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Simplify3D Druckt nicht vernünftig

geschrieben von uvfzero 
Simplify3D Druckt nicht vernünftig
21. January 2018 15:27
Hi Leute ! Ich bin am verzweifeln !

Simplify3d habe ich eigentlich relativ zufriedenstellend eingerichtet und schon mehrere perfekte Drucke zu Tage gebracht. Aber dieses Teil hier raubt mir den letzen Nerv !

[www.thingiverse.com]

Erstes Problem : Ich kippe Teil um 90 Grad. Aber er druckt mir die Befestigungslöcher komplett als Durchgangsbohrung ! Normal ist das Teil vorne glatt !

Klick mich

Klick mich

Klick mich



Der erste Layer sieht auch total misserabel aus : Warum auch immer.....

Klick mich

Im Simplify sieht es so aus: Klick mich

Hier meine Einstellungen:#

Klick Klick

PLA 210 grad erster Layer , 205 ab dem 2. layer (hat immer gepasst !) 60 Grad Bett Buildtak

Hat jemand ne Idee ? Ich muss dazu sagen dass ich Frischling bin grinning smiley


Gruss
Marcus
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
21. January 2018 16:06
Gehe mal im Menue auf FILE und da auf Save Factory ..., nachdem Du das Objekt nach Deinem Wissen und Können dort eingerichtet hast zum Drucken.

Damit kreierst Du eine Datei *.factory, in der steht dann drin, um alles zu wissen, was Dir helfen könnte. Die Datei hängste hier zum Download an.
Wenn Du schon zufriedenstellend gedruckt hast, wird der Abstand Düse - Druckbett vermutlich stimmen, sollte so um 0,15 mm sein - Dicke eines Bogens Briefpapier. Das ist essentiell, es kann aber auch an den Einstellungen liegen, aber das sehen wir ja dann.

Mit Deinen Bildern kann man leider nicht viel anfangen.

H.
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
21. January 2018 16:46
hier die *.factory
Anhänge:
Öffnen | Download - 7inch_rPi_LCD_Case_FRONT.factory (230.1 KB)
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
21. January 2018 16:49
Hier die *.factory

Es sieht ja schon in der Druckvorschau mies aus.... confused smiley
Anhänge:
Öffnen | Download - 7inch_rPi_LCD_Case_FRONT.factory (230.1 KB)
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
22. January 2018 03:06
... verstehe ich jetzt nicht, was soll da bitte kruselig aussehen in der Vorschau?
Dass man da ein paar Einstellungen ändern sollte, um Verbesserungen des Ergebnisses zu erreichen, ist klar. Aber da geht es hauptsächlich um grundlegende Dinge. Man kann halt Druck-Profile / Einstellungen nicht nach 08/15 behandeln, so nach Motto : " hat für PLA schon immer so gepasst ...", es kommt eben ganz entscheidend darauf an, was man druckt. Und da passt m.E. einiges nicht zueinander. Aber dazu mehr bis heute Abend ...




Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
22. January 2018 03:36
Punkt 1, mit Deinem Modell stimmt etwas nicht, wenn es auch wahrscheinlich auf das Gesamtergebnis weniger Einfluss hat, wer weiss.
Die Bilder der Ecke sprechen für sich.
Ich habe die Stl aus der Factory exportiert (hätte sie ja auch downloaden können) und bei NetFabb durchlaufen lassen. Erstaunlicherweise wurde die gefixte Datei größere als das Original, NetFabb hat da wohl ordentlich gewirbelt. Jetzt ist die Ecke so, wie sie vermutlich sein soll.Die reparierte Datei als Zip anbei.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.01.18 03:40.
Anhänge:
Öffnen | Download - 7inch_rPi_LCD_Case_FRONT_fixed.zip (211.8 KB)
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
22. January 2018 11:03
Ich weiss ja nicht, was Du an der Druckvorschau so mies findest, aber es gibt im Leben Dinge, die gibt es gar nicht, ebenso wie Dinge, die man ändern kann und solche , die man nicht verändern kann.

Ändern kann man sicher die mehr als mageren Schraubzapfen, aber das später.

gelöst haben wir vermutlich das unerwünschte Loch in der Oberfläche, ganz klar ein Konstruktionsfehler. Der Junge wollte da irgend etwas anderes einbauen und hats vermurkst. Nicht auszuschließen, dass S3D das in besonders empfindlicher Art und Weise behandelt und dadurch das Loch als Loch erscheint (Stichwort z.B. Dünnwand / Thin Wall), deshalb steckt der Fehler trotzdem im Modell.

Unlösbar sind die "Unschönheiten", die beim Drucken von aufsteigenden Radien, wie sie Deine gerundete Kante darstellt, entstehen. Das kann systembedingt kein Slicer wirklich gut und der Grad der Unschönheiten ist ganz wesentlich von den Einstellungen, die man machen kann, abhängig.
Beispiel:


Wie man aus der Skizze ersehen kann, benötigt man im unteren Bereich die Quadratur des Kreises, die m.W. noch immer nicht gelöst ist. Gezeichnet ist ein Radius von 5 mm, was so ziemlich Deiner Rundung entsprechen dürfte, dgl. die Schichtstärke von 0,20 mm. Für die ersten Schichten benötigt man unter diesen Vorgaben eine Überhang-Weite von ca. 0,54 mm, während die Layerbreite nur 0,42 mm beträgt, eine satte, notwendige Überlappung noch nicht mal mit eingerechnet. Würde ein Slicers diese Ecke rein geometrisch akkurat sauber erstellen wollen, müsste er mindestens 2 - 3 Bahnen mit Siemens-Luftdübeln an die Wand nageln .. geht also nicht. Deshalb gehen die Slicer einen praktikablen Weg und Nachbearbeitung mit schleifen und spachteln ist angesagt, sollte jemandem das Ergebnis nicht passen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben auch einige Perimeter als Fusselfäden übrig, die man kaum mehr mit irgend einem Kleber anpappen kann. Bei ABS kann man noch mit Aceton nachhelfen, bei PLA geht da nichts.
Prinzipiell könnte man mit Support dem Problem abhelfen, ABER bis das so richtig wirksam wird, bist Du mit der Druckhöhe schon über den kritischen Punkt hinaus und Du handelst Dir dafür wahrscheinlich andere Probleme ein. Keine Lösung, zumindest keine gute.

Ganz anderes Spiel hat man mit Rundungen, die oben liegend sind, da ist im Allgemeinen genügend Unterbau in Form von Perimetern und Infill vorhanden, dass die Rundung einigermaßen "rund" gedruckt werden kann.
Aber auch hier geht mit 2 Perimetern, wie Du sie eingestellt hast, rein gar nichts.
Merke: Bei S3D kannst du so viel Perimeter einstellen, wie Du willst, S3D wird "Überschüsse" runter rechnen und nur das benutzen, was notwendig ist.
Das Maß der Dinge - wenn Du es nicht durch selektiven Druck per Prozessen machen willst - wären die Schraubsockel. Mit Deinen Einstellungen bekommen sie gerade 2 Perimeter und dann noch 30% Infill und das als "Full Honey Comb", was nochmals löchriger wird. Beim ersten Schraubversuch fliegen die Türmchen auseinander, die sollten wohl massiv sein.

Die Wandungen, seitlich wie Sichtseite (die ja auf dem Tisch liegt) sind schon dünn genug. Mit 4 und 3 Layern für Bottom und Top provozierst Du Infill, wo eigentlich keines hingehört. Und wenn schon, dann ein deutlich dichteres Netz, mit 3 Layern Top (Warum? der Boden hat 4, die er im Vergleich zu den Tops gar nicht bräuchte) bekommst Du die Fläche nie richtig eben und geschlossen. Ist zwar die Innenseite, die man später nicht sehen wird, aber hier gehts ja um Grundlegendes.

Soweit mal mein Gemecker, folgen später noch konkrete Vorschläge, denen Du dann folgen kannst oder auch nicht.

H.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.01.18 13:49.
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
22. January 2018 13:38
Ein Thema ist noch nicht angesprochen, First Layer, also der Layer, der die Verbindung des zu druckenden Objekts mit dem Tisch herstellt und zugleich in vielen Fällen auch Sichtseite des fertigen Objekts ist.
Dazu muss man verschiedene Dinge wissen und beachten:

- Mit dem FirstLayer sollen Unebenheiten und Schieflage des Druckbetts ausgeglichen werden

- LayerWidth (0,48 bei Dir) bestimmt den Abstand der Druckbahnen zueinander. Trick dabei ist, dass ein Slicer daraus und aus der LayerHöhe (+ anderem) die Menge des zu extrudierenden Materials errechnet

- In der Nullstellung steht die Düse so ca. 0,15 mm über dem Drucktisch. Dieser Abstand ist dem Programm NICHT bekannt. Die Menge Material, die diese Lücke füllen soll / muss, muss man also sozusagen "extern" auf den Weg bringen. Es genügt also nicht, mit der normalen, für die allgemeine LayerHöhe passenden Menge zu operieren.
Eine Mehrmenge für den FirstLayer kann man erreichen durch
- Erhöhung des Multipliers (bei S3D)
- Erhöhung der ExtrusionWidth
- Verringerung der Distanz (bei S3D in den Einstellungen in Layer oder im Tab GCode, negatives Z-Offset .
die Erhöhung der ExtrusionWidth verändert die Lage der Bahnen und bringt dadurch mehr Material aus der Düse. Da dieses Material zunächst mal in ein "Loch" fällt, muss man austesten, ab welcher Breite die Menge ausreicht, um von der Düse noch aufs Bett gedrückt zu werden. Dadurch entstehen zwar kleinere Distanzen, die u.U. leer bleiben, aber spätestens mit der nächsten Schicht aufgefüllt werden. Bei Sichtflächen kann das durchaus stören. Z-Offset senkt die Düse nach unten, OHNE die Menge zu erhöhen oder zu verringern. Solange der Düsenboden nicht übers Bett kratzt, ist das ok. Der Multi bringt nur mehr Material, ohne Veränderung der Distanz der Bahnen zueinander oder Absenken der Düse. Was nun besser im Einzelfall ist, muss man schlicht ausprobieren, Kombination von allem ist erlaubt.
Besonderheit bei S3D: mit Werten von kleiner als 100% Layerhöhe (bei Dir 60%) werden immer mindestens 100% Material -bezogen auf die AllgemeineLayerHöhe- ausgegeben, also auch ein Instrument zur Steuerung des FirstLayers. (Eintragung wie z.B. 60% / 60% wäre also gar nicht wirksam, würde auf 60% / 100% aufgestockt)
Noch ein Rechenexempel dazu:
allgemeine LayerHöhe 0,20 mm
angenommene Distanz Düse-Bett 0,15 mm
FirstLayerHöhe 60%
daraus folgt: 0,15 mm + (0,20 mm * 60% = 0,12 mm), zusammen 0,27 mm effektive Höhe, die mit 100 % Material, bezogen auf die 0,20 mm LayerHöhe gefüllt werden soll, es fehlt als Material für 0,07 mm (ob sich das bemerkbar macht, ist eine andere Frage!), die mit 110 - 120 % ExtrusionWidth in FirstLayer vermutlich gut bedient wären.

Außer bei Änderungen am Multiplier brauchst Du keine Abgrenzung der Einstellung der Höhe wegen, alles was FirstLayer ist, bleibt FirstLayer, Z-Offsett wirkt global, es wird im Folgenden also von dem abgesenkten Wert ausgehend gerechnet.

Gleich gehts weiter ...

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.01.18 13:57.
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
22. January 2018 15:09
Ab hier dreht sich alles um das Setting Fenster bei S3D!
In anderen Slicern gibt es gleichlautende oder ähnliche Einstellmöglichkeiten, sollte etwas total fehlen, ist es wahrscheinlich in den Programmen als Mittelwert irgendwo und irgendwie verdrahtet, das gilt aber auch umgekehrt.


Tab Extruder
Zunächst keine Änderungen erforderlich, 0,95 Multi stimmt dann, wenn der Durchmesser des Filaments (Nennwert 1,75) auch wirklich 1,75 betragt; nachmessen am besten mit Mikrometerschraube, es können immer +/- 0,05 mm auftreten, die aber dann meist konstant, kann also auch 1,8 oder 1,7 sein.
Der Multi entspricht dem "Flow", den man normalerweise auch während des Drucks über den Stellknopf am Display nachregeln kann.

Über Retract / restart / lift sage ich jetzt mal nichts, das mehr oder weniger muss man am Ergebnis abschätzen.

Tab Layer
Primary Layer High 0,20 kann man alssen oder auch nicht, für ein so recht filigranes Teil wäre weniger evtl besser, meine Standardhöhe ist auf beiden Druckern 0,15, etwas feines dann 0,12 und unter 0,08 bin ich nur 1x testweise gegangen.
FirstLayer hatten wir oben ausführlich behandelt, evtl wegen des besseren Anpressens die Geschwindigkeit auf 50% z.B.
Bottom / TopLayer, was solls! Der Rahmen ist nur 1,7 mm ca hoch, d.h. mit den 0,20 sind das insgesamt nur 8 oder 9 Layer, die kann man auch massiv drucken. Also abeide auf 5 setzen und schauen was bei rauskommt; Infill dann beachten!
Perimeter: sollten nicht nur das massive Ausfüllen der Schraubnippel ermöglichen, sondern auch aus taktischen gründen die volle Breite der Radien-Ausladung der gerundeten Kanten, also insgesamt so ca 5 mm. Das sind bei 0,48 ExtrusionWidth also 10 Perimeter (... was nicht gebraucht wird ... s.o.)
Was gerade gesehen habe, dass das Teil auch innen eine Schräge hat, aber die scheint linear und damit unkompliziert; mit diesen Einstellungen ist ein Infill nicht mehr gefragt, kommt nicht zu Tragen. (s.dort)


Tab Infill
Wenn nötig, dann mindestens 50% für dieses Teil, GRID, Overlap 25 - 30%

Tab Support
kann man, ist aber eine eigene Geschichte und ich meine, hier hilft es nicht erheblich, macht eher Ärger.


Tab Temperature
Hier steckt ein Missmatch drin, mit dem Du mit früheren Versionen auf die Nase gefallen wärst, wie es sich heute in 4.0.1 auswirkt, weiss ich nicht.
Die Bezeichnungen T 1 - T 5 sind ausschließlich Extrudern vorbehalten, blöderweise steht eine Nummer auch beim Heizbett, aber das wird allein durch den kleinen Button "HeatBed" angesprochen, jeglicher T-Wert ist da wirkungslos.
Dein Extruder hat die Nummer T1 statt richtigerweise T0; kannst Du ganz einfach umändern oder auch nicht.

Du druckst mit 210 bzw 205 Grad, für meinen Geschmack viel zu hoch, einheitlich 195° sollten bei PLA reichen; zudem verwendest Du Silver, nach meiner Erfahrung ein höchst kritisches Zeug, mit dem ich sowohl als PLA als auch ABS keine so guten Erfahrungen gemacht habe. Allein die Tatsache Silvers kann schon vieles auf den Kopf stellen.

Heizbett auf 70 °, da musst Du Dir darüber im Klaren sein, dass die Glastemperatur des PLA bei etwa 70° liegt und die Ausstrahlung des Heizbetts eine erhebliche Auswirkung auf das Druckergebnis zum Schluß haben kann.


Tab Cooling
Die Abstufungen kann man machen, muss man nicht. Ist Erfahrungssache mit Material und Maschine, auf meinen Druckern würde ich höchstens 15% fahren, weniger zur Kühlung des Objekts, die Wege sind lang und das kuhlt von selbst aus, vor allem wenn geringere Höhe eingestellt wird, als zur Stabilisierung der Drucktemperatur. Ein leichter Luftstrom auf den Block hält mir die temperatur auf +/-1 Grad, auch beim Billig-Anet.
In jedem Fall solltest Du Blip Fan einschalten, kann sein, dass bei den kleineren Werten der Lüfter gar nicht anspringt und dauerbestromt wird - nicht so gut. Mit Blip bekommt er erst mal volle Kanne und wird dann runter gestellt.

Sonstige
lassen wir erst einmal bis es Ergebnisse gibt,
was auffällt, vorher in Extruders und in Others > Filament hast Du Tool 0, was ja dem T0 resp dem verdrehten T1 in Temperatures entspricht. Eigentlich dürfte Dein Drucker gar nicht drucken.
In Advanced stelle mal noch die Fill Gap auf mindestens 50%., den Start bei 0,0mm kannst Du Dir sparen, wirkungslos.

H.
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
22. January 2018 17:01
Ich stelle meinen Drucker so ein, dass ich Abstand 0 habe. Die Extruder werden auch mit Werkzeug0 bis bei mir 5 umgeschaltet.


Liebe Grüße aus Kaltenkirchen.
Frithjof
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Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
22. January 2018 19:00
Ich stelle meinen Drucker so ein, dass ich Abstand 0 habe. Die Extruder werden auch mit Werkzeug0 bis bei mir 5 umgeschaltet.


Liebe Grüße aus Kaltenkirchen.
Frithjof
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Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
22. January 2018 23:52
horst.W : DANKE !!!!!

Wahnsinn wie gut du mir das beschrieben hast ! DAS NENN ICH MAL EINE OPTIMALE QUALIFIZIERTE HILFE !
Ich habe gestern mal einiges nach deinen Angaben umgestellt : Und tataaaaa: Vieeeel besser !

Gruß
Marcus

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.01.18 00:18.


Sparkcube v1.1 Touch (Komplett V2A)
Geetech Prusa i3 Pro V3
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
23. January 2018 04:19
Quote
Fridi
Ich stelle meinen Drucker so ein, dass ich Abstand 0 habe.

Die Extruder werden auch mit Werkzeug0 bis bei mir 5 umgeschaltet.

Abstand: kann man natürlich für sich selbst so machen, als gegeben setze ich es allerdings nicht voraus und wenn ich bei abgeschaltetem Drucker per Hand den Kopf verschiebe, mag ich kein Kratzen auf dem Druckbett, da bekomme ich immer so eine komische Gänsehaut am Buckel. Ich würde sagen, das sollte man erst dann so einrichten, wenn alles perfekt läuft und alle Umfeldbedingungen zu 100% passen. Aber Du weisst selbst, wieviel Erfahrung dafür notwendig ist und ich empfehle es auch keinem Anfänger. Da können die später selbst drauf kommen.

Werkzeug ... verstehe ich nicht so ganz ...

H.
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
23. January 2018 08:32
Die Angaben Werkzeug 0 bis 6 in den Prozessen entspeicht T0 bis T6.


Liebe Grüße aus Kaltenkirchen.
Frithjof
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Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
23. January 2018 14:06
... in welchen Prozessen? Wir haben doch nur einen Prozess, sozusagen DEN Prozess und im Settingsfenster waren bei Temperatures T0 und T1 insoweit verdreht, als dass T0 (überflüssigerweise weil wirkungslos) dem Heizbett zugeordnet war und T1 dem (einzigen) Extruder.
Im Tab Extruder legt man fest, welcher Sensor welchem Extruder zugeordnet wird und das sollte für den ersten Extruder üblicherweise T0 sein für weitere dann T1 usw. Das Heizbett hat kein T-x-was, das ist in Temperatures leider sehr missverständlich aufgebaut. Wenn dort Heizbett angeklickt ist, sollte das Pulldown entweder ausgeblendet oder vielleicht auch invertiert werden, so wie es ist, verstehen das 95% alles Anwender falsch.

Vielleicht haben sie da ja etwas dran gedreht, aber ich bin sicher, dass S3D bis zur Version 3.x eine solche Verdrehung nicht akzeptiert hätte. Wie sich das aktuell äußert oder reagiert, weiss ich nicht, bei mir gibts keine Verdrehungen.

H.
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
28. January 2018 07:46
@horst.w
du hast mich in meinem anderen Thread auf diesen verwiesen.
Auch ich finde es von dir sehr gut beschrieben.
Ich häng mich jetzt mal dran

Quote
horst.w
Tab Extruder
Zunächst keine Änderungen erforderlich, 0,95 Multi stimmt dann, wenn der Durchmesser des Filaments (Nennwert 1,75) auch wirklich 1,75 betragt; nachmessen am besten mit Mikrometerschraube, es können immer +/- 0,05 mm auftreten, die aber dann meist konstant, kann also auch 1,8 oder 1,7 sein.
Der Multi entspricht dem "Flow", den man normalerweise auch während des Drucks über den Stellknopf am Display nachregeln kann.

In dem Tab gibt es noch den Parameter Extrusion Width. Übersetzt hätte ich das jetzt mit Durchmesser PLA-Wurst ...
Ich dachte immer, dass die PLA-Wurst nur so groß ist, wie die Düse. Hätte da jetzt in meinen Augen dasselbe eingestellt, wie bei Nozzle Diameter.
Allerdings schreibt S3D da wenn ich auf Auto umstelle einen Wert rein, der 120% vom Nozzle Diameter entspricht.

Und wieso ist 0,95 beim Multi richtig, wenn der tatsächliche Filamentdurchmesser dem Nennwert entspricht? Sollte da dann nicht 1,00 stehen?
Wobei ich den Wert immer mit dem Print einer SingleWall ermittle..

Verzeit mir meine doofen Fragen, aber um an den Parametern rumzuschrauben, muss ich erst verstehen, was sie bedeuten.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.18 07:48.


Prusa I3 mit Anpassungen nach toolson | MK3 Heizbett | 1,75mm E3D-Clone mit 40W Heizpatrone und Titan-Direct Extruder | Marlin 2.0 bugfix auf MKS SGEN_L mit TMC2008 | Simplify3D 4.1.1
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
28. January 2018 11:56
@ herka : Es gibt doch keine doofen Fragen ! Ich finde die Frage berechtigt . Auch ich lern noch und horst kann sehr gut erklären ;-)


Sparkcube v1.1 Touch (Komplett V2A)
Geetech Prusa i3 Pro V3
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
28. January 2018 12:45
Vllt. erhört uns ja Horst noch smiling bouncing smiley


Prusa I3 mit Anpassungen nach toolson | MK3 Heizbett | 1,75mm E3D-Clone mit 40W Heizpatrone und Titan-Direct Extruder | Marlin 2.0 bugfix auf MKS SGEN_L mit TMC2008 | Simplify3D 4.1.1
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
28. January 2018 14:59
... naja, bin halt unterwegs ...

Es geht um EW.
EW bestimmt in erster Linie die Lage der Bahnen, die der Druckkopf zurücklegt, zu einander. Ist da z.B. 0,48 mm eingegeben, hat die Mittellinie der zweiten Bahn diesen Abstand von der ersten Bahn. Gut nachzuvollziehen mit der Druckvorschau, wenn man in den Millimeterbereich rein zoomt.
Zumindest bei S3D hat die Angabe des Düsendurchmessers nur eine Abhängigkeit und das ist diese sog "Automatik", die aber außer dem automatischen Einstellen der EW nicht tut und auch nichts tun kann. Theoretisch kann man beliebige Werte einsetzen, sowohl größer als auch kleiner als der Bohrungsdurchmesser, nach oben in jedem Fall von dem Durchmesser des Düsenbodens begrenzt, ging man darüber hinaus, würde es recht komisch aussehen. Ich drucke bei Bedarf mit einer 0,40er Düse durchaus bis zu 0,60 mm und nach unten bis zu 0,30 mm. Über das Druckbild kann man dann durchaus diskutieren.
E3D hat auf seiner Internetseite Tabellen mit den Durchmessern der jeweiligen Düsengröße. Ich weiche vom Standard eigentlich nur ab, um Wandungen voll auszufüllen. Eine 2,5 mm Wandung also dann mit 0,50 mm EW, weil 5x 0,50 = 2,5 mm ist. Vorzugsweise passe ich aber auch beim Zeichnen die Wandungsstärke an, ungerade Werte, die sich nicht durch gängige EWs teilen lassen, müssen meist nicht sein.

Aus diesem Abstand der Druckbahnen zueinander und der Layerhöhe errechnet der Slicer die notwendige Menge Material, die erforderlich ist, um die Lücke zu füllen.
Dazu braucht er weitere Parameter wie Filamentdurchmesser und den variablen Multiplierwert,

der ich zum Einstieg zunächst mal mit 0,95 empfohlen habe. Die 0,95 sind im Grunde 95% der Menge, die sich rein aus Durchmesser, EW und Layerhöhe ergibt, was 100% entspäche. Aber das haut nur selten hin, denn da spielen noch eine Menge Faktoren mit rein, die der Slicer nicht berücksichtigen kann, weil er sie gar nicht kennt (kennen kann). Das sind u.a. Unregelmäßigkeiten des Durchmessers, Dehnung aufgrund der Temperatur, Unterschiede in den Materialien (PLA ist noch lange nicht = PLA , andere entsprechend und ABS dehnt sich anders als ASA, PLA und wie sie alle heißen), kurzum, die 0,95 sind ein Erfahrungswert, nicht mehr und nicht weniger, den man dann anpassen muss, ganz nach Bedarf.
Der Multi ist über die Software voreinstellbar und kann über den Display-Stellknopf während dem Drucken nachgeregelt werden, nur heißt das dann dort im Firmwaremenue meist "Flow" o.ä.

Welcher Wert da nun richtig ist, kann man nur austesten. Am besten erkennt man das durch unmittelbares Beobachten während dem Druck der äußeren Layer. Quetschen die sich nach außen und der Düsenboden zieht zudem noch eine Furche in die darunter liegende Bahn, wird deutlich zu viel Material gefördert. Legt die Düse dagegen einen Perimeter nur "lose" oben drauf, ist es halt zu wenig. Ideal wäre es, wenn die auszugebende Menge so extakt aus der Düse kommt, dass der Förderdruck das Material in rechteckiger Form aus der Düsenöffnung gepresst wird und sich exakt so in die Breite drückt, dass genau die EW ausgefüllt wird. Rechteckig kann man vergessen, das gibt es nun mal nicht, aber annähernd wenigstens.
Eine anderes Kriterium gibt es noch, anhand der man die Extrusionsmenge auch ganz gut bewerten kann: die "Bugwelle". Das Material steht unter Druck (und mit dem wird es nun mal durch diese Minibohrung in der Düse gepresst, der sich gleichmäßig nach allen Seiten verteilen würde, wenn es da nicht die Bewegung des Druckkopfs gäbe und die Tatsache der Abhängigkeit der Extrusionsmenge von dem zurück zu legenden Weg. Bedeutet, das bei (nahezu) idealer Extrusionsmenge, das Material "nachgeschleppt" wird, also in dem Maße sich verteilt, wie es aus der Düse austritt. Dadurch kann und sollte es keine oder höchstens eine minimale Bugwelle geben. Kann man sehr gut beobachten und fein nachregulieren, da geht es um Größenordnungen von 1 - 3 %, die man für den nächsten Druck dann per Multi voreinstellen kann. Da eine Bugwelle ein Mehr bedeutet, demzufolge also Minus. "Negative Bugwellen" gibt es auch wenn man das so bezeichnen wollte, das würde anliegen, wenn das ausgegebene Material zu dünn ausgezogen wird, aber das erkennt man allein schon daran, dass die Lücke zwischen 2 Druckbahnen nicht mehr geschlossen wird.

Der Multi ist auch abhängig vom jeweiligen Drucker und der Kalibrierung, die vermutlich nie so exakt sein kann, dass völlig unterschiedliche Drucker die gleichen Werte haben. Eine Empfehlung, wie ich sie oben ausspreche, hat also keinerlei Absolutheitsanspruch, aber ein im Allgemeinen guten Einstieg ist es schon.
Meine 2 Drucker liegen mit dem Multi gute 10 Punkte auseinander, das ist in meinen Profilen entsprechend berücksichtigt, da schlage ich mich mit Steps nicht mehr rum.

H.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.18 15:05.
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
28. January 2018 16:43
Quote

... naja, bin halt unterwegs ...
Sorry, war definitiv kein Vorwurf. winking smiley

Das was du da schreibst, wäre es wert zu sammeln und irgendwo zentral abzulegen.


Ich würde jetzt mal mit meinen Worten wiederholen, was ich glaube verstanden zu haben.

Extrusion Width
Die Extrusion Width macht das selbe wie die First Layer Width. Nur dass letztere ausschliesslich für den ersten Layer gültig ist.
Und dass die Extrusion Width die Basis für die prozentuale Berechunng der First Layer Width ist.

First Layer Parameter
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann ist es egal, was ich bei First Layer Height/Width einstelle. S3D berechnet immer die passende Extrusionsmenge um den Raum zu füllen.
Also kann ich mit diesen Parametern nicht beeinflussen, dass mehr Menge beim ersten Layer aus der Düse kommt. Ausser ich benutze Werte <100% bei First Layer Height. Da hat Horst ja gesagt, dass immer mindestens 100% extrudiert werden.

Bugwelle:
Also ich seh da nix mit blossem Auge. Meine Optik ist aber auch nicht mehr die beste.

Preview Mode:
Man kann viele Sachen im Preview Mode betrachten, ohne dass man das Teil druckt. Primär hilft mir wenn ich die Bahnen in den einzelnen Layer sehe.
Wenn man jetzt noch die Menge irgendwie sehen könnte, die er an den entsprechenden Stellen/Layern extrudiert.
Dann könnte man schon in Theorie sehen, was der Extruder macht, und wie sich Parameteränderungen auswirken. Was der Drucker in Real dann daraus macht, kann ja wieder ganz was anderes sein.

Gruß/herkra


Prusa I3 mit Anpassungen nach toolson | MK3 Heizbett | 1,75mm E3D-Clone mit 40W Heizpatrone und Titan-Direct Extruder | Marlin 2.0 bugfix auf MKS SGEN_L mit TMC2008 | Simplify3D 4.1.1
Re: Simplify3D Druckt nicht vernünftig
28. January 2018 17:44
... ja, soweit richtig.

Was den First Layer angeht, kannst Du das Verhältnis Menge : Raum auch indirekt beeinflussen, indem Du in GCode den Z-Offset verstellst, der nimmt auch negative Werte. Heißt im Klartext, für die in Layer > FirstLayer definierte Menge über EW, LH usw. verringerst Du den verfügbaren Raum durch Runtersetzen der Düse. Trick dabei ist, dass der damit gerechnete Wert die Basis für alle anderen Layer ist, gut in der ausgegebenen GCode-Datei nachzuverfolgen. D.h, weiterhin, dass sich die Maßnahme nur auf den FirstLayer auswirkt.
Damit erreichst Du ggf eine sehr gute Anpressung auf dem Druckbett und da die für den FirstLyer errechnete Menge ja erhalten bleibt, wird / muss das extrudierte Material relativ breiter gedrückt werden und lässt keine Lücken in der untersten Schicht entstehen.
Bei mir ist das ein Standardwert mit -0,05mm bis -0,10 mm.
Was nicht geht, ist das Kombinieren von verschiedenen Z-Offsets in mehreren Prozessen, weil dann jedes Objekt ein anderes Level für Layer 2 ff hätte und das macht S3D nicht mit. Wenn, dann für alle gleich oder keiner.

H.

PS: Bugwelle, langsamer drucken und mit Lupe bei X-Bewegungen schauen, dann fährt das Ding Dir direkt an der Nase vorbei ;-) . Wenn Du keine siehst, ist ja vielleicht auch keine da und alles ist paletti.
Aber ist ja nur eine der Möglichkeiten, die man so hat. Drucke mal einen Überhang. Wenn die nach außen gerichteten, überhängenden Perimeter sich anfangen regelrecht zu rollen, hast Du wahrscheinlich zu viel Material und / oder aber auch zu hohe Temperatur resp. zu wenig Kühlung. Der Extruder drückt dann Material in den noch zu weichen (warmen) Untergrund und statt Höhe aufzubauen, presst er das zähe Zeugs zur Seite.

Das Verstehen und Analysieren der Druckvorgänge ist das A & O bei der 3D-Druckerei. Aber keine Sorge, auch mir passieren immer wieder Dinge, die ich weiss und kenne und trotzdem ... ist halt so!

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.18 17:55.
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