Probleme bei Delta Kalibrierung

Hallo zusammen,
ich habe mich hier angemeldet a. weil ich ein begeisterter Bastler bin und b. weil ich an meinem neuen Delta Drucker (Tevo Little Monster) verzweifel.
Ich habe mir einen gebrauchten Tevo Little Monster gekauft. Leider hatte diese einige Problem, schlecht zusammengebaut (Schrauben verdreht und schief) das Hotend ist permament verstopft etc.
Die meisten Probleme habe ich nun gelöst und eigentlich wäre er bereit zum Drucken. Leider schaffe ich es aber nicht das Druckbett zu kalibrieren.
Wie auf den Bildern zu sehen, sind manche stellen auf dem Druckbett viel zu dicht und manche viel zu weit entfernt.
Der Drucker läuft mit Smoothieware.

Folgende Dinge habe ich bisher probiert:
-Drucker Rahmen komplett zerlegt, mit einem Rechtenwinkel wieder zusammen gebaut und mit einer digitalen Wasserwage vermessen (wenn ich der Wasserwage trauen kann ist der Rahmen auf 0,05° genau zusammen gebaut).
-Ich habe die kleinen Pins für die optischen Endstops auf 0.05 mm genau eingestellt.
-Ich habe probiert mit G32 zuerst die Delta Kalibierung durchzuführen und dann mit G31 die Mesh Kalibrierung. Ich habe allerdings das gefühl, dass es kein unterschied macht ob ich die Mesh Kalibrierung durchführe auch ohne habe ich genau das gleiche Ergebniss.
-Ich habe mit einer anderen Firmware die "Least squares (David Crocker variant) " durchgeführt.

Bisher hat alles nichts gebracht und das Ergebniss ist immer gleich bleibend. Die Arme konnte ich leider noch nicht vermessen, da auch hier mehrer Schraub kaputt sind und ich diese erst ausbohren will, wenn ich die passenden Ersatzschrauben habe.
Ich habe die Firmware oder die Arme in verdacht, ich bin mir aber nicht sicher und frage deswegen hier um Rat um nicht noch mehr Geld zu verschwenden.
Hat jemand von euch eine Idee wo druch dieses Fehler Bild ausgelöst werden könnte?
Vor dem Druck auf dem Bild habe ich eine Least squares Delta Klabirierung und eine Mesh Kalibrierung durchgeführt. Allerdings ist das Ergebniss mit einer normalen Delta Kalibrierung und ohne Mesh Kalibrierung genau das gleiche.



Folgende Schritte habe ich vor um den Fehler zu behben, aber habe Angst auf dem falschen Weg zu sein.
-Ich möchte das Mainboard gegen ein Duet Wifi tauschen um die Firmware auszuschließen.
-Ich möchte den Effector gegen ein Duet Smart Effector austauschen um MagBallArms verwenden zu können und damit der Sensor direkt an der Düse sitzt.
-Ich möchte das Druckbett mit Federn manuell einstellbar machen. Habe damit aber auch wenig Hoffnung auf Erfolg.
-Ich möchte MagBallArm von Haydn Huntley verbauen.

Falls jemand eine Idee hat wäre ich sehr dankbar.

Edited 1 time(s). Last edit at 09/26/2020 04:32AM by igyros.

Hi,
oje, das sieht mir ja nach einer richtigen Baustelle aus. Bevor man irgendetwas wieder gerade kalibriert, muss natürlich der mechanische Aufbau passen. Und das ist leichter gesagt als getan. Ich habe noch kein kleines Monster live gesehen, kann zur Qualität des ordnungsgemäßen Aufbaus keine Aussagen treffen. Aber da ich meinen Delta selbst konstruier habe und meine Delta Kalibrieranweisung schon vielen geholfen hat, kann ich versuchen Dir zu helfen.
Die Position der Tower ist wohl durch die Bohrungen in Bodenteil und Decke weitestgehend vorgegeben. Die Tower müssen zudem lotrecht sein. Das Bett muss rechtwinklig zu den Towern stehen. Die 6 Rods müssen unbedingt möglichst gleich lang sein. Ich habe mir für die Fertigung eine Lehre gebaut, in der ich jede Stange einzeln angefertigt habe. Die drei Riemen müssen die gleiche Spannung haben. Die Abstände der Rods an den Carriages und am Effektor müssen gleich sein. Möglichst kein Spiel in den Kugelgelenken (Effektor mal von Hand in allen Richtungen bewegen)

Ein großes Problem ist der Ansatz, einen Delta mit einem Sensor kalibrieren zu wollen, der nicht genau in der Mitte des Effektors sitzt! Das kann nicht funktionieren. Selbst wenn ich per Probe X/Y Offset in der Firmware die Position der Sonde korrigiere und sagen wir genau den Mittelpunkt anfahre X0/Y0 (Sonde im Mittelpunkt!), ist der Effektor beim Tasten mechanisch völlig daneben (Carriages habe nicht alle die selbe Höhe). Diesen Fehler machen viele Hersteller von Delta Druckern, mir selbst ist es erst bei Bau des aktuellen Druckers aufgefallen. Entweder man kalibriert von Hand mit Papier unter dem Hotend, oder mit einem Sensor im Mittelpunkt des Effektors!

Von Smoothieware habe ich keine Ahnung - wenn Du Autokorrektur abschaltest (bin ich eh kein Freund von) und der mechanische Aufbau/Kalibrierung passen, wird es sicher auch mit Smoothieware funktionieren.

Zu den Upgrades: neue Arme können helfen wenn die alten nicht maßhaltig sind. Ich würde momentan aber nicht versuchen das Problem mit Geld zu lösen...

Grüße
Manuel

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Deltadrucker, Tantillus Reborn by Toolson/Protoprinter, meine kommerzielle Webseite

Manuel hat vollkommen Recht. Versuche am besten erstmal den mechanischen Aufbau möglich in sich symmetrisch hinzubekommen. Um die rechten Winkel auszumessen am besten die Diagonalen nachmessen, in einem rechtwinkligen Rechteck sind diese gleich lang. Ganz wichtig ist auch, dass das Hotend wirklich fest und möglichst gerade im Effektor sitzt. Da darf nichts kippeln oder wackeln.

Wenn das Ding halbwegs gerade ist und nichts wackelt, sollte es nach einer grundlegenden Kalibrierung einigermaßen okay drucken. Zum Kalibrieren: Ich bin auch skeptisch was einen versetzen Z-Sensor beim Delta anbelangt. Also mach Dir am besten mal die Mühe, und kalibiriere ganz klassisch mit Papier, wie es Manuel hier beschrieben hat.

Frühestens wenn der Drucker halbwegs druckt, solltest Du so etwas wie least squares calibration oder mesh calibration in Betracht ziehen oder Geld ausgeben.