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Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6

geschrieben von Legion 2.3 
Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
07. January 2015 10:40
Verehrte Gemeinde

Ich verwende seit ca. 240 Druckstunden ein E3dv6-Hotend mit 0,4er Düse.
Im Prinzip bin ich mit den Druckergebnissen sehr zufrieden und die Düse ist auch sehr zuverlässig (hatte bis jetzt 2 Aussetzter, 1 mal hatte ich die Düse noch ohne "Rapsölbehandlung" betrieben, einmal bei Woodfill 0,1mm Layerhöhe).

Im Vergleich zur Felix 3.0er Düse gelingen Überhänge zwar auch besser, aber ab ca. 55° wird es unter Umständen unsauber (hängt auch von der Bauteilgeometrie ab) . Die Düse fängt dann an, die darunter liegende Schicht etwas mit hoch zu ziehen, sodass die Oberfläche rau wird.
Ich habe mit Kühlung, verschiedenen Temperaturen und Geschwindigkeiten experimentiert, was auch etwas helfen, aber das Problem nicht vollständig beheben konnte.

Deshalb meine Frage an euch: Habt Ihr ähnliche Probleme? Was macht Ihr dagegen?

Ich hatte schon mal die Idee, die "Bügeldüse" etwas abzufeilen, damit weniger Kontakt zum unteren Layer entsteht. Meint ihr, das könnte funktionieren?

Das Merlin mit der Airbrush-Düse scheint Überhänge besser zu drucken.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
07. January 2015 11:06
Hallo Legion,

Ich baue mir ja mittlerweile meine Düsen vollkommen selbst, da ich so diese genau dem anpassen kann was ich haben möchte.

Das Abfeilen der Düse würde ich nicht machen. Feilen sind viel zu grob und auch freihand abschleifen mit feinem Naßschleifpapier empfehle ich nicht, da Du es nie schaffen wirst das wirklich gerade zu machen.
Eine Düse sollte man nur in einer Drehmaschine bearbeiten.

Die Merlin- Düse druckt die Überhänge deshalb besser, da sie spitz zur Bohrung zuläuft und an der relativ scharfen Kante das Filament beim Austritt wie der Luftstrom an einem Spoiler abreissen kann und nicht zurückgezogen wird. Bei einer Bügeldüse passiert genau das was das saubere Drucken von Überhängen schwerig macht.
Den von mir beschriebenen Unterschied kann amn sehr gut beobachten wenn man das Filament durch die in der Luft stehende Düse drückt. Bei der Spitzen Düse hat es nur ein geringes Bestreben sich zur Düse zurück zu rollen, wogegen es eine Bügeldüse unweigerlich verklebt und als Klumpen an dieser hängt.

Man kann da schon noch etwas machen. Ich probiere da schon eine gewisse Zeit mit interessanten bis guten Ergebnissen herum, aber ohne eine entsprechend genaue und dafür gedachte Maschine kann man so eine Düse nicht schleifen.

Gruß Edwin

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.01.15 11:06.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
07. January 2015 14:50
Eigentlich müsste es doch fast reichen, wenn man den Außendurchmesser des "Düsenplateaus" reduziert, z.B bei einer 0,4er Düse auf 0,5. Wenn man dann noch die Extrusionsbreite auf >0,5mm stellt, dürfte die Düse ja eigentlich kein oder zumindest nicht mehr so viel Material mitziehen.



Die Düse ist ab Werk vorne 1 mm breit. Eigentlich müsste die sich abdrehen lassen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es schwierig wird, so eine kleine Düse in eine Drehbank genau konzentrisch einzuspannen, die Spannfläche (Sechkant) ist relativ klein. Man könnte auch auf das Gewinde spannen, nur da habe ich bedenken, dass man dieses dadurch beschädigt.

Genial wäre ein Adapter, mit dem man die Airbrush-Düsen des Merlin-Hotends in das E3d schrauben könnte. Da hätte man die Zuverlässigkeit des E3d mit der Druckqualität des Merlins. Gibt es irgendwo technische Zeichnungen der Airbrushdüsen oder des Merlin-Hotends?
Laut dieses Shops ( [raptech.de] ) hat die Düse einen M1,7er Außengewinde.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
07. January 2015 16:01
Wenn Du die Breite des flachen Bereichs, der für das Bügeln verantwortlich ist reduzierst Du das Mitziehen des Materials natürlich. Gleichzeitig verschlechtern sich aber die Oberflächen im selben Maße. Die Kunst ist hier das ausreichdende Mittelmaß zu finden.
Das zentrische Einspannen der Düse ist hierbei aber nicht das Problem, Dafür gibt es einfache Mittel und Wege.
Allerdings würde ich die Spitze nicht abdrehen, sondern Schleifen. Das ist wesentlich Präzieser und ergibt deutlich bessere Oberflächen.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.01.15 16:24.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
07. January 2015 16:07
Kann ich nicht bestätigen....es braucht nur das richtige Werkzeug...smiling smiley
Sven


[www.facebook.com]

Power is nothing.....without control!
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
08. January 2015 03:44
Hab mir eine düse gedreht fürs e3d v6 wo marlin/airbrush düsen rein passen. Klappt super.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
08. January 2015 04:37
Zeig mal her! Würdest son Teil nochmal herstellen?


Triffid Hunter's Calibration Guide --> X <-- Drill for new Monitor Most important Gcode.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
08. January 2015 05:26
Ich bin ebenfalls äußerst interessiert drinking smiley smiling bouncing smiley
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
08. January 2015 15:50
Klar kann ich euch auch welche machen. Wollte mir sowieso noch welche machen für meine andern Düsen Durchmesser weil das wechseln der heißen airbrush düsen nicht so toll ist.

Was habt ihr denn für ein filament Durchmesser?
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
08. January 2015 15:54
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
08. January 2015 16:04
Hier noch die Bilder von der Düse. Links die Adapter Düse und rechts eine orginale e3d Düse.
Anhänge:
Öffnen | Download - 2015-01-08 21.47.21.jpg (284.9 KB)
Öffnen | Download - 2015-01-08 21.45.32.jpg (389.5 KB)
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
08. January 2015 16:09
Chic das kleine Ding!


Triffid Hunter's Calibration Guide --> X <-- Drill for new Monitor Most important Gcode.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
08. January 2015 16:16
Ist nix fürs Auge aber funktioniert. Die Düse hat jetzt auch schon ein paar std auf dem Buckel...
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
09. January 2015 02:06
Ich würde auch so ein Adapter für 1,75mm nehmen wenn möglich smiling smiley


Grüße
Marco

Thingiverse
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
09. January 2015 03:21
Ich mach mal einen neuen trööt auf. Schreibt mir da mal bitte rein wer was will.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
11. January 2015 12:07
Ich habe mal einige Testläufe mit dem "Overhang Test Print" gemacht:

Zuerst mit 0,2mm Layerhöhe, 225 °C ohne Kühlung:





Wie zu erwarten katastrophal, die Überhänge ziehen sich extrem hoch, selbst bei 45° ziehen sich die Ecken schon hoch


Nächster Test mit 0,2 mm Layerhöhe, 225 °C, Lüfter auf 50%:





Schon etwas besser, bis 35° noch in Ordnung, danach wieder schlimmer. Bei ca. 90% gabs nen Hotend-Crash mit dem 15°-Überhang mit Schrittverlust, da musste ich abbrechen.



Nächster Test mit 0,2 mm Layerhöhe, 225°C, Lüfter auf 100%:







Das beste Ergebnis bis jetzt, bis 30° sehr gut, 25° so lala , danach nicht mehr so schön. Immerhin gab es keinen Crash, das verziehen hat sich überall in Grenzen gehalten.

In einigen Threads habe ich gelesen, dass man bei problematisch Überhängen den Lüfter RUNTERREGELN sollte, das kann ich nach diesem Test absolut nicht nachvollziehen.


Nächster Test mit 0,1 mm Layerhöhe, 220°C, Lüfter auf 100%







Hier wird es wieder schlimmer, bei 90% wieder Crash mit Schrittverlust. Schon der 45°-Überhang ist unsauber. Ich dachte eigentlich, dass niedrige Layerhöhen bei Überhängen helfen würden, hier wurde ich eines Besseren belehrt, zumindest beim E3dv6.
Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass durch herabsetzen der Geschwindigkeit die Überhänge etwas besser werden.


Ich hoffe, bald kommt der Airbrush-Adapter von Gianelli (danke nochmal dafür thumbs up ), ich bin gespannt, was damit für Ergebnisse erzielt werden können.

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.15 12:12.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
11. January 2015 12:20
Druckst du pla oder abs?
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
11. January 2015 13:09
... wie Gianelli schon fragte, welches Material?

Lüfter ist noch lange nicht gleich Lüfter und Lüfter ist nach lange nicht gleich Kühlung!
Ich glaube, Du hast da verschiedene Baustellen, die sich evtl. gegenseitig hoch schaukeln. Und ich glaube auch nicht, dass es ursächlich am E3DV6 liegt, kann sein oder auch nicht oder teilweise.

Mach doch bitte mal ein Bild von Deinem Extruder und insbes von dem / den Lüfter/n.

Dein Test-Dingens, ist das ein ThingIverse-Dingens und wenn welches?


H.

Nachtrag: mit wieviel Infill fährts Du?

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.15 13:11.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
11. January 2015 13:18
Ich weiß gar nicht was ihr da an Fehler sucht. Alles was über 45° Überhang geht ist echt sportlich. 30° sind bei dir ja 60° überhang und 25° sogar 65°, wenn man es von der anderen Seite aus sieht.
Und wenn du da (30° bzw. 25°) was bei heraus bekommst, was funktioniert, dann Hut ab!


Triffid Hunter's Calibration Guide --> X <-- Drill for new Monitor Most important Gcode.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
11. January 2015 14:37
sieht auch aus als wenn man da noch ein bissel Flow rausnehmen könnte smiling smiley
Fahr mal anstatt 1 mit 0.95


Commercium ----> Ramps, RADDS, e3d-Hotends und Filament kauft man hier.. und neu auch Schrauben,Muttern und Unterlegscheiben
Probleme mit dem e3d und bei mir gekauft? Schickt es ein, ich teste es für euch ob es wirklich defekt ist smiling smiley
Print Quality Troubleshooting Guide hier lang..
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
11. January 2015 14:56
Ich habe PLA gedruckt, um genau zu sein Innofil3d PLA in weiß.
ABS kann ich bei den geringen Temperaturen nicht drucken.

Das Testteil kommt von hier: [www.thingiverse.com]

Hier sind Bilder von meinem Extruder:












Der Lüfterhalter ist stark an meinen Extruder bzw das Hotend angepasst, so dass er den Effekt von 2 gegenüberliegenden Lüftern erzielt. Dadurch sollen die Druckteile nicht nur einseitig, sondern möglichst gleichmäßig gekühlt werden. Der Lüfter selber ist ein 50 mm Sunon-Lüfter.

Gedruckt wurde das mit 25% Infill und 10 Top-Layern (war hierfür vielleicht etwas viel). Die Flowrate passt für größere Teile, bei weniger bilden sich Spalten im Top-Infill. Hier sieht es wahrscheinlich nach zu viel aus, weil sich die Seiten hoch ziehen.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.15 14:57.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
11. January 2015 15:23
... ich habe gerade etwas aufgelegt, das länger dauern wrd. Ich druck das Teil morgen mal, wenn auch mit ABS, weil das momentan drinne ist.

Soweit ich das anhand Deiner Bilder beurteilen kann, haust Du den Luftstrom zu einem nicht unerheblichen Teil auf den Heizblock, die Düse und auch auf den Sensor. Das kann alles verfälschen. Und wenn Du ganz abschaltest, ist es natürlich auch nicht recht.
Ich habe in der letzten Zeit etliche Teile KabelChain gedruckt, die haben oben an dem Klammerteil nach innen auch einen ordentlichen Überhang. Aber da hat sich nur die oberste, äußerste Schicht an den Ecken leicht aufgeworfen. Da es nicht stört, habe ich es gelassen wie es war und nicht rum experimentiert deswegen.
Andererseits muss man aber auch sehen, das dieses Testteil mit seinen Überhängen in seiner Gesamtheit wenig realistisch ist und ich würde ein reales Objekt dann sowieso mit Support und Raft !!! drucken. Was ich selbst noch nicht versucht habe, ist mit Ooze-Wall, also soner Wand drum herum zu drucken. Das soll auch gegen das allzu schnelle und vorallen ungleichmäßige Auskühlen schützen.

Für PLA scheint mir die Temperatur doch sehr hoch gewählt, mit welchen Werten ist das vom Hersteller / Anbieter angegeben?
Das Zeug ist nun mal stark warping-gefährdet, so ganz wird man das nicht eliminieren können, aber Deine Ergebnisse gehen nun gar nicht.
Schaun mer mol, morgen gehts weiter.

H.

Nachtrag: Huch !!! Irgendwie überlesen, dass Du mit 10 (zehn) Toplayer druckst. Das ist ja mehr als massiv, da wundert mich Dein Ergebnis zumindest in den dünneren Außenbereichen nicht. M.E. sollten da 1 - 2 TLs völlig reichen. Mit 10 TLs und 0,2 mm biste da mit 2 mm dabei und das heißt, dass die letzten 10 Schichten wirklich massiv gedruckt werden. Da zieht dem Ding die Schuhe aus. Ich habe bei PLA schon gehabt, dass BlueTape sich gespalten hat. Klebeschicht ist auf der Platte geblieben und die Oberschicht war am Flitzebogen gehangen, da sind richtig rohe Kräfte am Werk!

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.15 15:34.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
11. January 2015 16:58
Dass der Luftstrom das Hotend mit kühlt ist mir klar, jedoch aufgrund der kurzen Düse unvermeidbar. Die Öffnungen sind schon so ausgerichtet, dass sich der Luftstrom möglichst an der Düsenspitze zentriert, aber ein wenig geht natürlich immer auch auf das Alu. Bis jetzt hat das aber noch nicht zu Problemen geführt.

Die Temperatur muss beim E3d seltsamerweise immer Ca. 20°C höher sein als bei anderen Hotends (zum Vergleich habe ich meinen Felix 3.0), deshalb die höhere Temperatur. Bei geringeren Temperaturen wird die Druckoberfläche matt. Laut Hersteller soll das Material zwischen 200 °C und 220°C gedruckt werden.

Ich drucke meine Teile immer mit mindestens 6 Top-Layern, damit die Deckschicht auf jeden Fall dicht wird, dabei meistens 3 Perimeter. Die Teile sollen auch ein bisschen was aushalten können. Bei Überhängen macht Simplify3d sowieso einen Teil solid am Perimeter, unabhängig von den Einstellungen.

Der Zweck des Tests ist für mich ein vorher-nachher-Vergleich zu den Airbrush-Düsen. Ich habe das Selbe bei meinem Felix auch schon mal gemacht, da waren die Ergebnisse aufgrund geringerer Kühlung einiges Schlechter. Dessen Düse ist auch noch flacher.

Der Test ist vielleicht nicht sonderlich realistisch (bei runderen Formen werden die Überhänge deutlich besser), aber ein guter Benchmark sicherlich.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
12. January 2015 03:48
Hallo,

wickel doch bitte mal das Hotend in Kapton Folie ein. Dann ist kein abkühlen durch den Luftstrom mehr möglich. Außerdem ist die Verletzungsgefahr geringer. Habe letztens das eingewickelte 260°C heiße Hotend mal wieder aus versehen berührt und mich nicht verbrannt. Der Schreck war aber groß...

mfg,
Rickenharp
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
12. January 2015 04:20
Quote
Legion 2.3


Die Temperatur muss beim E3d seltsamerweise immer Ca. 20°C höher sein als bei anderen Hotends (zum Vergleich habe ich meinen Felix 3.0), deshalb die höhere Temperatur. Bei geringeren Temperaturen wird die Druckoberfläche matt. Laut Hersteller soll das Material zwischen 200 °C und 220°C gedruckt werden.

... ja eben! Weil Du mit dem Luftstrom vierkant auf den Heizblock Sensor wie Heizpatrone irritierst. Bei mir hat das zu Temperatursprüngen von +/- 10° ausgemacht bei unbekannter Abweichung der eingestellten Temperatur zur tatsächlich erreichten Temperatur.
Ein bisschen Belüften muss dagegen sein, weil es die Temperaturstabilität sehr verbessert. Aber eben nur ein bisschen.
Dein 50er Lüfter ist m.E. viel zu stark oder Du müsstest ihn erheblich mehr drosseln. Ich fahre 2 x 40er, davon einen ausschließlich für die Kühlkörper und den 2. nur zur Objektkühlung und das in aller Regel mit 20%; meine Heizblöcke habe ich weitgehend abgeschirmt und auch die Düsenspitzen mittels eingeklebten Alu-Ringen eingehaust. Reproduzierbar mit Erfolg!

Empfohlene Temperaturen sich Schall und Rauch und allenfalls Richtwerte. Deine Temperatur an der Düse kannst Du vielleicht annähernd erahnen, messen könnte man die objektiv nur mit großem Aufwand und mit Kenntnis der exakten Parameter. Meine Heizblöcke sehen etwas anders aus und auf Deinen Bildern kann man nicht erkennen, wo der Sensor genau sitzt. Bei mir ist es so, dass von links nach rechts oder umgekehrt die Heizpatrone sitzt, mittig die Düse und auf der gegenüberliegenden Seite dann der Sensor. Bis der Sensor da außen merkt, dass die Temperatur reicht, hat sie sich in der Düse schon längst total verändert. Bei den geringen Massen wirkt sich nachgeschobenes, kaltes Material gerade so wie überzogene Belüftung des Blocks sofort massiv aus. Deshalb hat man ja so ein chaotisches Auf und Ab der Temperatur. Dazu kommt es auf den Sitz der Heizpatrone (mittig?) und des Sensors an und dass sie fest eingeschraubt sind, damit sie optimalen Kontakt zum Wärmeaustausch haben. Ich habe meine Kandidaten mittlerweile mit einer Hochtemperatur-Wärmeleitpaste versehen, die ich über die Schraublöcher mit einer kleinen Medizinspritze eingebracht habe. Der Lohn der Arbeit: +/- 1 ° Temperaturschwankung, bei "extremen" Ausreißern auch mal bis zu +/- 3°

Ein ganz anderer Faktor, den man keinesfalls außer Acht lassen sollte, ist die Abstrahlwärme des Heizblocks nach unten. Nicht nur das massierte Zuführen von geschmolzenem Filament, auch die Abstrahlwärme führt zum Überhitzen der gedruckten Schichten. Je kleiner das Objekt und konzentrierter der Druckbereich, desto problematischer. Es wird nicht umsonst allenthalben darauf hingewiesen, dass man kleine Objekte tunlichst mit anderen Objekten, die weit genug auseinander liegen, drucken sollte (zuletzt gestern im Simplify-Forum wieder einmal gelesen); Druck- und Fahrgeschwindigkeit mindern, Temperatur runterfahren sind ggf. adäquate Zusatzmaßnahmen.

Ich ermittle für jede neue Rolle meine Best-Temperatur mit der Hand. Grundeinstellung wie empfohlene, untere Temperatur. Kann ich manuell durchschieben und das Material kommt zäh raus, habe ich den unteren T-Bereich für mein Gerät und dieses Material erreicht und kann sie subjektiv am Display ablesen. Ob das nun der objektiv richtigen Absolut-Temperatur entspricht, interessiert mich nicht nen Pups; ich kann diese Temperatur jederzeit reproduzieren und das ist mir allein wichtig. Individuelle Aufschläge (Abschläge gehen ja nicht, sonst bleibt der Drucker stehen) je nach Objekt usw. kommen dann halt gefühlsmäßig dazu.

So, gleich lege ich Deinen Test-Dingens (kleine Ausführung, aber dafür gleich 3x, auf, bin selbst gespannt.


H.

PS: ... ob Deine Belüftung erheblichen Einfluß auf die Hotendtemperatur hat, kannst Du auch leicht testen: Heize auf und beobachte den Anstieg der Temperatur, insbesondere im oberen Bereich. Zeigen sich nach Einschalten des Lüfters hier Verzögerungen im Hochzählen der Grade, kannst Du den Einfluß des Lüfters direkt ablesen.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.01.15 04:26.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
12. January 2015 11:20
Zunächst mal, das Testobjekt hat Fehler; dass sie maßgeblich sind glaube ich nicht, aber trotzdem ... [netfabb.azurewebsites.net]
Düsengröße derzeit 0,6 mm, dieses ABS drucke ich üblicherweise mit 245 ° bei 20% Lüfter. Layerhöhe je nach Objekt 0,1 - 0,25 mm.
Speed hier 30 mm/s, Outline 50%, Travel 80 mm/s.
In der jetzigen Anordnung kann ich nur einseitig von links Objektkühlung betreiben.
Retract usw sind bei mir hoch eingestellt, das habe ich jetzt alles so gelassen, wie ich sonst auch drucke, ist aber sicher nicht optimal.
Ebenfalls für so ein empfindliches Objekt nicht opitimal sind die Verfahrwege und Druckreihenfolge von Simplify, weil nicht in numerischer Reihenfolge sondern nach der Kürze der Wege; d.h. an den Ecken wird das gleiche Objekt gleich 2x bedruckt, einmal auf dem Hinweg, 1x auf dem Rückweg; kann man irgendwie einstellen, aber ich wollte mich jetzt für einen grundlegenden Test, den ich in real so nicht drucken würde, auch nicht verkünsteln.

Versuch 1:
3-er -Pack in Y-Richtng, der vordere Druck zeigt den starken, freien Überhang also nach Luv zum Lüfter hin, die anderen wenden sich ab
T 245°; Layerhöhe 0,15 mm Lü 20%; Geschw 30 mm/s; Layer 3 Top, 3 Bodd, 1 Perimeter, Infill 45%;

Versuch 2:
Einzelexemplar, offene Seite nach links
Lüfter 100 %, sonst wie vor.

Versuch 3:
3 Exemplare auf der X-Achse verteilt über 20 cm
Layerdicke 0,20 mm; Infill 20%; Lüfter ab Layer 1 20%, steigend ab L2 60%, ab L5 70%, L7 80%, L9 90%, L10 100%; Temp 245°, ab L3 238°, ab L 5 235°
Bett-Temp 90, ab L 5 70°; sonst wie vor.

Versuch 4:
Infill 20%, 2 Top- 2 Boddem, 2 Perimeter; sonst wie 3.

Die Ergebnisse sind eindeutig! Die Einstellungen zu 4 sind rundum am besten, wenn auch im obersten Layer die mittlere Deckschicht etwas offen geblieben ist, da gehören eigentlich noch 1 - 2 Deckschichten drauf, ohne die Überhänge zu erweitern. Schwierigkeiten hat mein Drucker eher mit der geschlossenen Objektseite (vermutlich Retract u Bridging) und mit der Lee-Seite, die naturgemäß wenig gekühlt wird. Im Allgemeinen sind die feinen, dünnen Ecken nicht sonderlich schön und von unten betrachtet fallen die Rampen alle mit etwas ungleichmäßigem, einseitig aufgetragenem Material auf (ebenfalls Retract und WipeNozzle).


Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
25. January 2015 09:26
Einmal zur Drucktemperatur beim E3d:
Auch, wenn der Lüfter NICHT aktiv ist, benötige ich generell ca. 20°C mehr als bei meinem Felix, daran liegt es definitiv nicht.

Ich habe vor einiger Zeit die Adapter für die Merlin-Düsen bekommen. Erstmal vielen Dank an Gianelli thumbs up

Erst mal habe ich den Überhang-Test wiederholt.
0,5er Düse bei 0,1 mm Layerhöhe:



Wie man sehen kann: mittlere Katastrophe!
Die Düse "schabt" ständig Materialfetzen ab, die dann irgendwann wieder am Druckteil abgestreift werden.

Das scheint aber speziell bei diesem Teil ein Problem zu sein, bei anderen Teilen ist das nicht aufgetreten.
Für kleinere Teile mit starken Überhängen ist die Düse scheinbar besser geeignet.

Hier ein kleiner Schlüsselanhänger:





Mit den anderen Düsen hat das nie so gut funktioniert.

Ein anderes Bild zeigt sich bei dünnwandigen Teilen:







Hier sind immer wieder Blobs zu sehen. An diesen Stellen haben sich kleinste Unebenheiten am Perimeter gebildet, die von der Düse immer wieder weggeschoben wurden, anstatt sie zu überbügeln, sodass sie sich weiter auftürmen und solche Beulen erzeugt haben.

Auch sonst sind immer mal wieder kleine Aussetzer in der Extrusion zu bemerken, die mit der E3d-Düse nicht aufgetreten sind.

Außerdem fließt das Material sehr viel stärker nach als bei der 0,4er E3d-Düse.

Die 0,3er Merlin-Düse habe ich noch nicht getestet, vielleicht ist es damit besser...

Insgesamt bin ich aber etwas enttäuscht von der Düse...sad smiley

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.15 09:27.
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
25. January 2015 09:36
Sooo, hier mal ein Vergleich zwischen den Überhängen einer 0.4mm Düse von Stud54 ([forums.reprap.org]) und der 0.5mm Düse im Adapter von Gianelli:
Die Druckeinstellungen waren bis auf die Extrusionsbreite gleich. Layerhöhe 0.2mm, Extrusionsbreite 0.48mm bzw. 0.60mm.

1. die Düse von Stud54, die ich zwischenzeitlich von 0.3mm auf 0.4mm aufgebohrt hatte:




2. die 0.5mm Merlin Düse:




3. nochmal die Merlin Düse, aber diesmal mit angepasster Lüfterdüse:




Der erste Druck gefällt mir am besten, was aber mit Sicherheit auch am kleineren Düsendurchmesser liegt.
Bis 25° gibts kaum Unterschiede, bis auf ein paar Wellen im Perimeter.
20° Überhänge sehen mit der Düse von Stud54 noch gut aus, mit der Merlin Düse nur noch Ok.
15° finde ich bei beiden Düsen nicht mehr gut, wobei das beim ersten Druck noch weitaus besser ist.


Grüße
Marco

Thingiverse
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
25. January 2015 09:43
Hallo Marco.....WasLegion nicht weiß, das ich ihm ja grad nen Heizblock plus Düse gemacht hab.
Ach MIst...das war jetzt blöd. smiling smiley

Warum hast du die aufgebohrt auf 0.4mm?

Geht nächste Woche mit der CFK Platte raus.

Gruß Sven


[www.facebook.com]

Power is nothing.....without control!
Re: Wie am besten Überhänge drucken mit E3dv6
25. January 2015 09:47
Hi Sven,

prinzipiell war ich sehr zufrieden mit 0,3mm, hat ja auch wunderbare Teile produziert. Ich war aber einfach irgendwann genervt von der langen Druckzeit tongue sticking out smiley
Aber du hattest mir ja zwei Düsen geschickt, die andere habe ich nicht aufgebohrt.

Die Druckoberfläche ist mit deiner Düse übrigens auch besser, die ist nicht so scharfkantig wie die Airbrushdüse.


Grüße
Marco

Thingiverse
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