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STL Export aus Repetier Host

geschrieben von Frank_Musterman 
STL Export aus Repetier Host
25. December 2018 15:33
Hallo,
gibt es eine Möglichkeit um aus dem Repetier Host oder aus einer anderen Software eine geslicte Geometrie wieder zu exportieren? Also mit der Oberflächenstruktur der Layer und der Infillgeometrie?
Ich möchte damit gerne Simulationen durchführen.
Gruß Frank
Re: STL Export aus Repetier Host
25. December 2018 15:51
Hey Frank,

die Idee hatte ich auch schon einmal, sowas ist für FEM bestimmt nicht schlecht!
Aber was generiert der Slicer (egal welcher) denn? Einen Volumenkörper?

Nope.
Er generiert ein Linienmodell. Quasi ist das was Du siehst nur eine wilde Ansammlung von Linien... Der Slicer legt nur optisch eine art Sweeping der Extrusionbreite/-höhe drüber und du denkst, es sei ein Volumenkörper. Darum ist der exportierte Code auch nur eine Wilde Sammlung Zahlen - Vektoren mit Anfangs und Endpunkt.
Was man machen kann: Volumenkörper mit definierter Innengeometrie (ähnlich Spritzgussteile) erstellen und in 100% Infill drucken. Dann kommt das raus, was du auch berechnen kannst.

All Hail to ze Nerd, der das als Volumenkörper exportieren kann cool smiley

Gruß
Julien


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Re: STL Export aus Repetier Host
26. December 2018 05:05
Wenn man es schafft das Linienmodell so zu exportieren, dass daraus ein CAD Modell mit einer durchgängigen Polylinie wird, kann man an dessen Anfang ein Profil (Querschnitt eines abgelegten Fadens) legen und den an der Polylinie extrudieren.
Das dürfte je nach CAD und Rechner dann einige Zeit dauern, müsste dann aber ein sehr realistisches Modell ergeben.

Der Travel wäre dann zwar auch mit drin, ob dieser das Ergebnis maßgeblich beeinflusst, wage ich zu bezweifeln.


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Re: STL Export aus Repetier Host
26. December 2018 05:27
Ich hatte mal die Aufgabe aus Rohrleitungs-Isometrien ein komplexes Hochdruckrohrsystem in 3D darzustellen. Isometrien sind vermasste 2D Strichzeichnungen nach denen Rohrleitungen direkt angefertigt werden.

Das in 3D mit Autocad zu zeichnen, war eine riesige, zeitaufwändige Arbeit. Die Mittellinien mussten zuerst räumlich positioniert werden. Dazu kommt noch, dass die Linien bei Richtungswechsel, entsprechend der Rohrbögen, abgerundet werden müssen, bei Raumbögen besonders aufwändig.
Entlang dieser Mittellinien werden dann Kreise extrudiert (Sweeping entlang Pfad).

Später kam jemand auf die geniale Idee, die Daten direkt aus den Rohrberechnungen zu nutzen.
Grundlage für die Berechnungen sind nämlich dieselben Isometrien.
Ein Programmierer hat dann die Daten (Rohr-Koordinaten, Durchmesser, Wanddicken, Reduzierungen, Bogenradius, Armaturen) rausgefiltert und ein Skript geschrieben.
In Autocad konnte man dann staunend erleben, wie das ganze Rohrsystem vollautomatisch am Bildschirm gezeichnet wurde. Was vorher Wochen dauerte, lief nun in zehn Minuten ab.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass man mit ähnlicher Methode aus Gcodes „Rohrsysteme“ generieren kann.
Als Programm bietet sich das schlanke OpenSCAD geradezu an.

Ich arbeite viel mit Sergey, der in Kasachstan lebt, zusammen. Vielleicht kann ich ihn dazu überreden, dafür ein Skript zu schreiben.

Gruß Michael


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Re: STL Export aus Repetier Host
26. December 2018 06:38
Thread ist abonniert.


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Re: STL Export aus Repetier Host
26. December 2018 07:08
Der größte Knackpunkt dürfte es sein, dass man ein CAD braucht das tolerant gegen Selbstdurchdringung in einer Funktion ist. Denn die Bahnen werden sich schneiden und in einander übergehen.
Rohre sind da ganz zickig gegen weil plötzlich innerhalb der Funktion Außengeometrie innen ist. Da unsere Fäden ein geschlossenes Volumen sind dürfte das weniger Probleme bereiten. Auch haben Rohre das Problem mit spitzen Ecken, dort sind Radien dringend notwendig, das entfällt je nach CAD, ebenfalls.
Ich hab Zugang zu 4 Systemen, 2 davon traue ich eine einwandfreie Lösung in akzeptabler Rechenzeit zu.
Schritt eins sehe ich aktuell darin aus dem GCode eine 3D Kurve zu erzeugen. Zumindest halbwegs komfortabel.


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Re: STL Export aus Repetier Host
26. December 2018 09:06
Quote
MeisterMJ12
Der größte Knackpunkt dürfte es sein, dass man ein CAD braucht das tolerant gegen Selbstdurchdringung in einer Funktion ist. Denn die Bahnen werden sich schneiden und in einander übergehen.

Ich kenne kein CAD Programm, dass keine Durchdringung zulässt, allenfalls Kollisionserkennung.


Quote
MeisterMJ12
Auch haben Rohre das Problem mit spitzen Ecken, dort sind Radien dringend notwendig, das entfällt je nach CAD, ebenfalls.

Mit "Rohre" meinte ich natürlich simple Vierkantquerschnitte. Im einfachsten Fall, wenn jedes Liniensegment separat extrudiert wird, sehen spitze Ecken so aus:



Die gestrichelte Linie ist der GCode.
Wenn das Programm einen Polygonzug als Ganzes erkennt, werden die Ecken geschlossen.


Quote
MeisterMJ12
Schritt eins sehe ich aktuell darin aus dem GCode eine 3D Kurve zu erzeugen. Zumindest halbwegs komfortabel.

Es soll doch der tatsächliche Druck dargestellt werden und kein gehübschtes Modell.
Schöner als die Druckvorschau wird es kaum werden. Einen Schönheitswettbewerb wird man damit auch nicht gewinnen smiling smiley

Ein Kreis: Durchmesser 90 mm, 32 Segmente, EW 0,5 mm, LH 0,3 mm wird mit durchgehender Extrusion dann so aussehen:



Gruß Michael


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Re: STL Export aus Repetier Host
26. December 2018 10:00
Quote
wersy

Ich kenne kein CAD Programm, dass keine Durchdringung zulässt, allenfalls Kollisionserkennung.

Ich sprach von Durchdringung innerhalb einer Funktion/ Befehls/.. Dass es innerhalb eines Modells geht ist klar.
Versuch einmal eine Fläche mit einem Sweep zu erzeugen die sich selbst durchdringt. Manche Systeme lassen das zu, andere nicht.

Schön wäre es doch, wenn die kompletten Verfahrwege als ein Polygonzug zur Verfügung stehen würde. Dann würde man an dessen Anfang ein Profil setzen, das der extrudieren Bahn entspricht und das mit einem Sweep entlang des Zuges extrudieren. Das ist dann genau das was gedruckt wird. Ungehübscht die nackte Realität.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.12.18 10:25.


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Anonymous User
Re: STL Export aus Repetier Host
26. December 2018 12:53
Hallo erst mal,

was für Simulation möchte denn der Frank überhaupt durchführen? eye rolling smiley
Re: STL Export aus Repetier Host
26. December 2018 13:39
Ich würde damit gerne FEM Simulationen durchführen und dabei den Einfluss von verschiedenen Infill Formen austesten unter bestimmten Lastfällen.
Der Nachteil davon ist natürlich das benötigte extrem feine Netz durch die dünne Infill Struktur. Aber es macht natürlich wenig Sinn die Bauteile aus dem CAD (Vollmaterial) für die Analyse zu verwenden.
Was mich außerdem interessieren würde ist das Umströmunsverhalten an der riffeligen Oberfläche, wenn die Bauteile im Modellbau eingesetzt werden. Dafür wäre dann das Infill natürlich nicht so wichtig sondern ehr die Oberfläche. Mich interessiert dabei vor allem ob es einen wirklichen Effekt auf die Luftführung über beispielsweise Tragflächen hat und ob Abschleifen und Glätten überhaupt etwas bringt. Die Oberfläche kann man natürlich im CAD nach modellieren allerdings ist das mit sehr viel Aufwand verbunden. Der Nachteil ist hierbei natürlich auch wieder die sehr feine Vernetzung an der Bauteiloberfläche durch die Riffelung.
Gruß Frank
Anonymous User
Re: STL Export aus Repetier Host
26. December 2018 20:08
Ah ja, jetzt ist alles klar für was Du das möchtest. Ich bin ja kein Flugzeugtechnicker, aber warum
sind selbst die ganz großen (A380) bis hinunter zu den kleinsten Tragflächen im RC Modellbau
ziemlich glatt in der Oberfläche als eher so rauh wie bei einem ungeschliffenen 3D Druck?

Ich weiß nicht ob meine Behauptung jetzt stimmt, je glatter die Oberfläche, desto geringer der Luftwiderstand?

Und kann man die Infillstruktur denn nicht auch in einem CAD erstellen? Klar, wird wahrscheinlich ein
ziemlicher Aufwand sein, so wie das auch ein riesiger Aufwand bei der Oberflächenstruktur sein wird?
Ich hab das auch noch nie gemacht

Ist aber auf alle Fälle ein interessantes Thema!
Re: STL Export aus Repetier Host
27. December 2018 04:15
Quote
Wutz
...
Ich weiß nicht ob meine Behauptung jetzt stimmt, je glatter die Oberfläche, desto geringer der Luftwiderstand?
...

... wird wohl darauf ankommen, die Natur machts vor: Paradebeispiel ist die Haut des Hais, der da nahezu widerstandsfrei und ohne Kraftvergeudung dahin gleitet (Wasser wird kaum anders sein als Luft mit Ausnahme der Geschwindigkeit, die Fliegen erst möglich macht)
Im Prinzip sind es die Kleinststrukturen der Oberfläche, die Kleinst-Wirbel erzeugen und die wiederum so eine Art von Nehrströmung, also in Gegenrichtung und mit denen arbeitet sich der Volumenkörper (Hai) nach vorn, also sozusagen im fließenden Wasser in der Vorwärtsrichtung. Aber realistisch betrachtet, kaum reproduzierbar, sonst würde es allüberall gemacht. Habe ich noch nichts von gelesen. Man stelle sich vor, ein Flugzeug, das paktisch ohne Widerstand durch die Luft gleitet und dabei auch noch von der gegenläufigen Strömung nach vorn getragen wird. Spritersparnis ohne Ende ...
Wenn man davon ausgeht, dass die "geriffelte Fläche" (quer laufend sicher mehr als längslaufend) in vollem Umfang mit seiner Riffelstruktur am Auftrieb teilnimmt, dann laufen die Kräfteparallelogramme der einzelnen Punkte ziemlich wild in alle Richtungen, d.h. es wird nicht "an einem Strang gezogen" und damit schlechterer Auftrieb als glatt poliert .
Ein ganz anderer und wahrscheinlich viel wichtigerer Aspekt ist die Wölbung der Flächen, die günstigerweise den herrschenden Verhältnissen anzupassen wären. Aber das ist wenigstens für den Modellbau auch sehr unrealistisch.


Quote
Wutz
...
Und kann man die Infillstruktur denn nicht auch in einem CAD erstellen? Klar, wird wahrscheinlich ein
ziemlicher Aufwand sein, so wie das auch ein riesiger Aufwand bei der Oberflächenstruktur sein wird?
...

... kann man schon machen und mit spiegeln u.ä. Funktionen hält sich der Aufwand auch in Grenzen (aber immer noch groß genug!)
Nur beim Drucken wird es heftig! Jede Wabe gilt als "Loch in einer Fläche", d.h. gefühlte 10.000 Neuansätze der Düse sind nötig. So habe ich es mal ausgetestet, allerdings mit "Infill im Infill",das müsste man weglassen
Probieren geht über studieren!

H.

3-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.12.18 04:19.
Re: STL Export aus Repetier Host
27. December 2018 04:52
Du könntest es mal hiermit versuchen: [support.zmorph3d.com]

Herzl. Grüße
Anonymous User
Re: STL Export aus Repetier Host
27. December 2018 09:24
Quote
AlterBastler
Du könntest es mal hiermit versuchen: [support.zmorph3d.com]

Herzl. Grüße

So wie das aussieht kann man da auch nur wieder aus dem Gcode eine STL erstellen.
Und mit einer STL läßt sich nun mal keine Simulation in einem CAD durchführen!
Re: STL Export aus Repetier Host
27. December 2018 11:33
Quote
Wutz
[...]

Und mit einer STL läßt sich nun mal keine Simulation in einem CAD durchführen!

Was für ein Quatsch, natürlich geht das eye rolling smiley
Du musst sie einfach wieder in einen Volumenmodell konvertieren, dann kann Inventor die FEM machen.

Gruß
Julien


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Re: STL Export aus Repetier Host
27. December 2018 12:07
Quote
Wutz
Und mit einer STL läßt sich nun mal keine Simulation in einem CAD durchführen!
Das geht sogar mit Freecad über den Umweg --> Solid
Es gibt verschiedene Mesh-Generatoren, die STL-Dateien einlesen (z.B. GMSH)
oder [wias-berlin.de]〈=1

Herzl. Grüße
Re: STL Export aus Repetier Host
27. December 2018 13:38
@ZipZap

Mal nicht so hastig, und richtig lesen:
"Und mit einer STL läßt sich nun mal keine Simulation in einem CAD durchführen!"

Was Wutz hier gesagt hat stimmt, und ist kein Quatsch.
Dass man STLs in Volumenkörper umwandeln kann, ist ein ganz anderes Thema.

@AlterBastler
Ich habe FreeCAD sehr oft genutzt, um STLs in Step-Dateien zu wandeln.
Aber längst nicht jede Datei war dazu geeignet.

Und hier geht es um eine STL, die aus einem GCode erzeugt wurde.
Bei meinen Tragflächen kommen zwischen 200.000 und 900.000 Segmente zusammen.
Das bedeutet jeder Linienzug erzeugt einen Quader von 0,3 mm (Layerhöhe), 0,5 mm (Druckbreite) und einer Länge von Zehntel Millimeter bis Zentimeter, der jeweils an den Außenwänden eine entsprechende Rechteckfläche abbildet.

Versuche mal so ein Ungetüm mit irgend einem Programm in ein Solid zu wandeln.

Inzwischen hat mich Sergey aufgeklärt, dass OpenSCAD keine Befehlsfolgen abarbeiten kann. Das heisst, Extrusionen entlang Pfaden ist damit nicht möglich.

Aber selbst wenn das mit Python geht und ein Voluenkörper erzeugt wird, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein FEM Programm in der Lage ist, so einen zig tausendfach facettierten Körper einzulesen, um darüber das Netz für die Simulation zu legen.

Gruß Michael


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Re: STL Export aus Repetier Host
27. December 2018 15:05
Die Umwandlung in ein Solid ist ja auch nicht zwingend erforderlich.
[wias-berlin.de]

Herzl. Grüße
Re: STL Export aus Repetier Host
27. December 2018 16:26
@Wersy

Neee, das war schon wohlüberlegt.
Es ist nur sinnig, eine FEM mit einem Volumenkörper durchzuführen, da das Innenleben auch in einzelne Segmente geteilt werden muss, nicht nur die Oberfläche. Darum ist mMn das Eine (FEM) vom Anderen (Volumenkörper) abhängig. Und Wutz weiß nicht, was man alles mit einer STL alles schönes machen kann smiling smiley

Ich gebe Dir durchaus recht, dass die Umwandlung einer so komplexen Geometrie (Außenhülle + Füllung in Segmente geteilt) einen gewissen Anspruch an die Workstation und die Software hat - das bedeutet aber nicht, dass es nicht prinzipiell möglich ist. Ich habe so etwas schon mit kleineren (innen "modellierten") Teilen gemacht, die hatten aber noch lange nicht die komplexität einer segmentierten Infillstruktur.

Grüße
Julien


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Re: STL Export aus Repetier Host
28. December 2018 06:20
Quote
AlterBastler
Die Umwandlung in ein Solid ist ja auch nicht zwingend erforderlich.
[wias-berlin.de]


Prinzipiell hast du recht.
Für FEM ist es egal ob es einen Volumenkörper oder ein Flächenkörper ist.
Vermutlich auch, weil STLs oft „nicht ganz dicht“ sind, werden sie von FEM nicht angenommen.
Eine Simulation mit einem IGES zeigt, dass es auch mit einem Flächenkörper geht:



Was TetGen anbelangt, kann ich nur sehen, dass es STLs importieren, und ähnlich FEM, eine Netzstruktur erzeugen kann.
Was ich aber vermisse, ist das FEM Modul. Habe ich was übersehen?

Zurück zum eigentlichen Thema.
Hätte ich gewusst, dass aus dem GCode gewonnene Körper zur Festigkeitsberechnungen dienen sollen, hätte ich mich gar nicht erst damit beschäftigt, und schon gar nicht Freund Sergey damit belästigt.

Nicht nur, dass sich so ein komplexer Körper nicht erfassen lässt.
Jeder, der schon mal gedruckt hat, weiß, dass die Teile aus mehr oder weniger gut zusammengebackenen, gequetschten Würsten bestehen. Und je nach Material, Druckgeschwindigkeit, Drucktemperatur, EW/LH-Verhältnis, Düsendurchmesser, Bauteilkühlung usw. die Festigkeit stark variiert.
Dazu kommt noch, dass die Biegezugfestigkeit quer zu den Druckbahnen wesentlich geringer ist.
Mit welchem Programm kann man ein Materialprofil erstellen, dass sich in Z anders verhält als in X/Y?

Ein Beispiel für sehr unterschiedliche Druckqualität:
Zum Glück noch am Boden, flog schon bei einem kurzen Testlauf der Motorspant samt Motor raus:



Hier hatte der Antrieb seine volle Schubkraft von 1100 g noch gar nicht erreicht.

Einen zweiten Rumpf aus silbergrauen PLA hätte ich sicherlich auch noch mit 10 kg belasten können.
Hier aus Zeitgründen erst mit 4 kg Langzeitbelastung:




Was die Betrachtung der Oberflächengüte bezüglich Aerodynamik angeht, ist auch das illusorisch.
Wie soll z.B. die Oberfläche abgebildet werden, in Form von Wülsten?
Und wie sollen die Wülste aussehen, wenn jeder Drucker, je nachdem Qualität und Einstellungen eine andere Oberfläche erzeugt.
Mit welchem Programm soll die Oberfläche bewertet werden?

Alle meine Tragflächen haben an der Unterseite deutliche Querriefen. Im Gegensatz zu den sehr feinen Längsriefen müssten die die laminare Strömung viel stärker stören:




In der Praxis scheint sich das aber nicht auszuwirken. Hier spielt wohl die optimierte Auftriebsverteilung und Wahl der Profile für die Flugleistung eine viel größere Rolle.

Ich habe mich jetzt mal in der Szene um gehorcht, die mit Abstand die meiste Erfahrung mit gedruckten Modellen hat. Bis jetzt haben sich nur zwei zu Wort gemeldet, die aber sicherlich die vorherrschende Meinung wiederspiegeln.
Da spielt die Oberfläche keine Rolle, da geht es in erster Linie um Gewicht und Stabilität:

Gedruckte Tragflächen ungünstig auf die Flugleistung?

Gruß Michael


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Re: STL Export aus Repetier Host
28. December 2018 06:31
Hi Michael,

um die Strömung über die Tragfläche "merklich" zu verändern, kannst du dir mal Gedanken über "Mikroverwirbelung" an Mini-Strukturen auf der Oberfläche machen.

Beispiele für sowas sund z.B. die Dellen bei Golfbällen oder die "Haifisch-Haut" - kleine pyramidenförmige "Zähnchen", die dafür sorgen, daß an der Spitze Mikrowirbel gebildet werden, über die dann die "Makro-Strömung" wie auf einem Bett aus vielen kleinen Kugeln mit deutlich reduziertem Strömungswiderstand drüberweggleiten kann.

Ich habe sowas mal als Montage-Aufbau für die ESA konzipiert, die damit testweise keramische "Zähnchen" auf Keramik-Plättchen aufgesetzt haben, um für Weltraumsonden beim Wiedereintritt die Erhitzung der Oberfläche durchs Plasma zu reduzieren.

Ohne die Überhitzung beim Wiedereintritt funktioniert sowas aber auch mit einer Kunststoff-"Haifischhaut" oder auch mit einem fellartigen Besatz mit schräge abstehenden Borsten (war mal auch eine "Zusatzoption" bei einem meiner alten Patente von 1999) cool smiley


Viktor
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VDX
Re: STL Export aus Repetier Host
28. December 2018 06:35
... noch ein Tip um so eine "Mikrostrukturierung" nachträglich auf einer schon fertigen Kunststoffoberfläche zu erzeugen:

Ein beheizbarer Stempel mit vielen kleinen Stiften wird heiß auf den Kunststoff aufgedrückt, dann heruntergekühlt und gleichzetig schräge weggezogen - dabei ziehen die Stifte etwas Kunststoff mit, der dann irgendwann reißt und viele kleine schräge "Borsten" hinterläßt ...


Viktor
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Re: STL Export aus Repetier Host
28. December 2018 07:09
Quote
VDX
... noch ein Tip um so eine "Mikrostrukturierung" nachträglich auf einer schon fertigen Kunststoffoberfläche zu erzeugen:

Ein beheizbarer Stempel mit vielen kleinen Stiften wird heiß auf den Kunststoff aufgedrückt, dann heruntergekühlt und gleichzetig schräge weggezogen - dabei ziehen die Stifte etwas Kunststoff mit, der dann irgendwann reißt und viele kleine schräge "Borsten" hinterläßt ...

Wenn meine Dünnwandflächen 0,45 bis 0,5 mm auch nur kurzzeitig 50° abbekommen - war's das winking smiley
PLA Flügel sind im Sommer purer Stress, die müssen immer abgedeckt werden, besser noch im Schatten liegen.
Keinesfalls im Auto!

Diese Fläche hatte ich zum Fotografieren nur ganz kurz in die Sonne gelegt...



Und ja, schwarz ist seither tabu.


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Re: STL Export aus Repetier Host
28. December 2018 08:31
Quote
Wersy
Was TetGen anbelangt, kann ich nur sehen, dass es STLs importieren, und ähnlich FEM, eine Netzstruktur erzeugen kann.
Was ich aber vermisse, ist das FEM Modul. Habe ich was übersehen?
Nein, ist kein FEM-Programm.
Man kann aber die STL-Dateien z.B. in Z88 Aurora (Freeware) einlesen und dann mit TetGen (oder NetGen) vernetzen.
[z88.de] hieraus z.B. B11, Punkt 6

Herzl. Grüße
Anonymous User
Re: STL Export aus Repetier Host
28. December 2018 14:57
Quote
ZipZap
Quote
Wutz
[...]

Und mit einer STL läßt sich nun mal keine Simulation in einem CAD durchführen!

Was für ein Quatsch, natürlich geht das eye rolling smiley
Du musst sie einfach wieder in einen Volumenmodell konvertieren, dann kann Inventor die FEM machen.

Gruß
Julien


Logisch kann man eine STL in einen Volumenkörper konvertieren und dann eine FEM Analyse durchführen.
Aber was hab ich denn geschrieben Julien? Mit einer STL kann man keine Simulation in einem CAD durchführen!
Und das ist kein Quatsch, man kann es nicht! Man muß es erst wieder dazu konvertieren, aber dann ist es keine STL mehr!

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.12.18 15:03.
Re: STL Export aus Repetier Host
28. December 2018 17:13
Nuja, der Michael hat gerade bewiesen, dass es auch mit einem reinen Flächenmodell machbar ist.
Allerdings muss man dabei davon ausgehen dass: STL = Flächenmodell -> Flächenmodell = verwendbar. Heißt aber nicht: STL = verwendbar. Den Grund hat er auch genannt und zwar die "Undichtigkeit" einer solchen Datei. Damit hat er übrigens vollkommen recht, ein schönes Beispiel dazu ist dieser Beitrag hier.

Geht man von diesem Standpunkt aus, dann hast Du recht: Eine STL eignet sich aufgrund der Verbindungsfehler in der Oberfläche nicht direkt für FEM. Gäbe es einen zuverlässigen Weg tatsächlich komplett geschlossene Modelle zu exportieren, ginge aber auch bestimmt eine FEM-Analyse.

Darum bleibt es erstmal dabei:
Eine halbwegs ordentliche FEM lässt sich (auf diesen speziellen Fall mit dem Aufwändigen Infill bezogen) nur mit einem Solid durchführen. Die Umwandlung ist mMn (ungenannte) Voraussetzung und darum: STL + FEM = machbar, nur halt mit "kleinem" Umweg winking smiley.
Eine STL ist für mich nicht mehr als ein notwendiges Übel zur Druckvorbereitung, oder gibt es noch einen anderen Verwendungszweck dafür (echt jetzt, gibt es einen?)? Darum bin ich ziemlich beruhigt beim Gedanken, die Datei vor Weiterverwendung (sei es FEM oder nur simples Modifizieren) in einen Solid umzuwandeln. Ist die Quelldatei ausreichend hoch aufgelöst, kann man danach sogar wieder auf eine STL gehen um das modifizierte Modell druckbereit zu machen und möglichst wenige Verluste durch die erneute Tesselation zu erzeugen.

Und ja, die Voraussetzungen zur Umwandlung sind nicht ohne.

Grüße
Julien

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.12.18 17:22.


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Anonymous User
Re: STL Export aus Repetier Host
29. December 2018 03:58
Für mich waren und sind die Hin und Her Konvertierungen schon immer suspekt gewesen
weil sie oftmals fehlerhaft sind. Vorausetzung für eine fehlerfreie STL ist doch, daß sie auch
selber sauber erstellt wurde. Und ehrlich gesagt, wenn man sich vieles im Netz zum Downloaden
ansieht, scheinen daß die wenigsten zu verstehen. Da fehlt oftmals das richtige Verständnis
für den Umgang und die richtige Software dafür. Es gibt sicherlich Free- und Opensource
Software mit der man arbeiten kann, aber was nützt das wenn sich die User damit nicht
richtig beschäftigen und nur denken, daß man auf das sprichwörtliche Knöpfchen drücken darf
und dann alles so ist wie man denkt, daß es nach seinen Gedanken entspricht. Aber ganz so
einfach ist halt nun mal nicht. Auch ich habe das persönlich schon spüren müssen.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.12.18 09:38.
Anonymous User
Re: STL Export aus Repetier Host
29. December 2018 10:47
@ZipZap, @wersy,

sagt mir doch mal wie ich so eine STL in ein richtiges Solid, bzw. Volumenkörper umwandeln kann,
so daß ich das in Inventor 2017 noch nacharbeiten könnte:


Re: STL Export aus Repetier Host
29. December 2018 13:04
Also ich importiere eine STL nach Sketchupt,, so dass ich wieder ein Volumenkörper habe. Den kann ich dann weiter bearbeiten. und als Volumenkörper wieder abspeichern oder exportieren.


Liebe Grüße aus Kaltenkirchen.
Frithjof
Meine Seite
[www.facebook.com]
Re: STL Export aus Repetier Host
29. December 2018 13:11
Quote
Wutz
@ZipZap, @wersy,
sagt mir doch mal wie ich so eine STL in ein richtiges Solid, bzw. Volumenkörper umwandeln kann,
so daß ich das in Inventor 2017 noch nacharbeiten könnte:
[attachment 109040 Figur.jpg]

Vor 7 Jahren habe ich "angow" das in diesem Forum angefragt:
[forum.freecadweb.org]

Wenn ich das mal brauche, schaue ich da auch wieder nach.
Aber erwarte von FreeCAD keine Wunder.

Falls du dir übersetzen lassen willst, nimm Deepl:
[www.deepl.com]

Gruß Michael


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