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Mein Erster

geschrieben von Glatzemann 
Mein Erster
24. June 2015 05:35
Da ich mich vor ein paar Tagen hier im Forum angemeldet habe, möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich und mein Projekt kurz vorstellen. Wenn ich Zeit und Lust habe und es jemand interessiert, werde ich diesen Thread zu einer Art Projekt-Tagebuch - so wie es auch bereits viele andere vor mir getan haben - ausbauen.

Zu meiner Person: Ich werde nächsten Monat 39 Jahre alt, bin Vater von dreijährigen Zwillingen und wohne in Leverkusen. Beruflich bin ich Softwareentwickler und -architekt und beschäftige mich privat bereits seit ein paar Jahren mit der Entwicklung von Spielen (Windows, XBox, Windows Phone und Android). Für mein privates Engagement in Sachen Software- und Spieleentwicklung wurde ich von Microsoft in den letzten vier Jahren als MVP (Most Valuable Professional) für XNA, DirectX und C++ ausgezeichnet. Ob dies zum fünften mal in Folge funktioniert, werde ich Anfang Juli erfahren. Handwerklich bin ich nicht ungeschickt, aber sicherlich kein Profi. In Sachen Elektronik komme ich mit einem Arduino und diversen Projekten die man damit aufbauen kann ganz gut zurecht. Schaltungen entwickeln und sehr filigranes Löten gehört aber eher nicht zu meinen Stärken.

Zu meinem Projekt: Ich habe vor einiger Zeit damit begonnen einen eigenen 3D-Drucker zu bauen. Dabei wollte ich mich von Anfang an nicht auf einen fertig konfektionierten Bausatz festlegen, sondern ich möchte tiefer in die Materie einsteigen und vor allem meine eigenen Fehler und Erfahrungen machen. Gedruckte Teile sollen dabei möglichst nicht verwendet werden. Da ich momentan noch nicht wirklich den Bedarf für einen eigenen Drucker habe und bis auf ein paar Gimmicks oder Ersatzteile nicht wüsste, was ich damit drucken sollte ist hier also eher der Weg das Ziel. Lernen, Basteln, Entwickeln und am Ende eine hoffentlich funktionsfähige Maschine zur Verfügung haben ist meine Idee. Der Anspruch ist dabei erstmal nicht, den perfekten Drucker zu entwickeln. Er muss nicht hübsch aussehen, er muss nicht schnell sein, aber die Druckqualität soll später ausreichen um Teile für einen anständigen (anständigeren) Drucker zu drucken. Damit würde der Drucker also direkt einen Sinn bekommen. Die Teile für den Drucker sollen dann durchaus in der neuen Maschine recycelt werden, es sei denn dieser überzeugt durch besondere Standhaftigkeit und/oder Qualität.

Zunächst habe ich eine Menge gelesen und mir alle möglichen Informationen besorgt, die ich über 3D-Drucker und RepRap's im speziellen finden konnte. Dabei bin ich natürlich über den WolfStrap gestolpert, allerdings haben mir die Schubladenschienen von Anfang an nicht wirklich zugesagt. Vor allem, weil die Schubladenschienen in einem späteren Drucker nicht mehr weiter verwendet werden. Daher habe ich einen eigenen Entwurf gemacht, der auf Linearführungen und Standardteile (gehärtete und polierte 8er Wellen und LM8UU) setzt. Weiterhin habe ich auf MDF für den Rahmen gesetzt. Das hatte zwei Gründe: Erstens konnte es im Baumarkt sehr exakt zugeschnitten werden (exakter als ich es mit meiner Ausstattung könnte) und es war auch noch deutlich billiger als die gehobelten Dachlatten. Problem war allerdings das kein Teil unter 100mm Breite haben durfte, da dies in Baumärkten nicht gesägt werden darf. Nach diversen Iterationen und Neudesigns bin ich in der vierten Version auf das folgende Design gekommen:



Ziel war es, daß ich eine maximale Grundfläche von ca. 200x200mm und eine maximale Höhe von ca. 150mm für den späteren Druck erreiche. Zum Designen verwende ich momentan übrigens Blender mit einem metrischen Koordinatensystem. Der Grund ist sehr einfach: Dank der Erfahrung in der Spieleentwicklung komme ich sehr gut mit Blender klar und man kann damit später auch eigene Teile zum Drucken designen. Ein richtiges CAD-Programm wäre sicherlich an einigen Stellen das bessere Werkzeug, aber erstmal nicht übertreiben und zu viele Baustellen aufreißen. Blender beherrsche ich, CAD-Programm eher nicht.

Eine Ausnahme habe ich übrigens - wieder um nicht zuviele Baustellen auf einmal zu haben - beim Extruder und beim Hotend gemacht. Bei beidem habe ich auf bereits Bewährtes gesetzt, wollte aber erstmal nicht zuviel Geld ausgeben, weil ich mir fast sicher bin, daß ich später was anderes brauche oder möchte. Daher habe ich mich für einen Wade Reloaded Extruder (Komplettset mit Motor für 37€) und ein E3D lite6 Hotend (für 40€) für 1.75mm Filament und einer 0.4mm Düse entschieden.

Nachdem ich die meisten Teile beschafft habe (Motoren, RAMPS, Arduino, Stepper-Treiber, Wellen, Linearführungen, Wade Extruder, Hotend, Heizbett, Zahnriemen und -räder etc.) habe ich mit dem Bau begonnen. Wie erwartet habe ich dabei schnell ein paar Probleme erkannt und musste das Design noch mehrere Male anpassen, verbessern und erneuern. Dabei ist halt der aktuelle Stand, der im Entwurf oben zu sehen ist rausgekommen. Leider mussten einige Teile neu gekauft werden, da diese zu kurz, zu lang, zu klein, zu groß oder einfach falsch waren. Ein Beispiel sind die LM8UU. Ich habe selber Lagerhalter in unterschiedlichen Versionen hergestellt. Dabei habe ich aber nicht die Genauigkeit erreicht die ich mir gedacht habe und die vermutlich für gute Drucke auch notwendig ist. Daher habe ich die LM8UU durch SCS8UU (also Lager mit Alubock) ersetzt und konnte so eine deutlich höhere Genauigkeit erreichen. Abweichungen liegen beim aktuellen Stand im Zehntelmillimeter Bereich und alles ist exakt im rechten Winkel. Insbesondere die X-Achse ist nun ordentlich zur Y-Achse ausgerichtet.

Nachdem ich also die erste Variante aufgebaut hatte (alle drei Achsen) und ein wenig mit den Motoren gekämpft hatte, habe ich eine Reihe von Problemen festgestellt. Also bis auf den Rahmen wieder alles zerlegt, neu geplant und nun in einer hoffentlich finalen Version neu aufgebaut. Die Y-Achse steht, der Zahnriemen muss aber noch angebracht werden. Die X-Achse steht ebenfalls wieder, hier muss aber noch der Motor und die Umlenkrolle angebracht werden. Die Aufnahme für die Z-Achse wartet noch auf die Montage des Z-Motors und die Trägerplatte für den Extruder muss noch fertig gemacht werden.

Ich bin guter Dinge, daß ich bis zum Wochenende mit der Mechanik soweit fertig sein werde, dann die Kabel anständig verlegen kann und mich dann endlich wieder der Software widmen zu können, damit ich dann vielleicht mal Fortschritte in Sachen Druck machen kann.

Hier mal zwei Bilder vom aktuellen Stand:



Auf die Grundplatte werde ich in der ersten Version einen Spiegel von Ikea montieren (300x300mm), später dann ein MK2B Heizbett. Die Ziele für den Druckbereich werde ich wohl erreichen. Momentan schafft die X-Achse ca. 280mm, die Y-Achse wird leider nur ca. 220mm erreichen, da das Portal ungünstig positioniert ist. Da dies aber besser ist, als ich ursprünglich geplant hatte, reicht mir das und ich werde das Portal nicht versetzen. Die erreichbare Druckhöhe liegt momentan bei 170mm, wird sich aber vermutlich noch etwas verringern, wenn ich das MK2B federnd lagern werde. 140-150mm sollten aber definitiv kein Problem sein.
Re: Mein Erster
25. June 2015 17:26
Immer weiter so!

Ich hätte zwar kein Holz genommen, aber diesem Enthusiasmus kann nur ein schöner Drucker folgen.
Re: Mein Erster
26. June 2015 05:02
Danke sehr, ich hoffe du behälst Recht :-)

Holz war auch eher der pragmatische Ansatz. Es ist auch mit einer nicht so gut ausgestatteten Hobbywerkstatt einfach zu bearbeiten, sehr günstig, sehr gut verfügbar und kann problemlos im Baumarkt auf exakte Maße zugeschnitten werden. Der gesamte Rahmen inkl. der ausgetauschten Teile hat mich unter 10€ gekostet und ich konnte mal eben zum Baumarkt um die Ecke und neue Teile holen, wenn das notwendig war. Aluprofile sind für mein nächstes Projekt sicherlich der Favorit, aber dafür kann ich dann hoffentlich eigene Teile drucken, damit alles anständig passt und um spezielle, selbstgefertigte Verbinder oder ähnliches herstellen zu können. Mit der Erfahrung aus dem ersten Projekt hoffe ich dann auch auf weniger Fehlschläge durch eine exaktere Planung.

In der Zwischenzeit habe ich noch ein wenig weiter gemacht. Die Z-Achse steht nun, allerdings hat mir die Befestigung der Mitnehmermutter etwas Probleme gemacht. Auch sind die beiden Linearführungen nicht spielfrei genug um die Z-Achse exakt zu führen bzw. die Schwingungen von der M8-Gewindestange zu kompensieren. Ich habe aber beschlossen, daß ich diese Baustelle erst später angehen kann, wenn das Teil drucken kann und ich testen kann, ob Optimierungen tatsächlich zu Verbesserungen führen und wie stark sich dieses Problem überhaupt auf den Druck auswirkt. Ich hoffe, daß der Drucker später eine Befestigung für die Mutter in ausreichender Qualität drucken kann, damit die Baustelle elegant gelöst werden kann.

Die restlichen beiden Motoren der X- und Y-Achsen habe ich ebenfalls montiert, die Zahnriemen sind umgelenkt und gespannt. In der ersten Version hatte ich Stahlwinkel aus dem Baumarkt verwendet. Daran konnte ich allerdings die Motoren nicht anständig befestigen (nur mit vielen Unterlegscheiben und nur leicht verkantet) und die Dinger waren auch nicht wirklich mit einem exakten 90° Winkel zu bekommen. Ich habe mir daraufhin drei Stahl-Motorhalter (pulverbeschichtet) besorgt, die eigentlich für die Z-Motoren eines Prusa i3 gedacht sind. Damit kann ich nun die Motoren exakt, einfach und vor allem justierbar montieren. Hat vieles deutlich einfacher gemacht.

Der nächste Schritt war dann die Verkabelung die bisher eher fliegend und nur testweise vorgenommen wurde anständig zu machen. X-Achse und Z-Achse sind nun bereits anständig verkabelt und Steckverbinder für das RAMPS sind angelötet. Das RAMPS habe ich erstmal einfach oben auf das Portal geschraubt (provisorisch mit zwei kleinen Spax). Das bekommt noch ein ordentliches Gehäuse oder einen Halter, sobald ich das drucken kann. Die Kabel verschwinden in Spiralschläuchen, damit sich diese nirgends verfangen können und damit das alles nicht ganz so wild aussieht. Das (riesige) ATX-Netzteil hat hinten rechts im unteren Korpus Platz gefunden. Dort wäre zwar locker noch genug Platz für das RAMPS, aber ich dachte mir, oben ist erstmal besser. So kann ich einfacher Motortreiber einstellen oder mal ein Kabel ändern. Und außerdem muss ich an der Stelle den Extruder-Kabelbaum nicht extra verlängern.

Hier ein aktuelles Bild, auf dem man den letzten Stand erkennen kann:




Weiter wird es mit der Montage der Endstopps gehen, nachdem die Verkabelung soweit steht. Das wird sicherlich noch fummelig...
Re: Mein Erster
28. June 2015 05:47
Gestern hatte ich leider nicht so viel Zeit etwas am Drucker zu machen, daher nur ein kleines Update. Die Verkabelung steht nun weitestgehend. Ich habe gestern die letzten Kabel verlängert und Steckverbinder angelötet. Die Kabel habe ich an diversen Stellen, damit diese sich nicht verfangen können mit Kabelbinderschuhen am Korpus befestigt. Das Netzteil ist nun auch an seinem Platz verschraubt.



Der Zahnriemen der Y-Achse muss noch gespannt und die Endstopps noch angebracht werden. Dann noch das Druckbett isolieren. Die ersten Druckversuche werde ich einfach auf einer Spiegelkachel machen. Die ist ja schnell angebracht. Dann noch Hotend und Extruder an der Z-Achse befestigen und dann kann es losgehen mit dem kalibrieren.
Re: Mein Erster
30. June 2015 02:55
Gestern war ein guter Tag: Er lebt!

Die Verkabelung ist nun fertig gestellt. Der Mitnehmer für die Z-Achse wurde nochmal überarbeitet und jetzt bin ich erstmal zufrieden damit. Das lässt sich jetzt anständig ausrichten, auch wenn die Montage extrem fummelig war. Unterlegscheiben und Muttern mit der Pinzette auf die Schraube setzen ist nicht der beste Weg. Hotend und Extruder sind an der Z-Achse befestigt und angeschlossen. Stepper habe ich mittlerweile wieder auf 1/16 Schritte umgestellt. Eine Wohltat für die Ohren. Dann noch schnell Repetier Host installiert (gefällt mir bisher irgendwie besser als Ponterface) und los gehts.

X- und Y-Achse funktionieren einwandfrei und bewegen sich ruckfrei, ganz so wie sie sollen. Z-Achse hat nur kurz gezuckt und war dann nicht mehr zu einer Bewegung zu überreden. Werde ich später mal durchmessen, ich denke aber, daß die Verkabelung korrekt ist und nur einer der A4998 den Geist aufgegeben hat. Ich habe zum Glück noch ausreichend Ersatz.

Dann habe ich das erste mal den Extruder-Motor getestet. Den habe ich schon einige Wochen hier rumliegen, da ich den gemeinsam mit dem Extruder gekauft hatte. Den habe ich bisher noch nicht getestet und daher wurde es spannend. Leider hat dieser keinen Mucks gemacht. Also alles durchgemessen und für gut befunden. Der Fehler saß natürlich vor dem Drucker... Der Extruder bewegt sich nur, wenn die in Repetier eingestellte Temperatur für das Hotend erreicht wurde. Also mal eben das Hotend auf die 150° erhitzt und siehe da, er bewegt sich so wie er soll... Wunderbar, das sieht doch schon gut aus.



Leider hat sich die Z-Achse bei der Neuinstallation des Mitnehmers und der Montage des Druckkopfs etwas verstellt. Die Z-Achse muss neu justiert werden, was aber kein größeres Problem darstellt.

Ich hoffe, daß ich heute noch ein paar Kleinigkeiten fertig stellen kann und dann später mal Plastik fließen lassen kann. Dann kommt die Kalibrierung dran und dann gibt es hoffentlich noch vor dem Urlaub erste Bilder vom Druckergebnis.
Re: Mein Erster
30. June 2015 04:57
Da drücke ich dir mal die Daumen!

Ich weiß noch wie froh (und auch ein bisschen stolz) ich war, als ich das erste mal etwas gedruckt habe. Das war zwar nur ein Würfel mit 1 cm Kantenlänge, aber es wurde wirklich ein Würfel smiling bouncing smiley

Wünsche einen schönen Urlaub!

Grüße


Grüße
Martin
Re: Mein Erster
30. June 2015 05:02
Vielen Dank
Re: Mein Erster
30. June 2015 14:38
Ich habe heute tatsächlich etwas Zeit finden können am Drucker zu arbeiten. Das provisorische Druckbett aus einem Spiegel ist fertig. Diesen habe ich erstmal mit Klebeband befestigt. Die Endstops der X- und Y-Achse sind angebracht. Dank dem Holzrahmen ging dies sehr einfach mit jeweils einer kleinen Spax-Schraube. Bei der Z-Achse bin ich mir noch unsicher, wie ich am besten vorgehen soll. Der Lüfter für das Hotend hängt nun erstmal an Dauerplus und läuft damit (ziemlich nervig) ständig.

Danach habe ich einen Testcube erstmal im "Trockenmodus" drucken lassen. Sieht schon ziemlich cool aus, wenn der Drucker so richtige Bewegungen macht.

Danach habe ich den Extruder mal testen lassen und habe mal ein Stück Filament durchgejagt. Einwandfrei und problemlos. So gefällt mir das.



So, jetzt warte ich sehnsüchtig darauf, daß ich Zeit finde die Z-Achse erstmal manuell zu kalibrieren und dann mal den Testcube drucken lassen kann.
Re: Mein Erster
30. June 2015 17:15
Moin moin aus HU.
Mir fällt auf, dass Du an der Z-Platte erheblich Platz verschenkst. Könntest Du nicht mit den Schrauben der Z-Lagers auch den Extruder befestigen. Damit wird die Höhe mindestens doppelt so groß und Du hast auch nicht den großen Abstand Lager > Extruder. Damit wird die Sache auch stabiler.


Liebe Grüße aus Kaltenkirchen.
Frithjof
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Re: Mein Erster
01. July 2015 02:57
Hallo in den Norden...

Ich fürchte - auch wenn dies eine echte Hilfe wäre, da die Z-Achse etwas wackelig ist - das dies leider nicht funktioniert. Die X-Achse hat an der untersten Kante ca. 18cm. Damit ist die maximale Höhe des Modells also auf 18cm begrenzt, da ja der Y-Tisch unter der X-Achse her fährt. Der Halter für die Z-Achsen-Führungen ist insgesamt 27cm hoch. Der nutzbare Bereich der Führungsachsen beträgt 25cm. Wenn die Z-Achse also ganz runter gefahren ist, dann befinden sich die LM8UU die am Z-Tisch befestigt sind auf ca. 25cm Höhe. Der Z-Tisch hat ca. 23cm, schwebt also ca. 2cm über dem Druckbett (Achse ganz unten). Darauf ist dann der Extruder mit den Winkeln befestigt, so daß die Düse auf dem Druckbett aufliegt.

(Ich hoffe das ist verständlich erklärt)

Würde ich nun den Extruder und die Winkel weiter nach oben versetzen, so müsste ich die Z-Achse weiter runter fahren können. Dies wäre aber bei dieser Konstruktion nur möglich, wenn ich die X-Achse auch weiter runter setze. Da wären aber maximal noch ca. 3cm drin, da ich sonst an anderer Stelle die Modellhöhe begrenzen würde (Unterkante X-Achse).
Re: Mein Erster
01. July 2015 05:04
Er druckt... Ich habe gestern Abend und heute am frühen Morgen tatsächlich noch mal kurz Zeit gefunden ein bisschen zu testen. Der Drucker war noch nicht kalibriert, daher habe ich nicht viel erwartet. Die Tests habe ich mit Repetier Host und einem 20mm Calibration Cube gemacht.

Gestern Abend dann die ersten drei Versuche, die erwartungsgemäß mächtig in die Hose gegangen ist:



Ich habe mit unterschiedlichen Temperaturen und Abständen zum Druckbett getestet. Der erste Versuch (links) war irgendwie noch der Beste.

"Über Nacht" habe ich dann ein wenig gelesen und recherchiert. Düse säubern war angesagt und hat den gewünschten Erfolg gebracht. Der nächste Druck heute Morgen war schon deutlich besser. Man erkennt einen Würfel :-) Hier mal zwei Bilder:



Sicherlich noch viel Optimierungspotential und diese Bilder werden dem erfahrenen Maker sicherlich mehr als ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Für den allerersten 3D-Druck auf einem selbst entworfenen Drucker ohne Feinkalibrierung finde ich das schon ganz ok. Übrigens habe ich ab ca. 14mm Höhe den Druck auf 150% beschleunigt um zu sehen, ob der Drucker das noch bringt.

Im nächsten Post (später am Tag) werde ich meine Gedanken dazu noch etwas detaillierter posten. Jetzt ist die Zeit etwas knapp... Verbesserungsvorschläge nehme ich gerne entgegen.
Re: Mein Erster
01. July 2015 12:10
Der erste Layer ist entscheidend.

Die "Wurst" MUSS leicht plattgedrückt werden, damit sie überhaupt hält! Unbeheizte Spiegelfliese….. Bei PLA was um die 200-220 Grad erster layer und langsam drucken lassen. Beobachten ob eine gleichmäßige schicht aufgetragen wird. Meistens hat mann zuviel material, langsam runtergehen bis die düse kein material mehr vor sich herschiebt…. oder sich halt löcher bilden und dann wieder bischen mehr geben.


Deine Z achse ist schon gerade oder? winking smiley

Und bei so kleinen Teilen sowieso geduldig sein, oder aktiv kühlen…. aber das wird schon!

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen! smiling smiley

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.07.15 12:10.
Re: Mein Erster
01. July 2015 15:33
@Palim: Danke für die Tipps.

Mit der Haftung habe ich jetzt keine größeren Probleme mehr. Kreppband (Tesa Malerkrepp) auf dem Spiegel klappt perfekt und ist sehr günstig und schnell angebracht. Dafür habe ich jetzt, nachdem ich die erste Kalibriersession gemacht habe ein Problem mit der ersten bzw. den ersten paar Schichten. Der Perimeter sieht super aus, scheint aber "breit zu fließen". Es wird kein Material sichtbar von der Düse geschoben und es werden keine Fäden gezogen. Scheint wunderbar. Ab der zweiten Ebene kommt es dann aber zum Problem. Die Düse scheint nicht hoch genug angehoben zu werden. Sie stößt gegen den ersten Layer und bleibt teilweise richtig hängen. Ab der ca. fünften Schicht ist dieser Effekt dann verschwunden und alles sieht problemlos aus. Ich muss hier wohl mal schauen ob Slic3r hier richtig konfiguriert ist. Seltsam finde ich das aber allemal. Ich habe übrigens zunächst mit 0.2mm Layerhöhe getestet, danach nochmal kurz mit 0.3mm. Bei beiden der gleiche Effekt.

Hier mal zwei aktuelle Screenshots vom zweiten Calibration Cube:



Das "nach hinten kippen" aus dem letzten Screenshot war nicht die Z-Achse, sondern die Y-Achse war das Problem. An der Befestigung des Zahnriemens am Druckbett hatte sich eine Schraube gelöst. Dadurch konnte sich dieser verdrehen und hatte dann nach dem Druck sogar mehrere Millimeter Spiel. Jetzt sieht das schon viel besser aus.

Die Maße des Würfels sind schon recht gut würde ich sagen. Soll sind ja 20*20*20mm. Ist: Breite und Tiefe 20.6mm (Wenn das Wobbling nicht wäre, würde es vermutlich exakt passen). Höhe liegt bei 19.2 mm. Vermutlich liegt das am Problem mit den ersten paar Layern.

Das Z-Wobbling ist extrem sichtbar. Auf zwei gegenüberliegenden Seiten erkennt man fast perfekt das Gewinde der M8 Gewindestange. Auf den beiden anderen Seiten ein gleichmäßiges, aber deutlich wenig ausgeprägtes Wellenmuster. Hier scheint aber immer noch ein wenig Spiel in der Y-Achse zu sein. Ich werde jedenfalls als nächstes am Z-Wobbling arbeiten. Zunächst werde ich mal die M8-Mutter die ich momentan einsetze (eine 20mm, extra hohe) gegen eine "normale" mit 6.5mm tauschen. Danach werde ich nochmal den Halter für die Mutter austauschen. Dieser ist zwar schon besser als in der ersten Version, aber noch nicht verstellbar bzw. exakt genug. Vielleicht kann ich mir mit ein wenig Tuning schon einen besseren Drucken. Die Maßhaltigkeit der Teile ist ja schon ganz ok. Evtl. werde ich doch noch mit einer Lagerung an der unteren Seite der M8-Gewindestange rumspielen und schauen, ob dies etwas bringt. Vielleicht hat noch jemand gute Tipps?

Der Top-Layer gefällt mir jetzt nach dem Kalibrieren schon deutlich besser. Der besser kalibrierte Extruder hat hier schon zu einem guten Ergebnis geführt. Fast wasserdicht würde ich sagen :-)
Re: Mein Erster
01. July 2015 17:06
Ich kann dir wärmstens die Sparkcube VA M6Gewindestangen/M6Messingmutter/Aquariumschlauch mit selbst gedruckter Kupplung m6coupling.
Kein Wobbling und absolut lowcost.

Habe hier eigentlich alles noch übrig, falls interesse kann ich dir einen Satz zusammenstellen.

Falls du wissen möchtest wie gut das funktioniert, schau mal hier:[forums.reprap.org]


M8 ist eh zu stark, die gewindestange muss deutlich schwächer sein wie die führungstangen , da sonst die immer krumme gewindestange dir alles verschiebt.

Was hast du eigentlich als Multiplikator an deinen Treibern eingestellt? 16?
Re: Mein Erster
10. July 2015 15:42
Erstmal Sorry für die späte Rückmeldung. War eine Woche im Urlaub und konnte daher nicht viel posten (nur lesen).

@palim: Danke für das Angebot, ich werde mal darüber nachdenken.

Die Treiber sind momentan auf 1/16 Schritt eingestellt.

Ich habe vor dem Urlaub noch eine ganze Menge Funktionsteile angefangen zu drucken. Dabei habe ich erstmal eine Aufnahme für die Z-Achsen-Mutter versucht zu drucken. Da der Drucker noch nicht richtig gut druckt, sollte das Teil möglichst einfach sein um die Erfolgsaussichten zu erhöhen. Designed habe ich dabei folgendes Teil:



Die Mutter hat darin nach vorne und hinten etwas Spiel. Damit habe ich momentan die größten Probleme und da kommen sehr starke Schwingungen her, die sich auf das gedruckte Modell übertragen. Rechts/Links ist im grünen Bereich und kann ich später angehen.

Leider gab es eine Reihe von Problemen. Teilweise haben die Teile nicht auf dem Druckbett gehalten (noch nicht beheizt), waren nicht maßhaltig genug oder es gab Probleme mit der Filamentführung. Einmal haben sich sogar die Riemen an der Y-Achse gelöst :-( Die Probleme habe ich aber hoffentlich nun alle ausgebessert und ich habe es im letzten Versuch geschafft 2/3 von dem Teil zu drucken. Die fehlenden Bereiche konnte ich aus vorherigen Druckversuchen "rekonstruieren" und mit ein wenig Kleber befestigen. Dies werde ich in den nächsten Tagen mal im Drucker einbauen und denke, daß ich dann weiter mit der Kalibrierung fortfahren kann und Teile in besserer Qualität drucken kann. Das ein oder andere Teil möchte ich noch für den Ersten ausdrucken um ein gutes Druckergebnis zu erzielen.

Parallel dazu habe ich die Planung und Beschaffungsphase von meinem Zweiten begonnen. Diesen Drucker hier werde ich soweit aufbauen und verbessern, wie es notwendig ist um für den Zweiten benötigte Funktionsteile zu drucken. Diesen hier werde ich erstmal nicht dafür recyceln, damit ich ständig Teile produzieren kann.
Re: Mein Erster
19. July 2015 10:06
Momentan läuft der Drucker fast ununterbrochen und druckt Teile für meinen Zweiten. Da es ein paar Problemchen mit Warping hab, habe ich mittlerweile noch mein MK2B Heizbett mit aufgeklammerter Spiegelfliese nachgerüstet. Auch mit dem "ollen" PC-Netzteil sind 55° mit dem Heizbett kein Problem (zumindest sagt das der Thermistor und es fühlt sich "richtig" an). Das Warping ist damit verschwunden.

Jetzt drucke ich gerade noch einen Halter für die Filamentspulen. Evtl. drucke ich noch ein paar Riemenhalter nach, aber dann ist denke ich auch wirklich Schluss damit :-) Der Drucker hat sich auf jeden Fall bewährt und funktioniert gut...
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