ABS Marken und Parameter
13. April 2018 12:50
Hallo,

ich habe meinen Drucker (i3 Konzept aus 2040 mit RAMPS, e3d V6 clone und extruder mit Riemenübersetzung) mehr um mit der NC an sich zu spielen als aus Interesse am Prozess oder den gedruckten Teilen.
Daher habe ich bisher nur PLA verwendet, was mit Glas + verdünntem Leim recht schnell ein fire&forget geworden ist, ein bisschen skirt zum abstreifen und gut.

Jetzt habe ich für "funktionale Teile" mit meiner ersten Rolle ABS angefangen und bekomme aktuell mit noname ABS auf Glas mit ABS juice und Umhausung eigl. ganz passable Ergebnisse hin.
Dass es im Internet gefühlte Millionen von Guides gibt weiss ich, mir geht es bei dem Thread um etwas Erfahrungsaustausch.

zu Betthaftung:
Hat man mit ABS überhaupt die Chance so zu drucken, dass es nicht zu warping kommt aber auch keine Nachbearbeiten nötig ist?
Ein brim hinterlässt doch immer irgendwie Spuren und auch diese "Folie" aus dem ABS juice ist zT. schwer beschädigungsfrei aus kleinen Konturen zu entfernen (und die Panscherei mit dem juice eine Sauerei). Anders als der Leim beim PLA der relativ rückstandslos mit ins erste Layer schmilzt. Zudem wirft der juice beim trocknen gerne kleine Blasen die man später im Layer sieht.
Haarspray habe ich noch nicht probiert da ich da schon mit PLA eher schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Buildtak hatte ich ebenfalls mit PLA ausprobiert allerdings ging das Zeug darauf dermaßen schwer runter dass es wieder kontraproduktiv war. Ein PEI sheet ist zum testen geordert.

zu Werkstückkühlung:
Ich lese immer wieder, dass viele ABS komplett ohne Kühlung drucken. Ich habe zwar die Erfahrung gemacht dass dadurch warping deutlich unproblematischer wird aber ich bekomme so kein sauberes Druckbild. Selbst größere Teile mit zusätzlich hoher minimum layer time auf der absoluten Minimaltemperatur (unter 240°C wurde der temptower sehr brüchig; Bett 100°C) werden "zerknautscht". Details oder Support kann ich ohne Kühlung komplett vergessen. Kann das einfach das Filament sein?
Mit dem üblichen Radiallüfter auf 50% bekomme ich sogar Überhänge/Brücken einigermaßen hin, kann aber nicht ohne brim+juice drucken.

zu Geschwindigkeit:
Über 40mm/s (bei 1200mm/s² Beschleunigung 15mm/s³ Ruck) bekomme ich eine ganze Reihe von Problemen, PLA ging mit 80mm/s problemlos. Ist da wirklich nicht mehr drin oder mache ich was falsch?

zu Filament:
Welche Marken/Bezugsquellen könnt ihr für ABS empfehlen(mehr in Richtung Preis/Leistung)? Ich hätte es jetzt mal mit Kaisertech probiert.


Wie druckt ihr so euer ABS?

Grüße

Karsten
Re: ABS Marken und Parameter
11. May 2018 16:32
Hallo,

ich drucke eigentlich ausschließlich ABS. Ich habe mehrere Drucker mit der Ultrabase von Anycubic ausgestattet und lasse per Bltouch den Abstand (Z-offset) vorab messen. Einmal ordentlich kalbriert halten die Drucke sehr gut und sobald das Heizbett abkühlt, lassen sich die gedruckten Teile einfach herunternehmen - ohne Kraft ohne Tools. Brim von 5mm benutze ich nur bei Teilen die länger als 7h drucken. Ich benutze gar keine Teilkühlung und habe in meiner Drucker-Behausung (Elektronik außerhalb) immer um die 40/45 C. (Welche Auswirkung das auf Überhänge hat kann ich leider nicht sagen, ich vermeide diese grundsätzlich) Ich drucke mein ABS + von Sunlu mit 240 C Nozzle (0.4mm) und 80 C Bett (zz 1kg 17 Euro; von Sunlu habe ich 4kg (4x1kg) verschiedene Farben problemlos verdruckt). Die Druckgeschwindigkeit liegt bei 75mm/s.

Das wichtigste - meiner Meinung - ist wirklich der gleichmäßige Abstand von Nozzel zu Bett überall. Haftet der erste Layer wirklich gut und gleihmäßig worbt sich auch ein 20x20cm Teil nicht. Deswegen ist Glas eigentlich ein Muss.

Grüße.

Ps: Alkoholreinigung der Grundfläche nach jedem ca. dritten Druck ist auch wirklich zu empfehlen.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.18 16:34.
Re: ABS Marken und Parameter
20. May 2018 05:04
Ich habe einige Rollen ABS von 3dWare mit 3dlac verarbeitet.
Das Wichtigste sind wirklich die untersten Layer. Wenn da der Abstand, die Druck- und Betttemperatur und die Geschwindigkeit passt, Ploppt das Druckteil beim abkühlen weg.
Das Zweitwichtigste ist den Drucker vor Zugluft zu schützen. Bei mir hat sich da ein Gehäuse aus Plexiglas bewährt. Der Lüfter sollte nur für Brücken eingeschaltet werden. Ohne Gehäuse eirst du nur ganz kleine Objekte drucken können.
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