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Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung

geschrieben von Spindoctor 
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
06. July 2018 10:01
Moin moin. Ich habe meine FR4 Platte nur leicht angeschliffen ( aufgeraut ). Das reicht.


Liebe Grüße aus Kaltenkirchen.
Frithjof
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Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
10. July 2018 04:18
Hallo!

War jetzt zwischendurch 2 Tage zurück in der Arbeit (und auch daheim) und habe die Zeit genutzt, um mal euren Tipp mit dem Kapton Tape auszuprobieren (bzw. heißt meines eigentlich Koptan Tape, aber das nur am Rande). Das hat wirklich gut funktioniert - der erste Layer hält nun ausgezeichnet. Ein wenig muss ich mich vielleicht noch mit der Layer-Höhe spielen.

Den eingangs erwähnten Druckteil habe ich allerdings noch nicht probiert. Ich bin aber zuversichtlich.

Mittelfristig möchte ich das Bett natürlich schleifen, wobei es da für mich noch einige offene Fragen gibt, die ich aber wohl besser nicht in der "Software-Abteilung" des Forums platzieren werde ;-)

Das Problem mit Slic3r ließ sich übrigens auch lösen - siehe hier: [github.com]

Ich kann das wirklich nur allen empfehlen, das Bett und das Hotend parallel mal auf Standby-Temperatur zu heizen, das spart, gerade am Anfang wenn man viele Fehldrucke hat, enorm Zeit.
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
10. July 2018 04:44
Quote
Spindoctor
Hallo!

War jetzt zwischendurch 2 Tage zurück in der Arbeit (und auch daheim) und habe die Zeit genutzt, um mal euren Tipp mit dem Kapton Tape auszuprobieren (bzw. heißt meines eigentlich Koptan Tape, aber das nur am Rande). Das hat wirklich gut funktioniert - der erste Layer hält nun ausgezeichnet. Ein wenig muss ich mich vielleicht noch mit der Layer-Höhe spielen.

Den eingangs erwähnten Druckteil habe ich allerdings noch nicht probiert. Ich bin aber zuversichtlich.

Mittelfristig möchte ich das Bett natürlich schleifen, wobei es da für mich noch einige offene Fragen gibt, die ich aber wohl besser nicht in der "Software-Abteilung" des Forums platzieren werde ;-)

Das Problem mit Slic3r ließ sich übrigens auch lösen - siehe hier: [github.com]

Ich kann das wirklich nur allen empfehlen, das Bett und das Hotend parallel mal auf Standby-Temperatur zu heizen, das spart, gerade am Anfang wenn man viele Fehldrucke hat, enorm Zeit.

Schön das es jetzt besser klappt.

zur Standby Temp - Methode kann man auch einfach die "Standby Werte" in den end gCode eintragen, oder wenn man weis das man rum bastelt, ganz deaktiverenwinking smiley

mfg Chri


[chrisu02.wordpress.com] Quadmax Intel Delid Tools
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
11. July 2018 02:04
Quote
Chri
Schön das es jetzt besser klappt.

zur Standby Temp - Methode kann man auch einfach die "Standby Werte" in den end gCode eintragen, oder wenn man weis das man rum bastelt, ganz deaktiverenwinking smiley

mfg Chri

Danke!

Die Standby-Werte im end gCode würde ich eher als Ergänzung zu meiner Methode sehen. Üblicher Weise heizt ja zuerst das Bett auf und dann der Kopf. Wenn der Kopf vor dem Aufwärmen also schön auf Standby (sagen wir 150 °) ist, würde er, denke ich, ein gutes Stück auskühlen, bis das Bett auf Betriebstemperatur ist, um kurze Zeit später wieder auf Betriebstemperatur geheizt zu werden.

Davon abgesehen wird der End-gCode ja nicht ausgeführt, wenn man den Druck abbrechen muss, oder?

Was anderes: mit Hilfe der Koptan-Folie ist es mir nach 9:30 Stunden Druckzeit heute gelungen, dem Drucker den fraglichen Teil zu entreißen. Das Ergebnis sieht durchaus brauchbar aus, wenn auch nicht perfekt:


Hier sind nochmal meine Druckeinstellunen aus Slic3r PE:
[pastebin.com]

Der Überhang der Nase ist recht gut geworden - hier habe ich euren Tipp befolgt und die Layerhöhe in Slic3r für diesen Bereich reduziert. Sonst sieht man eine recht starke Struktur am Druckteil - sogar an den einfachen Stellen ohne Überhang o.Ä.. Ist das leichtes Over-Extrusion? Oder einfach Blobs/Zits? Oder liegt das vielleicht am Ende gar an den Vibrationsdämpfern, die ich unter meinen Drucker gesetzt habe? Siehe hier: [www.thingiverse.com]

Stringing hat sich auch nicht ganz vermeiden lassen, obwohl ich eh schon einmal die Retraction-Werte nachgebessert habe.

Und ja, so ein Steg bei der Nase wäre nicht schlecht gewesen. Der Überhang ist zwar gut geworden aber der Druckkopf hat danach (immer noch mit recht niedriger Layer-Höhe) die Nase ein bisschen verschoben, wodurch es hier zu einem leichten Versatz gekommen ist.

Was mich auch noch wundert ist die Löcher in der obersten Schicht der Box. Hier ist der Abschluss nicht so gut geworden...

Naja insgesamt jedenfalls schon eine deutliche Verbesserung zu vorher und ein sehr brauchbares Ergebnis. Wenn ihr noch Tipps für bessere Slicer-Einstellungen habt, bin ich natürlich trotzdem gespannt.
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
11. July 2018 06:26
Moin,

was ist dein Ziel, ein guter Druck oder ein Hight-Speed Drucker.
Dann wäre es schön zu wissen wie deine Druckerconfig ist, Speed, ACCELERATION, XYJERK ec.,
und sind die 100mm am Extruder richtig eingestellt.

Hast du einen Bowdenextruder ?
Druckst du via SD-Karte?

Dann kann man Stück für Stück weiter machen.

Wenn die Grundeinstellungen nicht klar sind, kannste am Slicer (S3D ec.) basteln was du willst, da kommt nichts
vernümpftiges raus.
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
11. July 2018 09:14
Hallo und nochmal danke für die Bereitschaft mir zu helfen!

Es handelt sich um einen P3Steel nach toolson (edition 2).

Geschwindigkeit steht nicht im Fokus (sonst wäre es ein Delta- oder CoreXY-Drucker geworden), was nicht heißt, dass ich immer ewig Zeit habe. Aber 9:30 Stunden für so einen Teil ist eh nicht sehr schnell, denke ich...

Die Geschwindigkeiten bei diesem Teil stehen hier [pastebin.com] - Druckbewegungen waren nicht über 80 mm/s (aber nur beim Infill).

Ja, es ist ein Bowden-Extruder, das derzeit verwendete Hotend hat eine 0,4mm Nozzle und ist nicht Full-Metal sondern mit PTFE-Schlauch drinnen.

Gedruckt habe ich nicht von der SD-Karte sondern aus Octoprint heraus - allerdings habe ich ein 32bit-Board, da sollte das keinen Unterschied machen, denke ich, weil der Puffer größer ist.

Fehlen noch Angaben? Kann ggfs. auch die Settings meines Boards posten.

Mit den 100mm meinst Du die Steps pro mm, oder? Hab schon versucht sie richtig einzustellen, aber Gewissheit wird mir der Filament-Encoder geben, den ich gerade baue:
[www.thingiverse.com]

Muss mich leider jetzt wieder abmelden für den Rest der Woche. Danach geht es mit Hochdruck weiter smiling smiley

Nochmals vielen Dank!
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
11. July 2018 13:25
Mir scheint dein Drucker packt das Infill mit 80mm/s nicht wirklich, dafür druckst du die außen Perimeter sehr sehr langsam, was die Zeit bei deinem Teil sehr hoch gehen lässt.

Geh mal beim Infill generell von 80mm/s auf 60mm/s zurück,
Dafür geh bei den external Perimeters von 30% auf 50%, dann geht die vorausgesagte Zeit von 8:55h auf 7:38 runter.
Gerade bei Bowden Extruder sollte man die Geschwindigkeiten nicht zu sehr variieren, weil das Nachdrücken stärker ist.

Dann gehst bei dem Teil von 3 Perimeter auf 2 runter, dafür mit dem Infill auf 50% , dann sinkt die Zeit auf 6:29.

Honeycomb ist Geschmackssache, mein Ding ist es nicht, würde mir die Achsen zu sehr belasten, ich würde da eher Reclinear mit 30° verwenden (ansonsten 45°).
Das sieht man auch sehr gut an der Gcode größe, mit Honecomp hats 12 MB, mit reclinear nur 6 MB, generell kann man sagen, je größer die Datei, desto mehr individuelle Bewegungen.

Mit deinem Setup gibt es keinen Unterschied zwischen Marlin und Smoothie flavor, die Dateien sind 1:1 gleich, hier wird nichts zusätzlich am Board gerechnet.
Die Flavors definieren meist nur die Unterschiede in der Schreibweise des gCodes, nicht andere Befehle wie Kreise usw bei Profi CNC Postprozessoren.

Generell macht Slic3r bei deinem Teil aber außen rum sehr viele unnötige Travels was die Zeit in die höhe Treibt, mit Cura krieg komm hier nochmal gut ne halbe Stunde runter.
Mit weiteren Optimierungen kommt man auch sicher unter 5h, aber sowas braucht mehr geteste und ist übers Netz nur umständlich zu vermitteln.

Schönen Urlaub noch winking smiley

mfg Chri


[chrisu02.wordpress.com] Quadmax Intel Delid Tools
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
17. July 2018 07:28
Danke für die Tipps!

Habe nun die verschiedenen Geschwindigkeiten aneinander angeglichen - also mit der Geschwindigkeit runter auf 55 mm/s und dafür die langsamen Bereiche etwas schneller. Das Druckbild ist dadurch merklich besser geworden, vor allem an den Außenwänden.

Die oberste Oberfläche wird leider noch nicht so schön und auch beim Infill sehe ich noch Lücken (wobei das mit 60 mm/s noch stärker war). Ich bin glaub ich am richtigen Weg, aber ein bisschen Luft nach oben gibt es noch.

Allerdings kommt mir 55 mm/s schon ziemlich langsam vor - oder ist das normal für PETG?

Übrigens hab ich mit dem Verweis auf mein MKS SBase nur gemeint, dass die USB-Verbindung (also gegenüber Druck von der SD-Karte) wahrscheinlich nicht die Fehlerquelle ist... smiling smiley
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
17. July 2018 09:06
Ich drucke es auch deutlich schneller, wobei die Empfehlung meist so um die 60mm/s liegt.
PETG mag es aber gar nicht, wenn man die Geschwindigkeit variiert.

Gruß
Andreas


Einen Sparkcube 1.1XL für größere Objekte, einen Trinus3D im Gehäuse und einen Tantillus R im Bau und einen Qidi Tech Q1 Pro im Zulauf.
Sparkcube: Komplett auf 24V - DDP 8mm + 1,5mm Carbonplatte - RADDS 1.5 + Erweiterungsplatine + RAPS128 - Nema 17/1,7A 0,9 Grad - ind. Sensor für Z-Probe (kein ABL) - FTS - Titan Booster Hotend - Sparklab Extruder - Firmware Repetier mit @ Glatzemanns G33 - Repetier Server pro - Simplify3D
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
18. July 2018 05:38
Quote
Boui3D
Ich drucke es auch deutlich schneller, wobei die Empfehlung meist so um die 60mm/s liegt.
PETG mag es aber gar nicht, wenn man die Geschwindigkeit variiert.

Gruß
Andreas
Dem ist komplett beizupflichten. Ein Druckteil, dass ich mit 30mm/s oder 60mm/s durchgängig drucke, sieht sauber aus.
Ich drucke aber gern die äußeren Perimeter mit 30mm/s und alles andere mit 60mm/s.
Gerade der Infill sieht dann nicht mehr perfekt aus - aber den sieht man ja eh nicht und die Stabilität passt auch noch smiling smiley


Alle Angaben ohne Gewähr grinning smiley
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
19. July 2018 02:55
Alles klar.

Wie sieht es mit der Bauteil-Lüftung aus? Mir scheint es, als ob die Ergebnisse mit PETG besser werden, wenn ich in Slic3r ein Hakerl bei "Bauteillüftung immer an" mache (oder wie das genau heißt) - selbst bei Modellen ohne Überhängen. Könnt ihr diese Erfahrung bestätigen?

Ein Problem, dass ich derzeit noch habe ist Stringing, wobei das meist keine dicken Fäden sind, sondern so eine Art "PETG-Wolle", die sich rund um den Druckteil und im Druckkopf verteilt. Häufig liest man, dass Stringing nur mit den Retraction-Settings zu tun hat, aber mit denen habe ich mich eigentlich schonmal gespielt... Temperatur vielleicht?
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
19. July 2018 05:54
Stringing bei PETG ist immer eine schwierige Sache.
Es ist eine Mischung aller Faktoren wie sonst auch.
1. Der Retract muss für das Filament und die Farbe stimmen. Sowohl Speed als auch Distance technisch
2. Die Temperatur muss für das Filament und die Farbe stimmen.
3. Der Travel muss stimmen.
Und denk dran - bei der nächsten Rolle kann es sein dass du das wieder anpassen musst grinning smiley

Sie sind vermeidbar aber halt wieder mit großem Aufwand. Ich geh gerne mit der Heißluftpistole oder alternativ nem Feuerzeug kurz dran - diese "Wolle" verflüchtigt sich dann von alleine.


Was den Bauteillüfter betrifft:
Irgendwer meinte mal, dass der Bauteillüfter dazu neigt diese Wolle noch mehr zu "Zerstreuen".
Die einen schwören auf den Lüfter, die anderen nicht. Ich hab ihn an. Never Change a Running System smiling smiley


Alle Angaben ohne Gewähr grinning smiley
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
19. July 2018 08:34
Einfache Bauteile drucke ich ohne Bauteilelüfter.
Bei komplizierten Überhängen oder schwierigen Stellen schalte ich ihn individuell zu.
Das kommt also immer aufs Modell an.

Gruß
Andreas


Einen Sparkcube 1.1XL für größere Objekte, einen Trinus3D im Gehäuse und einen Tantillus R im Bau und einen Qidi Tech Q1 Pro im Zulauf.
Sparkcube: Komplett auf 24V - DDP 8mm + 1,5mm Carbonplatte - RADDS 1.5 + Erweiterungsplatine + RAPS128 - Nema 17/1,7A 0,9 Grad - ind. Sensor für Z-Probe (kein ABL) - FTS - Titan Booster Hotend - Sparklab Extruder - Firmware Repetier mit @ Glatzemanns G33 - Repetier Server pro - Simplify3D
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
25. July 2018 05:10
Hab weiter das Druckbild optimiert. Der Teil um den es ursprünglich ging ist ja inzwischen gedruckt - da hat das Koptan-Tape wirklich geholfen.

Was auch noch zu einer massiven Verbesserung des Druckbildes geführt hat war, dass ich die E-Steps pro mm nochmals nachkalibriert habe. Die waren doch ein ordentliches Stück zu hoch, also Over-Extrusion.

Momentan das schlimmste Problem sind Lücken auf den oberen Flächen, ähnlich wie auf diesem Foto (das aber von der Reprap-Seite, nicht von mir: [TPG-FNT-IG01.jpg" target="_blank" >reprap.org]). Trott besonders häufig auf, wenn auf der Oberseite des Druckteils Buchstaben oder Ziffern sind - etwa bei diesem Teil:
[www.thingiverse.com]

Wenn ihr das sinnvoll findet, kann ich das aber auch mal in einem eigenen Thread und womöglich auch in einem anderen Sub-Forum posten...
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
25. July 2018 06:18
Bei solchen Strukturen entstehen Unmengen von Retracts; ganz abschalten ist auch nicht gut, aber auf jeden Fall einen negativen Restart vermeiden oder gar ein geringen positven Restart einstellen. Insbesonders kein Coast at End und Wipe verwenden. Ansonsten kleinstmögliche Düse verwenden.
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
30. July 2018 08:25
Ja die Retracts. Das ist noch ein bisschen eine Baustelle.

Es fällt mir recht schwer, die Retracts gut einzustellen, weil das ja von meheren Faktoren abhängt (Distanz, Geschwindigkeit, Wipe ja/nein, "Rückschub", etc.).

Gibt es Faustregeln oder Richtwerte für den P3Steel Toolson MK2 mit Bowden Extruder bzw. Anleitungen wie man die einzelnen Parameter isoliert einstellen kann?
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
30. July 2018 09:00
Das würde mich auch interessieren. Hatte gestern mal wieder den Fall das der Sic3r es sehr gut mit den Retracts meinte und ich keinen Vernünftigen Druck zusammenbekommen habe. Nachdem ich die Retractlänge immer weiter reduziert hatte ohne eine Verbesserung festzustellen habe ich ihn abgestellt und das Teil wurde sehr gut gedruckt (abgesehen von ein paar Spinnweben).
Material war übrigens PLA und das Problem ist, dass er nach zu vielen Retracs das Problem hat wieder Fillament zu fördern, da kommt die ersten 5 Sekunden nichts und er Druckt Luft...


Drucker: 3D-Cube Eigenentwicklung, Ender3
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
30. July 2018 09:50
Es gibt auch die Option (zumindest kenne ich sie aus Cura), den "minimum Travel Distance" einzustellen.
D.h. wenn der sehr gering ist, retractet er immer. Aber gerade bei solchen Schriften ist es evtl von Vorteil, den hoch zu setzen. Dann liegt dort ein Travel bei bspw 2mm, man setzt ihn auf 2,1mm hoch und er retractet dort nicht - an anderen Stellen wo er mehr als 2,1 mm traveln muss,retractet er wiederum.
Das, was sich dann dort bei den Schriften an "spinnweben" absetzt lässt sich - je nach beschaffenheit - mit dem Feuerzeug oder einem Cuttermesser wegbrennen / schneiden.


Alle Angaben ohne Gewähr grinning smiley
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
31. July 2018 03:25
@Terri: Ja, die Einstellung gibts in Slic3r auch.

Hab gestern wieder einen Teil in PETG gedruckt (das Gehäuse für das Mainboard) und es geht mit den Retraction-Settings eh schon ganz gut. Aber ich glaube, sie würden sich noch perfektionieren lassen. Ich weiß nur nicht so recht, wie ich dabei vorgehen soll.

Also Testteile gibts ja genug auf Thingiverse. Aber wenn ich dann Ooze, Stringing, "Warzen" oder auch eine instabile Struktur nach dem Retract beobachte, weiß ich nicht genau, welche Werte ich in welche Richtung ändern soll.

Instabile Struktur wäre wohl Retract verkleinern oder positiver Anschub nach dem Retract, oder falsche Geschwindigkeit.

Warzen wäre wohl zu großer Anschub nach dem Retract (ist derzeit aber eh noch auf 0 bei mir) oder zu wenig Retract oder zu niedrige Geschwindigkeit.

Oozing und Stringing wäre wohl auch entweder falsche Geschwindigkeit oder zu wenig Retract...

Naja, wie soll man da vorgehen? Aber vielleicht ist das ja auch eher was fürs "Allgemein"-Forum.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.07.18 03:26.
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
31. July 2018 04:09
Quote
Spindoctor
Oozing und Stringing wäre wohl auch entweder falsche Geschwindigkeit oder zu wenig Retract...

Naja, wie soll man da vorgehen? Aber vielleicht ist das ja auch eher was fürs "Allgemein"-Forum.

Terri hat dir eigentlich ein Paar Posts höher schon alles wichtige gesagt, wobei ich persönlich das Einstellen der richtigen Temperatur stärker gewichten würde als das Einstellen des Retracts.

Probier es doch mal mit 5° weniger und erstmal ohne Lift/Wipe/Coast/etc.
Das hier ist ein Super-Teil zum Testen und ist außerdem recht schnell gedruckt.


Best regards / Viele Grüße
Till
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
31. July 2018 06:58
Danke, microfortnight!

Die Tipps von Terri sind schon sehr gut! Aber Terri schreibt ja selbst auch, es kommt auf Distance, Speed und Travel an. Also quasi eine Gleichung mit 3 Unbekannten.

Gibt kann man die Effekte von Distance, Speed und Travel nicht irgendwie isolieren oder mit einem anfangen und dann mit dem zweiten weitermachen?

Also wenn ich sehe, dass ein Teil nicht gut ist, woher weiß ich dann, ob ich Distance, Speed oder Travel verändern soll?
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
31. July 2018 07:36
Meine Erfahrung - und da lass ich mich gerne eines besseren belehren - ist folgende, insbesondere bei dem Testteil von Microfortnight:
Ich kann meine Retracts darauf kalibrieren, dass unten perfekt aussieht - dann sieht es oben kacke aus.
kalibriere ich sie auf oben, sind unten diverse Mängel erkennbar.

So verhält es sich bei vielen Druckteilen. Für einen "perfekten Druck" musst du deinen Drucker auf das teil einkalibrieren. Deswegen gibt es ja auch die Profilmöglichkeiten. Und das einkalibrieren kann ganz besonders am Anfang viel Zeit kosten.
Ich hab für mich irgendwann gesagt, dass mir das zu doof wird. Wofür brauche ich für Funktionsbauteile eine perfekte Oberfläche? Nen Knubbel schneid ich mitm Messer weg, nen Loch bleibt nen Loch. Ne Naht wird etwas angefeilt. Voila. Arbeit von weniger als 5 Minuten, dafür spar ich mir minimum eine Stunde kalibrierzeit. Das ist aber Geschmackssache.

Was den Retract an für sich angeht: Der Speed und der Travel sind eigentlich deine zwei Fix-Komponenten. Einmal ermittelt, können die weitestgehend stehen bleiben. Die Distance ist der Wert an dem du unter Umständen schrauben musst, je nach Filament. Bei abrasiven oder elastischen Filamenten könnte der Speed noch relevant sein.
Für den Travel gilt aber immer eins: So Schnell wie möglich, ohne dass "Steploss" eintritt.
d.h. Travels werden hier zwischen 100-200mm/s gefahren, je nach Druckeraufbau. Vllt gibts auch einige, die noch schneller fahren. Wichtig ist dabei jedoch auch die Acceleration. Es ist logisch, dass bei einem Travel von 300mm/s und einer Acceleration von 1000 bei einer Distanz von 5mm der Drucker nicht mal auf die 150mm/s beschleunigen wird. Theorie ist schön, Praxis was anderes.

Also kurzum:
Finde deinen Mittelweg. Einmal Speed und Travel ermittelt, ist es nur noch die Distance die eine rolle spielt. Je nach Farbe und Filamenthersteller hast du hier starke Abweichungen. Ich muss bspw bei weißem PETG von DasFilament auf meinem Bowden Delta mit 5,7mm fahren, bei dem schwarzen PETG wiederum steh ich bei 7,5mm. Warum, keine Ahnung. Aber es hat sich bewährt smiling smiley


Alle Angaben ohne Gewähr grinning smiley
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
01. August 2018 04:27
Der "Retraction Test" ist ja absichtlich so designed, dass er saumäßig schwer zu drucken ist.
Das sieht bei mir auch nicht perfekt aus, ich hatte beim letzten Mal auch 1-2 Fäden an den Spitzen.

Ich finde das Teil trotzdem gut, weil es sehr wenig Material benötigt und schnell gedruckt ist.

Wenn das Ergebnis so richtig sch... aussieht (Wollknäuel oder mehr Ooz als Druck), weißt du das schon nach wenigen Minuten und kannst reagieren.
Das ist mMn. besser als mittelgroße Teile zu drucken und erst nach 1-2 Stunden zu merken, dass Temperatur oder Retract nicht stimmen.

Wenn das Ergebnis halbwegs gut aussieht hast du bei "normalen" Teilen so gut wie keine Probleme.

Ansonsten, genau wie Terri sagt, fang doch erstmal konservativ mit 150mm/s Travel Speed und 60mm/s Retraction Speed und ändere nur noch die Retraction Distance.
Die 150mm/s kann man (Acc: 1400mm/s^2) sogar bei den knapp 2cm auseinander liegenden Türmchen des Test-Teils für sehr kurze Zeit erreichen spinning smiley sticking its tongue out

Du hast ja noch ein wenig geändert. Wie sind jetzt gerade deine Druckgeschwindigkeit und Temperatur? Filament ist immer noch PETG von DasFilament?


Best regards / Viele Grüße
Till
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
03. August 2018 05:52
Danke - werde es mal mit den Settings probieren.

Mein Drucker hatte die letzten Tage ein "Multiorganversagen". Lauter Sachen, die nicht hier in den Software-Bereich gehören, aber es nimmt glaub ich eh niemand so genau tongue sticking out smiley

Also eine Lötstelle hat sich von meinem Heizbett gelöst (das ist schon öfters passiert, irgendwie werden diese Lötstellen recht stark beansprucht). Zusätzlich hat sich die Düse massiv verstopft, so dass ich das Hotend zerlegen musste und bei der Gelegenheit mal gleich wieder auf ein full metal titanium heat break zurückgewechselt habe (hatte zuletzt keines da und eines mit Teflon inlay genommen, das mir ein Freund gespendet hat). Außerdem sind einige Kabel von den Stepper-Motoren wieder mal genau an der Crimp-Stelle abgerissen/gebrochen - ich habe den Verdacht, dass sie zu dünn sind und durch die Hitzeentwicklung an der Crimp-Stelle (da werden sie ja auch noch gequetscht) an dieser Stelle abschmoren. Kann man die Kabel die in den Stepper-Motor führen irgendwie austauschen?

Jetzt sollte der Drucker wieder halbwegs intakt sein. Ich bin aber noch nicht zum Testen gekommen und nachdem ich heute auf Urlaub fahre, muss das auch noch ein wenig warten...

Jedenfalls hatte der letzte Druckteil, den ich konstruiert habe (ein Gehäuse für mein MKS SBase und die TL-Smoother) mit DasFilament PETG nur noch ganz leichte Retraction-Probleme bevor er wegen einem der oben angesprochenen Schwierigkeiten abgebrochen ist.

Ich melde mich dann aber wieder, versprochen.

Btw: wenn die Retraction-Settings so Filament-Abhängig sind, würde es ja eigentlich Sinn machen, die im Filament-GCode im Slicer mit M207 und M208 je nach Filament einzustellen, oder? Weil dann kann man zumindest die Drucker-Settings über unterschiedliche Filaments einheitlich lassen...

[edit]
Habe mich bereits schlau gemacht - die Kabel vom Stepper kann man offensichtlich nicht so leicht tauschen. Schade.

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.08.18 05:58.
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
06. August 2018 05:03
Vom Prinzip her sollten die eigtl micht abreißen. Und der einzige Motor der in bewegung ist, ist der auf der X-Achse. entweder hast du die also zu stark bestromt (vref) oder aber dein kabel hat nicht genug Länge, so dass es irgendwann auf Spannung gerät. Crimp Stellen sollten auch nicht einfach so abreißen. Ggf. crimpst du falsch, dass du die Adern verletzt. Was ich schon diverse Male zur Sicherheit getan hab war nen Tropfen Lötzinn mit auf die Crimpstelle geben - nicht zu viel, gerade genug dass es benetzt ist. Andere würden wahrscheinlich total davon abraten (Hitze und Quetschung => Lötzinn kann sich lösen) aber ich hab damit in meinen Einsatzgebieten bisher keinerlei probleme gehabt.

Bei deinem Heizbett gilt ähnliches. Das Kabel bzw der Kabelbaum darf in der Luft sich so viel bewegen wie er will, sofern er ordentlich eingepackt ist. Die Stelle am Heizbett sollte aber eigtl so steif wie möglich sein, dass hier nicht dauerhaft Reibung ausgewirkt wird.

Was die retract-Settings betrifft:
Ich bin gerade selbst etwas erstaunt. Bin durch einen Gcode von mir gegangen und dort wird nirgends ein G10 oder G11 für den Retract durchgeführt. Hab es nie so genau verfolgt, allerdings finde ich auch nirgendswo ein explizites "G1" oder "G0" was einen Retract indiziert..

Allerdings weiß ich grade auch nicht (und konnte es auf die schnelle aus dem Wiki auch nicht rauslesen), ob M207 und M208 nun die "Drucker-FW" überschreiben oder nur temporär im EEPROM den Retract-Wert über den aus dem Gcode setzt. Auf jedenfall wäre das ggf. eine Möglichkeit für das Teil von Microfortnight - bedarf dann aber wieder auch "G-Code" Manipulation. Kurzum erklärt, würde ich die Spitzen oben nicht nur langsamer, sondern auch kälter drucken. D.h. ich muss im Gcode ab Layer X entsprechend die Temperaturen und die Geschwindigkeit ändern, ebenso die Retract Werte. So erhalte ich am Ende ein halbwegs perfektes Teil. Ist das Gcode behandeln den Aufwand Wert (bei mehreren tausend Zeilen?)
Das muss jeder für sich selbst wissen smiling smiley


Alle Angaben ohne Gewähr grinning smiley
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
06. August 2018 05:38
Quote
Terri
Was die retract-Settings betrifft:
Ich bin gerade selbst etwas erstaunt. Bin durch einen Gcode von mir gegangen und dort wird nirgends ein G10 oder G11 für den Retract durchgeführt. Hab es nie so genau verfolgt, allerdings finde ich auch nirgendswo ein explizites "G1" oder "G0" was einen Retract indiziert..

Der Retract wird im Gcode mitberechnet (eingetragen), oder wenn man den Firmware-Retract im Slicer einstellt, dann gibt es auch ein G10 u. G11, dann wird auch der definierte Firmware-Retract genutzt.

Gruss
Peppi
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
13. August 2018 04:54
Hi Peppi,

soweit klar. Nur ich hatte eigtl erwartet, da ja die E-Steps ein fortlaufender Wert sind, dass entsprechend vor Travels folgendes passieren sollte:
G1 X-9.991 Y-14.591 E7.3226 F3600.000
G1 X9.991 Y-14.590 E8.0536 F3600.000
//Travel & retract
G0 F4500 X9.991 Y-14.19 E5.0536 // 3mm Retract bspw
G1 F1800 X10.569 Y-14.15 E8.07484
G1 X11.136 Y-14.031 E8.0960 F3600.000

Das war immer meine Annahme. Und da ja effektiv vom Extruder ein >Rückzug< durchgeführt wird, müsste der ja auch irgendwo im Gcode verzeichnet sein. Alles andere wäre doch nur "leerlaufen" des Hotends aufgrund mangelndem Nachfluss des Filaments?


Alle Angaben ohne Gewähr grinning smiley
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
13. August 2018 05:26
Hi Terri,

diesen Ablauf deines Retracts kenne ich nicht, liegt wohl an deinem Slicer ?

Der Slic3r macht das z.B. so
G1 X86.398 Y18.111 E54.58150
G1 E52.58150 F2400.00000 (-2mm)
G92 E0
G1 X143.896 Y43.504 F7800.000
G1 E2.00000 F2400.00000 (+2mm)
G1 F1800
G1 X78.104 Y43.504 E5.25933
oder
G1 X119.088 Y20.217 E21.78150
G10 ; Firmware-retract
G92 E0
G1 X117.531 Y21.717 F3600.000
G11 ; Firmware-unretract
G92 E0
G1 F2100
G1 X119.422 Y20.492 E0.11118
Travel & retract, hatte ich bei mir noch nicht.

Ich denke mal damit ist der normale Slicer u. Firmware-Retract geklärt, alles andere sind wohl Spezial-Funktionen, da habe ich keine Infos zu.

Gurss
Peppi
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
13. August 2018 06:13
Moin Peppi,

ich hab natürlich grad nur irgendnen GCode gegriffen, wo natürlich kein Retract an war - höchst intelligent von mir.

G0 F9000 X-16.082 Y8.464
G1 F2700 X-21.571 Y2.974 E287.43382
G1 F3600 E279.43382
G1 Z1.200
G0 F9000 X-20.830 Y4.280
G1 Z0.700
G1 F3600 E287.43382
G1 F2700 X-17.693 Y7.417 E287.58101
G1 F3600 E279.58101
G1 Z1.200
G0 F9000 X3.336 Y-12.180
G1 Z0.700
G1 F3600 E287.58101
G1 F2700 X20.389 Y4.872 E288.38110
G0 F9000 X20.636 Y4.555

Da isses entsprechend Slicer-Vorgaben drin. Inkl. Z-Hop und Travel Speed. Gemacht mit Cura.
Aber interessant, dass Slic3r den Extruder nullt bevor er den Vorschub nach dem Retract macht smiling smiley
Danke für den kurzen Exkurs und Sorry @ Spindoctor für den Missbrauch des Threads tongue sticking out smiley


Alle Angaben ohne Gewähr grinning smiley
Re: Slicing Tipps für Netzteil-Abdeckung
17. August 2018 09:41
Hallo!

Es wird schon alles besser bei mir. Im Moment ist Blobbing das schlimmste Problem...

Mit Firmware-Retract müsste man eigentlich auch so eine Art "Retract"-Tower machen können bei dem über die Z-Achse unterschiedliche Retract-Settings getestet werden (wie bei den Temperature-Towers)... Naja fehlt mir derzeit die Zeit sowas zu programmieren, aber schwer wäre es nicht smiling smiley
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