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Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen

geschrieben von rampage128 
Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
22. July 2015 15:07
Liebe Profis,

Ich bin Anfänger und benötige eine recht umfangreiche Beratung für ein Privates Projekt. Ich habe mir sagen lassen, in diesem Forum wäre ich da genau an der richtigen Adresse.

ACHTUNG: ROMAN VORAUS!

Ich habe die letzte Zeit an einem kleinen Projekt gesessen, um mir eine Retro-Spielekonsole aus einem raspberry pi 2 zu basteln. Zu meinem Glück fehlt mir noch ein sinnvolles Gehäuse. Ich möchte aber nicht die Standard-Dinger nehmen, weil ich diese komplett Witzlos finde.

Deshalb habe ich mich rangesetzt und einen eigenen Entwurf für ein etwas aufwendigeres Gehäuse angefangen. Dieser Entwurf ist zwar noch nicht fertig, aber bis auf "Details" schon sehr konkret.
Bevor ich alles "schön" mache wollte ich mich erstmal erkundigen, ob und wie mein Plan tatsächlich (und am besten) umsetzbar ist und welches Verfahren am realistischsten ist.

Dazu konfrontiere ich euch erstmal mit meiner Idee in Bildern (Links zu imgur):
  • [i.imgur.com] So (in etwa) soll das Gehäuse aussehen, wenn es fertig ist.
  • [i.imgur.com] Der Rote klotz soll der Schalter sein.
    Man kann den Klotz etwa 2.3mm herausziehen (das ist der Schaltweg des intern verbauten Schiebeschalters). Eine (oder mehrere) LED(s) im inneren soll den Spalt (silbernen Ring) von innen beleuchten.
  • Das ist aber noch nicht alles!
    Der Rote klotz soll abnehmbar sein, da darin Modulschächte für 3 USB-Geräte sein sollen (USB-Stick, WLAN-Stick und XBOX 360 Controller Empfänger)
  • [i.imgur.com] Hier ist ein Bild mit dem Mechanismus und all seinen Teilen.
    1. Grau: Klotz mit "Schlüssel-Kolben"
    2. Transparent: Leuchtring (Transparent matt)
    3. Grün: Bewegliches Schloss mit USB-Aussparungen
    4. Orange: Tauschbare Fahne für Einrasten der 45° Stellungen (wird im Halter am Schloss befestigt)
    5. Gelb: Halter für den Ein-Ausschalter
    6. Rot: Ein-Ausschalter (Ist bereits vorhanden)

Bevor jetzt irgendwer losrennt und Zeit investiert um zu analysieren, was der Druck so kostet: STOP!
Ich glaube soweit ist es noch nicht :-D

Das sind die Fakten:
  • Das Gehäuse wird recht genau 6x6x20cm haben.
  • Ich habe kaum Ahnung vom Material und der besten Technik
  • Es ist ein privates Projekt, deshalb wäre es (blauäugig gesprochen) gut das Budget unter 150€ zu halten.
  • Zeitaufwand für Vorarbeiten und manuelle Nacharbeiten meinerseits spielt keine Rolle. Ich bin ein Nerd (brauche lediglich Input für ein gutes Ergebnis).
  • Ich bin ziemlich perfektionistisch :-D
  • Im Anhang findet Ihr die 123D-Datei, mit der ich arbeite.

Dies sind meine angestrebten Ziele:
  • Von außen ein schönes finish in rot und schwarz (ideal wäre der rote teil glänzend und der schwarze in matt)
  • ein gut und gleichmäßig beleuchteter "Leuchtring"
  • Der Mechanismus soll bombig funktionieren, also nicht zu klapprig und nicht zu holprig sein (Das einrasten der Drehbewegung, das ein-ausschalten und das Rausziehen und Reinsetzen).
  • Hochwertiges Erscheinungsbild (Der Aufwand soll sich ja auch lohnen)

Folgende Dinge sind mir bekannt und muss ich am Entwurf noch ändern, damit er überhaupt "fertig" ist:
  • Rückwand/Platinenhalter braucht noch Löcher und eine sinnvolle Verbindung zum Gehäuse
  • Mechanismus braucht noch eine Erweiterung um ein Teil, welches verhindert, dass der Rote Würfel bei aktivierter Konsole gedreht werden kann.
  • Hinter dem Modulschacht fehlen noch Befestigungsmöglichkeiten für die USB-Ports
  • Im Modulschacht fehlen noch Befestigungsmöglichkeiten für die Module
  • Die Standfüße sollen noch dünne streben bekommen, die sich in der Gehäuse-Ecke einhaken (damit die Füße nicht verrutschen können, aber abnehmbar bleiben).
  • Die Platte mit den USB-Ports am Leuchtring muss noch umgestaltet werden um Material zu sparen und damit der Leuchtring besser beleuchtbar ist.
  • Der Text ist momentan im Entwurf nur für Show-Zwecke und wird ws. Später als "Aufkleber" realisiert.
  • +Halter vom Ein-Ausschalter (Gelb im Bild mit dem Mechanismus) so versetzen, dass er Teil der Rückplatte bzw. des Platinenhalters wird. (So kann man den Mechanismus leichter ein und ausbauen)
  • +Schön machen: Es werden sehr ws. alle Außenecken ca. 4mm abgerundet/abgeschrägt. Der Übergang zwischen schwarzem und rotem Teil soll eine kleine (1-2mm) Einkerbung bekommen. Das mache ich aber erst, wenn alles andere FINAL ist.

Folgende Fragen stelle ich mir momentan:
  • Kann das Gehäuse und der Mechanismus überhaupt so funktional gedruckt werden?
  • Wie ist es mit der Stabilität? Sind die Wandstärken ok? (Fast überall 2mm)
  • Ist es sinnvoll den Mechanismus Passgenau zu designen oder brauche ich da eine Toleranz?
  • Gibt es noch etwas, was ich dringend beachten sollte, um beim ersten Druck ein funktionierendes Gehäuse zu haben?
  • Was würde das (ganz ganz grob) kosten?

Wenn Ihr bis hierhin gelesen habt, schon mal vielen Dank für die aufgewendete Zeit!
Ich hoffe es gibt hier ein paar Freaks, die mir helfen können, das zu verwirklichen.
Ich habe leider selbst keine Kontakte zur "Szene". :-(

Viele Grüße
Freddi

EDIT: Neue Erkenntnisse hinzugefügt (Grüner Text mit einleitendem Pluszeichen)

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.07.15 17:10.
Anhänge:
Öffnen | Download - retrocase-2.123dx (571.4 KB)
Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
03. September 2015 05:25
Moin

bist Du bei Deinem Projekt schon weitergekommen? ( Ideen usw...)

Privat...also gehe ich davon aus das Du kein Konstrukteur oder ähnlich bist?

Ich habe vor drei Jahren in einer kleineren Firma als Konstrukteur für Gehäuse gearbeitet und zum Teil ähnlich Problemstellungen gehabt.

Beim Gehäuse selbst sehe ich nicht die großen Probleme, jedoch vor allem beim den von Dir beschriebenen Mechanismus + der Funktion das Du die Kappe abnehmen möchtest (rot).

Da sollte man sich vorab Gedanken machen wie man das umsetzen möchte also, welche Teile evtl gekauft werden müssen usw...

Dann mal ein grobes Modell erstellen damit man einen Eindruck bekommt.

Zum Leuchtring, auch hier habe ich in der Vergangenheit gearbeitet und kann dazu sagen, wenn Du es perfekt haben möchtest von der Ausleuchtung / evlt Farbe usw dann steckt da viel Arbeit hinter...also erstens Material finden (translucent) dann drucken ausprobieren usw..

Wie gesagt die Frage ist wie schön Du das haben möchtest. Wenn Du abstriche machen kannst wird der Aufwand sofort deutlich geringer ausfallen.

Nur mal so als Hinweis zu der Sache...war mal bei einem Lieferanten welcher mit VW zusammenarbeitet, da ging es auch um Kunststoffteile und Ausleuchtung...er sagte nur teilweise hatte er ganze Gruppen Ingenieure bei sich in der Firma.

Gruß Björn


Prusa i3; E3D Titan Extruder; Ramps 1.4; Arduino Mega 2560;Firmware Marlin V1.0; Simplify 3D

SparkCube V1.1 E3D Titan,Ramps 1.4.,Firmware Marlin
Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
03. September 2015 05:38
Also wenn Du das Gehäuse in wertig und edel haben willst, kommt man da wohl um ABS in Verbindung mit schleifen und lackieren nicht drum herum. Sonst hast Du halt immer den Plastik Charakter - egal wie gut der Drucker druckt. Das graue und grüne Teil braucht wohl Support Strukturen um es drucken zu können. Da muss dann nachgearbeitet oder mit löslichem Support gedruckt werden. Der Arbeitsaufwand ist nicht überschaubar - deshalb kann wohl auch niemand eine preisliche Hausnummer abgeben.
Ich würde auf eine Mischbauweise setzen. Gehäuseteile aus Alu-Dibond oder Alu massiv in Verbindung mit gedruckten Winkeln und Mechanikteilen, verschraubt oder geklebt. Haptisch und optisch geht bei mir nix über Metall...und das muss auch nicht umbedingt teurer sein als alles zu drucken und ggf. zu veredeln...

Manu


Deltadrucker, Tantillus Reborn by Toolson/Protoprinter, meine kommerzielle Webseite
Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
03. September 2015 14:46
Wow, endlich eine Antwort smiling bouncing smiley DANKE!

Ich bin tatsächlich weiter gekommen. Allerdings nicht so wie ich es erhofft hatte:

Da ich an mehreren Stellen um Rat gefragt hatte und bis heute nirgends eine Antwort erhalten habe, habe ich mir einfach selbst einen 3D-Drucker zugelegt, um zu sehen ob das Ganze funktioniert.
Ich konnte auch schon ein Teil (als Testobjekt) erfolgreich drucken, nämlich die Rückwand mit Platinen- und Schalterhalter: [imgur.com]

Mit den anderen Teilen hat es leider nicht so geklappt. Ich konnte sie zwar alle mit geringfügigen Anpassungen ohne Support drucken, jedoch dauern die Drucke EWIG und die ersten Testexemplare haben nicht zusammengepasst, weil die Maßhaltigkeit des Drucks sehr vom Modell abweicht.
Ich hatte mir eigentlich erhofft, dass ich die Teile mit dem Drucker in möglichst hohen Schichten drucken kann um schnell Prototypen erstellen zu können. Jedoch hab ich schon gemerkt, dass mir das gar nichts bringt, wenn ich das finale Stück dann in 0,1mm drucken möchte. sad smiley Ich bin also für jeden Rat bezüglich Optimierung des Rapid-Prototyping-Prozesses sehr Dankbar!

Bezüglich des Mechanismus habe ich mir überlegt, dass ich die Kernkomponenten davon als abgespeckte Teile drucken und so lange iterieren möchte, bis er funktioniert. Ich denke das Hauptproblem wird sein ihn so passgenau zu kriegen, dass er butterweich läuft, aber nicht "klappert".
Meine Hoffnung ist, dass sich dann beim drucken der finalen Teile die Maße im Druckvorgang nicht ändern. Ist es vielleicht Sinnvoll, Teile des Mechanismus ggf. durch "Kaufware" zu ersetzen statt ihn komplett zu drucken?

Um die Beleuchtung mache ich mir weniger Sorgen. Ich weiß, dass das sehr fummelig sein kann, aber ich habe schon mehrere PCs und Armaturenbretter mit LEDs, Plexiglas und Eigenbau-Silikon-Diffusoren beleuchtet und weiß von daher in etwa, was ich tun muss. Deshalb hab ich den "Leuchtring" auch von vorn herein als eigenes Teil erstellt, so dass ich den unabhängig und schnell modifizieren und nachproduzieren kann. Ich weiß, dass ich den wahrscheinlich 10 mal neu machen und schleifen muss, bis das Licht zufriedenstellend wird.

Mal eine Frage zum Gehäusedesign (@Björn): Ich habe im 3D-Modell bis jetzt alle Kanten hart gelassen. Natürlich will ich nachher einiges abschrägen oder abrunden. Ich warte mit sowas aber eigentlich immer bis zum Schluss. Mich würde mal interessieren, wie man sowas im professionellen Bereich macht. Werden da die Gehäuse erst funktional und ohne jegliche Designaspekte erprobt und dann erst "verziert"? Habe nämlich festgestellt, dass es echt ätzend sein kann, wenn man das Modell schon abrundet und dann doch noch eine stelle ändern muss. Gibt's da einen Trick?

Die Wertigkeit des Gehäuses (@Manu) ist mir zwar schon wichtig, aber letztendlich wird es eine Spielekonsole, die dann neben einer Wii-U, einem Sony Heimkino und einem LG-Plasma steht... Das einzige Metall an diesen Geräten steckt in den Kabeln ... Von daher wäre Plaste schon durchaus in Ordnung. Viel wichtiger ist mir, dass die Beschaffenheit möglichst gleichmäßig wird (also keine Löcher, dellen und Abweichungen im Finish). Ein Plaste-Teil muss nicht weniger wertig/professionell aussehen als ein Metall-Teil. Schleifen und Lackieren wird aber echt das Minimum werden.

@Manu: Dibond klingt interessant. Gerade mal Infos eingeholt. Wenn das Gehäuse eckig bleibt könnte das tatsächlich eine alternative für die Außenwände sein. Stellen sich mir nur zwei Fragen: Wie kann ich die Ecken so verbinden, dass es nachher keine Nähte gibt? Und Könnte ich damit auch ohne Probleme abgeschrägte oder abgerundete Ecken hinkriegen?

Vielen Dank an Euch!

Viele Grüße
Freddi

P.S.: Von Berufswegen bin ich Software-Entwickler. Bin also kein Konstrukteur. Ich habe bereits für die Spiele-Entwicklung so um 2003 herum 3D-Modelle für Spiele Erstellt, aber das ist etwas völlig anderes. Das Gehäuse ist mein erstes Volumenmodell für den Druck. Ich bin jedoch handwerklich sehr begabt und man kann alles lernen wenn man will. Meine einzige richtige Schwachstelle ist logischerweise die Materialkunde und oft auch das fehlende Werkzeug :-/
P.P.S.: Eine wichtige Eigenschaft habe ich auch noch ... Ich habe genug Motivation auch Kleinigkeiten Stunden oder Tagelang nachzubearbeiten, wenn ich nur weiß wie :-D
Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
04. September 2015 10:12
Moin Freddi,

das es etwas gedauert hat mit der Antwort liegt denke ich daran das diese Sache schon ziemlich speziell ist.

Zum 3D Modell..so wie Du schon sagst vergiss erstmal die ganzen feinheiten wie Radien und Fasen usw., außer sie sind funktuionell erforderlich.
Sonst wirst Du wahrscheinlich nicht richtig vorankommen und Dich im Kreis drehen und wie Du schon schreibst Dir das 3D Modell zu sehr "verbauen".

Der 3D Druck ist schon eine feine Sache da nun auch wir solche Gehäuseteile "produzieren" können, jedoch ist es in diesem Fall so, bedingt durch den Schichtweisen Aufbau der Teile hat man immer die Rillen + etwaige Abweichungen bei den Abmessungen. Dies bedeutet das es zumindest zur Zeit fast unmöglich ist ein solches Problem zu lösen. Ich spreche hier von der Druckmechanik (Stempel usw), um das zu realisieren müsste man zumindest die Bahnen der Mechanik aufwendig nacharbeiten.

Wie gesagt ich würde so vorgehen, entscheidend ist die Mechanik dieses Problem würde ich zuerst lösen und mich dann voran arbeiten.

Wo ich gleich zu Deiner Idee in der Zeichnung komme...so wie Du es aufgebaut hast, bisher, hast Du es per Rastnasen gelöst ? ...und ich schätze das der von Dir gewollte "smooth" Haptik wird da nicht so wie gewollt kommen. Des weiteren müssen die Teile ja irgendwie flexibel sein oder beweglich in zwei Achsen ist das richtig ? Die 3D Druck Teile zumindest ABS / PLA werde wahrscheinlich zu spröde sein und eher dazu neigen zu brechen.

Das Problem der Haptik kann man meiner Meinung nach nur mit zusätzlichen Kaufteilen erreichen. Ich darf hier wahrscheinlich keine Werbung machen usw daher habe ich ein Bild hinzugefügt. Wenn Du die Produktkennzeichnung eingibst bei google kommst Du direkt zur Internetseite.

Wahrscheinlich fragst Du dich was das für ein Teil ist ? Dies ist eine Rotationsbremse und diese werden zbsp bei namhaften Autoherstellern in Handschufächern verbaut, damit dort der verzögerte Schliessmechanismus zustande kommt, den Du ja haben möchtest. Ich würde da sowas ähnliches nehmen gibt viele verschiedene Teile.

Frage zur roten Abdeckung...ich verstehe das Du dort USB Stecker einbauen möchtest aber muss es unbedingt sein ? da es die Sache nicht unbedingt einfacher macht.

Der Aufbau mit den Platinen...wo willst Du den genau verbauen? von hinten im Gehäuse oder seitlich ?

Ist es richtig das Du eine Wandung von 0.1mm planst oder habe ich das falsch vertsanden ? das wäre auf jeden Fall ein Problem.

Zum Material kann ich noch nicht viel sagen kenne nur ABS bisher und wenn man das später schleift könnte es durch die Wärmeentwicklung, schmieren, also das Papier zusetzen. Denke da ist PLA etwas besser zu bearbeiten.
Nacharbeiten wirst Du dann so oder so müssen wenn Du die Oberfläche schön glatt haben möchtest.

Man kann es sicher so machen wie von Dir beschrieben oder mein Vorschlag, egal welchen Weg du da gehst es wird halt viel probieren dazugehören.

Dein Vorteil ist nun das Du einen Drucker hast und kannst da entsprechend experimentieren.

Gruß Björn


Prusa i3; E3D Titan Extruder; Ramps 1.4; Arduino Mega 2560;Firmware Marlin V1.0; Simplify 3D

SparkCube V1.1 E3D Titan,Ramps 1.4.,Firmware Marlin
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Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
04. September 2015 14:31
Ja, das ist schon eine ziemlich spezielle Kiste smiling smiley

Ich fasse nochmal kurz im Detail den Aufbau des Gehäuses zusammen:

Die "Logik" sieht man hier: [imgur.com]
  1. Zuerst wird das Führungsstück (blau) mit befestigtem Leuchtring (grau) in die Öffnung im Gehäuse (schwarz) eingeschoben. Am Führungsstück sind außerdem selbst gelötete USB-Verlängerungen befestigt
  2. Der Platinenhalter (orange) wird dann mit sämtlicher Elektronik von hinten in das Gehäuse eingeschoben und verschraubt. Dabei greift der Schalter (pink) in eine Öffnung am Führungsstück. Das Führungsstück ist also dann genau auf die Bewegung des Schalters eingeschränkt.
  3. Der Klotz (rot) kann dann durch das Führungsstück einfach im richtigen Winkel (45° gedreht) eingeschoben werden.
Hier nochmal aus der Perspektive: [imgur.com]

Der Schaft ist mit zwei Nuten ausgestattet: Die Eine geht von der spitze durch und dient als Muster zum einstecken. Die Zweite ist 45° gedreht und geht nicht ganz bis zum Rand. Wenn man den Schaft einführt, rutscht der Schalter durch die Nut. Wird der Klotz gedreht, liegt der Schalter in der zweiten Nut und der Schaft ist dadurch hinter dem Schalter "gesichert". Hier mal der Mechanismus ohne unnötige Gehäuseteile:
  1. [imgur.com] Hier sieht man die Nuten am roten Schaft. Pink ist der Nippel vom Schalter. (Der Klotz ist um 45° gedreht)
    Damit aus der Perspektive klar wird, wie das ineinander passt hier nochmal mit hervorgehobenen Kanten: [imgur.com]
  2. [imgur.com] So sieht es dann verschlossen aus. Die gelb markierte Kante greift hinter den Schalter. Zieht man nun am roten klotz, zieht der Schaft am Schalter und der Schalter am Zwischenstück. Alles rutscht 3mm raus und nicht weiter.
  3. Der orangene Teil ist die einzige Rastnase. Er soll dafür sorgen, dass der Schaft nicht einfach gedreht werden kann sondern am Anfang und am Ende einen Widerstand aufweist. Das wäre dann wahrscheinlich auch das Teil, was Du durch die Rotationsbremse ersetzen würdest? Das würde aber wahrscheinlich nicht ganz passen, da ich ja bewusst die zwei Positionen etwas "festigen" möchte. Mit "Smooth" meinte ich auch eher das Rein- und Rausziehen sowie die Rotation zwischen den zwei Positionen.

Die USB-Stecker sollen eigentlich in das Zwischenstück. Der Rote Klotz/Kasten wird da nur drübergestülpt ich sehe da kein Problem. Oder hab ich da was übersehen?

Die Wandung ist überall mit (mindestens) 2mm geplant. Meine 0,1 von vorher bezogen sich auf die Schichtdicke mit der gedruckt wird.

Ich mache dieses Wochenende mal abgespeckte Testteile (einfach mal alles "unnötige" wegschneiden), um einen proof-of-concept vom Mechanismus zu erstellen. Dann bekomme ich auch ein Gefühl dafür, wie sich die Rillen der Schichten und die Ungenauigkeiten auf die Mechanik auswirken, ohne jedes mal das ganze Gehäuse drucken zu müssen.

Wenn mein geplanter proof-of-concept funktioniert, mache ich aus der Sache mal ein Build-Log. Wenn nicht, werde ich Euch hier sowieso noch weiter quälen hot smiley

Mal sehen, wann ich fertig werde. Der 3D-Drucker ist inzwischen zu einem eigenen Projekt geworden und wird aktuell auch stark modifiziert. Viele Teile habe ich schon getauscht um die Druckqualität zu verbessern. Als nächstes wird noch der Z-Schlitten und das ganze Gehäuse getauscht. Aber das ist gänzlich OT.

Viele Grüße
Freddi
Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
03. June 2016 08:35
Moin

ist schon ein bisschen her aber bist Du vorangekommen mit deinem Gehäuse hast Du schon Testdrucke machen können?

Gruß Björn


Prusa i3; E3D Titan Extruder; Ramps 1.4; Arduino Mega 2560;Firmware Marlin V1.0; Simplify 3D

SparkCube V1.1 E3D Titan,Ramps 1.4.,Firmware Marlin
Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
05. June 2016 08:58
Moin,

ich hab schon einige Testdrucke gemacht. Der Mechanismus funktioniert perfekt. Leider schaff ich es einfach nicht die großen Gehäuseteile anständig zu drucken. Ich muss die leider in unterschiedlicher Orientierung drucken und dann sind da ziemlich bemerkbare Größenabweichungen in breite und Höhe drin. Außerdem gibt es da noch andere Probleme (wie Druckabbrüche, Qualitätsprobleme beim größten Teil usw.). Hab das Projekt also erstmal ne Weile auf Eis gelegt.

Da ich den Mechanismus nun so aufgebaut habe, dass er nicht mehr fester Bestandteil der Gehäuseteile ist, möchte ich aber mal eine Art "Skelett-Version" vom Gehäuse erstellen. Damit ich öfter Prototypen Drucken kann ohne zu viel material und Zeit zu verschwenden. Aber das gestaltet sich schwierig, da das Gehäuse recht komplex ist.

Viele Grüße
Freddi
Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
05. June 2016 11:57
Moin! Gute Ansätze, aaaaber, die mechanischen Funktionsteile würde ich mir drucken lassen, und zwar aus Pulver
[www.rapidobject.com]
Bei denen kannst du die Teile hochladen und bekommst auch sofort einen Preis, alles drum herum was nicht so Filigran ist würde ich selbst drucken


Prusa Air 2
Merlin Hotend (passiv und verlängert)

Eigenbau X300 Y500 mit verlängertem Merlin Hotend
BIQU Magician
JGAURORA A5
Anycubic Photon
--------
Eine Kiwi am Tag deckt den menschlichen Tagesbedarf an Kiwis
Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
05. June 2016 14:35
Spammer oder schlechter Leser? spinning smiley sticking its tongue out

Hab doch geschrieben, dass die mechanischen kleinteile perfekt funktionieren. Die groben gehäuseteile sind das Problem.
Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
06. June 2016 01:37
Hallo "Freddi" grüß Dich.

> ... möchte ich aber mal eine Art "Skelett-Version" vom Gehäuse erstellen. Damit ich öfter Prototypen Drucken kann ohne zu viel material und Zeit zu verschwenden. <

So wie ich das einschätze hast du nur eine gescheite Möglichkeit. Die ist aber recht Zeit und Arbeitsaufwendig, aber die ist für dich sehr flexibel.

Erstelle dir ein paar Grundbauteile a la "Fischer Technik" oder so etwas wie Alu-profil-Systeme. Winkel, Ecken, Kreuzstücke und sonstige Verbindungsteile die du gedruckt bekommst und
stecke oder klebe sie einfach je nach Anwendung zusammen. Wenn du mit einem CAD gut umgehen kannst, dürfte das kein großes Problem sein.

So würde ich das angehen. Die freien Flächen kannst du dann ja bei bedarf mit einer Folie bekleben, so etwas reicht meistens schon für ein vorab Muster od. Anschauungsobjekt.

Beste Bastler grüße Didi


Aktuell:
Selfmade-Drucker mit Wasserkühlung u. Carbon-Wechselplatte,
Selfmade-Drucker ( Nr. 7 in Arbeit . . . ), CAD Creo 3.0/4.0 , Mac, Cura, Prusa Slicer . . .
Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
06. June 2016 03:28
Moin,

bevor Du da jetzt mit Fischertechnik o.ä. anfängst schicke mir doch mal die STL Dateien von den Gehäuseteilen dann schau ich es mir mal an und dann kann ich dir wahrscheinlich eher helfen.

und ein Tipp zum Prototypen drucken Skaliere doch die Teile kleiner dann verbrauchst du u.U. nicht soviel Material / Zeit usw.

und das "och andere Probleme (wie Druckabbrüche, Qualitätsprobleme beim größten Teil usw.). Hab das P" klingt eher nach einem Problem mit Deinem Drucker?

Es kommt auch immer darauf an welche Vorstellungen man hat bzw erwartet hinsichtlich Qualität aus dem eigenen 3D Drucker, denn wenn ich in manch anderen Themen reinschaue bekomme ich das Gefühl das Sie erwarten ein Teil in Spritzgussqualität mit feinster Oberfläche zu bekommen...

Wie gesagt kann Dir nur anbieten das Du sie mir mal schickst...dann kann ich mir die Gehäuseteile Konstruktiv an schauen und auch mal slicen...

Grüße aus HH

Björn


Prusa i3; E3D Titan Extruder; Ramps 1.4; Arduino Mega 2560;Firmware Marlin V1.0; Simplify 3D

SparkCube V1.1 E3D Titan,Ramps 1.4.,Firmware Marlin
Re: Beratung für ein Gehäuse mit mechanischen Teilen
04. August 2016 11:31
Es hat ein wenig gedauert :-P

Druckabbrüche und Qualitätsprobleme liegen ws hauptsächlich am PLA und den Druckeinstellungen. Ich müsste mir mal gescheites PLA/ABS kaufen. Seit ich einen anderen Slicer verwende und die Einstellungen angepasst habe ist aber schon einiges besser geworden.

Grundsätzlich bin ich schon sehr zufrieden ... Extruder wird noch auf Bowden umgebaut, damit das ringing weggeht, aber sonst habe ich nur Probleme mit der Kontinuität der extrusion ... aber wie oben geschrieben schiebe ich das auf das material, da es einen sehr schwankenden Durchmesser hat.

Ich habe nun eine Möglichkeit gefunden das ganze noch modularer zu machen ;-) Aber das muss ich erstmal fertig-designen. Sobald ich den Entwurf fertig habe, stelle ich gerne meine Dateien zur Verfügung.
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