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Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht

Posted by fks 
fks
Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 02, 2011 06:54PM
Ich wollte an dieser Stelle nur mal meine Erfahrungen mit dem Selbstbau des Mendel-Derivats "ORCA" schildern.

Da Zeit bei mir in der Regel immer Mangelware ist, war klar, dass ich mir die Teile-Sucherei ersparen will. Daher hab ich mir bei mendel-parts.com den Komplett Bausatz Ihres neuen Mendel-Derivats "ORCA" bestellt.

Ich hatte mich damals primär für diese sehr experimentelle Variante entschieden, da mir der Aufbau durch die an diversen Stellen verbauten Alu-Teile stabiler erschien.

Nach einem sehr, sehr, sehr langsamen Start (Lieferzeit >12 Wochen !) kam dann tatsächlich doch noch ein fertig geschnürtes Paket bei mir an.

Nach dem zurechtlegen der - gefühlt - 1000 Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben ging's los. Leider existiert zu jetzigen Zeitpunkt nur eine Menge an technischen Zeichnungen und keine echte Bauanleitung.

Von daher war die optimale Reihenfolge zum Zusammenbau etwas unklar, wodurch einige fertige Baugruppen zum Einbau doch wieder zerlegt werden mussten, was die Arbeit etwas in die Länge zog.

Wenigstens fehlten keine Teile, es waren sogar einige Schrauben usw. übrig. So war der mechanische und elektrische Zusammenbau auch nach ca. 16Stunden erledigt.

Als Firmware/Software Kombination hatte ich mich für Marlin + Pronterface + SFACT entschieden. Anfangs hatte ich diverse Probleme die Software ans laufen zu bringen. Diverse nichtssagende Python-Fehlermeldungen später hatte ich dann doch eine lauffähige Umgebung.

Von da ab ging's aber schnell voran. Nach nur einem Tag Test und Kalibrierung haben die Druckergebnisse meine Erwartungen schon bei weitem übertroffen.

Ich kann jedem Einsteiger (und eigentlich auch den nicht-Einsteigern ;-) diese Kombination von Firm-und Software nur wärmstens ans Herz legen.

Die erreichbare Druckgeschwindigkeit ist hoch. Durch die hohe Baudrate (250000) und die schnelle Firmware traten bei meinen bisherigen Tests selbst bei sehr hohen Geschwindigkeiten keine Pausen auf.

Die Beispieldrucke wurden mit 1.75mm PLA, 0.35mm Düse und 0.28mm Layer bei Geschwindigkeiten von 30mm/s (Perimeter) , 60mm/s (Fill) und 130mm (Travel) gemacht. Ich bin mit der Qualität sehr zufrieden.

Wollte das an dieser Stelle nur mal loswerden, da ich von der hohen Qualität die sich mittlerweile mit solchen Open-Source Druckern erreichen lässt, überrascht war.
Attachments:
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Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 01:43AM
Hat der Orca denn Vorteile gegenüber dem Prusa?

Der Zusammenbau und Schraubenbedarf des Prusa ist doch recht anwenderfreundlich. Die Doku allemal. Und die Videos mit der Marlin zeigen 280 mm/s.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 04:17AM
Eine klare Schwäche des Prusa ist die Z-Spindel, da hier die Schrittmotoren und die Kupplung die Zugkräfte ausfnehmen müssen
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 04:44AM
Welche Zugkräfte ???


Mfg
Wolfgang
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Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 05:18AM
die daran hängende X-Achse. Im Gegensatz zum Sells gibt es beim Prusa keine lagerung, die die in Z-richtung wirkenden Kräfte Aufnehmen könnte, außer den Lagern im Schrittmotor. Dadurch ist die Kupplung zusätzlich zur Torsionsbelastunf auch auf Zug belastet.Ich bin mir auch nicht sicher, ob das den Schrittmotoren gut tut.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 05:37AM
Mir gefällt die Z-Achse auch nicht unbedingt. Aber die X-Achse ist so schwer ja nicht.
Ich hätte die am liebsten auch so wie am Mendel. Wo die hoch gedrückt wird, und unten in den Lagern liegt. Dann einen Motor und einen Riemen. Das hat den Vorteil, das man die Achse auch mal eben per Hand verstellen kann. Gut finde ich das am Prusa nicht !!

Aber ob das besser gelöst ist, indem Ich den gesamten Tisch samt Motor hoch stemme... das wird wohl erst die Zeit zeigen.
Aber was mich am meisten an dem Orka stört, sind die Metallplatten, die kann man nicht mal eben im Baumarkt kaufen. Die wenigsten haben einen Lasercutter oder sowas.
Eigentlich MUST du den bei ihm kaufen.


Mfg
Wolfgang
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Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 05:57AM
Die Lösung scheint so einfach ...
[www.thingiverse.com]

Bei den Aluplatten gebe ich Dir recht. Ich habe daher auch nicht vor, mir einen zuzulegen.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 06:20AM
Och nö... dadurch hab ich immer noch 2 Motoren. Den mords Aufbau und Radiallager achsial belastet.
Dann kann ich es auch so lassen.


Mfg
Wolfgang
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Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 06:37AM
Rillenkugellager können axial durchaus belastet werden.
Für ein 608zz liegt die Statische Tragzahl C0 bei 1,37 kN, die dynamische C (die hier nicht paßt, wegen der geringen Drehzahl) bei 3,45kN.
Normalerweise können Rillenkugellager mit 0,5*C0 belastet werden. Bei kleinen Durchmessern (Bohrung unter 12mm) jedoch nur 0,25xC0.
Daher: 342N maximale Axiallast für Rillenkugellager 608ZZ (Tabellenwerte von SKF). Bei höherer Axiallast sinkt die Lebensdauer rapide.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 07:00AM
Dann mach die selbe Berechnung mal zu den Lagern im Motor....

Die Lager die der da rein gebaut hat sollten wohl eher den Schlag beseitigen den man bekommt, wenn die Kupplungen schlecht eingestellt sind.

Ich überlege die ganze Zeit ob man nicht den unteren Teil von dem Mendel einfach in den Prusa basteln könnte smiling smiley Davon hab ich noch jede Menge Teile ... also eine Mischung aus Prusa und Mendel basteln winking smiley Oder gibt es die Teile (z-motor-backet, z-tensioner,z-leadscrew-base) vom Mendel als OpenScad ( Bob ??)


Mfg
Wolfgang
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Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 07:30AM
Für Rillenkugellager (5mm Wellendurchmesser) 618ZZ liegt C0 bei 225N, damit ist die maximale zulässige Axiallast bei 56,25N, inklusive der Last, die der Rotor durch sein Eigengewicht erzeugt. Da wir zwei Motoren haben, liegt die maximale Belastung in Z-richtung damit bei 112,5N.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 07:36AM
Und was haben wir ? Was haben der Extruder und der x-Motor zusammen ? Ich glaube nicht das wir da drüber kommen...


Mfg
Wolfgang
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Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 07:41AM
Drüber sicher nicht, allerdings sehen die Stepperhersteller das etwas anders:
[www.slidesandballscrews.com]
listet eine maximale Axialkraft von 10N, da kommen wir sehr wohl in die Nähe
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 07:59AM
pro motor... also mal 2


Mfg
Wolfgang
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Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 08:04AM
schon klar, aber 20N Maximallast ist nicht sehr viel. Die Motoren alleine haben bereits 730g, die Stangen auch noch einiges, deutlich über 10N liegen wir sicher. wenn auch vermutlich noch einiges unter 20N. Werde das mal abwiegen. Zu der Gewichtskraft kommt noch die Beschleunigngskraft dazu, aber die ist in Z nicht sonderlich groß.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 08:08AM
Und wenn du es genau machen willst, müßtest du auch noch die schiefe Ebene von der Gewindetange da raus rechnen....
Ich glaube nicht das das so tragisch ist. Trotzdem, der eine Motor muß weg und die Last nach unten wieder mit einem Riemen. Das ist mit den 2 Motoren so gefuscht.. schon alleine der Gedanke 2 Motoren auf der Endstufe ... da gehen mit die Nackenhaare hoch.eye rolling smiley


Mfg
Wolfgang
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Erfahrungen kann man leider schlecht weiter geben, die muss man selber machen.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 08:17AM
Hat denn irgendjemand beim Prusa schon mal Probleme mit den Motorlagern gehabt?
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 08:18AM
Das Gewinde hat da keinen Einfluß, da es sich axial nur an der Motorwelle abstützen kann. Die Masse der Gewindestangen hingegen ist natürlich zu der der X-Achse und des vollständigen Extruders zu addieren.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 03, 2011 08:24AM
theodleif:
ist mir nicht bekannt, im IRC haben sich jedoch einige über herunterfallende X-Achsen beschwert. Das liegt zwar nicht am Motorlager sondern einer zu lockeren Kupplung (oder einer gebrochenen, die Last geht hier in der schwächsten Richtung auf die Teile, Zugbelastung zwischen den gedruckten Ebenen und zusätzlich Scherbelastung in der gleichen Ebene, der Alptraumjedes Konstrukteurs), ist aber dennoch konstruktionsbedingt. Zudem ist das Prusa-Design noch recht jung und die wenigsten drucken damit 24/7. daher ist es unwahrscheinlich, daß schon viele probleme damit entwckelt haben.
Re: Mendel-Parts ORCA Erfahrungsbericht
September 07, 2011 07:27AM
Hey Leute,

wollt nur mal bescheid geben, hab die letzten 3 Tage auch Orca gebastelt. Ist mein erster 3D Drucker. Ich muss sagen, die Anzahl der Einzelteile ist enorm, und die meisten der aufgezeigten Unterlegscheiben sind einfach nicht nötig. Ich weis nicht, wie es bei anderen 3D Druckern ist, aber die Kalibrierung der Mechanik erwies sich als nicht trivial und hat mich ca. 12h gekostet. Aber ich bin auch ein ziemlicher Perfektionist, also bin erst zufrieden, wenns wirklich zu 110% passt, deshalb die Dauer. Auch war, um diese Genauigkeit zu erlangen öfter mal eine 3. Hand nötig, die einem beim kalibrieren hilft. Die obere Querstrebe musste ich weg lassen, da die Kunststoffteile, die diese trägt, schiefe Löcher haben, und die obere Strebe somit den kompletten Rahmen verspannt, wenn montiert. Das werd ich die Tage mal mit ner Feile beheben, aber wie es bisher aussieht ist diese Strebe auch nicht unbedingt nötig. Heute werde ich mit der Verkabelung beginnen, ist alles self sourced, dauert also dementsprechent etwas länger, weil nix gesteckt ist.
Ansonsten ist der Orca aber nach vollständiger kalibierung völlig spielfrei und läuft sehr gerade. Bin bisher sehr zufrieden, das das Gesamtkonzept angeht.

Soviel zu meinen bisherigen Erfahrungen.

Grüße!
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