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IGUS RJM..RJZ.. - ein Kurzvergleich

geschrieben von bianchifan 
IGUS RJM..RJZ.. - ein Kurzvergleich
30. May 2015 12:32


Nach der Ernüchterung bei den RJ4MP hier noch mal kurz eine detaillierte Gegenüberstellung meiner IGUS-Gleitlager,
allesamt für 8mm-Wellen. Getestet wurde mit nicht wirklich planen Edelstahlwellen, welche händisch poliert wurden.
Aus alter Angewohnheit poliere ich grundsätzlich, wobei ich dies spezeill in Verbindung mit RJMP für überflüssig, wenn nicht gar kontraproduktiv erachte.
Unbelastet gleiten diese Lager auf unpoliertem Stahl sauberer.

RJMP, meine bewährten.


Alte Testlager, entweder aus IGUS Mustersendung oder aus "unbenutztem" Gebrachtskauf, jedenfalls haben sie bereits Nutzungsspuren.
Leichtes SPiel, lassen sich mit geringer Kraft verkanten, sozusagen leichtes SChlackern.
Ich kann nicht ausschließen, dass unhandelte Wellen ein geringeres Spiel zeigen, jedenfalls ist es von IGUS so beacbsichtigt.
Montage soll mit leichtem "Presssitz" erfolgen, die Reprap-Standardmethode mittels fest angezogener Kabelbinder reicht meistens aus.
Offiziell werden Seegeringe benötigt.
Das Lager ist nicht unhörbar, es macht leichte aber deutlich vernehmbare Laufgeräusche

RJ4MP, die neue Variante für Portale und 3D-Drucker

Kein fühlbares Spiel, im Gegenteil, ein Lager wird von der Welle geweitet.
Im Vergleich zu RJMP ist es gröber gearbeitet, es verfügt über weniger lineare Lamellen, im Grunde genommen von Nuten durchbrochener Vollkunststoff.
Axial macht es wesentlich deutlichere Laufgeräusche, radial kann es sogar quietschen.
Haftreibung ist hier durchaus wörtlich zu nehmen, sie ist sehr stark ausgeprägt.
Hauptvorteil ist die 1:1 Austauschbarkeit mit Standard LMxUU-Lagern, man sollte seinem Gerät in jedem Fall eine Einlaufphase zugestehen.

RJZM, die Oberklasse für erhöhte Anforderungen.


RJZM ist die "RJUM"-Variante für geringe Wellendurchmesser.
Das gefühlte Spiel ist höher als bei RJMP, es gibt noch eine weitere Variante mit reduziertem Spiel.
Das hat auch seinen Grund, es ist nuten- bzw. lamellenfrei rundumlaufend gefertigt.
Genauer, es sind zwei Lager stirnseitig eingepresst, in der Mitte befindet sich ein Freiraum.
Bei meinem Musterexemplar schließt eine Seite nicht bündig ab.
Dieses Lager entwickelt die gerinsten Geräusche, deutlich heller als die anderen.
Auf einer Testwelle bewegt es sich tadellos, auf zwei anderen hat es mit Slipstick zu kämpfen, insbesondere bei niedriger Geschwindigkeit.
Nahezu unhörbar ist es dagegen beim EInsatz als Radiallager, imho könnte es in dieser Betriebsart seine Stärken voll ausspielen.
Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund für einen Einsatz bei einem 3D-Drucker, jedenfalls nicht beim klassischen XYZ-Modell.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.05.15 12:32.
Re: IGUS RJM..RJZ.. - ein Kurzvergleich
31. May 2015 04:08
Wenn du schon IGUS Lager nimmst, dann solltest du auch IGUS Alu Stangen verwenden/testen, wie von IGUS empfohlen. Da gleitet das "Plastik-"Lager deutlich leichter.
Und das mit der Passgenauigkeit bei den.RJ4MP kann ich so nicht bestätigen (ich verwende aber auch IGUS Alu Stangen)
Übrigens, meine 8mm RJZM haben keine Rillen für Seegerringe. Evtl. hast du eine neure Ausführung.
Meine RJZM sind jetzt seit fast 4 Jahren auf der X-, und Y-Achse, auf ALU-Stangen im Einsatz - immer noch ohne Probleme

Achim


Achim
Re: IGUS RJM..RJZ.. - ein Kurzvergleich
31. May 2015 05:17
Für Stahlwellen braucht ihr die e7-Folie. Zumindest bei rjum.
Re: IGUS RJM..RJZ.. - ein Kurzvergleich
01. June 2015 04:44
Quote
jsturm
Wenn du schon IGUS Lager nimmst, dann solltest du auch IGUS Alu Stangen verwenden/testen, wie von IGUS empfohlen.
Woher nimmst Du diese Weisheit?
IGUS hat eine ganze Reihe von Lagern und haufenweise Speziallager für alle möglichen Wellenwerkstoffe, eine Empfehlung für Alustangen habe ich noch nicht bemerkt. Im Gegenteil, für deren Alustangen empfehlen sie Gleitlager aus einem speziellen Werkstoff, J200 oder J260, das weiß ich grad nicht auswendig.
Iglidur-J Standard ist für sämtliche Arten von Wellenwerkstoffen geeignet, Stahl, NE-Metalle und Carbon, für V2A wird J sogar ausdrücklich empfohlen.
Vor "J" konntest Du mit Edelstahl vielleicht CD-Regale bauen oder Dein Treppengeländer verzieren.

Quote
jsturm
Und das mit der Passgenauigkeit bei den.RJ4MP kann ich so nicht bestätigen (ich verwende aber auch IGUS Alu Stangen)
Wenn ich eine 08/15 Stahlwelle für einen i3, also pi mal sonstwas ca. 350 mm lang, mit Kraftanwendung in eines der beiden Lager schiebe und danach das Lager vertikal drehe, bleibt die Stange einige Sekunden haften, bevor sie anfängt zu rutschen und unten raus fällt.
Ich behaupte: Deine Alustange würde stecken bleiben! Es sei denn, sie wäre 1m lang..
Es mag sein, das Iglidur "J" auf Alu weniger Abrieb einfährt, ich hab da irgendwo was im Hinterkopf, für mich ist das uninteressant, ich baue keine hydraulischen Pressen.

Quote
jsturm
Übrigens, meine 8mm RJZM haben keine Rillen für Seegerringe. Evtl. hast du eine neure Ausführung
Die RLZMs haben seit ich sie kenne Nuten für SIcherungsringe.
Es gibt sie aber auch in einer Version ohne Nuten zum Einpressen in Stahlaufnahme H7.
Genauso gut gibt es von den RJMPs eine Version zum Einpressen in Alubohrungen, Stahl geht selbstredend auch.
Die sind sogar billiger.

Auch hier gilt, wir reden von 3D-Drucker und ganz speziell in ihrer billigsten Variante: REPRAP!
Auf hochdeutsch: Wiederverwertung von Elektronikschrott mit möglichst wenig Vitaminzufuhr...
Wir bauen hier keine Spritzgussmaschine, um IGUS Konkurrenz machen zu wollen winking smiley
VDX
Re: IGUS RJM..RJZ.. - ein Kurzvergleich
01. June 2015 05:52
... ich habe mich seit 1995 schon ein paarmal mit den Iglidur-Gleitlagern beschäftigt, um sie als Vergleich/Ersatz für normale Kugelbuchsen zu nehmen - jedesmal haben wir davon Abstand genommen, weil das Spiel zu groß war bzw. auch nach dem Einlaufen nicht ausreichend nachzujustieren war.

Anbei Bilder mit ein paar von den Teilen und im Detailbild auch ein paar Infos zum Einbau ...

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.06.15 05:52.


Viktor
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Anhänge:
Öffnen | Download - Iglidur.jpg (466.7 KB)
Öffnen | Download - Iglidur-Detail.jpg (243 KB)
Re: IGUS RJM..RJZ.. - ein Kurzvergleich
01. June 2015 09:53
Also die RJUM ob nun mit J oder E7 laufen beide gut. E7 läuft bei mir hervorragend. Der Nachteil, bei uns nicht relevant, für die E7 Gleitfolien ist, dass diese nur bei Linearbewegungen eingesetzt werden sollen/dürfen und auch nur bei Stahlwellen. Einsatz bei mir ist auf einer h5-Welle von Misumi (ist dort der Standard).


Triffid Hunter's Calibration Guide --> X <-- Drill for new Monitor Most important Gcode.
Re: IGUS RJM..RJZ.. - ein Kurzvergleich
03. June 2015 03:47
Quote
VDX
... ich habe mich seit 1995 schon ein paarmal mit den Iglidur-Gleitlagern beschäftigt, um sie als Vergleich/Ersatz für normale Kugelbuchsen zu nehmen - jedesmal haben wir davon Abstand genommen, weil das Spiel zu groß war bzw. auch nach dem Einlaufen nicht ausreichend nachzujustieren..
1995 war mir die Existenz der Fa. IGUS noch nicht ins Bewusstsein gedrungen, ich hatte als Werksstudent aber schon mal eine Maschine mit beigefarbenen Plastikgleitbuchsen gesehen, wo sonst Sinterbronze hingehört.
Erstmaliges Interesse kam vor knapp drei Jahren auf, als ich über die Zerlegung des Freilaufs eines hochpreisigen Mavic Systemlaufradsatzes recherchierte. Es gab da so einige, die sich über billige Plastiklager echauffierten und es USA-stämmige Korrektive mit hochpolierten keramischen Kügelchen und entsprechendem Salär.
Nach der Demontage fand ich ein völlig verfärbtes Plastiklager...es funzte aber, schlicht und ergreifend, verschlissen waren die Sperrklinken, deren Auflagefläche viel zu klein war, ich unterstelle Kalkül.
....
Beim Ersatz herkömmlicher einstellbarer Umlaufbuchsen kann ich mir allerdings vorstellen, dass spielbehaftete Buchsen ungeeignet sind, wenn es auf Präzision und Wiederholgenauingkeit unter Belastung ankommt, da bräuchte es wohl spieziell gefertigte Aufnahmekonstrukte.
Wenn man die Eigenschaften der IGUS-Lager kennt und beurteilen kann und ihre Grenzen, kann man sie auch sinnvoll einsetzen.
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