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Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley

geschrieben von Legion 2.3 
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
19. March 2015 15:51
ich habe nur nen wabbeligen Prusa i3 mit dem ich die Thematik eingesteigen bin, von daher muss ich theoretisch ganz ruhig sein^^ - ich sage ja nur:

wenn man denn das vom TE angestrebte "perfekt" haben wollte - dann müsste/sollte man theoretisch so massiv bauen und planen, dass das möglich wäre.

Oft sieht man eben, dass z.B. 20er Aluxetrusionen verwendet werden, die sich auch noch durchbiegen und bei einer gewünschten Baugröße nicht die gewünschte Steifigkeit bringen.
Dazu dann eben gedruckte Halterungen und/oder Eckverbinder, die weder steif, noch ausreichend fest und/oder maßhaltig sind.

Ich baue gerade was mit dickeren Alu-Extrusionen und da habe ich mich gestern zum Spaß mal aufs Gehäuse gestellt und da knackt und knirscht nix, auch verbiegt es sich nicht im Bereich, den man so mit dem Auge sehen könnte^^
Ob es mal ein Drucker wird, zeigt die Zeit, aber auch das wäre auch wieder OT.


Es ist wie so oft die Diskrepanz von Wunsch und Wollen auf der einen Seite, den Kosten und den zur Verfügung stehenden Materialien und Maschinen auf der anderen Seite, die dem eignenen hang zur Perfektion im Wege steht und unnötig Steine in den Weg liegt.


Ich habe ja deshalb meine Ausführungen dazu extra in den "Ps:" teil der Antwort gepackt, da sie teilw. Off-Topic sind, das ist mir klar.

Im CNC-Fräs Bereich gibt es eben das, was sozusagen unter hobby-Anwendern "Goldstandard" ist und sich zigfach hinsichtlich Präzision und Stabilität bewährt hat.
Warum nicht dort ansetzen und darauf aufbauen?
Dass man beim 3D-Druck kein 40Kilo Portal verfahrne muss versteht sich von selber, aber die anderen Punkte wie z.B. die verwendeten Komponenten kann man doch ruhig übernehmen.
Im Endeffekt landet man mit solch einem Großprojekt hinterher sowieso nach 2-3 Umwegen bei 1500 - 2000€ und bevor man noch mehr ausgibt um die mittelmäßigen Spindeln zu verbessern, kann man doch gleich das quasi non-plus-ultra wählen, oder?


Ich kann dem Threadersteller nur empfehlen, sich (sofern nicht sowieso schon vorhanden) eine Messuhr zu kaufen oder zu leihen, diese vernünftig mittels einer Stativhalterung einzuspannen und auf das Druckbett zu stellen.
Die Messspitze dann gegen ein senkrecht verlaufendes Profil zu setzen und dann die Z-Achse zu verfahren - so wird man schnell und relativ einfach herausfinden können, ob der Fehler dort zu verorten ist, bevor weitere Umbaumaßnahmen unternommen werden, die ggf. nicht den gewünschten Effekt haben und/oder die Sache nur verschlimmbessern und zu zusätzlicher finanzieller Belastung sowie Frust führen.


Alex

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.15 15:52.
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
19. March 2015 15:56
und ich glaube es dürfte auch ein Argument sein das sich nur sehr wenige ein 200kg teil auf den "Schreibtisch" stellen wollenwinking smiley
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
19. March 2015 16:03
Also,

ich bin der Meinung, daß man den Wobbel nicht immer nur der Z-Achse anlasten kann, auch wenn es machmal so aussieht, als wäre es paralell zur Spindelsteigung. Meiner Meinung nach kommen da noch ganz andere Faktoren zum tragen. Wenn man da schon den Vergleich zu CNC-Maschinen nimmt. Die haben z-B. auch immer wieder mal Zahnriemen im Einsatz an den Schrittmotoren, aber niemand käme auf die Idee eine Fräse zu bauen die mit einem so langen Riemen arbeitet wie es bei Druckern Standart ist. Alleine dadurch ist bei vielen der Wobbel vorprogrammiert und umso stärker ausgeprägt umso schneller man druckt. Eine Trapezspindel bei CNC, die diese Probleme da macht kenne ich nicht.
EIne weitere Sache die gerne unterschätzt wird ist die beim Drucker praktizierte Leichtbauweise. Im Maschinenbau gilt immer noch die Tatsache, daß Gewicht auch für Stabilität steht und das aus gutem Grund. Schwer aufgebaute Maschinen können sich schon durch die Eigenmasse nur schwer aufschwingen, was für einen Drucker kein Problem ist. Durch die Bauweise unserer Drucker kommt dann auch noch eine nicht unerhebliche Verwindung der Rahmen dazu.
Auch die Rundführungen des Betts, wenn dieses nicht nur einseitig geführt wird und sich nur in der Z-Achse bewegt sehe ich nicht als Problem an Wenn ein Bett an zwei Seiten geführt wird und sonst keinerlei Belastung in X und Y-Achse hat, ...was soll sich da verwinden wenn das nur einigermaßen vernünftig aufgebaut ist?

Ich sehe solche Probleme daher als Summe einiger Dinge und weniger der Spindel.

Gruß Edwin
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
19. March 2015 16:10
Quote
mantus
und ich glaube es dürfte auch ein Argument sein das sich nur sehr wenige ein 200kg teil auf den "Schreibtisch" stellen wollenwinking smiley

Hat eigentlich noch Niemand sein Haus um den Drucker gebaut?

Bei teuren Einbauküchen oder amerikanischen side-by-side-Kühlschränken mit Eiswürfelspender soll das ja schon vorgekommen sein. winking smiley


Gruß ©
Mendel auf Akimbo umgebaut / Arduino 2560 / RAMPS 1.4 / Großes Display mit SD-Card-Reader / 8825TI-Treiber / SSD AC 24V Bett / Bluetooth HC06
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
19. March 2015 16:56
Hallo Wolfgang.
Nein, dass meinte ich nicht.

Es gibt auch Mechaniken, die sind für 10 N ausgelegt und perfekt für ihre Aufgabe ausgelegt. Man muss sich nicht drauf stellen können, wenn das Druckteil max 1kg wiegen wird.

Beim Rest gebe ich euch allerdings Recht. Je genauer alles durchdacht ist, je besser das Material ist, desto besser werden auch die Ergebnisse.

Natürlich hat auch jede andere Konstruktion ihre Daseinsberechtigung.


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Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
20. March 2015 05:03
Ich wollte damit auch nicht sagen, daß ein Drucker eine Tonne wiegen muß um gut zu funktionieren, aber man muß beim Bau die Tatsachen berücksichtigen und die Konstruktion dem anpassen.
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
20. March 2015 06:20
Mir ist gerade noch ein anderer Gedanke in den Sinn gekommen was einen solchen Wobbel auslösen kann, da er auch sooo gleichmäßig um alle Ecken geht.

Hast Du schon mal die Temperaturkurven Deines Extruders betrachtet? Könnte das eine periodische Temperaturschwankung Deines Hotends sein? Manchmal reichen bei manchen Filamenten schon 1,5° um Unterschiede zu bemerken. Wie Weit sind Deine Regeltemperaturen auseinander?
Die nächste Frage die sich mir dann stellen würde ist, wie genau Dein Thermistor die Temperaturen wirklich erfassen kann und ob die im flüssigen Filament nicht etwas mehr schwankt als es Diesem möglich ist das zu messen?

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.03.15 06:22.
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
21. March 2015 10:52
Also nochmal zusammengefasst:

Mein Drucker hat, wie auf füheren Bildern zu sehen ist, eine beidseitig mit insgesamt 4 16mm Führungsstangen geführte Z-Achse, die von insgesamt 8 Hiwin Kugelumlaufbuchsen geführt wird. Diese Führung ist absolut leichtgängig, läuft gleichmäßig, sauber und verkantet nie, egal in welcher Position oder mit welcher Belastung, heißt die Stangen sind ziemlich gut ausgerichtet und vermutlich nicht Teil des Problems.

Zu Beginn hatte ich die Achse mit 2 TR10x2 Trapezgewindespindeln angetrieben, diese waren radial über die Motorlager und axial mit seperaten Axialkugellagern gelagert. Jede Spindel wurde von je einem Motor angetrieben. Es wurden Trapezgewindemuttern aus Rotguss verwendet. Die Spindel war oben nicht mit einem zusätzlichem Loslager geführt. Als Ergebnis hatte ich, mal mehr, mal weniger ausgeprägt, Wellen in Z-Richtung, die GENAU der Spindelsteigung, also 2 mm als Wellenlänge aufwiesen. Durch sorgfältige Achsausrichtung konnte die Amplitude der Wellen verringert aber nie komplett eliminiert werden.

Jetzt habe ich 2 TR20x4-Trapezgewindespindeln von Misumi, die beidseitig abgedreht sind. Die Spindeln liegen unten auf einem Pendelkugellager (durch das Achsgewicht vorgespannt quasi Festlager) auf und haben zusätzlich oben ein Loslager (ebenfalls Pendelkugellager). Beide Spindeln werden jetzt über einen Zahnriementrieb gemeinsam von einem Motor angetrieben. Das Übersetzungsverhältnis der Riemenscheiben von der Spindel zum Motor ist 2:1, somit ist der Motor nicht überlastet.
Die Trapezgewindemuttern sind jetzt von Igus. Ich erkenne aber immer noch ein Wellenmuster in Z-Richtung mit einer Wellenlänge von GENAU 4 mm (Spindelsteigung). Die Wellenlänge ist bei jedem gedruckten Teil gleich, ist also unabhängig von der Druckzeit pro Schicht.

Man sieht eindeutig, dass es KEINEN VERSATZ in X-Y-Richtung gibt.

Daraus schlussfolgere ich, dass es NUR die Spindeln oder die Muttern sein können, welche die Wellen verursachen, denn:
- Tatsächlich schwankt die Temperatur des Hotends um mehrere °C, was z.T an hohen Verfahrgeschwindigkeiten und wechselnden Volumenströmen (unterschiedliche Geschwindigkeiten bei Perimeter und Infill) liegt. Läge es an periodischen Temperaturschwankungen des Hotends, würde eine längere Druckdauer pro Schicht aber die Wellenlänge beeinflussen.
- Die Temperatur vom Heizbett ist durch 6 mm Materialstärke und PID-Regelung sehr temperaturstabil, max -+0,1 °C.
- Eine zu schwache Lagerung würde einen horizontalen Versatz (X-Y) bewirken, dies ist nicht der Fall (man kann problemlos die Achse mit mehreren Kilogramm belasten, ohne nachgebende Bauteile zu bemerken) .
- Bei periodischen Abweichungen im Filamentdurchmesser würde die Druckzeit pro Schicht ebenfalls Auswirkungen zeigen.
- Wenn die Zahnriemen (X-Y) Teil des Problems wären, wäre ebenfalls ein horizontaler Versatz sichtbar, das ist aber nicht der Fall.


Das Material für den Drucker hat nicht lächerliche paar hundert, sondern ca. 2500 € gekostet. eye rolling smiley


Dass dieses Problem bei CNC-Fräsen nicht sichtbar ist, liegt nicht unbedingt daran, dass es dort nicht auftritt, sondern vielmehr daran, dass es dort einfach keine Auswirkungen hat. Beim FDM-Druck führen Positionsfehler in der Z-Achse zu dickeren bzw dünneren Layern, was deutlich sichtbar ist. Wenn man ein Teil dagegen fräst, hat der selbe Fehler keine optischen Auswirkungen, der Fehler ist bestenfalls im 1/100mm-Bereich messbar.

Ich kann den horizontalen Abstand des Druckbetts vom Rahmen leider zurzeit unmöglich per Messuhr messen, da keine Alu-Profile direkt neben dem Druckbett verlaufen, lediglich an den 4 Seiten des Rahmens. Ich müsste dazu extra ein zusätzliches Profil verbauen.


Meine Theorie zurzeit ist die, dass die Spindel minimal krumm ist ( vielleicht 0,1 - 0,2 mm) und dadurch der Kontaktpunkt des Spindelgewindes mit dem Muttergewinde ständig wandert.

Eine Idee wäre vielleicht noch, die Spindelmuttern mit Gummipuffern zu lagern, so wie es Edwin mit den Steilgewindespindeln gemacht hat. Aufgrund der deutlich höheren Last ist das problematischer, aber vielleicht einen Versuch wert.
Das letzte Mittel, wenn sonst garnichts hilft, wäre der Einsatz von Kugelumlaufspindeln. Die Dinger sind aber bei der Länge und mit beidseitig bearbeiteten Spindeln so sündhaft teuer, dass müsste ich mir wirklich noch gut überlegen. Wenn meine Theorie stimmt, müsste der Wobble dadurch aber verschwinden, da die Spindeln ja in der Regel vorgespannt sind (oder?).
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
21. March 2015 12:26
Hallo Legion,

es gibt eine sehr einfache Methode Dein Bett ohne Meßuhr zu messen.

Bis zu einem Verfahrweg von 150mm kann man dafür sehr gut einen digetalen Meßschieber verwenden. Die profisorischen Halterungen dafür kannst Du Dir ganz einfach drucken und die Genauigkeit sollte ausreichen wenn Du das bett einmal in eine Richtung angefahren hast. Wenn es genauer sein muß wird es sowieso schwierig bis unmöglich dies in einem arbeitenden Drucker zu messen. ich habe Meßuhren die 1/1000mm auflösen und damit zu arbeiten erfordert schon besondere Voraussetzungen um auch wirklich Ergebnisse zu bekommen.

Man sieht übrigens bei CNC-Fräsen sehr wohl auch einen Z-Achsenwobbel wenn man Passungen fräst.

Gruß Edwin
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
21. March 2015 12:42
Ich habe bei mir ja auch eine Trapezgewindespindel verbaut und das ist nicht die Einzige die bei mir in Gebrauch ist.
Ich werde mal die Liniarität von 3 Windungen im Umlauf bei einer meiner Spindeln ermitteln. Ein Steigungsfehler an sich kann ja nicht zum Wobbel führen, da dieser die Layerhöhe entweder zunehmend streckt, oder zusammenpresst.
So ganz kann ich mir das aber nicht vorstellen, aber mal sehen.
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
21. March 2015 14:13
Quote
Legion 2.3
Meine Theorie zurzeit ist die, dass die Spindel minimal krumm ist ( vielleicht 0,1 - 0,2 mm) und dadurch der Kontaktpunkt des Spindelgewindes mit dem Muttergewinde ständig wandert.

Eine Idee wäre vielleicht noch, die Spindelmuttern mit Gummipuffern zu lagern, so wie es Edwin mit den Steilgewindespindeln gemacht hat. Aufgrund der deutlich höheren Last ist das problematischer, aber vielleicht einen Versuch wert.
Das letzte Mittel, wenn sonst garnichts hilft, wäre der Einsatz von Kugelumlaufspindeln. Die Dinger sind aber bei der Länge und mit beidseitig bearbeiteten Spindeln so sündhaft teuer, dass müsste ich mir wirklich noch gut überlegen. Wenn meine Theorie stimmt, müsste der Wobble dadurch aber verschwinden, da die Spindeln ja in der Regel vorgespannt sind (oder?).
endlich mal jemand der verstanden hat das sein z-wobble nichts mit einer bewegung des druckbetts in x/y richtung zu tun hat smiling smiley

die Mutter selbst ist auch problematisch wenn sie nicht 100% zur Spindel fluchtet, dann ändert sich auch der Kontaktpunkt bei jeder Umdrehung. Aber das ist mehr das Gewindestangen Problem.

Evtl sind ja China Spindeln eine idee, die haun nicht so rein Preislich, und Umkehrspiel und Belastung ist ja beim 3D Drucker eigentlich irrelevant winking smiley
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
21. March 2015 15:49
Ich habe mal das Datenblatt einer Hiwin-Kugelumlaufspindel angesehen und bin dabei auf dieses Diagramm gestoßen:



Wenn ich das richtig interpretiere, dann führt bereits ein Winkelfehler von lächerlichen 0,057° oder 3,4 Winkelminuten zu einer Lebensdauerverkürzung um den Faktor Hundert, bzw bei 0,34 Winkelminuten immer noch 60% Lebensdauerverlust...
Also ernsthaft, selbst bei einer CNC-gefrästen Fläche sind 0,34 Winkelminuten nicht viel und mit einem 3d-Drucker ist das schon garnicht ansatzweise zu erreichen.
Sind diese Spindeln wirklich so extrem sensibel oder interpretiere ich die Grafik falsch?

Eine andere Idee: Die Trapezgewindemutter extra vorspannen. Igus stellt dafür extra solche Flachmuttern mit Langlöchern her, über die man die Muttern vorspannen kann. Vielleicht wäre es damit möglich, den Kontaktpunkt an einer Stelle zu halten. Bedenken habe ich wegen der erhöhten Reibung. Ich habe pro Spindel maximal 0,8 Nm Drehmoment (Nanotec-Nema17, ist noch nicht eingebaut aber liegt bei mir im Regal rum).
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
21. March 2015 16:02
hier gehts mehr darum wieviel die Lebensdauer zu sinken beginnt wenn die Spindel nicht axial beansprucht wird, sondern mit einem moment. und um eine kugelspindel ein halbes grad zu verdrehen, da brauchst schon mehr als einen 3D drucker winking smiley
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
21. March 2015 16:07
Quote
Legion 2.3
Sind diese Spindeln wirklich so extrem sensibel oder interpretiere ich die Grafik falsch?

Die Grafik gilt bei einer Axialkraft von 3000 N (ca. 300 kg). Wenn ein gedrucktes Teil nicht genau rechtwinklig ist, dann wird es vermutlich bei 100 - 300 N rechtwinklig gemacht und auf Dauer sinkt die Material-Spannung sogar. Das ist also weniger kritisch als das Diagramm sugeriert smiling smiley.

LG, Willy


3D gedruckter Messerschärfer +++ RADDS für den Arduino-Due +++ Meine Drucker
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
21. March 2015 16:10
Hallo Legion,

dieses Verspannen der Muttern ist beim Einsatz in manuellen Fräs- oder Drehmaschinen üblich. Allerdings steigt dann das notwendige Drehmoment die Spindel zu bewegen gewaltig an. Wenn Du die Mutter aber so wie ich beweglich lagerst, so daß sie sich selbst optimal nur durch das Eigengewicht des Betts anlegen kannst hast Du mehr davon. Die Mutter ist trotzdem einseitig Spielfrei, da sie durch das Gewicht des Betts immer nach unten gedrückt wird und sie kann sich den Spindelgängen selbstständig anpassen.
Die Mutter habe ich dazu in ein Kunstsoffgehäuse gepresst, das mit Schlitzen in einer Platte steckt an der auch die Führungsbuchsen befestigt sind. So kann sich die Mutter ganz leicht in alle Richtungen bewegen, aber nicht verdrehen. Die eventuelle Lebesdauerverkürzung bei der Verwendung in Z-Achsen ist so wie ich denke dabei vernachlässigbar, da sich das Spiel so immer automatisch ausgleicht.

Gruß Edwin
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
22. March 2015 05:18
Edwin, das "Problem" ist hier keine XY-Verschiebung sonder eine Z-Sinuskurve durch eventuell eine minimal krumme Lagerung bzw. Spindel.
Dadurch verändert sich die Höhe der einzelnen Layer minimal, so dass diese mal etwas dicker und dann auch wieder dünner werden.


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Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
22. March 2015 05:29
Hallo Wurstnase,

das habe ich schon verstanden. Diese Z- verschiebung kann aber auch durch noch ein paar mehr Faktoren entstehen die durch die Kräfteeinwirkung der X und Y- Achsen auf den Drucker und ich werde bei mir am Montag wenn ich Zeit habe mal die Liniarität meiner Trapetzgewindespindeln vermessen, wobei das in diesem Fall schon heftig wäre. Da mußte die Abweichung von Umdrehung zu Umdrehung einer Spindel schon mehr als 5/1000mm und wiederkehrend sein. Meine Erfahrungen mit Trapetzspindeln ( Qualitätsware) sind bisher sehr gut und für diese Anwendung vollkommen ausreichend.

Gruß Edwin
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
23. March 2015 06:44
So, da mir das keine Ruhe gelassen hat habe ich mal meine Spindel gleich noch vermessen, soweit das sinnvoll möglich war.

Meine mechanische Messuhr ist da leider so nicht sinnvoll einsetzbar, da es am Aufstellort des Drucker zu kalt ist und ich einen anderen, wesentlich stabileren Aufbau machen müßte um eine aussagefähige Ablesung im 1/1000 Bereich zu erreichen. Also habe ich eine digitale Messuhr verwendet die 1/100 auflöst, was als Anhaltspunkt ebenso reichen sollte. Das hat auch noch den Vorteil einer längeren Meßstrecke mit der Uhr.
Das ist jetzt die von mir eingesetzte 10 x 2mm Spindel mit Broncemuttern



Ich habe die Spindel an 4 Meßstrecken verteilt auf die Länge Spindel und mit jeweils 6mm Länge in genau 1/4 Umdrehungen vermessen immer in Zugrichtung der Spindel, da ich ja die Liniarität der Spindel überprüfen möchte. Dabei war die Rasterung der Schrittmotoren sehr hilfreich immer den selben Punkt zu finden. Zusätzlich habe ich eine Makierung verwendet.
Hier mal ein paar Meßpunkte in loser Reihenfolge.



























Eine genauere Auflösung ist mir momentan nicht sinnvoll möglich, da ich die Achsen momentan von Hand bewegen muß. Grundsätzlich ist die Liniarität der Spindeln nach meiner Meinung sehr gut. Ledeglich an an insgesammt 5 Meßpunkten springt die Anzeige um 1/100 hin und her, was sich aber sicherlich im Meßfehler bewegt.Ich denke mal, daß man Trapetzgewindespindeln nur schwer genauer bekommen wird.

Was ich mir bei Steigungsfehlern bei Billigproduktionen aber gut vorstellen kann ist, daß diese auch mit ausgeleierten Werkzeugmaschinen hergestellt werden und sich so der Fehler überträgt.
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
23. March 2015 07:04
ich glaube keiner hat je angenommen das die Probleme aus Steigungsfehlern der Spindel selbst kommen oder?

interessant ist es erst wenn die motoren angesteuert werden, und du so in 0.2 schritten mal 3-4 umdrehungen vermessen kannst.
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
23. March 2015 07:39
Steigungsfehler der Spindel könnten durchaus einen Wobbel ausmachen wenn diese auf ausgeleierten Maschinen gefertigt wurde.
Bei billigen Gewindestangen kann man schon mal davon ausgehen, daß es auch in der Linearität Fehler gibt, was aber für den gedachten Einsatzzweck keine Relevanz hat.
Es hat mich aber einfach mal interessiert und deshalb habe ich es gemessen.
ich habe übrigens noch eine eventuellen Fehler ausgemacht. Pendellager könnten eine leichte Schwankung verursachen und da wire hier von Fehlern in kleinsten Bereichen reden muß ich mir aber noch überlegen wie ich das sinnvoll vermessen kann. Zumindest dan meiner Spindel scheint es an den Meßpunkten nichts auszumachen.
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
25. March 2015 09:55
@ Legion 2.3:

Mir ist da gerade noch eine Idee gekommen - kann auch vollkommener Mumpitz sein, aber warum nicht einfach mal anbringen

-> Ich hatte bei meinem allerersten 3D-Drucker das Problem auch sehr ausgeprägt (war ein power.Wasp Evolution - eigentlich nen schickes Gerät, aber die Igus Gleitführungen (mit ihrem Spiel von 2/10mm und dem Stick-Slip-Effekt taugten nix).
Der hatte auch einen Motor, der 2 Spindeln für die Z-Achse antrieb.

Was mir beim Auseinanerbauen und der Fehlersuche aufgefallen war damals - die Pulleys, liefen nicht 100% konzentrisch.

Kann es also sein, dass dein Problem von nicht 100% konzentrisch laufenden Pulleys herrührt?

Ich hatte auch mal die günstigen Pulleys, die nicht aus einem Stück gefräst waren, sondern "zusammengesetzt" und die wobbelten an sich schon ziemlich.

Musste ich mit der Makroeinstellung der Digi-Cam filmen und dann sah man die Riemenscheibe/den Pulley tatsächlich eiern.

dies führte dann zu einer periodischen Schwankung der Steigung, die somit nicht durch die unregelmäßige Steigung der Spindel, sondern den nicht ganz konzentrisch laufenden Pulley enstanden ist.

da Steigung und Zahnzahl der Pulleys harmonierte - hab ich mich dumm und dämlich gesucht und die Spindel kontrolliert wie irre, da es sich im Druckbbild in einer regelmäßigem Z-wobble bemerkbar gemacht hat - habe aber nichts gefunden, bis mir eben das "ge-eiere" der Riemenscheiben auffiel.


ist ja nur ne Idee,

gruß und wieterhin viel Erfolg bei der Suche der Fehlerquelle!

Alex

PS: hier ein Video von meinem Z-wobble des ital. Druckers/bzw. dem geeiere der Spindeln - da für den Hersteller bestimmt - in Englisch
[www.youtube.com]

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.03.15 09:57.
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
25. March 2015 09:58
Die Idee ist gar nicht so doof. Stud hat letztens erst bei seinem Bautagebuch was drüber geschrieben.

Hier noch nen Link [forums.reprap.org]

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.03.15 09:59.


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Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
25. March 2015 11:56
Jap...leider machen die Dinger immer wieder Probleme. Zentrisch laufen kaum welche. Ist zwar nie viel, aber man sieht es. Und was man sehen kann, ist einfach zu viel. Ein Spannen auf den Zähnen und anschließendens Ausdrehen bringen den Rundlauf.

Ich weiß auch nicht, warum das die Hersteller nicht hinbekommen oder ob es überhaupt hersteller gibt, die perfekte Räder anbieten. Selbst die von Mädler sind nicht immer gut.


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Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
25. March 2015 12:03
Die Riemenscheiben sind von Misumi, waren mit um die 14€ das Stück auch nicht gerade billig.
Das ist mit den Spindeln natürlich eine leichte Spielpassung (h7-H7 war das glaube ich), aber das ist Spiel im 1/100mm-Bereich.
Wenn die Teile maßhaltig sind, dürfte das daran nicht liegen.

Ich muss die aber mal genau beobachten. Im Moment ist es nur etwas schlecht, weil der Drucker für die nächsten 20 Tage nonstop für externe Aufträge gebucht ist.

Man sieht an den Spindeln, das eine Seite der Spindel etwas dunkler ist als die andere, also der Schmierfilm ist dort dünner. Das könnte an eiernden Riemen liegen aber ich denke eher, dass tatsächlich die Spindel nicht absolut gerade ist.
So eine 20er Spindel kann man aber auch nicht mal eben wieder gerade biegen...

Die Spindeln waren übrigens auch von Misumi.
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
26. September 2015 08:20
Hallo,

da es ja mittlerweile 6 Monate her ist, dass hier zuletzt etwas geschrieben wurde, möchte ich mal "Leichen wecken"
und anchfragen, ob die Wobble Problematik mittlerweile zufirdenstellend gelöst werden konnte?

Falls ja, würde mich würde sehr interessieren, was nun Abhilfe gebracht hat -dneke davon können ja alle interessierten leser nur Lernen.

VG
Alexander
Re: Eigenentwicklung "MOAP", riesen-Gerät smiling smiley
26. September 2015 15:29
Nach etwas weiterem Feintuning und Ausrichten der Achse ist der Wobble noch etwas weniger geworden, sodass er "im Alltag" quasi nicht auffällt. Er ist auch manchmal etwas mehr, manchmal etwas weniger erkennbar aber meist nur für geschulte Auge im richtigen Licht sichtbar winking smiley

Vermutlich ist eine Ursache für den "Restwobble", dass die Pendelkugellager, welche die Z-Spindeln lagern, nicht die präzisesten sind und etwas eiern, zumindest meine ich das.
Momentan habe ich leider wegen meines Technikerabschlussprojekts fast garkeine Zeit mehr, um an meinen Maschinen zu basteln, sonst hätte ich schon die Lager gewechselt.
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