Simplify 3D Frage

Hallo erstmal,

ich hätte eine Frage zu S3D, im "Reiter Layer" gibt es die Einstellung First Layer Height.
Beispiel 90% ist eingestellt. Wenn ich jetzt höher möchte müsste doch dort die
% Angabe höher sein, oder?

bei 0,20mm x 90% = 0,18 + 0,20 = 0,38
bei 0,20mm x100% = 0,20 + 0,20 = 0,40

... rechnerisch fast richtig, aber verstehen tue ich es trotzdem nicht.

Wo nimmst Du die + 0,20 her?

Beim First Layer geht es drum, die Haftung auf dem Bett zu verbessern. Dazu extrudiert man die gleiche Menge oder mehr in einen Spalt zwischen Bett und Düse, den man per %-Wert -bezogen auf die eingestellte Layerhöhe - angibt.
Diese erste Höhe (für alle folgenden Layer gilt LayerHigh) setzt sich also zusammen aus dem Abstand Bett - Düse + eingestellte und ggf. nachgeregelte Höhe. Dafür muss die extrudierte Menge + ein bisschen mehr, damit es gut angepresst wird, ausreichen.

Wenn Du generell die Höhe der Düse ändern willst, ohne gleich das Bett nivillieren zu wollen, hast Du Einstellmöglichkeit in G-Code-Tab, Z-Offset. Ich fahre da -0,05 mm und passe ggf dort auch an, wenn mal etwas nicht richtig haften sollte. Dieser Offset gilt dann für alle Layer, die sind dann um diesen Betrag - und somit das gedruckte Teil - niedriger; d.h. der Drucker arbeitet auf einem entsprechend niedrigeren oder ggf. höheren Level.

Wieso addierst du da noch zusätzlich 0,2mm?
Ausgehend von der Layerhöhe 0,2mm sind die eingestellten 90% eben 0,18mm.
Willst du den ersten Layer z.B. 0,25mm haben, dann sind das 125%

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Gruß Jürgen

Alles wird jut
Yet another Core XY 'YacXY'
Triffid_Hunter's_Calibration_Guide/de

@Horst und Jürgen, deswegen habe ich ja die Frage gestellt weil ich das nicht
ganz mit dem First Layer Hight verstanden habe.

Da ich jetzt den Düsenabstand von unserem Drucker zum Druckbett mit aufgebrachtem
Bluetape nicht kenne, nehme ich mal an, daß es der Dicke eines Blatt Papieres mit 0,1mm
sein könnte. Dann möchte ich mit 0,2mm Layerhöhe insgesamt gesehen drucken.

So richtig geschnallt habe ich das nämlich immer noch nicht, vielleicht steh ich heute
aber auch nur auf meiner eigenen Leitung herum?

Was muß ich nun in First Layer Hight einstellen wenn ich etwas mehr Anpreßdruck möchte
um die Haftung etwas zu verbessern? Statt 90% einfach nur ........?

Meine Bitte kann mir das mal einer von euch beiden rechnersich an Hand von meinen Angaben
darstellen. Vielleicht bekappse ich das dann besser?

Danke mal im Vorraus!

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.01.17 05:38.

Sodele, ich denke ich bin selber drauf gekommen was mein Denkfehler war.

0,2 mm First Layer Höhe x 90% = 0,18mm > weniger Anpressdruck bei gleichbleibendem Düsenabstand ?
0,2 mm First Layer Höhe x 100% = 0,22mm > mehr Anpressdruck bei gleichbleibendem Düsenabstand ?

Ich hoffe, daß das so richtig ist?

Fast.
0,2mm x110% = 0,22mm

Gruß
Peter

Quote
Peter1956
Fast.
0,2mm x110% = 0,22mm

Gruß
Peter

Ich wollte auch eigentlich gleich 110% schreiben!

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.01.17 06:39.

... wieso, wieso ??? Wieso soll sich der Anpressdruck erhöhen, wenn Du die Nase höher stellst - bei gleichen Mengenanteilen.

S3D hat da noch ein Besonderheit eingebaut, die man beachten kann.

Bei einer FirstLayer Höhe 100% extrudiert der Drucker auch 100% (resultierend aus Filamentdurchmesser, ExtrusionWidth, Multi und auch Temperatur, weil das Einfluss auf die Viskosität hat)
Bei einer Layerhöhe von sagen wir 130 %, extrudiert er eben 130% Menge. Wenn Du mehr haben willst als diese "Automatik" spendiert, musst Du ExtrusionWidth für den FirstLayer auf 150%, 170 % usw stellen.
Soweit klar? Diese Menge muss aber für die gesamte Lücke, also auch den Anteil, von dem der Slicer keine Ahnung haben kann, nämlich den normalen Bettabstand, ausreichen. Das kann man eigentlich nur austesten und kaum berechnen.
Jetzt kommt der Trick!
Stellst Du auf sagen wir 80% FirstLayerHöhe, dann steht die Düse eben bei 80% der eingegebenen allgemeinen Layerhöhe, extrudiert aber 100% !!!

Anpressdruck!
Wann und wie entsteht der? Der entsteht, wenn der Extruder Material zwischen Düse und Druckbett pressen muss. Und da spielen ziemlich alle Faktoren mit, deswegen gibt es keine Patentrezepte.
0 : 0 geht die Sache aus, wenn aus der Düse soviel Material "raus fällt", dass es genau der Höhe und der Breite nach passt. Damit liegt der Strang "lose" auf. Drückt man aber mehr als die absoluten Sollwerte durch, verbreitert sich der Strang zwischen Düsenboden und Druckbettoberfläche zur Seite hin. Je nach Viskosität, setzt das Material dem einen Widerstand entgegen, der nach allen Seiten wirkt, auch auf die Druckbett-Oberfläche; das Material wird als "angepresst", verbindet sich besser, Modell haftet besser. Die Sache hat natürlich einen Haken und das ist der "Elefantenfuß", der am ersten Layer gebildet wird, also diese Verbreiterung der Standfläche, die man ggf. hinterher mühsam weg kratzen / schleifen muss (und die man bitte zum Ausmessen der Maßhaltigkeit nicht mitmessen darf).

Danke Horst nochmals für die datailierte Erklärung. Mir war eben die Einstellung der Prozente
nicht ganz klar von was zu was es sich da gegenüber verhält. Das was da hinter steckt
war mir aber schon klar. Wenn ich bei einer Druckdüse von 0.5mm mit einer Layerhöhe
drucken würden und sonst nichts weiteres im S3D einstellen würde wäre das gelinde
gesagt eigentlich Mist. Wenn ich aber eine Layerhöhe von 0,1 drucke dann verteilt
sich das auch besser auf die Fläche wenn ich sonst nichts in S3D verändert habe.

Und das wenn man mehr herauspreßt als im Grunde nötig wäre, dazu muß
das Material auch ja irgendwo hin, daß ist mir soweit auch klar.

Aber jetzt hab ich eine gewisse Vorstellung wie sich das Ganze nun verhält!

Ich danke nochmals herzlichst an alle!