Projekt: Granulat Extruder
09. September 2014 15:21
Hallo Miteinander,

ich lese schon seit einigen Wochen hier im Forum mit und verfolge immer wieder gerne die neuen und tollen Projekte die ihr so auf die Beine stellt. Einfach klasse was hier manche Leute so zaubern!

Der Grund meiner Anmeldung und dieses Themas ist aber vor allem dadurch entstanden, dass ich immer wieder mal lese, dass es zu Problemen mit Filament kommt. Sei es durch Qualitätsschwankungen beim bestellen, Lieferschwierigkeiten oder diversen anderen Sachen.

Nun habe ich mir so einige Gedanken gemacht, mich ein bisschen durch die weite Welt des www gelesen und mir Anregungen, Ideen und Lösungen zusammengesucht. Ich möchte nämlich einen Granulat Extruder bauen, welchen a) zuverlässig läuft, b) gleichbleibende Qualität schafft und c) auch einen gewissen durchsatz aufweisen kann.
Ebenfalls kenne ich die Problematik im Bereich Kosten. "druckfertiges" Filament ist ca 5-8 mal so teuer wie die gleiche Menge an Granulat. Für mich eigentlich ein NoGo. Natürlich muss eine gewisse Gewinnspanne für den Produzenten über bleiben, aber so eine enorme ?! Klar ist natürlich, dass das meiste Filament aus China importiert wird, um dann durch Zwischenhändler beim Endverbraucher anzukommen. Und jeder Zwischenhändler möchte dann natürlich ein Stück vom Kuchen abhaben.

Dem möchte ich, bei Erfolg dieses Projektes, abhilfe schaffen. Nur leider gibt es da auch so ein paar Stolpersteine, bei denen ich euch um Hilfe bitte, denn bei Erfolg werden wir alle davon profitieren.

Nun zum eigentlichen Sinn dieses Themas:

Über den groben Aufbau, den Transport des Granulates, dem Schmelzen un in Form bringen habe ich mir bereits Gedanken gemacht und habe auch schon einen groben Bauplan im Kopf und zum Teil auch schon auf dem Papier. Was jedoch diverse Einzelteile betrifft, stehe ich teilweise noch auf dem Schlauch oder noch nicht ganz schlüssig.

Fangen wir mal ganz vorne an. Das Netzteil :
Klar ist, dass es genug Leistung haben muss, um die jeweiligen Bauteile wie Motor, Heizpatrone und Co. ausreichend mit Saft versorgen zu können. Alles auf 12V Basis versteht sich natürlich. Nur welches Netzteil ich da nehmen muss, bzw welchen Typ, da komme ich nicht weiter. Geht ein einfaches Netzteil eines PCs oder welches verwendet man da nun?

weiter gehts mit dem Motor:
Ein Motor mit 12V, jedoch aber mit geringer Drehzahl bzw untersetzt muss es sein. Da wird man eigentlich ziemlich gut fündig und das schaffe ich denke ich auch alleine. Sollte ich mich doch verzetteln, werde ich mich aber natürlich melden.

Der Transport via "Schnecke" :
Transportiert werden soll das Granulat durch ein Rohr durch einen Schlangenbohrer mit gewisser Länge. Sollte auch nicht das große Problem sein, die Dinger gibt es ja in jedem guten Baumarkt relativ günstig.

Erhitzen des Granulates:
Das Erwärmen und Schmelzen des Granulates soll im hinterein Teil des Rohres geschehen, hierbei möchte ich entweder eine Heizpatrone oder einen Heizdraht verwenden, welches in einem Alustück aufgrund der guten Wärmeleiteigenschaften untergebracht werden soll. Eventuelle werde ich auch noch eine gewisse Temperatur bereits vor der eigentlichen Schmelzeinheit in das Granulat bringen, um den Schmelzprozess zu beschleunigen.

Das Formen durch die Düse:
Am Ende brauche ich natürlich eine Düse, durch welche das geschmolzene Granulat geschoben/gepresst wird. Diese werde ich mir speziell anfertigen lassen, da ich keine passenden Lochdurchmesser gefunden habe. Diese soll zudem aus Messing oder Kupfer bestehen, und eventuelle auch beheizt sein, da ich immer wieder mal gelesen habe, dass es zu Verstopfungen bei zu kalter oder zu langer Düse kommen kann.

Das fertige Produkt :
Am Ende möchte ich dann das fertige Produkt/Filament zuerst auf den richtigen Durchmesser prüfen, um es dann automatisch wickeln zu lassen. Dies soll aber vorerst nicht mein Hauptaugenmerkt sein.

Die dazugehörige Steuerung:
Eigentlich benötige ich nur eine Drehzahlsteuerung für den Motor, um die Durchflussmenge zu kontrollieren und eine Steuerungseinheit um die aktuelle Temperatur zu messen und zu steuern. Fündig geworden bin ich da auch schon und problematisch dürfte die Verkabelung auch nicht werden.


Das soll jetzt mal ein grober Überblick meiner Gedanken/Pläne gewesen sein. Ich hoffe, euch sagt das ganze Projekt zu. Bei Fragen, Wünschen, Anregungen immer her damit, bin über jedes Kommentar oder über jede Kritik froh.

Sobald es etwas Neues gibt, werde ich euch das natürlich sofort mitteilen.

Schönen Abend noch und haut fleisig in die Tasten winking smiley

FeSch
Re: Projekt: Granulat Extruder
09. September 2014 17:06
Hi,

gibts doch schon gefühlte 1000 mal.

Guckst Du
[www.thingiverse.com]


Liebe Grüße Helmut
Re: Projekt: Granulat Extruder
09. September 2014 17:25
Hi,

das ist auf jedenfall nen interessantes Gebiet.
Mittlerweile gibts ja ein paar im DIY bereich. Mann muss aber schon sehr viel drucken damit sich sowas rechnet :-) aber ich denke die meisten machen das eher am Spass an der Freude.

Damit du ein gutes Ergebnis bekommst benötigst du auch noch eine Kühlung nach der Extrusion.

Ich habe mit großem interesse die Youtube Serie "Russ's Home Brewed Filament Extruder" verfolgt, kann ich dir nur ans herz legen wenn du sowas bauen willst. [www.youtube.com]

Gruß
Re: Projekt: Granulat Extruder
10. September 2014 00:26
Guten Morgen zusammen,

Hallo Helmut,
Diesen Extruder kenne ich bereits. Jedoch ist dieses Projekt noch nicht fertig gestellt. Schade eigentlich, da er wirklich vuelversprechend aussieht.

Quote
windiesel
Hi,

das ist auf jedenfall nen interessantes Gebiet.
Mittlerweile gibts ja ein paar im DIY bereich. Mann muss aber schon sehr viel drucken damit sich sowas rechnet :-) aber ich denke die meisten machen das eher am Spass an der Freude.

Damit du ein gutes Ergebnis bekommst benötigst du auch noch eine Kühlung nach der Extrusion.

Ich habe mit großem interesse die Youtube Serie "Russ's Home Brewed Filament Extruder" verfolgt, kann ich dir nur ans herz legen wenn du sowas bauen willst. [www.youtube.com]

Gruß

Hallo Windiesel,

Die Videoreihe von Russ habe ich mir auch schon angesehen. Er hat wirklich tolle Ideen und das ganze auch sehr schön umgesetzt. Vor allem hat er bereits eine hohe Extrudiergeschwindigkeit erreicht, was ich wirklich super finde. Seine Idee mit der Wasserkühlung finde ich genial gelöst. Jedoch hat er zurzeit auch noch Probleme mit dem Filament-Durchmesser, soweit ich das im Hinterkopf habe. Die Hitzeabschirmung gefällt mir jedoch nicht so, da ließe sich bestimmt noch ein bisschen was machen, vor allem im Thema Optik.

Jedenfalls schon einmal Danke für eure Antworten! Links sind natürlich immer schön, dann weis man gleich wovon der andere spricht.

Ich möchte auch noch einmal erwähnen, falls es nicht klar verständlichen im ersten Post war. Ich möchte nicht für mich privat Filament Extrudieren, sondern damit in die Masse gehen. Verschiedene Kunststoffe, Farben , Durchmesser etc. pp. .

Auf weitere Antworten freue ich mich natürlich immernoch.

Einen schönen Start in den Tag wünsche ich.

FeSch
Re: Projekt: Granulat Extruder
10. September 2014 02:38
Hi,

wenn ich mich richtig erinnere ist der Durchmesser, vor allem von dem Düsen Design und der zieh geschwindigkeit abhängig. Natürlich spielt das gleichmäßige einziehen auch eine gewisse rolle.
Ich weiß das Russ mit seinem Fillament mittlerweile druckt und auch gute ergebnisse liefert, wie weit und ob er noch Qualitäts Probleme hat weiß ich nicht.

der Lyman Extruder nutzt ein durchmesser messgerät um die zuggeschwindigkeit zu regeln, insgesamt ist der Lyman extruder wohl am weitesten und ich würde mich an im orientieren.
Russ macht einige Fehler deren Ursache er in den Videos ausführlich beschreibt. Ich denke von seinen Erfahrungen und mit dem Lyman bauplänen kann man schon was ordentliches bauen.

Ich denke wenn du dein filament weiter verkaufen willst, musst du dich Früher oder später rechtilich absichern, dann hast du hier ne steuer dort ne steuer. Dann willst du noch was dran verdienen und schon bist du bei den Preisen der Konkurrenz.
An deiner Stelle würde ich den Weiterverkaufs Gedanken erst mal hinten anstellen. Wenn du eine gescheite Qualität erreichst kannst du damit wieder anfangen.

Gruß
Re: Projekt: Granulat Extruder
10. September 2014 06:13
Ich bezweifle das man mit so einem "billigen" selbstgebauten Extruder ordentliche Mengen in guter Qualität herstellen kann.
Schon der Schlangenbohrer ist doch eigentlich ungeeignet. Eine Extruderschnecke hat normalerweise unterschiedliche Durchmesser bzw. Steigungen um die Schmelze zu entgasen und entsprechenden Druck aufzubauen.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.09.14 06:14.


Grüße
Marco

Thingiverse
Re: Projekt: Granulat Extruder
10. September 2014 10:30
Hallo,

also mit Selbstbaumaschinen Massenherstellung?
Also, es gibt keinen Selbstbauextruder der die genauigkeit einer großen Maschine erreicht.
Warum nicht? Ganz einfach, weil Schlangenbohrer usw. einfach keine saubere Extrusion herstellen können. Wenn man dann hinterher ran geht und diese störungen aus zu gleichen probiert mit Messungen usw. dann ist das nicht das beheben des eigendlichen Problemes. Es laufen gerade Versuche mit einer verkleinerten Extrusionsschnecke hergestellt auf einer CNC. Diese Ergebnisse sind niederschmetternd, es geht einfach nicht, man kann die Werte einer 80cm Schnecke nicht auf eine 20cm Schnecke verkleinern. Problem ist warscheinlich das Granulat das nicht mit verkleinert wurde in den Abmaaßen. Weshalb warscheinlich nicht richtig Druck aufgebaut wird und somit auch das Entgasen nicht richtig funktioniert. Die Truppe probiert gerade herraus zu finden was genau das Problem ist. Und das sind Profis, die haben Anlagen in der Industrie gebaut die sehr gut laufen.

Der Drucker reagiert extrem empfindlich auf durchmesseränderungen. Ich habe gerade letzte Woche mal wieder den Fehler gemacht beim Rollenwechsel das Filament zu vermessen. War aus der gleichen Charge, doch das eine hatte 1,75 zu 1,75mm das andere nur 1,69 zu 1,70mm Oval um 90° versetzt gemessen. Schon war der gedruckte Extruder mit zu wenig Material gedruckt und Schichten haben sich unter Druck gelöst.

Wenn du Massenproduktion machen willst, dann schau mal in Ebay rein, dort findet man immer wieder kleine Anlagen für nur 100.000.- Euro die geeignet nach einen kleinen Umbau sind.
Oder schau mal bei den Chinesen auf Alibaba, dort findest du schon Anlagen ab ca. 20.000.- Euro das Stück. Bedenke aber die Ersatzteile und verschleißteile gleich mit zu kaufen.

mfg,
Rickenharp
Re: Projekt: Granulat Extruder
10. September 2014 11:15
100.000 ist übertrieben, kleine Industrienähmaschinen findet man auch schon ab 2000 Dollar.
Re: Projekt: Granulat Extruder
10. September 2014 12:52
Hallo zusammen,
100.000 sind vielleicht übertrieben, aber unter 35k werded ihr kein in Serie verkaufbares Filament hinbekommen. ;-)
Außer ihr möchtet euch in der Rubrik wiederfinden, Händler XY verkauft Scheiß Filament.
Wenn die Qualität stimmen soll, müsst Ihr jeden mm vermessen, in beiden Richtungen versteht sich, trocknen und dann Rollen.
Laborextruder 25.000 und rest siehe oben.
Wobei der Rest dann auch nicht Profimaessig aufgebaut ist für das Geld.
Wieviel Rollen wollt ihr noch verkaufen ????? ;-)

Nur so ein Denkansatz


Cu Dr. Schlau
Re: Projekt: Granulat Extruder
10. September 2014 14:33
Zu dem thema muss man noch dazu sagen dass ein extruder allein noch nicht die qualität des filaments garantiert. Das wissen dahinter und die richtige einstellung der temperatuzonnen ist endscheidend. Eine thermische schädigung schließe ich bei manchen filament rollen die ich hier habe nicht mehr aus. Dass was manche als schlecht aufschmelzende bereiche oder zwischendurch schlecht druckbar bezeichnen ist meiner meinung nach auf nicht prozessichere filamentherstellung zurück zu führen. Nicht nur das maß sonder auch die molekühlketten sind wichtig, und diese sieht man so schlecht winking smiley

Also, schuster bleib bei deinen leisten oder so....

Gruß
Mirco


Druckwerk-3D.com
Re: Projekt: Granulat Extruder
11. September 2014 05:13
Tag zusammen,

hier nur ein schnell ein kleiner Beitrag, der richtige folgt dann heute im laufe des Abends.
Natürlich ist eine Materialförderung mittles Schlangenbohrer nicht optimal, Russ und andere zeigen aber, dass dies funktioniert.
Das der Durchmesser abhängig von der Beschaffenheit der Düse, sowie der Fördergeschwindigkeit der Schnecke ist, kann man auch recht schön in den Videos von Russ beobachten, aber ich denke es ist genauso von der Temperatur sowie der Abtransport Geschwindigkeit abhängig ist.
Das Problem mit der ovalen Form hatte ich noch garnicht bedacht. Also müsste man ja quasi vertikal und horizontal vermessen um ggf. gegensteuern zu können.

Das soll es vorerst gewesen sein, bis heute abend und noch einen schönen Tag.

FeSch
Re: Projekt: Granulat Extruder
11. September 2014 11:58
Wenn ich mal meine Meinung sagen darf, auch wenn es keinen interessiert. spinning smiley sticking its tongue out
An dem Equipment zum funktionierenden Aufbau, lässt sich glaube ich mehr verdienen,
als mit dem Filament.

Cu Dr. Schlau
Re: Projekt: Granulat Extruder
11. September 2014 12:16
Hmmm, ek china mit allem drum und dran ca. 12€, VK 22€
Ek grundmaterial 2,50€/kg und ein paar kw strom, vk 22€

Man kann schon ganz gut verdienen glaube ich.

Gruß
Mirco


Druckwerk-3D.com
Re: Projekt: Granulat Extruder
11. September 2014 12:33
Quote
FeSch-Productions
Natürlich ist eine Materialförderung mittles Schlangenbohrer nicht optimal, Russ und andere zeigen aber, dass dies funktioniert.

Richtig, es funktioniert. Aber die Qualität kann nicht mit dem professionell hergestellten Filament mithalten.
Außerdem produzieren die selbstgebauten Extuder das Filament recht langsam.

Man bekommt in DE hergestelltes Filament übrigens schon für <20€ pro Kg.


Grüße
Marco

Thingiverse
Re: Projekt: Granulat Extruder
11. September 2014 14:54
Abend zusammen,

ich versuche jetzt mal alles Schritt für Schritt abzuarbeiten

Quote
loco
Quote
FeSch-Productions
Natürlich ist eine Materialförderung mittles Schlangenbohrer nicht optimal, Russ und andere zeigen aber, dass dies funktioniert.

Richtig, es funktioniert. Aber die Qualität kann nicht mit dem professionell hergestellten Filament mithalten.
Außerdem produzieren die selbstgebauten Extuder das Filament recht langsam.

Man bekommt in DE hergestelltes Filament übrigens schon für <20€ pro Kg.

billigestes, bis jetzt gesehenes Filament in DE waren glaube ich 15,99€ oder 16,99€ á 800g, das ergäbe 19,99€ bzw 21,24€ á 1kg. Bei einem EK des Granulats von sagen wir mal 3,00€ und dem selben VK von 19,99€/Kg wären das 16,99€, Gewinn, also rund das 5,6-fache.
Um auf dein Argument der Geschwindigkeit einzugehen. Wie ich in meinem Eröffnungspost ja bereits geschrieben habe, möchte ich eine gewisse Extrudiergeschwindigkeit erreichen. Ausserdem muss es ja nicht die ganze Produktion ( gehen wir jetzt mal hypotetisch davon aus, dass alles soweit passt) nur mit einem Extruder stattfinden. Sollte der "Prototyp" ansehnliche Ergebnisse liefern, kann man diesen ja duplizieren und somit auch die Produktion steigern.


Quote
Mirco S.
Zu dem thema muss man noch dazu sagen dass ein extruder allein noch nicht die qualität des filaments garantiert. Das wissen dahinter und die richtige einstellung der temperatuzonnen ist endscheidend. Eine thermische schädigung schließe ich bei manchen filament rollen die ich hier habe nicht mehr aus. Dass was manche als schlecht aufschmelzende bereiche oder zwischendurch schlecht druckbar bezeichnen ist meiner meinung nach auf nicht prozessichere filamentherstellung zurück zu führen. Nicht nur das maß sonder auch die molekühlketten sind wichtig, und diese sieht man so schlecht winking smiley

Also, schuster bleib bei deinen leisten oder so....

Gruß
Mirco

Bei den Temperaturenzonen gebe ich dir völlig Recht. Aber sowas muss eben ausprobiert und getestet werden. Russ hat es nicht anders gemacht und er druckt ja bereits mit seinem Filament. Natürlich muss sich ausführlich mit dem Verhalten der Kunststoffe bei hohen oder zu hohen Temperaturen auseinander gesetzt werden, sowie die richtige Lagerung, der eventuell benötigten Trocknung des Granulats vor der Extrudierung und und und. Geeignete Testverfahren müssen gesucht und angewendet werden.
Und nachdem du ja so schön mit einem Zitat deinen Beitrag hast ausklingen lassen, hier auch eines von mir: Studieren geht über Probieren .

Quote

"Hi,

wenn ich mich richtig erinnere ist der Durchmesser, vor allem von dem Düsen Design und der zieh geschwindigkeit abhängig. Natürlich spielt das gleichmäßige einziehen auch eine gewisse rolle. Ich weiß das Russ mit seinem Fillament mittlerweile druckt und auch gute ergebnisse liefert, wie weit und ob er noch Qualitäts Probleme hat weiß ich nicht.

der Lyman Extruder nutzt ein durchmesser messgerät um die zuggeschwindigkeit zu regeln, insgesamt ist der Lyman extruder wohl am weitesten und ich würde mich an im orientieren. Russ macht einige Fehler deren Ursache er in den Videos ausführlich beschreibt. Ich denke von seinen Erfahrungen und mit dem Lyman bauplänen kann man schon was ordentliches bauen.

Ich denke wenn du dein filament weiter verkaufen willst, musst du dich Früher oder später rechtilich absichern, dann hast du hier ne steuer dort ne steuer. Dann willst du noch was dran verdienen und schon bist du bei den Preisen der Konkurrenz. An deiner Stelle würde ich den Weiterverkaufs Gedanken erst mal hinten anstellen. Wenn du eine gescheite Qualität erreichst kannst du damit wieder anfangen."

Wie schon geschrieben, gehe ich auch stark davon aus, dass der Durchmesser von der Düse, der Transportgeschwindigkeit des Granutales und der Abtransport Geschwindigkeit abhängig ist. Muss eben probiert und gemessen werden. Ein durchchmesser Messgerät wollte ich eben auch mit einbauen, aber das wäre dann quasi der 2. Schritt, nach dem erfolgreichen extrudierens des Filaments. Am besten natürlich gleich an den jeweiligen Paramater gekoppelt, welcher dieses entweder am meisten beeinflusst oder eher weniger stark, um die Genauigkeit zu verbessern. Wie das ganze dann gemessen werden soll, steht noch in einem anderen Kapitel über das ich mir noch keine zu detaillierten Gedanken machen möchte. Grobe Züge und Ideen schweben mir natürlich auch schon Im Kopf herum, welche notiert und zu gegebenen Zeitpunkt wieder auf den Plan gerufen werden.
Ganz klar ist natürlich die Sache mit Steuern und Co. Damit werd ich mich dann aber erst intensiver befassen, wenn erste positive und qualitative Ergebnisse sichtbar sind.
Ich danke dir aufjedenfall schon einmal für deine positive Einstellung dieses Projektes. Es tut gut nicht nur zu hören " das klappt so ja eh niemals ; Gib's auf, andere schaffen das auch nicht ".

Bitte nicht böse nehmen, wenn ich hier nicht auf jeden einzelnen Post eingegangen bin, aber ich denke ich habe die meisten auch durch andere Zitate bereits mit abgedeckt und zum Teil stecken da dann auch die Antworten auf die anderen Beiträge drinnen. Ich möchte hier auch keine Grundsatzdiskussionen über irgendwelche, für mein Projekt nicht hilfreiche, Themen lostreten. Ich bitte um Verständniss.

Alles in allem sei gesagt, dass ich hier nicht auf Biegen und Brechen das unmögliche erreichen will. Das ganze soll ein Projekt sein, welches hoffentlich in einem positiven Sinne ein Ende nimmt. Leute mit der Einstellung: " schaffst du eh nicht, weil andere mit mehr Erfahrung oder Personal schaffen es auch nicht" Haben hier natürlich das doppelte Glück. Sollte ich es nicht schaffen, ein ordentliches Filament herzustellen, können diese sagen: "Siehste, ich hab's doch von Anfang an gesagt, es wird nicht klappen." . Sollte es widererwarten doch klappen, können sie sich über qualitatives Filament aus DE freuen.
Leute die hier sagen " Mach und probier es aus, villeicht schaffst du es ja", haben da wohl eher kein Glück, denn sollte es klappen, können sie sich zwar freuen, aber bei scheitern können diese sich nicht ins Fäustchen lachen und sagen "ich hab's doch gesagt" und nur über ein gescheitertes Projekt trauen. .... ( Ja, es soll leicht ironisch klingen)

So, jetzt aber mal wirklich wieder direkt zurück zum Thema und zu meinen Problemen. Wie löse ich die Sache mit dem Netzteil. Nachdem ja alle Komponenten via 12V betrieben werden, benötige ich ein 12V Netzteil, soweit so gut. Aber welche Art brauche ich denn nun? Geht da ein PC Netzteil mit entsprechender Leistung? Das ist zurzeit eigentlich mein größtes Problem. Alle anderen Bauteile habe ich mir schon grob zusammengesucht und weis auch so in etwa was ich da alles brauche.

Über hilfreiche Antworten würde ich mich freuen.

Schönen Abend noch und immer schön freundlich gestimmt sein gegenüber neuen Projekten, egal ob sinnvoll oder sinnfrei winking smiley

Euer,
FeSch
Re: Projekt: Granulat Extruder
11. September 2014 17:50
Netzteil kannst nehmen was du möchtest, vorerst mal so salop gesagt. Ich würde aber bei deinem vorhaben von einer leistung in richtung 1kW gehen, und da machen die pc netzteile schon mal schlapp. Habe selbst schon über so eine geschichte nachgedacht, und ich hätte eine induktionsheizung verwendet. Einfache spulen reichen aus, kann man selbst günstig bauen nur die ansteuerung ist ein wenig schwieriger. Ähnlich induktionsherd.

Gruß
Mirco


Druckwerk-3D.com
Re: Projekt: Granulat Extruder
11. September 2014 17:52
Hi,

ich habe selber schon mit dem gedanken gespielt so einen zu bauen, aber da ich weder genug platz noch das nötige Geld habe kann ich es nicht umsetzten. Meiner Meinung nach solltest du mit dem Projekt aufhören wenn du vorhast damit dein Geld zu verdienen. Wenn er läuft und gute ergebnisse liefert kann man eig nichts dagegen sagen wenn du dann was verkaufst. Einen Extruder zu bauen traue ich eigentlich den meisten hier zu, also warum nicht auch dir. Die Frage ist nur ob du genug ausdauer und geduld besitzt um eine hohe Qualität zu erreichen.

So zum Thema:
Hast du dir überlegt wieviel Leistung das ganze ziehen wird?
Heizung und Motor dürfen den größten strom bedarf haben. Die Heizung würde ich auf 150W, da wenn du mit 100mm/s 1,75mm Material bei 240C extrudierst etwa 75W brauchst allein um das material auf tempetratur zu bringen(ohne Wärmeverluste).
Den Motor zu schätzen finde ich schwierig da ich keine Erfahrung in die Richtung habe. Da wir weder kraft noch Drehzahl kennen schätze ich mal 50W. (wieviel fressen eigentlich die Nema17 in einem Drucker? <60W zusammen auf jedenfall)
dann wären das 200W Damit das Netzteil perfekt läuft sollte es bei ~80% Last laufen, also brauchst du 250W.
NuNums netzteile sehen recht ordentlich aus [www.amazon.de]
350W ist aber recht viel wenn man nur 200W benötigt.

Gruß Kevin
Re: Projekt: Granulat Extruder
11. September 2014 18:13
Ein PC Netzteil sollte funktionieren, evtl. muss die 5V Schiene mit ein paar Watt belastet werden, damit die 12V stabil sind.


Grüße
Marco

Thingiverse
Re: Projekt: Granulat Extruder
12. September 2014 05:21
Moin moin aus HU.
Bei dem Netzgerät würde ich daran denken, dass 3mm extruiert werden muß und das auch noch mit einer annehmbaren Geschwindigkeit. Also ist da viel mehr Wärme im Spiel als bei 0,5mm und die muß in der Regelung auch schneller sein als beim Drucker. Da gehen schon weit mehr als 100W in die Düse.

Gruß

Frithjof


Liebe Grüße aus Kaltenkirchen.
Frithjof
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Re: Projekt: Granulat Extruder
12. September 2014 06:35
Hi,

bei 3 mm ist das natürlich deutlich mehr ~220W um das material zu heitzen dann noch die Abwärme. dann würde ich denken das du etwa 300W für die heitzung benötigst.
Ich habe mal meine Exel drangehängt. Dann kannst du mit den parametern bisschen spielen. Aber wie gesagt die Wärmeverluste an die Umgebung kann ich nicht berechnen...

"PC Netzteil >>sollte<< funktionieren", eher schlecht als recht, da es nicht dafür ausgelegt ist und die meisten eh nur 15A auf 12V können (die Stromverbraucher im PC nutzen fast alle 5V) ein 400W Netzteil stellt meistens auch nur 180W auf 12V zur Verfügung.

Gruß
Anhänge:
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Re: Projekt: Granulat Extruder
12. September 2014 06:56
Diese schwachen 12V Leitungen treffen aber meist nur auf billige oder alte PC Netzteile zu.
Mittlerweile stellen gute Netzteile den Großteil der Gesamtleistung auf der 12V Schiene zur Verfügung.

Notfalls nimmt man halt ein gebrauchtes Server Netzteil, da bekommt man 500-1000W in der Regel für unter 20€.
Mann muss halt nur schauen das man eins nimmt, wozu es auch eine Umbauanleitung gibt.


Grüße
Marco

Thingiverse
Re: Projekt: Granulat Extruder
13. September 2014 15:35
Abend zusammen,

vielen Dank für die super Antworten!

Zum Thema Netzteil: Ich hatte eben nach Netzteilen gesucht, aber keine passenden gefunden. Das Problem mit der geringen Leistungsbereitsstellung auf der 12V Schiene eine PC Netzteil hatte ich schon einmal gehört, jedoch nichtmehr daran gedacht. Die Idee mit dem Server Netzteil und der Amazonlink sind schonmal spitze, vielen Dank!

Zwecks Leistung bin ich mir zurzeit eben auch nicht ganz sicher, wie viel denn nun eigentlich gebraucht wird. Lieber dimensioniere ich aber zu groß, als zu klein. Ich möchte auch gerne, so wie Russ, mehrere Tempereaturzonen einbringen. Sprich das Filament vorwärmen um dann beim eigentlichen Schmelzvorgang keine zu großen Temperaturunterschiede und Schwankungen zu haben. Hier muss aber natürlich auch getestet und probiert werden, was am besten klappt. Natürlich werde ich dann auch versuchen, das Extruderrohr und vor allem die beheizten Stellen so gut wie es geht thermnisch zu isolieren.

Um auf die Probleme des entgasens zu kommen die hier schon einmal erwähnt wurden. Ich denke das hauptsächliche Problem hierbei liegt an der Feuchtigkeit die in das Granulat zieht. Ich mache zurzeit Praktikum in einer Firma, welche u. a. mit Kunststoff Spritzguss arbeitet. Hier wird das Granulat dann auch erst einmal getrocknet um eventuelle Wasserdampfpolster während des Spritzgusses zu vermeiden. Das Problem des Entgasens ist eher bei längerem Maschinenstillstand und stehendem Material im Extruder ein Thema, da sich hierbei zu hoher Druck im Extruder aufbauen kann.
Also denke ich, dass eine eventuelle Trocknung des Granulats nötig sein kann, wird sich aber noch zeigen.


Mein primäres Ziel soll auch nicht sein, mit dem ganzen auf Biegen und Brechen Geld zu verdienen. Das würde ich eher an 2. Stelle setzten. Ersteinmal möchte ich einen Extruder bauen, um dann optimieren zu können. Sollte es zu große Probleme geben zwecks Genauigkeit und Qualität dann war es eben ein Satz mit X, dann kann ich den immernoch für meine eigene Filament Erzeugung nutzen. Sollte es jedoch trotzdem machbar sein, ein anständiges Filament zu produzieren, dann kann man das mit dem vermarkten immernoch in den Angriff nehmen.

So, nachdem ich ja jetzt eine grobe Richtung im Thema Netzteil habe, mache ich mir Gedanken über die Düse. Vor allem über das Thema Form und Material sowie Düsendurchmesser.
Ich denke, dass ich davon mehrere unterschiedliche anfertigen werde, welche sich in Form, Länge, Temperaturverteilung und Co unterscheiden werde, um somit schon einmal eine grobe Richtung zu bekommen.
Zum einen möchte ich testen, ob es besser ist, wenn das Filament vor der Düse bzw. nach dem Austritt aus der Düse erstarrt und man den Durchmesser vor allem durch die "Auszieh" Geschwindigkeit regelt, oder ob es auch möglich ist es in einer verlängerten Düse ziemlich am Ende zum erstarren bringt, um es dann mittels Druck vom nachfließendem Granulat und mit Hilfe vom "Herausziehen" des erstarrten Filaments in den passenden Durchmesser gebracht zu haben.
beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile welche es zu testen gilt.

So, jetzt mal ein Stück weiter gedacht. Welche Eigenschaften sind für euch von Bedeutung, um von gutem Filament zu sprechen? Welche Toleranzen habt ihr maximal beim Durchmesser z.B. ?

Schönen Abend euch allen noch.

Euer,
FeSch
Re: Projekt: Granulat Extruder
13. September 2014 16:17
Du kannst das hier zum Thema Entgasung mal überfliegen (oder auch etwas genauer lesen): [d-nb.info]
Ich kenne mich da auch nicht so wirklich aus, aber es scheint wohl nicht nur um Wasserdampf zu gehen, sondern auch um Lösungsmittel oder ähnliche Produktionsrückstände.


Wegen dem Servernetzteil, hier eins mit 575W (auf der 12V Schiene) für 20€: [www.ebay.de]
Und hier die Umbauanleitung: [sites.google.com]


Was die Durchmessertoleranz angeht, so klein wie möglich winking smiley
Ich denke mal +/- 0,1mm sollten schon einigermaßen eingehalten werden.

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.09.14 16:19.


Grüße
Marco

Thingiverse
Re: Projekt: Granulat Extruder
15. September 2014 03:28
Mein Granulat-Extruder-Versuch wird diese Woche fertig.
Um etwas Zeit zu sparen, wollte ich mich mal über die Düsenbohrung schlau machen.
Vor langer Zeit war hier im Forum mal ein prima Artikel darüber:
Welchen Einfluss hat die Länge der Düse auf den Filamentdurchmesser?
Leider finde ich den nicht mehr.
Kann mir jemand sagen, wo der steht?

Tschö, Richard

Im Anhang der momntane Baufortschritt...
Anhänge:
Öffnen | Download - extruder1.jpg (67.1 KB)
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