Hallo, ich bin neu hier und habe meinen 3D-Drucker einfach mal interessehalber angeschafft, um mir für meine privaten HF-Projekte Gehäuse drucken zu können. Daher auch ein billiger Geeetech Prusa i3 Bausatz für 150 Euro. Eins vorweg... er druckt überraschend sauber und reicht für meine bescheidenen Zwecke völlig aus.
Die Kiste steht und fällt mit der korrekten Kalibrierung der Z-Achse. Mal abgesehen von den Temperaturen und der verwendeten Druckbett Oberfläche.
Als Ingenieur für Hochfrequenztechnik habe ich mir überlegt, wie man die Z-Achse sauber kalibrieren kann, auch wenn der Untergrund nicht 100% eben ist und das ohne 1000e von Euros dafür ausgeben zu müssen.
Idee: Abstand Nozzle zu Druckbett sehr genau dynamisch messen mit Streu-Parametern (S11-Phase).
Realisierung: Kleine, mechanisch massive Antenne (kann ein simples Stück Draht sein) in unmittelbarer Nähe der Nozzle anbringen und Reflexionsphase eines eingespeisten HF Signals messen (Die Nozzle selbst könnte die Antenne sein).
Je höher die Frequenz , desto genauer die Auflösung.
Druckbett muss elektrisch leitend sein, z.B. mit einer selbstklebenden, gebürtsteten Metallfolie für den Möbelbau (qm unter 10 Euro), damit das Filament gut darauf haftet.
HF Signal einspeisen, mit HF Detektor (gibts für unter 20 Euro aus China) Betrag und Phase messen.
Ein 24Bit ADC Board (20 Euro) konvertiert die Spannung vom HF Detektor sehr genau in digitale Werte und ein Raspberry Pi (20 Euro) wertet diese aus.
Interessant hierbei ist der Phasenanteil der reflektierten Welle, nicht der Betrag.
Der Raspberry Pi verfügt über eine frei programmierbare PWM I/O, mit der man sehr hohe Frequenzen erzeugen kann.
Ein kleines steilflankiges Bandpass Filter hintendran geschaltet, liefert ein kohärentes HF Signal bis zu 1 GHz und mehr.
Auswertung: Wenn Nozzle das Druckbett erreicht |r| = 1 (Kurzschluss), Phase 0° bzw. 180°
Dazwischen differiert die Phase , welche proportional zum Abstand der Antenne (Nozzle) zum Druckbett ist. Meine Tests mit 500MHz zeigen, das es am Network Analyzer sehr gut abbildbar ist (höhere Frequenzen kann mein bescheidener alter HP4195A nicht).
So ergeben sich während der Bewegung der anderen Achsen permanente Offsets der Z-Achse, welche durch geschickte Firmware Programmierung ausgeglichen werden können. Die erste Schicht wird völlig plan unabhängig vom Z-Achsen Endschalter, dessen mechanische Toleranz um ein mehrfaches höher sein dürfte.
Entscheidend ist immer die allererste Lage (1st Layer). Hier wird der Offset für jeden einzelnen Punkt der folgenden Layer festegelegt, da sich die Ungenauigkeit der Z-Achse in der Regel fortpflanzt.
Sie ist durch die Unebenheit des Druckbetts bedingt (selbst die Glasplatte ist nicht 100% eben, wie ich bereits nachgemessen habe).
Nun brauche ich als Anfänger jemand, der sich mit der Firmware auskennt und dies implementieren kann. Die Hardware und Doku setze ich zeitnah in einem Github Projekt um, falls Interesse besteht.
Viele Grüße,
Stefan