Welcome! Log In Create A New Profile

Advanced

Elektrochemisches bearbeiten

Posted by Traumflug 
Elektrochemisches bearbeiten
May 07, 2011 06:13AM
Hier mal wieder was aus der Frickel-Ecke ... ich packe das Ganze mal in einen eigenen Thread, da scheinen doch noch ein paar Aufgaben zu lösen zu sein.

- - - -

Heute morgen konnte ich die Finger nicht mehr still halten und so habe ich mir erst diese Vorlesung gegeben: [wn.com] und dann gleich mit einem "hochkomplizierten" Versuchsaufbau in die Tat umgesetzt:



Schwarz ist Masse, rot 5 Volt, das Ganze wird dann in eine Schale mit gewöhnlichem Salzwasser gelegt. Einfach einen Teelöffel Speisesalz in einem Glas Wasser (200 ml) auflösen.

Schaltet man dann den Strom ein und bringt das schwarze Kabel in die Nähe des Kupfers, fängt es am Kabelende das sprudeln an. Der Abstand sollte so 0,1 - 1 mm sein, das kann man ganz gut von Hand halten. Nach einer Weile wird das sprudeln dann ein bisschen weniger. Rückt man den Draht etwas weiter, wird es wieder stärker. Kommt man mit dem Draht zu nahe, gibt es einen Lichtbogen und kurz darauf schaltet das Netzteil ab.

Zieht man die Platine irgendwann mal wieder aus dem Bad heraus, kann man sehen was passiert ist:



Ganz so blank ist es erst nicht, da habe ich etwas geschrubbt. Doch an den Stellen, an denen ich den Draht in die Nähe gehalten hatte, ist das Kupfer eindeutig verschwunden. Im Durchlicht sieht man das noch ein bisschen eindeutiger:



Das dauert so etwa 30 Sekunden, bis das Kupfer "durch" ist. Ganz im Gegensatz zur Dremel ist der Prozess völlig geräuschfrei. Nicht schnell, für einen ersten Versuch aber recht viel versprechend. Dieser Vorlesung nach kann man Vorschubgeschwindigkeiten bis zu 600 mm/min erreichen. Mal gucken, mit 100 mm/min wäre ich schon recht zufrieden.


Generation 7 Electronics Teacup Firmware RepRap DIY
     

Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 07, 2011 06:15AM
Jetzt habe ich also meine zwei Drähte mal auf die WolfStrap geklemmt und bin mit geregeltem Vorschub gefahren. Dazu eine Elektrode, die bis auf die Spitze isoliert ist:



Das Ergebnis ist "naja". Die Bahnen, die gefahren wurden, sind kaum zu erkennen:



Hier ein paar Erläuterungen, die roten Linien sind ungefähr die Bahnen:



1: Abstand zur Platine 0,1 mm, da bildet sich ein Lichtbogen. Erstaunlicherweise hat das Netzteil nicht abgeschaltet, einen Lichtbogen in der erforderlichen Grösse könnte man also auch mit einem 200 W PC-Netzteil erzeugen. Leider ist der Materialabtrag völlig unregelmässig.

2: Mehr Abstand, extrem langsamer Vorschub (0,1 mm/min). Das Kupfer verschwindet in einer Breite von über 30 Millimetern.

3: Das gleiche noch einmal, Vorschub 0,5 mm/min. Keine wirkliche "Bahn" zu erkennen.

4: 0,5 mm Abstand, drei Mal mit 0,5 mm/min drüber gefahren: Beim dritten Durchgang war das Kupfer dann endlich durch, doch immer noch keine Spur von einer geregelten Bearbeitung.

5: 0,5 mm Abstand, 1 mm/min Vorschub. Da hat sich dann wieder ein schwarzer Klumpen gebildet, der zu einem Lichtbogen führt.

Insgesamt ist das das reinste Farbenspiel. Es bildet sich vor Allem ein gelber Schlick, jedoch auch Weisser, Schwarzer und Grüner.

Eine ständige Spülung ist notwendig, sonst verklemmt sich der schwarze Schlick zwischen Elektrode und Platine und es gibt einen Lichtbogen. Offensichtlich ist der schwarze Schlick leitfähig.

Bei 3 habe ich nicht gespült. Da hatte sich der schwarze Schlick recht weit verbreitet und irgendwann blubberte es mehr oder weniger auf der gesamten Fläche des Schlicks.

Der Kupferabtrag ist völlig gleichmässig, genau das Gegenteil von dem, was man brauchen würde. Hätte ich noch zwei, drei weitere Bahnen gezogen, hätte ich wahrscheinlich blankes Basismaterial gehabt.

Im Gegensatz zu den ersten Versuchen habe ich diesmal sehr viel Salz im Bad gehabt. So viel sich eben aufgelöst hat. Die 100 Gramm Salz pro Liter, die in der Vorlesung als Minimum angegeben werden, kann man jedoch bei Zimmertemperatur auch beim besten Willen nicht lösen. So 60-70 Gramm vielleicht.

Bis hier hin eignet sich das also hervorragend, um die Säure beim ätzen von Platinen zu ersetzen.

Weiter geht's hier: [ethesis.nitrkl.ac.in]


Generation 7 Electronics Teacup Firmware RepRap DIY
     

Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 07, 2011 09:03AM
Der schwarze "Schlamm" ist das Kupfer was du ablöst, klar das das leitet.
In dem Film war immer eine Pumpe mit einem Abscheider.

Was ist, wenn du eine Kanüle nimmst, und durch die Kanüle Salzwasser pumpst . Die Spitze dann als Pol benutzt . Am besten in eine Isolation versenken, sodas die Spizte unten nicht mehr raus kommt. Dann müßte der Effekt doch (fast) nur nach unten hin laufen ?
Durch das Salzwasser was da durch kommt ist die Spitze immer frei.


Mfg
Wolfgang
Aller Anfang war schwer - Wolfstrap Reprap-fab.org Meine Meinung

Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
Elk
Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 07, 2011 12:50PM
Andere Frage:
Was wenn man quasi durch die Elektrode den Schlamm absaugt? also eine hohle Elektrode (wie Wolfgang beschreibt) aber da nicht das Salzwasser speisen, sondern von da absaugen. So wird quasi immer der Teil des Bades entfernt, welcher am meisten mit erodiertem Substrat verunreinigt ist.

Wenn man einen kleinen Schlauch an die Nadelelektrode anschliesst und diesen unterhalb der "Bauwanne" in eine Auffangwanne leitet, wird alleine durch die Schwerkraft flüssigkeit entfernt. Der Schlauchdurchmesser muss dazu einfach geeignet gewählt werden (genauso der Durchmesser der Nadel...

Gruss
Sebastian
Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 07, 2011 02:01PM
In den weiteren Versuchen habe ich die Spülung dann einfach mit einer Spritze simuliert, die ich immer wieder aufgezogen und in Richtung Elektrode ausgedrückt habe. Das funktioniert.


In den Büchern habe ich gelesen, dass die Konturen um so schärfer werden, je weniger das Salzwasser leitet. Weniger gelöstes Salz im Wasser bedeutet auch weniger Leitfähigkeit, so dass bei gleicher Spannung weniger Strom fliesst. Diese ganzen bunten Schlieren deuten ja darauf hin, dass alle möglichen chemischen Prozesse statt finden, nicht nur die elektrochemische Abtragung.

Also habe ich es heute nochmal mit ganz wenig Salz probiert, gerade mal eine kleine Prise auf die 200 ml der Badewanne. Immer noch Leitungswasser, das ja schon so wie aus den Hahn kommt, leitend ist. Die grünen und gelben Schlieren sind ausgeblieben, es hat nur noch die schwarzen Klümpchen und weisse Schlieren gegeben. Das Ergebnis ist deutlich besser, man kann die Bahnen zumindest ansatzweise erkennen:



Der beinahe vertikale weisse Strich ist eine Spiegelung der Elektrode an der Wasseroberfläche. Es sind zwei Bahnen horizontal, eine in der unteren Bildhälfte, eine etwa in der Bildmitte. Diese relativ scharfkantige Spur knapp unterhalb der Bildmitte wurde _nicht_ von der Elektrode erzeugt.


Wie ich da so stand und mit der Spritze hantiert habe - eine solche 20-mm-Bahn braucht ja immerhin 40 Minuten - ist mir langsam klar geworden, warum das Ganze gar nicht funktionieren kann. Es gibt einen Grund, warum die Hauptanwendung dieser Reaktion "Elektropolieren" oder "Elektroentgraten" heisst. Mehr dazu schreibe ich jetzt gleich ins Wiki ...


Generation 7 Electronics Teacup Firmware RepRap DIY
     

Attachments:
open | download - DSCF0098.JPG (29.5 KB)
Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 08, 2011 12:28PM
Hier der Wiki-Eintrag: [www.reprap.org]

Kurz gesagt: die Bearbeitung ist viel zu unscharf, als dass man damit zwischen Leiterbahn und Lücke dazwischen unterscheiden könnte. Bearbeitet man eine nennenswerte Menge Isolationsbahnen, hat man immer am Ende eine leere Platine.


Generation 7 Electronics Teacup Firmware RepRap DIY
     
Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 09, 2011 11:25AM
Diese Funken unter dem schwarzen Schlick entstehen übrigens auch, wenn die Platine gar nicht mit der Elektrode verbunden ist. Natürlich muss die Masse-Elektrode auch mit im Bad sein, aber nicht elektrisch mit der zu bearbeitenden Platine verbunden.

Irgendwie war mir aufgefallen, dass die Krater dort, wo sich die Funken gebildet hatten, doch recht tief ins nicht leitende Basismaterial rein gehen. Also habe ich nochmal rum probiert, ob das nicht doch vielleicht elektrochemische Entladungen sind. Offensichtlich ja!

Jetzt fehlt mir nur ein Netzteil, das auf 60 Volt kommt. Denn elektrochemische Entladungen entstehen ohne Schlick drumherum wohl erst bei rund 35-40 Volt.


Generation 7 Electronics Teacup Firmware RepRap DIY
     
Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 09, 2011 11:58AM
Stand da nicht was von niedriger Spannung und hohem Stom ?


Mfg
Wolfgang
Aller Anfang war schwer - Wolfstrap Reprap-fab.org Meine Meinung

Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 09, 2011 04:23PM
Quote
Traumflug
Diese Funken unter dem schwarzen Schlick entstehen übrigens auch, wenn die Platine gar nicht mit der Elektrode verbunden ist. Natürlich muss die Masse-Elektrode auch mit im Bad sein, aber nicht elektrisch mit der zu bearbeitenden Platine verbunden.

Du willst doch das der Strom von deinem Werkstück in dein Werkzeug fließt. Nicht über die Salzlösung in dein Werkzeug. Wenn du den Kontakt nur in die Lauge hältst, baust du nur einen zusätzlichen Widerstand ein. Wenn du Pech hast fließen dann nur geringe Mengen des Stroms vom Werkstück zum Werkzeug. Klar das deine ab getragene Fläche dann nicht sauber wird.


Mfg
Wolfgang
Aller Anfang war schwer - Wolfstrap Reprap-fab.org Meine Meinung

Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 09, 2011 04:58PM
Quote

Stand da nicht was von niedriger Spannung und hohem Stom ?

Ja, für elektrochemisches Bearbeiten braucht man wenig Spannung und - bei grosser Werkzeugoberfläche - viel Strom. Erhöht man die Spannung, ergeben sich jedoch andere Effekte - es bilden sich elektrochemische Entladungen bzw. Funken. Dir als Amateurfunker ist vielleicht noch der Wehnelt-Unterbrecher bekannt, der basiert auf dem gleichen Effekt.

Den Effekt kann man jedoch nicht nur für Stromunterbrechungen nutzen, sondern man kann mit den entstehenden Funken auch Material bearbeiten. Dabei muss das Material gar nicht leitend sein, vielmehr kann man damit Löcher in Glas bohren. Allerdings ist das ein sehr selten angewandtes Fertigungsverfahren und deswegen gibt's da auch wenig Forschung dazu.

Das dritte Verfahren in der Gruppe ist dann die Funkenerosion. Die braucht Impuls-Strom und kein Elektrolyt, sondern eine isolierende Flüssigkeit.

Bei mir sind jetzt eben die Funken trotz niedriger Spannung entstanden. Vermutlich, weil der schwarze Schlick die entstehenden Luftbläschen festgehalten hat und so die Voraussetzungen für die elektrochemische Entladung geschaffen wurden. Leider entsteht der schwarze Schlick sehr ungleichmässig und so ist auch die Bearbeitung ziemlich zufällig.


Zum anderen Thread:

Quote

Das ist vielleicht dein fehler...

Nimm mal eine Spritzennadel, und drück die Flüssigkeit da durch...

Guck Dir doch mal dieses Bild hier an:



Die Platine wird zu jeder Zeit auf der kompletten Oberfläche bearbeitet, lediglich mit unterschiedlicher Intensität. Die Prozentzahlen geben an, wie stark die Bearbeitung noch in einiger Entfernung von der Elektrode ist. Hat man jetzt 100 Isolationsbahnen, wird das Kupfer drumherum mal mit 20%, mal mit 50%, mal mit 3% bearbeitet - und das summiert sich auf. Am Schluss hat man gar kein Kupfer mehr, egal wie gut man spült.


Was ich wohl auch noch mal probieren werde ist die Funkenerosion. Der MOSFET auf den PWM-fähigen Elektroniken sollte schnell und stark genug sein, das hübsch brutzeln zu lassen. Heute habe ich aber erst mal wieder auf die Dremel umgestellt. Das funktioniert schon.


Generation 7 Electronics Teacup Firmware RepRap DIY
     

Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 10, 2011 12:21AM
Willst du mich nicht verstehen ? Dann versuche ich es dir nochmal zu verdeutlichen eye rolling smiley


Rot stellt einen Isolator dar, und Grün den Kanal wo die Flüssigkeit durch die Elektrode gedrückt wird (spülung).
Durch den Isolator enge ich unten die Streuung doch ein. Wenn der sogar noch in der Lage wäre sich auf die Platine zu legen, also wie ein kleines Röhrchen was runter rutschen kann.. erhöhst du den Effekt noch. Aber du mußt dabei spülen, sonst legt sich der Schlamm da fest. Der muß immer weg.
Die Anode muss an die Platine, damit der Widerstand so klein wie möglich bleibt. Je kleiner der Widerstand, desto höher der Strom.Der Strom darf nur eine ganz kurze Strecke durch die Flüssigkeit laufen. Je größer die Strecke wird, je negativer wirkt sich das auf die Genauigkeit aus. Der muß durch das Metall laufen und direkt unter der Elektrode wieder hoch.

Edited 1 time(s). Last edit at 05/10/2011 12:22AM by Stoffel15.


Mfg
Wolfgang
Aller Anfang war schwer - Wolfstrap Reprap-fab.org Meine Meinung

Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
Attachments:
open | download - Elektrode.jpg (15 KB)
Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 10, 2011 03:32AM
So ein Isolator würde nur sehr wenig bringen. So lange die Flüssigkeit innen im Isolator in Kontakt mit der Flüssigkeit aussen steht, wird auch aussen bearbeitet. Dass es da dann keinen geraden weg nach aussen gibt, ist dem Strom ziemlich egal.

Man müsste also den Bereich um die zu bearbeitende Stelle schon komplett vom restlichen Bad abtrennen, der Isolator müsste wasserdicht auf der Platine aufliegen. Die Spülung müsste komplett innerhalb des Isolators verlaufen.

Hat man das, ist man immer noch um den Faktor 100 bis 1000 langsamer als fräsen. Also so 5 Tage bis 2 Monate für ein Gen7 Board.

Diese Angabe 600 mm/min lautet übrigens genauer 600 mm^3/min, also eine Angabe des abgetragenen Volumens pro Minute. Ist die Fläche zwischen Elektrode und Werkstück gross, kann man das erreichen, denn es wird ja überall gleichzeitig abgetragen. Die Lösung zur Platinenherstellung wäre hier ein Gesenk, das sämtliche Isolationsbahnen zugleich einbringt. Dann wäre die Platine in fünf Minuten fertig.


Funkenerosion ist da wesentlich viel versprechender, denn bei der Funkenerosion wird immer nur genau der Punkt des Werkstücks bearbeitet, der leitend ist und der Werkzeugspitze am nächsten liegt. Dem Verschleiss der Elektrode könnte man vielleicht mit einer Spitze aus Wolfram begegnen, die es im WIG-Schweisszubehör gibt.


Generation 7 Electronics Teacup Firmware RepRap DIY
     
Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 10, 2011 03:50AM
Traumflug Wrote:
-------------------------------------------------------
> So ein Isolator würde nur sehr wenig bringen. So
> lange die Flüssigkeit innen im Isolator in
> Kontakt mit der Flüssigkeit aussen steht, wird
> auch aussen bearbeitet. Dass es da dann keinen
> geraden weg nach aussen gibt, ist dem Strom
> ziemlich egal.

Woher nimmst du denn diese Weisheiten ?? "klar, der Strom läuft um die Ecke" ohmann... eye popping smiley
Der läuft den Weg des geringsten Widerstandes... und der Isolator ist ein Widerstand. Genauso wie die Kupferplatine ein besserer Leiter ist wie die Salzlösung. Wenn ich die Anode natürlich nur in die Brühe halte, kann das auch nichts geben.


>
> Man müsste also den Bereich um die zu
> bearbeitende Stelle schon komplett vom restlichen
> Bad abtrennen, der Isolator müsste wasserdicht
> auf der Platine aufliegen. Die Spülung müsste
> komplett innerhalb des Isolators verlaufen.

Das stimmt nicht !

>
> Hat man das, ist man immer noch um den Faktor 100
> bis 1000 langsamer als fräsen. Also so 5 Tage bis
> 2 Monate für ein Gen7 Board.

Wenn die Umgebungsvariablen auf deinen Weisheiten beruhen ... klar...eye rolling smiley

>
> Diese Angabe 600 mm/min lautet übrigens genauer
> 600 mm^3/min, also eine Angabe des abgetragenen
> Volumens pro Minute. Ist die Fläche zwischen
> Elektrode und Werkstück gross, kann man das
> erreichen, denn es wird ja überall gleichzeitig
> abgetragen. Die Lösung zur Platinenherstellung
> wäre hier ein Gesenk, das sämtliche
> Isolationsbahnen zugleich einbringt. Dann wäre
> die Platine in fünf Minuten fertig.

Schau dir mal den Rest der Filme auf dem Link an, den du angegeben hattest. Da wird mit dem Verfahren gebohrt... Da kannst du auch sehen wie die Elktrode aufgebaut ist, und worauf zu achten ist bei der Isolation.

>
>
> Funkenerosion ist da wesentlich viel
> versprechender, denn bei der Funkenerosion wird
> immer nur genau der Punkt des Werkstücks
> bearbeitet, der leitend ist und der Werkzeugspitze
> am nächsten liegt. Dem Verschleiss der Elektrode
> könnte man vielleicht mit einer Spitze aus
> Wolfram begegnen, die es im WIG-Schweisszubehör
> gibt.

Klar... hau du dir die Funken, die wir möglichst versuchen zu vermeiden in die Steuerschaltung.... damit das auch so richtig gut Störungen gibt.


Ich glaub da muß mal ein Fachmann drann smoking smiley Wenn man nicht alles selber macht spinning smiley sticking its tongue out
Außerdem bin ich kein Amateurfunker... nie gewesen.
Aber Elektriker. Neben dem Dreher.


Mfg
Wolfgang
Aller Anfang war schwer - Wolfstrap Reprap-fab.org Meine Meinung

Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 10, 2011 04:33AM
Quote

Ich glaub da muß mal ein Fachmann drann

Genau!


Generation 7 Electronics Teacup Firmware RepRap DIY
     
Re: Elektrochemisches bearbeiten
May 21, 2011 04:38AM
Hallo Leute,
ihr macht ja interessante Dinge, ich dachte immer das elektrochemische Abtragen sei durch das Erodieren verschwunden. Ich selber habe eine eigene Erodiermaschine gebaut. Falls Ihr das nach machen wollt kann ich euch ein paar Erfahrungen berichten.
Senkerodieren funktioniert mit einem Dielektrikum, das wollt ihr bestimmt nicht.
Drahterodieren läuft mit destiliertem Wasser, das wollt ihr bestimmt ehr.
Bohrerodieren funktioniert mit Bohremulsion genauso wie mit Leitungswasser oder Salzwasser. Man kann sogar mit Gleichstrom arbeiten. Gepulste Ströme funktionieren aber besser. Ihr benötigt eine Relativbewegung zwischen Werkstück und Elektrode (Leider liegt ein Patentschutz auf die Rotationsbewegung). Spannungen beim Bohrerodieren sollten zwischen 1V und 6V liegen. Meine Erfahrungen sagen jedoch dass gewönliche Schaltnetzteile nach etwa 5 Minuten sehr theatralisch explodieren (Elkos in der Endstufe). Ich habe das mit einem 3KW-Netzteil selber erlebt.
Eine weitere eigenart wenn man mit Wasser arbeitet ist die Elekrolyse, nach einer gewissen Zeit hat sich ausreichend Wasserstoff für eine Verpuffung gebildet. Durch die Funkenentladung macht es dann sehr schön "puff" und man erschreckt sich. Außerdem empfehle ich immer unter Wasser zu arbeiten, da die Funken sich leicht überall festbrennen. Die Spühlung des Arbeitsspaltes ist übrigens extrem wichtig und muss immer gewährleistet sen.
Als Werkstoff für die Elektrode kommen Messing, Kupfer, Gaphit, oder Wolfram zum einsatz. Wolfram ist teuer aber verschleisarm. Was nicht heißt, dass es nicht verschleißt. Der Elektrodenabbrand muss also immer nach geführt werden. Wenn jemand eine Pfiffige Idee hat wie man den Elektrodenabbrad messen kann, ich währe für jede Anregung dankbar!
Ich erodiere in der Regel Werkzeugstahl, Titan, und Vergütungsstahl. Aluminium geht wie heißes Messer durch Butter, Kupfer habe ich noch nicht probiert.
Also Vielvergnügen und nicht erschrecken wenn es mal "puff" macht.
Gruß
Philipp
Sorry, you do not have permission to post/reply in this forum.