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E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?

geschrieben von Legion 2.3 
E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
24. May 2015 15:20
Verehrte Gemeinde

Ich drucke nun schon seit etwa 100 Drucktagen (~2400 Stunden) mit einem E3d-V6 1,75 mm und 0,4 mm Düse auf meinem MOAP, vorwiegend Innofil3d PLA, etwas ABS und etwas Colorfabb Woodfill.
Dabei hatte ich mittelfristig hin und wieder Probleme mit Jamming (manchmal nur für je 1 Layer z.B alle 20 Layer Aussetzter, manchmal war alles komplett dicht).
Bisher konnte ich immer entweder durch Rapsöl oder ein beherztes manuelles "Durchpressen" des Filaments mit Kombizange das Hotend wieder frei bekommen. Zum Glück hatte ich meinen Drucker recht solide konstruiert, sodass der Extruder das bisher immer klaglos überstanden hat.
In letzter Zeit habe ich aber den Eindruck, dass es immer häufiger Probleme gibt.
Zum Einen halt öftere Aussetzer, zum anderen hat die Extrusionsmenge plötzlich sichtbar nachgelassen, sodass ich etwa 3 % im Multiplier aufaddieren musste.
Außerdem ist die Oberfläche bei schnellen Drucken (90 mm/s Default, 40% Underspeed für Perimeter, 0,2 mm Layer) beim Solid Infill immer etwas matt, nicht glänzend. Die Düse hatte ich nach einem nicht mehr behebbarem Jam vor etwa 300 Druckstunden erst getauscht.





Auf den Fotos sollte man die hellen Stellen einigermaßen erkennen.
Die Steps/mm sind auf den großflächigen Solid-Infill hin kalibriert, sodass ich da eine gerade eben komplett geschlossene Fläche ohne "Hügel" erhalte.
Die Teile wurden mit 235 °C gedruckt. Die Temperatur scheint für PLA sehr hoch (mein FELIX 3.0 benötigt nur 200°C), aber ist definitiv notwendig. Ich habe die Temperatur kurzzeitig auf 260°C erhöht, die Oberfläche blieb aber matt.
Einen glänzenden Solid Infill schaffe ich nur noch, indem ich die Geschwindigkeit stark veringere.
Außerdem habe ich bei feineren Strukturen recht starkes Stringing, was scheinbar auch abhängig von Raumtemperatur - und Luftfeuchtigkeit ist (Drucker steht im Waschkeller).

Hier noch ein paar Randdaten:




(Die schwarzen "Späne", die man hier sieht, kommen noch von früheren Jams)





Wie man sieht Direct Mount Extruder mit recht langem PTFE-Schlauch bis zur Spule, recht stark vorgespannt mit MK8-Drivegear.
Retract: 1 mm bei 100 mm/s und 0,4 - 0,6 mm z-Lift
Kein Coasting oder Wipe

Kann es sein, dass das alles auf ein Verschleiß des Hotends hindeutet? Ich hatte mir das E3D gekauft, weil es den Ruf hatte, sehr zuverlässig (zumindest bei 1,75mm) zu sein.

Was habt ihr für Erfahrungen bezüglich der Standzeit des E3ds gemacht? Sind 2400 Stunden angemessen oder sollten Komponenten eher früher ausgetauscht werden?

Kann ein verschlissener PTFE-Inliner oder der Heatbreak daran schuld sein (z.B Ablagerungen durch Retract) oder könnte ein leicht verbogener Heatbreak zum Beispiel die matte Oberfläche verursachen? Rein optisch erkenne ich keine Schiefstellung, aber es kann gut sein, dass die Düse hier und da mal unsanft auf das Druckbett gefahren ist und sich dadurch etwas verzogen hat.
Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
24. May 2015 16:34
Woodfill und ähnliche Materialien können und werden über die Zeit die Düse beschädigen. Wie lange das dauert ist aber kaum zu sagen. 2400 Druckstunden sind mehr als jeder kommerzielle Hersteller für einen Druckkopf angibt, nach der Zeit hat ein Hotend sein Geld wirklich verdient.


[www.bonkers.de]
[merlin-hotend.de]
[www.hackerspace-ffm.de]
Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
25. May 2015 12:58
Dein Druckbild sieht nicht gut aus.
3% mehr Flow, bedeutet eigentlich das du mehr extrudierst. Könnte auch mit dem Filament zusammenhängen.
Die Tatsache, dass du nach 2400 Stunden noch immer Verstopfungen erleidest und mit Öl arbeiten musst spricht nicht gerade für das Hotend.
Wir haben Drucker die laufen seid über 10.000 Stunden wartungsfrei. Das gilt auch für die Hotends, wobei wir sowohl mit Messing Düsen, als auch Edelstahl- arbeiten.

Nun könnte man meinen deine Düse hätte sich aufgeweitet, aber auch das passt nicht, da du ja vor 300 Stunden gewechselt hast.
Auch die 235-260°C kömmen überhaupt nicht mit PLA hin, wir drucken funktionelle Teile mit +-220°C. Aber das sind auch 0.3 Layer bei 250mm/S.

Hast du mal überprüft wie warm der Extrudermotor wird ?

2400 Druckstunden sind mehr als jeder kommerzielle Hersteller für einen Druckkopf angibt

Welcher Anbieter macht den Angaben zur Haltbarkeit von Druckköpfen ?
Noch nie etwas gelesen in der Richtung grinning smiley

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.05.15 13:00.


Onlinestore: www.filafarm.com & Galerie
Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
25. May 2015 17:42
Ich bin jetzt etwas weiter in der "Diagnose".

Der Extruder-Motor wird nie mehr als Handwarm (~30°C) und verliert quasi nie Schritte außer bei richtigt kalter Extrusion.

Ich habe versucht, das Hotend mit einem Trick von Innen zu reinigen: Zuerst wird ein (weißes) Filamentstückchen ein klein wenig extrudiert bei mittlerer Temperatur (220 °C). Anschließend lasse ich das Hotend auf etwa 70-80°C abkühlen und ziehe dann schnell per Hand das Filament zurück. Dabei habe ich folgendes zu Tage gefördert:



An der Düse und/oder am Edelstahl-Heatbreak muss sich jede Menge schwarzer Schmodder angesammelt haben. Auch, wenn inzwischen nichts mehr mit der Methode herauszuholen ist, habe ich aber immer noch nicht den Eindruck, dass alles sauber ist.

Daraufhin habe ich das E3d komplett zerlegt. Dabei habe ich auch den Thermistor und das Heizelement demontiert. Die Isolation vom Thermistor hat sich durch die Hitze anscheinend völlig zersetzt, die konnte man ohne weiteres abreiben.



Ich habe mir dann vorerst mit Kapton-Folie als Isolation ausgeholfen (was bei anderen Hotends wohl auch zum Teil üblich ist).



Da lag natürlich erst mal der Verdacht im Raum, das durch die angeschlagene Isolierung ein partieller Kurzschluss entstanden ist, der zu höheren Temperaturen in der Anzeige führt.
Das konnte ich nach dem nächsten Druckversuch jedoch leider ausschließen.

Inzwischen gehe ich auf 260°C hoch, um ein einigermaßen glänzendes Finish zu erreichen.



Hier sieht man den Unterschied: Unten 235 °C, oben 260°C.

Bei so großem Solid-Infill bei 90 mm/s muss ich den Flow schon um etwa 8 % erhöhen, um die Schichten dicht zu bekommen. Sobald ich die Geschwindigkeit reduziere, brauche ich wesentlich weniger Flow für die selbe Deckung.
Möglicherweise sorgt der (wahrscheinlich immer noch) verschmutzte Heatbreak für einen zu hohen Reibungswiederstand, sodass das Filament zwischen Förderschraube und Lager etwas Schlupf entwickelt.
Ich merke auch deutlich: Wenn ich manuell über das Display konstant extrudiere, benötigt der Extruder zuerst nur wenig Kraft (ich kann das Filament am Einzug nicht mit 2 Fingern festhalten), aber nach kurzer Zeit kann man das Filament immer leichter stoppen bzw verlangsamen, auch wenn es nie ganz stoppt.

Auf jeden Fall habe ich mir erst mal ein neues Heatbreak mit Heizblock als direkte Maßnahme und wenn das nichts hilft, zusätzlich ein komplettes neues E3dv6 bestellt.
Ich hoffe mal, dass ich damit der Probleme Herr werden kann.

Ich würde eigentlich ungerne vom E3d weg, besonders wegen des weiten Temperaturbereiches und der (eigentlich) ganz guten Zuverlässigkeit und sehr guten Ersatzteilversorgung.

Frage am Rande: welche Lebensdauern werden denn von so manchen Herstellern angegeben?

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.05.15 17:44.
Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
26. May 2015 04:11
Du hast ja noch ein Hotend liegen.....warum du das nicht benutzt, keine Ahnung.


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Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
26. May 2015 12:32
Hallo Sven

Ich habe dein Hotend gestern zusammen geklebt eye rolling smiley

Ich hatte eigentlich schon längst vor gehabt, dein Hotend einzubauen, nur leider haben mich bisher immer wieder Sachen davon abgehalten:
- In erster Linie die beiden Großaufträge, durch die der MOAP nun schon seit etwas mehr als 2 Monaten quasi 24/7 läuft
- Die Gefahr, das beim Einbau des Hotends etwas schief geht und dadurch eben diese Aufträge nicht abgeschlossen werden können
- Die Notwendigen Lötarbeiten, die wieder eine potentielle Fehlerquelle wären, da der Heizwiederstand und der Thermistor des E3Ds nicht einfach in dein Hotend geschraubt werden können (eine modulare Lösung mit Steck/Schraubverbindern an meinem Extruder für solche Fälle wäre vielleicht noch sinnvoll).
- Die noch notwendige Konstruktion eines Lüfterhalters und dessen Ausdruck für dein Hotend. (Keine freie Druckerkapazität)

Letzteres ist aber gerade in Arbeit.

Mit dem E3d geht trotz höherer Temperatur inzwischen fast nichts mehr:


In Etwa so sahen die Ausdrucke am Felix auch aus, kurz bevor das Hotend endgültig zu saß.

Die Ersatzteile für das E3d wurden heute aus England verschickt. Bis die eintreffen, schaue ich mal, ob ich Svens Hotend eingebaut bekomme...
Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
26. May 2015 13:11
Sorry, ich finde die Infos bezüglich der Lebensdauer der Hotends nicht mehr. Aus der Erinnerung heraus waren es teilweise nur ein paar hundert Druckstunden.


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Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
26. May 2015 13:34
Es geht ja auch nicht drum " wann" du das verbaust. smiling smiley
Aber Ersatz hast du ja. So ein paar Stecker helfen da übrigens ungemein.
Einfach abstecken und gut. Da ist der Wechsel auch viel einfacher....wenn du eh viele Aufträge hast und der Wechsel aufhält.


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Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
26. May 2015 15:40
Mensch Sven.... Das Hotend passt nicht.... Der "Groove Mount" ist zu niedrig, es fehlen etwa 0,6 mm. sad smiley


links E3d, rechts Sven´s (Stud´s) Hotend

Zumindest im Direkten Vergleich zum E3d.

Jetzt muss dafür erst noch ein neuer gedruckter Extruder her.

Zum Stecker: Was benutzt du dafür? Ich hatte an eine Breakout-Karte mit Schraubterminals für Sub-D gedacht.
Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
26. May 2015 16:48
ich benutze XT60 für das Hotend, und micro molex für den Thermistor
Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
26. May 2015 18:14
Komisch...bei anderen passt das eigentlich immer...smiling smiley

Ich benutze die grünen Multiplex-Stecker aus dem Modellbau. Die sind 6-polig und können glaube 5A pro Kontakt.
Du kannst quasi mit einem Stecker Heizpatrone, Thermistor und Hotendlüfter erfassen.
[www.ebay.de]

Dann machs halt passend...smiling smiley

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.05.15 18:19.


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Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
27. May 2015 05:16
Hi,

da die + Pole des hotend und der Lüfter auf der Platine verbunden sind. habe ich die zusammen gefasst als 12V und zum Hotend gebracht.
So komme ich mit nem 7poligen DIN stecker aus. für Hotend, Lüfter, Hotendlüfter, Levelsensor und thermistor
Din stecker halten nur 3A aus laut Datenblatt, aber die 3,5A schaffen sie ohne warm zu werden.

Gruß
Kevin
Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
27. May 2015 06:03
Für meinen auswechselbaren Druckkopf habe ich mich für die hier entschieden:
[www.mouser.com]
Bis 5A pro Kontakt, das reicht, erst recht bei 24V.
Der ganze Stecker ist angenehm kompakt und passt auch gut an den Druckkopf
[plus.google.com]
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Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
30. May 2015 16:24
Ok, an vernünftigen Steckverbindern mangelt es schon mal nicht drinking smiley

Die Ersatzteile sind da!

Erst mal macht alles wieder einen besseren Eindruck, ich konnte das Filament jetzt mit viel weniger Kraft durch die Düse drücken und der Infill ist jetzt auch wieder bei höheren Geschwindigkeiten geschlossen.

ABER: Der Infill ist immer noch matt moody smiley
Egal ob bei 220 °C oder 240 °C, bei 90 mm/s bleibt es matt, bei 60 mm/s wird es etwas glänzender aber noch nicht so, wie ich es vom Felix kenne.
Meine Vermutung: Die Düse des E3d ist Schuld.



Wenn man sich die Düse des E3d-hotends mal ansieht, fällt mir zuerst die relativ große plane Spitze auf, die ja schön bügeln soll (bei 0,4 mm Bohrung immerhin 1 mm Durchmesser).
Ich vermute aber, dass eben diese große Fläche über das bereits gedruckte Material "kratzt" und damit für ein rauhes Erscheinungsbild sorgt. Bei langsameren Geschwindigkeiten kann die Düse das kontaktierende Material noch genug anschmelzen, um es wieder zum Glänzen zu bringen, aber bei höheren Geschwindigkeiten anscheinend nicht mehr.
Wenn die Düse dann auch noch vielleicht minimal schräg steht (was bei einer Verbiegung des sehr dünnwandigen Heatbreaks schon mal vorkommen kann), wird der Effekt natürlich noch verstärkt, da die Düse regelrecht in das gedruckte Material eintaucht und wegkratzt.

Deswegen überlege ich, welches Hotend das besser macht als das E3d und gut verfügbar ist (also keine Eigenkonstruktion).
Die Merlin-Düse hatte ich schon getestet und wegen der Empfindlichkeit dieser erst mal wieder verworfen.
Als Alternative sehe ich eher das Hexagon-Hotend, was zwar grundsätzlich ähnlich wie das E3d aufgebaut ist, aber eine weniger spitze Düsengeometrie hat.
Hat da jemand Erfahrungswerte mit oder einen besseren Vorschlag?
Re: E3d v6 Lebensdauer/Verschleiß?
30. May 2015 16:37
Quote
Legion 2.3
Hat da jemand Erfahrungswerte mit oder einen besseren Vorschlag?

Nabend smiling smiley

Ich hab noch ein Hexagon in 1,75mm rum liegen und könnte es dir zum testen gern zukommen lassen, da ich es selber momentan (wird auch nicht passieren) nicht verwende/die Idee des Umbaus auf 1,75 verworfen habe ...

Ne andere Idee wäre ja um heraus zu finden ob deine Vermutung mit dem bügeln/aufreißen passt, einfach mal eine Düse am Ausgang der Düse abdrehen zu lassen von 0.4/1,0 auf 0,4/0,7 oder so und evtl noch nen leichten Radius ran ... dann müßte es ja besser werden wenn deine Vermutung stimmt winking smiley

Wobei E3D und Hexagon beide M6 Gewinde haben, also könntest du zum testen auch ne Hexagon Düse in das E3D schrauben winking smiley

Gruß Peter smiling smiley
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