Messen mit dem Infrarot-Thermometer

Hallo zusammen,

vor ein paar Tagen habe ich nun so ein Infrarot-Thermometer erstanden, Messbereich -18°C bis +380°C:



Das misst ja jetzt die eingehende Infrarot-Strahlung und um die Temperatur der Tapete oder die einer Herdplatte zu messen, funktioniert das auch prima. Richte ich es jedoch auf einen eingeschalteten Lötkolben, Abstand 30mm, komme ich auf maximal 160°C. Dabei ist das Lot daran schon geschmolzen, der Kolben hat also mindestens 270 Grad.

Kann man so ein Thermometer irgendwie tunen, dass man damit auch sehr kleine Flächen messen kann? Ich dachte da so an Gehäuse modifizieren oder diesen Eingangstrichter teilweise abkleben. Hat da schon jemand was herausgefunden?

Misst so ein Thermometer eigentlich die Menge der eingehenden Strahlung oder deren Frequenz? Im letzteren Fall wäre es ja fast egal, wie gross die Messöffnung ist.

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Das gleiche hab ich auch.

Du könntest eine Optik davor setzen. Allerdings müsstest Du es wahrscheinlich dann neu kalibrieren.

Du kannst nicht glanzide objekt messen mit ein IR thermometer.
Es muß matt sein!
Kupfer, Messing, Stahl, aluminiumum : GEHT NICHT.
Nutze ein thermocouple.

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Bob Morrison
Wörth am Rhein, Germany
"Luke, use the source!"
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Infrarotthermometer verwenden meistens einen pyroelektrischen Sensor mit einem entsprechenden Bandfilter davor, der nur Infrarot durchlässt. Der Sensor reagiert auf winzige temperaturänderungen, die durch die einfallende Infrarotstrahlung entsteht (misst also "Menge der einfallenden Strahlung). Das wird unter Annahme eines schwarzen Strahlers in eine Temperatur umgerechnet.

Wenn man keinen Schwarzen Strahler hat oder sehr kleine Targets, stimmt die Temperatur natürlich nicht. Aber man hat vermutlich trotzdem einen festen Zusammenhang zwischen Temperatur des Targets und einfallender Infrarotstrahlung. Man könnte versuchen diesen Zusammenhang einmal zu messen (man braucht dann ein Thermocouple oder einen anderen Weg, die Temperatur zu bestimmen), und dann immer die angezeigte Temperatur in die echte umrechnen. Aber dazu braucht man vermutlich einen Aufbau, der reproduzierbare Messungen erlaubt, also ein fest montiertes Thermometer, keine Infrarotstörquellen,...).

Jep! Das mit den falschen Messwerten ist mir auch aufgefallen (steht aber auch in der Beschreibung, dass es auf metallischen Oberflächen nicht funzt).
Ich hab für meine Tests den Heizblock z.B. mit einem stück Papier abgedeckt und darüber annähernd korrekte Messergebnisse erhalten. Ist natürlich mit Vorsicht zu geniesen.

Ich hab im Zuge meiner Orca Basteleien auch immer mal das Hotend nachgemessen, hab ein selbstgebasteltes IR thermometer, und das funktioniert gut. Musst das Hotend nur mit einem schwarzen Edding anmalen und möglichst nahe ran gehen beim messen. So ein Messgerät misst von der Öffnung aus kegelförmig die mittlere Temperatur des Messbereichs. Deshalb möglichst nahe ran an das zu messende Objekt!

Jetzt habe ich das Ding mal zerlegt: rote Kappen abhebeln, Batteriefachklappe spreizen und abnehmen, eine Schraube im Batteriefach. Die wichtigsten Teile sieht man hier:



Betrachtet man sich den Sensor etwas näher, wird klar, warum das mit dem "nahe ran gehen" so eine Sache ist. Der eigentliche Sensor hat etwa 2mm Durchmesser und ist auf der Platine montiert. Darüber erst ein Trichter aus Alu, dann ein Trichter aus Plastik, der in den Alu-Trichter hinein geht:



Den Plastiktrichter nebst der Flachlinse darin (diese weisse Scheibe am Übergang zum Alu) habe ich mal weg gelassen. Dann wird das Gerät deutlich empfindlicher, aus 307 Kelvin werden rund 430 Kelvin, doch der Temperaturwert hängt dann auch stark von der Entfernung zum Messobjekt ab. Möglicherweise, weil der Öffnungswinkel dann noch viel grösser als ohnehin schon ist.

Zweiter Haken ist, da sind keine Trimmpotis auf der Platine. Die Kalibrierung passiert als offensichtlich digital über den 14-poligen Stecker im Batteriefach. Der Haupt-Chip ist ein Texas Instruments M430FE425, offensichtlich ein ausgewachsener Mikroprozessor: [www.ti.com]

Dieser Plastiktrichter hat an der Öffnung einen Innendurchmesser von 17mm und das ist dann wohl auch die kleinste Fläche, die man damit messen kann.

Vielen Dank für die vielen Hinweise, übrigens.

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[benkrasnow.blogspot.com]