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Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"

geschrieben von bns 
bns
Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
14. July 2012 18:52
Hallo zusammen,

ich habe einen Extruder von Wolfgang, der auch am Anfang tadellos funktioniert hat.
Dann hatte ich das Problem, dass durch einen falschen G-Code Befehl das heisse PLA in den Extruder zurückgezogen wurde und sich irgendwo im Kanal eine Wulst bildete, so dass das Filament blockierte.
Daraufhin habe ich den Extruder demontiert, das steckengebliebene Filament entfernt und wieder zusammengesetzt.

Dann lief einige Zeit lang alles gut. Heute abend jedoch hat der Extruder nach kurzer Zeit drucken jedes Mal das Problem, dass er immer schwergängiger wird, bis er nach 1-2 Minuten drucken so viel Widerstand hat, dass der Schrittmotor das Filament nicht mehr drücken kann und "durchrutscht".
Mir ist der Grund noch nicht klar, ich vermute, dass sich irgendwo im Kanal das Filament "verdickt" und dann einen immer höheren Reibewiderstand bildet.
Ich kann das Filament dann wieder nach oben heraus ziehen, einige Zentimeter abschneiden und neu einführen, aber das Problem tritt nach 1-2 Minuten Druck erneut auf. Jetzt bin ich ziemlich ratlos...
(Ich bin gerade in der Phase, fundamentale Einstellungen in skeinforge vorzunehmen, um meinen ersten sauberen Druck hinzubekommen -- kann es sein, dass bei kritischen Einstellungen so etwas passieren kann???)

Gruß
Frank
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
14. July 2012 22:52
Ist das CHINA Filament ?
Schon mal den Durchmesser das Filament an MEHREREN Stellen gemessen.?
Wichtig auch das man den Durchmesser auch rundrum misst da das Filament oft auch nicht rund ist sondern oval.
Wenn das über 3.2mm hat dann klemmt das im Extruder weil es zu dick ist

Hardwarekiller
bns
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
15. July 2012 08:05
Hallo Hardwarekiller,

das Filament ist aus dem GRRF-Shop (das leuchtend orange PLA). Ich gehe mal davon aus, dass es ordentliche Qualität ist.
Mit Meßschieber messe ich an verschiedenen Stellen Durchmesser zwischen 2,9 und 3,05 mm.

Wie gesagt lief es ja auch am Anfang und auch die erste halbe Lage meines Testdrucks läuft meistens ordentlich durch, bevor es dann klemmt. Der Widerstand wird so gross, dass der Motor es nicht mehr schafft, wenn ich mal "nachhelfe" und das große Zahnrad per Hand drehe schaffe ich es aber immer noch, Material unten aus der Düse zu drücken.
Warum dieser hohe Widerstand auftritt ist mir nicht richtig klar, die Filamentverdickung war eine Vermutung, da das wieder herausgezogene Filament an einigen Stellen dicker als normal war (kann aber natürlich auch beim Herausziehen verformt worden sein...)
Drucktemperatur ist 200 Grad - ich habe dies zwar nicht nachgemessen, aber am Anfang lief es mit gleicher Einstellung ordentlich und ich wüsste nicht, dass ich etwas verändert hätte, was die Temperaturmessung jetzt verfälscht.

Gruß
Frank
hd
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
15. July 2012 08:54
evtl. wird dein pololu heiss, strom einstellen!
gruss hd
bns
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
15. July 2012 09:13
Hallo hd,

nein, das ist es wohl nicht - wenn ich mit der Hand drehe merke ich, wie hoch der Widerstand ist - das schafft der Motor nicht und sollte so wohl auch nicht sein.

Ich habe inzwischen den Extruder komplett demontiert und die Schraubverbindung zw. Düse und PEEK-Barriere aufgeschraubt. Da habe ich gesehen, dass der Teflon-Schlauch ein Stück aus der PEEK-Barriere herausgerutscht ist und eine Art Wulst unten gebildet hat, welche beim Zusammenschrauben wohl plattgedrückt wurde und jetzt im Weg steht.
Problem ist nur, dass ich den Teflon-Schlauch nicht wieder zurückgeschoben bekomme, da die Passung sehr "spack" ist. Hat jemand eine Idee, wie ich den Schlauch wieder rein bekomme, und wie kritisch es ist, wenn ich ihn unten kürze um die Wulst-Bildung zu vermeiden?

Gruß
Frank
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
15. July 2012 09:39
Hi,
der muss Stück raus stehen, der Teflonschlauch. Wenn du in das "Gegenstück" rein siehst, siehst du warum. Das ist die Dichtung.

Nur darf der sich natürlich nicht platt drücken. Ruf mich mal an oder meld dich mal über Skype.


Mfg
Wolfgang
Aller Anfang war schwer - Wolfstrap Reprap-fab.org Meine Meinung

Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
24. July 2012 06:22
Hi,

passt zwar nicht genau hier hier aber als Tip:

Wenn Du Filament abschneidest nicht scharfkantig wie es ist wieder zuführen, das kann den Teflonschlauch verletzten.

Ich halte ganz kurz das Feuerzeug unter den Filamentabschnitt drunter dann werden die Schnitt/Bruchkanten glatt.

Nur aufpassen, dass es dabei im Durchmesser nicht zu dick wird (messen).

Gruß
Joachim
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
24. July 2012 06:34
JA.
wobei die "Verletzung" von dem Schlauch nicht das tragische ist, sondern der hauchfeine Span der dabei entsteht. Der legt sich dann unten vor das Düsenloch und macht ärger. Passiert aber meist nur bei neuen Düsen, wenn man das Material in die kalte Düse schiebt.

Das ist mir zum ersten mal bei den neuen Düsen aufgefallen, wenn ich die eigentliche Düse unten ab lasse und dann Material rein schiebe. Dabei kam es anfangs vor, das ich unten einen hauchdünnen Teflonspan raus geschoben hab...(und mich gewundert hab). Aber von da an hatte ich eine Erklärung für so manches, was ich mir vorher nicht erklären konnte.


Mfg
Wolfgang
Aller Anfang war schwer - Wolfstrap Reprap-fab.org Meine Meinung

Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
bns
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
09. January 2013 08:37
Hallo,

um das Thema wieder aufzugreifen (ist bei mir wieder aktuell):
Ich hatte von Wolfgang netterweise noch im Juli einen neuen Schlauch und sogar eine neue Barriere bekommen, und das damit noch mal versucht - Ergebnis war dann leider das gleiche. Dann bin ich mit Familie erst mal in den Urlaub und habe das Ganze aus beruflichen und privaten Gründen für einige Monate liegen lassen - bis gestern.
Als erstes habe ich gemerkt, dass mein Z-Vorschub viel zu gering war, da ich die Übersetzung zwischen Pulley und Zahnrad an der Gewindestange vergessen hatte - Vorschub war nur das 0.38-fache vom Soll.

Als ich den Drucker dann mit dem Extruder wieder in Betrieb nahm und den Z-Vorschub korrigiert hatte funktionierte das ganze zunächst einwandfrei. Freudig habe ich dann angefangen, den Druck zu kalibrieren (nach [reprap.org])

Beim Drucken der dünnen Wände zur Einstellung der Layer-Dicke bin ich mit 0.5 mm gestartet, bis 0.38 lief alles gut. Beim Wechsel auf 0.36 jedoch trat wieder das bekannte Problem auf - nach ein paar Sekunden (bis einer Minute) Druck kommt kein PLA mehr aus der Düse, der Extruder schafft es nicht, da noch was zu schieben, weil es einfach zu schwergängig wird. Nach einigen Versuchen ist mir dann aufgefallen, dass das Filament, das ich aus dem Extruder wieder herausgezogen habe, an einigen Stellen verdickt war.
Ich habe dann erst mal, weil es schon Mitternacht war, aufgegeben, aber mir ist noch folgende Idee als Fehlerursache gekommen:

Ich drucke das Teil sehr langsam, und die "Verstopfung" beobachte ich nur bei sehr geringem Vorschub. Kann es sein, dass bei diesem geringen Vorschub das Filament zu weit nach oben hin weich wird und sich dann an Stellen in der Führung, wo seitlich Luft neben dem Filament ist (in oder oberhalb der Peek-Barriere) platt drückt und die entstandene Wulst den Vorschub behindert?
Dafür spricht auch, dass mein "Init-Code" auf 200 Grad vorheizt und skeinforge anschliessend wieder auf 180 Grad absenkt, so dass evtl. hier zu Beginn weit oben etwas vom Filament "angeschmolzen" wird, was sich dann bei Absenken der Temperatur wieder verfestigt und dann in beschriebener Weise blockiert?
Ist das Problem bekannt und was kann man dagegen tun? Generell schneller drucken um mehr Vorschub zu haben? Oder bei geringem Vorschub Temperatur absenken?
Die Calibration-Seite im Wiki schweigt sich auch über die Druckgeschwindigkeit, mit der man starten sollte, aus, so dass ich die Standard-Settings erst mal beibehalten habe. Gibt es da irgendwie Doku zu oder was würdet Ihr mir als Einstellung für den Anfang empfehlen?

Gruß
Frank

nach einigen Monaten
VDX
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
09. January 2013 08:47
Hi Frank,

möglicherweise ist deine Temperatur zu hoch - versuch's mal mit kleineren Temperaturen (in 5°C-Schritten runtergehen), ob's dann besser wird ...


Viktor
--------
Aufruf zum Projekt "Müll-freie Meere" - [reprap.org] -- Deutsche Facebook-Gruppe - [www.facebook.com]

Call for the project "garbage-free seas" - [reprap.org]
bns
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
10. January 2013 08:07
Hallo Viktor,

habe das gestern abend ausprobieren wollen, aber ich hatte plötzlich aus unerfindlichen Gründen Probleme, dass das PLA nicht mehr an meinem Druckbett haftete (habe bisher eine mit Malerkrepp beklebte Glasplatte im Einsatz, das funtkionierte bis gestern gut -- werde mir heute abend bei OBI mal das blaue Scotch-Band holen, ich hoffe, das hält besser).
Ansonsten habe ich gestern noch mal meine Temperaturmessung kontrolliert, um hier Fehler auszuschliessen -- vorausgesetzt, in Wolfgangs Extruder ist wirklich der Typ Epcos B57540G0104F000 - wovon ich mal stark ausgehe, stimmt da auch alles.

Ich habe inzwischen noch eine andere Vermutung zur Fehlerursache -- es kann sein, dass ich ab und zu den Extruder für einige Minuten "im Leerlauf" (also ohne Vorschub) habe heizen lassen - ist es möglich, dass dabei die Wärme im Filament so weit hochsteigt, dass dieses schon so weit oben weich wird, dass dort die beschriebene Verdickung auftreten kann?

Gruß
Frank
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
10. January 2013 08:25
Hi,

ich lass den manchmal sehr lange ohne Vorschub heizen - das sollte es nicht sein.

Schau mal in Deine PM.

Gruß

Jack
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
12. January 2013 04:23
BNS, die Erfahrung habe ich auch gemacht, das hat mich am meisten Nerven gekostet. Bei PLA läuft immer der Lüfter mit, damit das obere Ende des Hotends gekühlt ist, sonst gab es bei mir einen Klumpen, der alles zunichte macht. Hat mich sehr lange Nerven gekostet.

Mein Tip: Bestell Dir auch mal von wo anders Filament, dass Du 2-3 Sorten zur Auswahl hast. Das falsche Filament hat mich gut einen Monat zurückgeworfen.

Vorheizen auf 200 Grad ist schlecht. 185 Grad, wenn das Filament sauber extrudiert, ohne das die Düse auf dem Heizbett aufliegt. Dann soll er mal fleissig 10cm rausdrücken. Wenn das klappt, dann ist gut. Also vom kalten Zustand her aufheizen und sobald die Zieltemperatur ist langsam mit wenigen mm/s extrudieren. Wenn es nicht verstopft ist alles gut. Wenn doch, dann sind Krümmel in der Düse.

Zweiter Tip: Verstelle dein Z über die Software, nicht über den Endschalter, dann ist es präziser. Geh erstmal eine Schichtdicke höher als normal und lass ihn mal drucken. Evtl. wird der Kopf das Zeug hinterziehen. Das ist ok. Dann in 0.05er Schritten tiefer, bis es haftet.

Anfangs würde ich bei einer 0.5er Düse mit 0,2 Layer drucken. Wenn Du 0,5 eingestellt hast und noch einen dickeren ersten Layer, dann schmiert er riesig dick auf, dass ist zu unpräzise.

Wenn alles so klappt, dann sollte die erste Schicht nun sauber gedruckt werden. Geht es danach schief (Wie schnell druckt er die erste Schicht?), dann kontrolliere Z. Nimm einen Messchieber und such dir ein Objekt, dass 2-3cm gross ist. Fahr manuell die Düse vom 0-Punkt her so hoch und schieb das Objekt darunter. Passt es? Wenn nicht, dann nochmal die Übersetzung neu rechnen. Anzahl Schritte pro mm Höhenverstellung.

Das blaue Band hält, wenn man die Wachschicht mit Aceton entfernt. Bei PLA funktioniert Heizbett und Ikea Sörli als Dauerdruckplatte am Besten.

Man kann die Schrauben, die das Filament an den auch zu fest anziehen. Dann zerspant die Filamentschraube das Material und es verstopft auch.

Wo wohnst Du? Vielleicht gibt es vor Ort Starthilfe.

Ingo
bns
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
13. January 2013 17:45
Hallo Ingo,

erst mal vielen Dank für deine Tipps.

Inzwischen habe ich einige Fortschritte gemacht.
Das Haftungsproblem ist gelöst, nachdem ich auf das blaue Malerkrepp von Scotch umgestiegen bin.

Bezüglich des "verstopften Extruders" habe ich gemerkt, dass ich auf Grund falscher Parametrierung sehr sehr langsam extrudiert habe, was das beschriebene Problem zumindest verstärkt hat. Bei richtigen Parametern und schnellerem Druck läuft der Extruder dagegen gut. Ganz geklärt ist das Problem aber wohl noch nicht - nach einer Demontage des Hot-Ends zur "Neuvermessung" der Extrusions-Parameter (Schritte/mm) und erneuter Montage läuft er jetzt etwas schwergängiger als vorher (ich musste das Poti des Schrittmotortreibers etwas hochdrehen, damit keine Schritte verloren gehen) - ich muss das weiter beobachten.

Du schreibst, dass Du PLA nur mit Lüfter druckst - ich habe bisher keinen Lüfter im Einsatz - was genau kühlst Du? Die PEEK-Barriere oder das gedruckte Teil?

Ich drucke im Moment mit einer Schichtdicke von 0.4 mm - scheint schon recht gut zu funktionieren - was für Vorteile soll es haben, eine so geringe Schichtdicke (0.2 mm) zu wählen?

Gruß
Frank
Re: Extrudieren so schwergängig, dass Extruder Schritte "verliert"
15. January 2013 06:38
"nach einer Demontage des Hot-Ends zur "Neuvermessung" der Extrusions-Parameter (Schritte/mm) und erneuter Montage läuft er jetzt etwas schwergängiger als vorher"

Das macht mich stutzig...
Zu dem Schlauch der innen drin ist... der muss länger sein. Da hab ich extra eine Lehre, um den auf richtige Länge zu schneiden. Wenn du den zu kurz machst, entsteht zwischen Messing und Teflon/Peek ein Spalt in den sich das Material drückt. Wenn das dann einmal zwischen Teflon und Peek gekommen ist, ist das schwierig wieder weg zu bekommen . das verengt den Kanal. Wenn die Düse nicht richtig zu geschraubt ist, hat man den selben Effekt. Am besten wenn die warm ist nochmal vorsichtig etwas nach ziehen. Falls da Material zwischen Teflon und Messing sein sollte drückt man das in warmen Zustand wieder weg. Aber vorsichtig, nach ganz fest kommt ganz lose. Dann um das Peekgewinde nach jedem öffnen frisches Teflonband wickeln (nur eine Schicht) Dann geht sie beim nächsten mal besser auf und kann da keine Luft ziehen.

Das mit dem anderen Material würde ich auch mal in Betracht ziehen. Es kann immer mal wieder vorkommen, das eine Rolle (oder Teile davon) nicht OK sind. Wenn man am Anfang dann so was erwischt, hat man natürlich schlechte Karten, weil man das dann nicht beurteilen kann (mangels Erfahrung)
"Mit Meßschieber messe ich an verschiedenen Stellen Durchmesser zwischen 2,9 und 3,05 mm."
Wenn das Material schon über 3mm geht, ist das eigentlich schon etwas dick, die Regel sind Werte um 2,8 bis 2,95.


Mfg
Wolfgang
Aller Anfang war schwer - Wolfstrap Reprap-fab.org Meine Meinung

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