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Nozzle verstopft nach dem Druck mit Nylon

geschrieben von jacoblange 
Nozzle verstopft nach dem Druck mit Nylon
10. May 2021 03:22
Nach dem ich mit Unterstützung dieses Forums mein Drucker soweit optimiert habe, das er recht zuverlässig Druckt, bin ich etwas leichtsinnig geworden und habe mich mal an Nylon versucht, um die zweite Version dieses F1 Autos für meinen Großen etwas robuster zu machen.


(OpenRC F1 car - 1:10)

Nach anfänglichen Haftungsproblemen, die aber mein 1:1 Holzleim - Wasser Gemisch beseitigt hatte, konnte ich einige Teile erfolgreich drucken.

Dann wollte ich allerdings das Filament wechseln um die Karosserie Teile aus härterem TPU zu drucken, und da ist es dann passiert. Das Filament habe ich bisher eigentlich immer so gewechselt, das ich einfach nur das alte Filament kurz über dem Extruder abgeschnitten habe und dann durch extrudiert habe und dabei das neue gleich nahtlos mit hinterher geschoben habe. Bisher hat das auch immer funktioniert.

Ach und das Filament kommt aus dieser Box (Wanhao-Filament trockner), die mit einem PTFE Schlauch mit dem Extruder verbunden ist, damit speziell Filamente wie Nylon während des Druckens warm und trocken sind und kein Wasser ziehen können.

Aber diesmal hat das mit dem durchextrudieren nicht funktioniert. Ich schätze mal das das TPU zu weich war um das restliche Nylon vorne raus zu drücken. Beim auseinander nehmen des Extruders (ein E3D Hemera) habe ich festgestellt, das sich in dem Metall Röhrchen zum Hotend richtig klebriges Material abgesetzt hatte.

Daher meine Frage, hat schon jemand Erfahrung mit Nylon gesammelt und hat vielleicht noch Tipps, die das wechseln des Filaments zukünftig etwas unproblematischer machen können.
VDX
Re: Nozzle verstopft nach dem Druck mit Nylon
10. May 2021 03:30
... ja, bei Kunststoffen mit unterschiedlichen Temperaturen hats das Problem häufiger - hier am Besten jeweils eine Nozzle für die verschiedenen Filamente ... oder vorher gut reinigen ...


Viktor
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Re: Nozzle verstopft nach dem Druck mit Nylon
10. May 2021 05:16
Das Filament sollte beim Wechsel immer ganz rausgezogen werden.
Die Reste in der Nadel lassen sich in aller Regel mit dem neuen Filament rausdrücken (so 100-150mm bei komplettem Materialwechsel).

Echte Probleme kann es nur geben, wenn wie Viktor meinte sich die Temperaturen gravierend unterscheiden (ABS = 240°C und danach TPU = 190°C oder so).
Auch dabei kann man aber auf den Mittelweg der Temperatur gehen und mit (in meinem konkreten Beispiel) knapp 215°C langsam extrudieren. Das überfordert das TPU nicht, bringt das ABS jedoch zum schmelzen.

Je eine separate Nadel kann man durchaus machen, halte ich aber für sehr viel Aufwand.

/Julien


Wer rasiert mit mir KingKong? Der wichtigste Guide - Triffid Hunter's Calibration Guide


Drucker:
CoreXY in 2502x300 - geschlossen & beheizt für ABS - Duet2WiFi - Eigenbau Wasserkühlung
Eigenbau I3 - V6-Clon- Profilrahmen - Ramps 1.4 24V - TMC2208 - Simplify3D - Octoprint - Marlin 1.1.8
Re: Nozzle verstopft nach dem Druck mit Nylon
10. May 2021 09:32
OK, dann werde ich das beim nächsten mal probieren, das Filament lieber raus zu ziehen als durch zu extrudieren.

Bezüglich Reinigung, da gibt es ja auch Reinigungsfilamente, die einen großen Temperaturspielraum haben (160 - 300 Grad). Kann so was hilfreich sein, oder wird da einfach nur ahnungslosen 3D Druck Anfängern das Geld aus der Tasche gezogen?
Re: Nozzle verstopft nach dem Druck mit Nylon
10. May 2021 09:52
Quote
jacoblange
Kann so was hilfreich sein, oder wird da einfach nur ahnungslosen 3D Druck Anfängern das Geld aus der Tasche gezogen?

Genau das.

Die meisten Polymere die wir verwenden haben einen Schmelzpunkt im Bereich von 150-170°C. Dabei sind sie aber so hoch viskos, dass man eher an Kaugummi denken würde.
Je wärmer, desto flüssiger, darum liegt die Verarbeitungstemperatur von ABS bei etwa 240°C (herstellerabhängig), schmelzen tut es bereits bei etwa 180°.

Um Dich noch mehr zu verwirren: Jetzt kommen noch so Dinge wie amorphe und teilkristalline Polymere und Begriffe wie die Glasübergangstemperatur dazu.
Das ist aber für den Normalnutzer nicht interessant und würde es nur kompliziert machen. Wer sich aber damit beschäftigt, dem rollen sich bei Aussagen von "150-300°C" die Fußnägel auf - totaler Irrsinn.

Also: Finger weg von "Reinigungsfilamenten", genau so wie von Bohrern oder Nadeln zum "Reinigen" der Düsen...
Ich verwende seit 8 Monaten ein und dieselbe Nadel - null Verschleiß trotz harter Beanspruchung.
Bei Farb- oder Materialwechsel lasse ich ca. 100-200mm des neuen Filamentes extrudieren, schön langsam. Danach ist die Düse komplett frei von Rückständen.

/Julien


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