Blut geleckt aber was nun

Moin, moin,

Mein Name ist Roy und ich bin 32. Soviel zu mir. Ich verfolge seit einigen Jahren das Thema 3d Druck und bin absolut fasziniert davon. Bisher haben mich aber die zu Anfangs hohen Kosten und die Qualität abgeschreckt.
Ich habe mir viele Videos und Tutorials zum Ultimaker angesehen und war begeistert wie gut die Qualität mittlerweile geworden ist. Allerdings kann ich weder über 2000 euro in einen Ultimaker investieren, noch sehe ich das ein da ich mich technisch durchaus auskenne und den Preis zu hoch finde, auch wenn es ein durchdachtes Produkt ist das direkt aus der Box kommt und druckt. Ich habe mich in das Thema eingelesen und bin auf die RepRap Geräte gestoßen....

Nun aber auch zu meinen KERNFRAGEN:
Ich möchte ein Gerät selber zusammenbauen. Nicht nur aus kostengründen sondern auch um mich damit auseinander zu setzen. Allerdings habe ich einige Kriterien und wollte wissen was das Forum dazu sagt bzw. mir empfehlen kann.

Der Drucker sollte folgende Kriterien erfüllen:

• er sollte ABS und PLA und ggf. andere Materialien verarbeiten
• er sollte präzise und sauber drucken. 50 micron z.B.
• er sollte ein beheiztes Druckbett habe
• das Druckvolumen sollte min 20 x 20 x 20 cm (ca.) haben
• er sollte via SD Karte drucken können
• Preisspanne wäre grob 500 Euro

Wie gesagt ich bin newbie und vielleicht erwarte ich auch zu viel von so einem Gerät, aber ich habe schon sehr gute drucke gesehen. Mir ist klar das es keine Out-of-the-box Geräte sind und viel Feintuning und Frustmomente dazu gehören, aber das reizt mich auch sehr.

Mit dem geringen Wissen welches ich mir bisher angelesen habe, sind meine Favoriten bisher der Prusa i3 und der Mendel90. Aber ich hoffe auf eure Erfahrung und hoffe nicht zu viel Unsinn hier geschrieben zu haben.

Danke Leute

Quote
Link83
..., sind meine Favoriten bisher der Prusa i3 und der Mendel90....

Bei dem Preislimit ist die Auswahl auch nicht nennenswert größer.

Die könnten auch deine 50micron drucken. Das wirst du in der Realität aber genau einmal ausprobieren und danach nie wieder machen.
ABS drucken fällt aufgrund des fehlenden beheizten Bauraums bei beiden, zumindest für größere Teile flach. PETG wäre die funktionierende Alternative.

PS.: Durchforste die Links aus meinem Footer

---

Lars - Blog, Thingiverse, Git

_{After successfully ignoring Google, FAQ's, the board search and leaving a undecipherable post in the wrong sub-forum don't expect an intelligent reply.}

Für 500€ was wirklich gutes zu bekommen ist sicher nicht einfach (wenn nicht gar unmöglich).
Ich hab nen Fertig China i3 (vom Deutschen Händler) als Fertiggerät für den Preis bekommen.
WanHao i3 nennt sich das Teil. Mit 2-3 kleinigkeiten kann man die hier noch einiges Verbessern.
0.05 sind vermutlich damit auch möglich aber nicht wirklich dolle.
Ich drucke fast nur mit 0.2 und bin ganz zufrieden.
Je langsamer ich Drucke desto besser wird halt auch das Druckbild.

Wenn der Preis eine Rolle Spielt muss man fast zwangsläufig Teile in China Bestellen und in der Qualität Abstriche machen.
Da du keinen Drucker hast musst du dir entweder die Druckteile als Set kaufen oder Drucken lassen.
Gerade Lager, Wellen und Spindeln machen schon was am Druck aus.

Ich Spiele gerade ernsthaft mit dem Gedanken einen schönen Delta (ca. 1000€) oder einen Sparkcube XL (ca. 1500€) zu bauen.

Als ganz Blutiger Anfänger hätte ich mir höchstens ein Kit bestellt. (Teilepaket komplett)
Ich bin zwar immernoch Anfänger aber traue mich jetzt schon an eine Fertige BOM ran. (Teileliste wo man selber schauen muss wo man es her bekommt)

Hier im Forum unter Projekte bekommt man einen ganz guten Einblick und es gibt etliche Open-Builds wie z.b. hier:
[openbuilds.org]
[reprap.org]

@toolson
Das mit dem beheizten Bauraum versteh ich noch nicht so ganz. geht es da nicht nur um die beheizte druckplatte?

Danke aber schon mal für die Links und tipps.

Also ich bin auch bereit Abstriche zu machen. Mir ist klar das es nicht nur darauf ankommt ob der Drucker mit 200 oder 50 micron druckt, sondern das das zusammenspiel stimmt.
Aber mir ist eine saubere präzise Qualität wichtig

was haltet ihr von dem hier...
[www.replikeo.com]


finde den preis verdächtig günstig...

Mit Versand, Märchensteuer und Zoll bist du aber wohl auch über 400€ und hast eher schlechte Chancen auf Support und Garantie.

Ja da hast du recht... aber gibt sogar ein neueres model

[www.dx.com]

Quote
Link83
was haltet ihr von dem hier...
[www.replikeo.com]

Nichts. Hat Fehler, ist nicht durchdacht und besteht nur aus dem allerbilligsten.

EDIT: Ach ja, die Kosten für den Import sollten nicht vergessen werden.

Quote
Link83
@toolson
Das mit dem beheizten Bauraum versteh ich noch nicht so ganz. geht es da nicht nur um die beheizte druckplatte?

Eine beheizte Druckplatte ist notwendig und manche Materialien überhaupt zur Haftung auf dem Druckbett überzeugen zu können.

ABS neigt stark zu warping (thermischer Verzug).
Um große ABS Teile verzugsfrei und frei von Spannungsrissen drucken zu können ist eine Einhausung bzw. beheizter Druckraum notwendig.

Stell es dir wie ein Bimetall vor.
Du druckst ein heisse Lage die sich beim abkühlen zusammenzieht.
10 Lagen später(höher) ist die erste kalt und kurz, die aktuelle Lage aber heiss und lang.
So bauen sich im Bauteil Spannung auf, die dazu führen können das es das Bauteil schon während des Drucks zerreisst.
Hat alles eine halbwegs gleichmäßige Wärme (warmer Druckraum), kühlt es nachher gleichmäßig ab und bleibt entspannt.

Quote
Link83
Also ich bin auch bereit Abstriche zu machen. Mir ist klar das es nicht nur darauf ankommt ob der Drucker mit 200 oder 50 micron druckt, sondern das das zusammenspiel stimmt.
Aber mir ist eine saubere präzise Qualität wichtig.

Löse dich bitte mal von den tollen Werbeversprechen und falschen Ansprüchen.

Eine Schichthöhe von 0,15 mm ist schon sehr sauber und muss erstmal exakt gedruckt werden können.
Das größte Fehlerpotenzial sitzt dabei immer vor dem Drucker.
Hier ein Beispiel mit 0,15mm Schichthöhe: [forums.reprap.org]
Ich hab auch noch ein Benchy mit 0,1 mm gemacht, viel Unterschied zu dem 0,15mm Benchy ist da nicht mehr zu erkennen.
Das 0,07mm Benchy ist fast gar nicht mehr von dem 0,1mm Benchy zu Unterscheiden.
Bei diesen extrem dünnen Layer gehts nur noch ums "können" nicht mehr um alltägliche Drucke.

0,05 mm zu drucken ist reiner Wahnsinn

vereinfachtes Beispiel:
0,2 mm Schichthöhe (guter Standart) kann mit einer 0,4 Düse gedruckt werden.
Vereinfacht geschrieben, eine Bahnbreite von 0,4mm.

0,05 mm Schichthöhe benötigt eine 0,2mm (besser noch kleiner) Düse.

Um ein Bauteil mit gleicher Masse drucken zu können, müssen jetzt also nicht nur 4mal so viele Lagen sondern auch 2mal so viele Bahnen gedruckt werden.

Kurz runtergebrochen: 8fache Druckzeit --> 8faches Risiko für eventuelle Fehler

2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.11.15 11:51.

---

Lars - Blog, Thingiverse, Git

_{After successfully ignoring Google, FAQ's, the board search and leaving a undecipherable post in the wrong sub-forum don't expect an intelligent reply.}

Hallo,

was vielleicht auch eine Möglichkeit wäre , dir einfach den Rahmen ala Prusa I3 selber zusammenzubauen, am stabilsten und einfachsten mit Alu Profilen die du z.B hier bekommst: [www.motedis.com]
Der "Rahmen" eines Prusa ist wahrscheinlich in 30 minuten zusammengebaut. Dann nach Linearführungen/Trapezstangen/Motoren/Kupplungen/Elektronik etc und schon haste einen Drucker.

Oder guck dir den Drucker an, ist wahrscheinlich noch besser für dich ! : [forums.reprap.org]

---

1 Drucker: [forums.reprap.org]
2 Drucker: [forums.reprap.org]
3 Drucker: [forums.reprap.org]

Quote
Link83
Allerdings kann ich weder über 2000 euro in einen Ultimaker investieren, noch sehe ich das ein da ich mich technisch durchaus auskenne und den Preis zu hoch finde, auch wenn es ein durchdachtes Produkt ist das direkt aus der Box kommt und druckt. Ich habe mich in das Thema eingelesen und bin auf die RepRap Geräte gestoßen....
...
Der Drucker sollte folgende Kriterien erfüllen:
...
• Preisspanne wäre grob 500 Euro
...
Mit dem geringen Wissen welches ich mir bisher angelesen habe, sind meine Favoriten bisher der Prusa i3 und der Mendel90.

Das sind exakt meine Voraussetzungen vor ca. 20 Monaten
Allerdings hatte ich ABS direkt ausgeschlossen
Ich hatte mir gegen Mendel90 und für i3 entschieden:
- Größere und preisgünstigere Auswahl an Plastiksätzen
Dies war leider ein tiefer Griff ins Klo, der überwiegende Teil ist schlichtweg Schrott.
Viele Nacharbeiten sind nötig, um ein ein Konstrukt zum Drucken gescheiter Teile zusammen zu zimmern.
- Vertikale X-Achse -> wesentlich mehr Freiheiten bei Extruderwahl/-konstruktion

Tip für den I3: Rework!
Da gibt es reichlich Lesestoff!

UM kann man ebenfalls selbst bauen, ist alles OpenSource.
Es gibt davon auch ein abgespecktes Derivat: Ulticampy!
Von dem Prinzip bin ich 100%ig überzeugt, allerdings habe ich bislang keinen wirklichen Plan, wie ich die Achsen parallel ausgerichtet bekomme, mir fehlt das Grundvertrauen in die notwendige Fertigungspräzision.

Hallo Link 83,

vieleicht wäre das was für Dich?[forums.reprap.org]

Liebe Grüße
Helmut

---

Mit Sch.... und Mist kein Drucken ist.

Ansich ja Helmut aber ich würde den wirklich selber gerne aufbauen.

Hab mir jetzt den ganzen Tag Varianten und Modelle angesehen und viel dazu durchgelesen.

Hab jetzt den SPARKCUBE V 1.1 entdeckt und finde den echt nett.

Hab mir hier auch schon ein paar Threads dazu durchgelesen.

Was haltet ihr von dem Teil bzw. was sind eure erfahrungen?

Sehr gutes Teil und mit ca. 700€ ( bei guten Komponenten ) relativ günstig. Damit erzielen viele Leute sehr gute Ergebnisse.

---

--
Microsoft MVP in den Kategorien DirectX/XNA * Visual C++ * Visual Studio and Development Technologies seit 2011

• Mein Erster (RAMPS 1.4, Selbstbau WolfStrap-Derivat mit Linearführungen, Wade Extruder und E3D lite6 Hotend)
• Cub44 (Selbstbau Dual Wire Gantry Derivat mit Zahnriemen und Linearschienen, RADDS 1.5 und DUE, Custom Hotend - E3D like, Compact Bowden Extruder)
• HexMax (sechseckiger Delta (eigenes Design) mit Druckraum 300mm Durchmesser und >=400mm Höhe, RADDS 1.5, 24V, Custom Hotend, Compact Bowden Extruder)
• P3Steel Toolson MK2 - Keine Zeit zum selbst planen ;-)

Andere Projekte: FSR Board (ABL-Sensor-Platine inkl. Firmware) * ThirtyTwo (32Bit RepRap-Firmware)

Den Sparkcube v1.1 plane und baue ich auch aktuell, bin bei 450€ es fehlen bei mir aber noch RADDS + Driver, DDP+Heizbett, Netzteil.
Der Rest ist bestellt oder bereits eingetroffen.

Wird wohl um 700€ werden insgesamt.

- Habe die Höhe um 40mm und Breite um 40mm vergrößert, hoffe ich hole mir damit nicht zu viele Probleme.
- Wenn das Sparklab noch den Schraubensatz hat, kaufe ihn! Du hast keine Ahnung was im Baumarkt alles nicht zu finden ist oder zu Preisen, dass Dir der Hut hoch geht.

Wenn Du Beschaffungsfragen hast, kann ich dir gerne sagen, welche Händler gut funktioniert haben oder es günstig war, günstig war aber nicht immer vorrangig bei mir.

---

Ich bin ein Maker , mein erstes Teil. [www.thingiverse.com]

Quote
Link83
Ansich ja Helmut aber ich würde den wirklich selber gerne aufbauen.

Hab mir jetzt den ganzen Tag Varianten und Modelle angesehen und viel dazu durchgelesen.

Hab jetzt den SPARKCUBE V 1.1 entdeckt und finde den echt nett.

Hab mir hier auch schon ein paar Threads dazu durchgelesen.

Was haltet ihr von dem Teil bzw. was sind eure erfahrungen?

Hi, der Sparkcube ist eine gute Wahl.

Liebe Grüße
Helmut

---

Mit Sch.... und Mist kein Drucken ist.