cura-Produkten gefüttert, zeigte sich ein gewaltiger Unterschied:
Nur minimaler Tanz zwischen den einzelnen Objekten, aber jedes für sich vollständig abgeschlossen, dazu ein Ergebnisbild, welches exakt meiner Erwartung entsprach.
Ich hab daraufhin dann die Variante angepasst und die Anzahl der äußeren Faccetten auf ein Vielfaches der Lamellenzahl gesetzt, belohnt wurde ich mit eines drastisch reduzierten Berechnungszeit (< 3 min) und einem Ausbleiben der Schweizer Löcher. Nach wie vor sind die Konstrukte dennoch unbrauchbar, da viel zu dünne Wände außen wie innen mit zahlreichen Spikes gespickt sind.
Die Tanzneigung war ebenfalls geringer, aber immer noch wurde zuerst hier und da ein Zacken gemalt, bevor es Ausfüllen der Objekte ging.
Auch dabei blieben immer noch Lücken, die in einer Abschlussrunde abgetanzt wurden.
Bemerkenswert dabei, der Haken bei "complete indiv. Objects" wra gesetzt!
Noch deutlicher wurde die Geschichte dann mit dem toolen "Repetier-Host" in der Layer-Filamentansicht: haufenweise Spikes in einem im Kern einsträngigen Perimeter.
Nach Betrachtung dieses Bildes war mir klar, warum die Vermeidung einer Kreuzung eben solcher das programm vor eine unlösbare Aufgabe stellt....
Eine Verdoppelung der Schichtdicke vermindert zwar die Spikes, verhindert sie aber nicht.
KISS z.B. lässt sie nicht zu, da sie größer als die gewälte Extruderbreite(0,3 mm) ist.
Der Füllgrad hat keinen Einfluss, ebensowenig weiter Parameter bzgl. Wandstärke und Reihenfolge.
Die Betrachtung der Variante 2 im Rep-Host hat mich dann noch irritiert. Während der Simulator summasummarum 2 Kreise abfährt und der Außenstrang mit dem inneren nur über vereinzelte Punkte verbunden scheint,
zeigt die Filamentansicht drei symmetrische Kreise, die inneren im Lamellenbereich unterbrochen.
Fazit:
Mit rel. dünnwandigen Konstrukten scheint der SLIC3R massive Probleme zu haben.
Die Vorgaben aus meiner Konstruktion in variante 1 waren:
Außenwand 0,9 mm, Lamellenwand 0,5 mm
Mit der von später beabsichtigten Extruderdüse (0,3 mm) wurde in beiden Fällen eine gespickte 0,3 mm starke Wand erzeugt.
Cura erzeugte bei der Außenwand insgesamt drei Bahnen und damit vermutlich 0,9 mm, bei den Lamellenwänden 2 Bahnen, vermutlich 0,5 mm durch reduziertes Extrudat.
Die Vorgaben aus Variante 2:
Außenwand 1,285 mm, Lamellenwand 1,6 mm (Außenwand) abnehmend auf 1 mm
SLIC3R spendierte der Außenwand drei Bahnen, die mittlere mehr oder weniger unterbrochen, Stärke max. 0,9 mm, im Lamellenbereich 0,3 mm.
Die Lamellen wurden einbahnig innen hohl ausgeführt, vermutete Wandstärke 0,3 mm.
Cura erzeugt insgesamt eine Außenwand aus 4 Lagen, also 1,2 mm. Die Lamellenstärke liegt zwischen 3 und 5 Bahnen, also 0,9 innen und 1,5 an der Außenwand.
Beides durch vereinzelte "Löcher" innen aufgelockert.
Vorgaben für beide Programme:
Perimeterstärke 3, Füllgrad 45%.
Was Cura sozusagen perfekt umsetzt lässt SLIC3R ziemlich düster abkacken..
Bei widersprüchlichen Vorgaben, im konkreten Fall 3 Perimeterbahnen aka 0,9 mm und geforderten 0,5 mm reagiert der Slicer mit massiven Nadelstichen.
Auch dort, wo's eigenlich passen sollte..
Passen die Vorgaben, ist die Gesamtstärke aber kleiner als die Summe zweier Perimeterstärken wird diese zugunsten des Füllgrades krass ignoriert.
Eine resultiernde Stärke von 0,3 mm bei fast 1,3 mm Forderung ist schon recht heftig.