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Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse

geschrieben von druckbar 
Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
08. January 2017 08:02
Hallo miteinander,

nachdem ich persönlich mit allen Lösungen rund um Kupplungen an der Z-Achse aus verschiedenen Gründen wenig glücklich bin (flexible Kupplungen die eieren, starre Kupplungen die falsche Ausrichtungen und Verzug nicht kompensieren, gedruckte Kupplungen die bei mir nie die gewünschte Qualität erreichen...), bin ich über Oldham-Kupplungen gestolpert.

Für mich als nicht-Mechaniker hört sich diese Art der Kupplung erst mal ziemlich paradiesisch an: Sie gleicht radiale Viersätze zwischen Antrieb und Spindel aus, erlaubt minimale "Winkelfehler" und arbeitet theoretisch komplett ohne Backlash.
Der Nachteil: billig ist sie nicht, aber gekauft habe ich mir sie schlussendlich doch einmal.

Zuerst mussten neue Befestigungen für die Pendelkugellager und Motoren der Z-Achse her, da der Abstand zwischen Spindel und Motorwelle zumindest auf den zehntel Millimeter auf die neue Kupplung passen muss. Bei der Gelegenheit habe ich das Pendelkugellager grob einen Zentimeter "tiefer gelegt", um bei Zmax noch etwas mehr Abstand zwischen Trapezgewindemutter und Lager (und somit erhofft bessere axiale Stabilität in der Position) zu erreichen. Etwas mehr Material rundherum habe ich dem Teil ebenso gegönnt, wie anschweißbare Seitenteile die die Nachteile der (eventuell) geringen Layerhaftung der Druckteile kompensieren sollen.
Das Ergebnis ist stand heute folgendes:



Bzw. in einer Ansicht ohne die Druckteile:



Bei der Dimensionierung des Motor-Abstandshalters (im ersten Bild die graue "Platte" zwischen Motor und weißem Motorhalter) habe ich den Abstand so gewählt, dass die beiden Teile der Oldham-Kupplung ca. 0,5mm "zu weit" auseinander liegen. Ziel dahinter: das Gewicht des Druckbetts soll zu 100% auf den Pendelkugellagern und nicht auf den Kupplungen liegen.
Die Trapezgewindermutter am Druckbett (SparkcubeXL-Standard Igus JFRKM-ESTM-TR10x2) ist neben dem Pendelkugellager gerade alles, was die Spindel "senkrecht" hält, und hier beginnen nun vermutlich meine Probleme in der Praxis.


Feststellung #1:
wenn ich mit einer Messuhr oben in Verlängerung der Spindel das Druckbett verfahre, bewegt sich bei einer Richtungsänderung die Spindel ziemlich genau 0,01mm auf und ab. Bei mehreren Bewegungen in die gleiche Richtung bleibt sie konstant stehen, die Messuhr vermeldet dann absolut gar nichts.
Mit dem Wert wäre ich mehr als zufrieden.

Feststellung #2:
wenn ich mit einer Messuhr oben auf dem Druckbett dasselbe verfahre, habe ich bei Richtungsänderungen einen Fehler von ca. 0,05mm ... 0,1mm (woran dieser weite Fehlerbereich liegt erschließt sich mir leider nicht so recht). Bei mehreren Bewegungen in die gleiche Fahrtrichtung stimmt die Anzeige der Messuhr mit dem überein, was ich erwarten würde.
Mit diesem Ergebnis bin ich absolut nicht zufrieden, vermute aber dass ich den Fehler innerhalb der Trapezgewindemutter finden würde. Hat hier jemand Erfahrungen damit?

Feststellung #3:
die Trapezgewindemutter hat ziemlich viel Spiel. Wenn das Druckbett ganz unten steht und ich vorsichtig am Ende der Spindel wackel, kann ich diese locker 2mm in X- und Y-Richtung bewegen. Ja, der "Hebel" in dieser Position ist gewaltig lang und das Spiel ganz unten in der Mutter nicht wirklich riesig, aber es reicht dass die Spindel bei schnelleren Bewegungen am oberen Ende anfangen kann zu schwingen. Ist laut, sieht gefährlich aus und ist garantiert nicht gut fürs Druckbild.


Nun, an dieser Stelle bin ich mir nicht so sicher, wie ich weiter experimentieren soll und hoffe auf den ein- oder anderen guten Tipp ;-)



Ich gehe davon aus, dass ich die Spindel aus Konsequenz aus Feststellung #3 am oberen Ende irgendwie "beruhigen" muss.
Viele, viele Beiträge im Forum haben in mir das Bauchgefühl gebildet, dass ein weiteres Pendelkugellager am oberen Ende keine gute Idee wäre. Ob nun aufgrund von unterschiedlicher thermischer Ausdehnung des Alu-Rahmens und der Spindel, oder aber weil die Trapezgewindemutter auf irgendeine Art das dritte Lager wäre... ich bin mit meiner elektronsichen Ausbildung hier wenig Fachmann, aber mein Bauchgefühl sagt das ist keine gute Lösung.
Aber was dann? Hilft irgendwas in Richtung sphärischem Axialkuggellager (z.B. Igus SAM-10) vielleicht?

Weiter bin ich mir nicht sicher, was diesen Fehler bei Richtungsänderung des Druckbetts angeht (Feststellung #2). Ist dies problematisch, oder eher "normal"? Mir fehlen hier irgendwelche Referenzwerte, und in der Regel gibt es während des Drucks ohnehin nur eine relevante Bewegungsrichtung, selbst mit Z-Lift bei Reisebewegung (ob der Z-Lift bei Reisebewegung nun effektiv 1mm oder 0,9mm ist, spielt ja irgendwie doch keine Rolle).
EDIT: Mir ist gerade selbst aufgefallen, dass genau dies nicht der Fall ist: bei einem normalen Layerwechsel fährt die Z-Achse ja z.B. +0,2mm. Bei einem Z-Lift +1,0mm und final -1,mm. Ist also genau die gegenläufige Richtung, 0,1mm Fehler sind hier also schon gravierend...

Ich habe das Gefühl, dass die Oldham-Kupplung trotz ihres stolzen Preises (rund 20Euro je Kupplung) keine schlechte Lösung sein kann, mir aber irgendwie noch die letzten paar Schritte auf dem Weg zum Ziel fehlen. Würde mich freuen, wenn mir jemand helfen könnte die richtige Richtung dazu zu finden =D Danke schon mal für jeden Hinweis darauf ;-)

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.17 10:05.
Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
09. January 2017 05:53
Ich habe diese Kupplungen seit Langem in meinem Sparkcube verbaut, ohne Änderung der Druckteile, und ich habe keine Probleme damit. Einzige Einschränkung ist die Verfahrgeschwindigkeit, die Spindeln fangen an zu schwingen wenn die Geschwindigkeit zu hoch ist. Ich habe allerdings 100mm längere Spindeln als vorgesehen. Da die Geschwindigkeit ohne Schwingen aber hoch genug ist zum Drucken, stört das nicht weiter. Differenzen in der Höhe sind mir noch nicht aufgefallen, könnte ich aber mal nachmessen. Im Druckbild ist jedenfalls nichts sichtbar.


Gruß
Thomas

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Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
09. January 2017 07:38
Hallo Thomas,

die 100mm längeren Spindeln habe ich auch, und vielleicht haben wir sogar das identische Schwingen beobachtet ;-).
Neue Druckteile waren bei mir vor allem nötig weil der Abstand Motorwelle - Spindel viel zu weit war und die Kupplung (in meinem Fall glaub 13x19mm) nie gegriffen hätte. Der Rest war mehr oder minder Kosmetik und vielleicht nicht unbedingt nötig, da hast Du sicherlich recht, aber schaden kann es bestimmt trotzdem nicht ;-)

Falls Du Die Möglichkeit hast ohne viel Aufwand die Höhe beim Verfahren zu messen... das wär 'n Traum, ich wär Dir sehr dankbar dafür =)


Zur Geschwindigkeit... klar kann man die so weit runter drehen bis nichts mehr schwingt, aber mir widerstrebt das gerade noch.
Dank Gehäuse werde ich nur bei Zmax wirklich ans Druckteil kommen, schnell fahren zu können sehe ich deswegen als ziemlichen Vorteil.

Nur so als Vergleich zu meiner Situation: was ist denn bei Dir die maximale Geschwindigkeit?
Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
09. January 2017 07:47
Sagen wir es mal so: Es gibt etliche Sparkcube XL, die mit der "normalen" Z-Achse problemlos funktionieren. Wenn du also solch erhebliche Probleme hast das anständig zum Laufen zu bekommen, dann ist dies sicherlich nicht der Kupplung geschuldet, sondern es gibt irgendwo ein anderes Problem...

Zu den Kupplungen: Viele der "in den üblichen Quellen für 3D-Drucker" (tm) kaufbaren Kupplungen kannst du in die Tonne klopfen. Die machen erhebliche Probleme. Richtig gut geht es mit diesen, daß haben hier schon mehrere ausprobiert. Billiger geht es kaum...


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Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
09. January 2017 08:26
Ah dann sind meine Kupplungen etwas größer, ich habe die GCOC16-5-5 von Misumi verwendet, 16mm Aussendurchmesser und 29mm lang. Die gedruckten Kupplungen habe ich auch versucht, aber zumindest bei mir scheiterten alle anderen Kupplungen am gleichen Problem: Die Teile mit den Schwenkkugellagern und die Motorhalter fluchten nicht 100%. Die üblichen Kupplungen können entweder keinen Versatz ausgleichen (gedruckt), oder nur Winkelversatz (diese elenden Federteile). Die Oldham-Kupplung gleicht den Versatz zwischen Motorwelle und Spindel aus.
Noch ein Wort zur Geschwindigkeit: in Vincents Firmware sind soweit ich mich erinnere 2mm/s für Z eingestellt. Bis 4mm/s kann ich problemlos fahren, ab 7-8 mm/s treten Schwingungen unregelmäßig aus, ab 10mm/s schwingt es immer. Bett von oben nach unten zum Homen dauert also ca. 75s, ich kann damit gut leben. Das Aufheizen dauert wesentlich länger...


Gruß
Thomas

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Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
09. January 2017 09:16
Quote
iceman1306
... Bis 4mm/s kann ich problemlos fahren, ab 7-8 mm/s treten Schwingungen unregelmäßig aus, ab 10mm/s schwingt es immer...

Deckt sich ziemlich genau mit meinen Erfahrungen: bei 8mm schwingt es gelegentlich, vorallem bei Wegen von über 50mm am Stück. Bei 10mm/s schwingt es ab Wegen von ca. 30mm eigentlich immer.
Was mich anspornt ist gerade die einfache Tatsache, dass ich allein durch "Finger auflegen" am oberen Ende der Spindel 100mm/s (EDITsmiling smiley 10mm/s ohne schwingen fahren kann.
Blöd nur, dass man keine "Auflegefinger mit M4 Befestigungsschraube" im CNC-Bastelversand kaufen kann ;-)



Quote
Glatzemann
Sagen wir es mal so: Es gibt etliche Sparkcube XL, die mit der "normalen" Z-Achse problemlos funktionieren. Wenn du also solch erhebliche Probleme hast das anständig zum Laufen zu bekommen, dann ist dies sicherlich nicht der Kupplung geschuldet, sondern es gibt irgendwo ein anderes Problem...

Sagen wir es mal so: "problemlos" ist immer relativ und ich selbst vielleicht auch ein wenig überambitioniert (auch zum Thema "es gibt irgendwo ein anderes Problem" in meinen Augen durchaus eine in Betracht zu ziehende Möglichkeit), dessen bin ich mir ziemlich bewusst.
Neugierig bin ich aber trotzdem, und manchmal schadet es ja auch nicht was neues auszuprobieren... ist ja nicht so, als dass ich unbedingt gleich morgen auf die Fertigstellung des Druckers angewiesen wäre.
Der Weg dahin ist der Spass daran ;-)

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.17 09:24.
Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
09. January 2017 09:50
Das ist mir schon klar, aber nicht klar ist mir, was du erreichen willst ;-)

Beim Design des Sparkcube ist es ja gerade so gewollt, daß die Spindeln oben Schwingen können. Das ist auch garnicht weiter schlimm. Ich hatte den ersten Aufbau bei meinem Cub44 mit M6 Gewindestangen und normalen Messingmuttern und das hat geschwungen wie sonst was. Mehrere Millimeter Ausschlag oben, aber im Druckbild hat man das nicht gesehen.

Mit einer "normalen" Gewindestange erreicht man aber auch keine hohen Geschwindigkeiten. Niedriger Jerk, sehr kleine Beschleunigung und auch die max. Verfahrgeschwindigkeit ist nicht so hoch. bei 2-4mm/s ist da Schluss.

Mit einer TR10x2 wirst du auch nicht auf so extrem hohe Geschwindigkeiten kommen. Auf dem RADDS ist bei 1/64 Microstepping mit der Spindel das theoretische Limit bei ungefähr 20mm/s schon erreicht. Ob diese Geschwindigkeit dann überhaupt tatsächlich erreicht wird, hängt noch von einigen weiteren Faktoren ab...


Im Endeffekt wollte ich nur sagen: Ich denke du wirst hier vielleicht 60€ für Oldham Kupplungen ausgeben und danach exakt das gleiche Problem haben wie vorher... Wenn es schneller oder "weicher" gehen soll, dann rüste die Z-Achse auf Riemen und Flaschenzug um. Das kostet auch nur 60€ und ist bewiesenermaßen der Hit...

Und mit "problemlos" wollte ich eigentlich sagen: Extrem gutes Ergebnis :-) (So gut, daß du auch mit einer Lupe keine Unregelmäßigkeiten in der Layerhöhe mehr erkennen kannst)

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.17 09:51.


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Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
09. January 2017 17:53
Nun, was will ich... eigentlich ganz einfach =)
- eine präzise Mechanik bauen
- 10mm/s ohne schwingen der Spindeln fahren zu können.
- eine Wiederholbarkeit der Z-Bewegung im "sehr guten" Bereich, also meinem Bauchgefühl nach bis zu 0,05mm
vielleicht sollte ich das in zukünftigen Posts klarer definieren, sofern ich es denn selber weiss :-D


Da es hier im Thread aber aktuell hauptsächlich um das Schwingend der Achse mit der Oldham-Kupplung bei mehr als 5mm/s geht (mein Problem mit der Wiederholbarkeit liegt ja vermutlich wo anders), mal wieder zurück zur theoretischen Praxis:
Die Sache mit dem Finger den ich oben auf die Spindel lege hat mich heute nicht mehr in Ruhe gelassen. Ein wenig abstrahiert kam mir dann die Idee mit einem simplen Magneten über der Spindel, ich hab das mal eben zusammengepinselt:



Stark genug das Druckbett anzuheben werden die Magnete über den drei Spindeln nicht sein. Ein erster schneller Test mit einem händisch über eine Spindel gehaltenen Magnet macht mir aber Hoffnung, dass die Magnetkraft ausreicht die Spindel so sachte zu zentrieren, dass sie bei 10mm/s nicht mehr schwingen wird.
Ob das aus Sicht eines Mechanikers / Maschinenbauers / o.ä. sittenwidrig ist, dazu hat mein Bauch ausnahmsweise mal kein Gefühl, aber vielleicht das Forum eine Meinung smiling smiley
Ich kram die Tage mal ein wenig Material zusammen und werd das antesten und anschließend berichten. 10mm/s weden doch irgendwie zu schaffen sein winking smiley
Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
10. January 2017 03:13
Moin,
vielleicht hilft dir das ja deine Schwingungen zu beseitigen (Bild ist von Tobias (sobo84)


Ich habe es bei meinem i3 ähnlich gelöst, allerdings mit Axiallager und Wellenklemmring anstatt Radiallager und Rändelmutter.


Gruß
Siggi


Gruß
Siggi


Geeetech I3 Pro B 8mm Acryl - Mega 2560 - Ramps 1.4 - TMC2100 - MK42 - E3DV6-Clone 0,4 - SSR 522-1dd60-40 (A-Senco) - Marlin RC8Bugfix 26.12.2016 - Repetier Host - Windows 7 64 Bit
Vulcanus mit Linearschienen
Anycubic i3 Mega

Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
10. January 2017 03:18
Das Schwingen der Spindel ist ja eines der "Designelemente" der Lösung des Sparkcube XL. Wenn du eine Fest-/Loslager-Lagerung hättest und die Ursache des Schwingens immer noch da ist, dann würden sich diese Schwingungen auf den Rahmen übertragen und wären dann tatsächlich ein Problem.

Da hier aber eine Pendelmutter und ein Pendellager verwendet wird, wirken sich Ungenauigkeiten als Pendelbewegung aus. Die überschüssige Energie geht dann einfach in diese Schwingung und hat - außer das es nicht schön aussieht - in der Regel keinerlei Auswirkungen.

Die Ursachen für diese Pendelbewegung können eigentlich drei Dinge sein:

1. Rahmen, Pendelmutter, Motor(-halter) und Pendellager sind nicht richtig ausgerichtet. Hier kann man evtl. mit losen Schrauben besser ausrichten.
2. Die Spindel ist krumm. Um das zu prüfen legst du die am Besten auf ein Ceranfeld und rollst diese hin und her. Mit einer starken Lampe hinter der Spindel und einem möglichst flachen Blickwinkel auf den Spalt zwischen Spindel und Ceranfeldoberfläche erkennst du beim rollen sehr schnell, ob die einen Schlag hat. Lösung: Spindel begradigen (gibt auf YouTube Videos darüber) oder eine gerade Spindel besorgen.
3. Die Motor-Spindel-Kupplung hat eine exzentrische Bohrung. Das ist sehr häufig das Problem. Günstigste Lösung ist hier die selbstzentrierende, gedruckte Kupplung von Loco, die ich oben empfohlen habe.

Zu beachten ist, daß die Spindeln NICHT für die Führung des Druckbetts verantwortlich sind. Die Spindeln sind nur für die vertikale Bewegung verantwortlich. Die Führung übernehmen die Führungsstangen. Da der Sparkcube XL nur zwei Führungsstangen hat (wegen einer evtl. Überbestimmung) ist die hintere (die am weitesten von den Führungen entfernte) Spindel jedoch relativ problematisch. Wenn diese zu stark schlägt, dann kann das eben doch Auswirkungen auf das Druckbild haben. Hier können die Hebelkräfte so groß sein, daß das Druckbett sich auf der X-Achse minimal hin- und herbewegt. Eine Bewegung auf der Y-Achse ist wegen der Führungen minimal bis nicht vorhanden und ein Fehler auf der Z-Achse ist ebenfalls so minimal, daß der nicht sonderlich ins Gewicht fällt.


Wenn du wirklich eine mechanisch perfekte Lösung bauen willst, dann ist die Sparkcube XL Lösung nicht die Beste. Diese ist ein sehr guter Kompromiss zu einem sehr günstigen Preis. Wenn du dir z.B. bei DOLD die Easy-Mechatronics-Bausätze anschaust, dann kommst du für die Z-Achse bei drei Lagerpunkten schnell auf 600€. Und optimalerweise würdest du dann keine Wellen zur Führung des Druckbetts nehmen, sondern Linearschienen. Mit China-Teilen kommst du da nochmal auf 50€, mit Markenware nochmal auf schnell 200-400€. Du hättest also den 6-10fachen finanziellen Aufwand. Und das Problem hast du damit immer noch nicht gelöst. Bei allen drei oben beschriebenen Ursachen würdest du mit dieser Lösung noch viel schlimmere Probleme bekommen.


P.S: Der Magnet wird die Schwingung nicht verhindern.
P.P.S: Wie schon angemerkt, wenn es dir um die Geschwindigkeit geht, gibt es bessere und einfachere Möglichkeiten die zu erreichen. Mit einem Riementrieb auf der Z-Achse schaffst du locker 100-200mm/s. Das brauchst du aber eigentlich auch nur beim Homen und beim Sparkcube XL gibt es eine einfache Lösung um die nervigen Zeiten für's homen zu verkürzen: Einfach den Endstop von Z-MAX auf Z-MIN setzen. Damit kann man dann bequem den Abstand der Düse zum Druckbett mit einem Poti einstellen und das Druckbett muss nicht mehr so weit verfahren vor einem Druck...

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.17 03:19.


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Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
10. January 2017 06:28
Quote
siggi60
Moin,
vielleicht hilft dir das ja deine Schwingungen zu beseitigen (Bild ist von Tobias (sobo84)

Ich habe es bei meinem i3 ähnlich gelöst, allerdings mit Axiallager und Wellenklemmring anstatt Radiallager und Rändelmutter.

Gruß
Siggi

Danke Siggi, über was ähnliches hatte ich auch schon nachgedacht... sehe es aber maximal als allerletzte (Not-)Lösung in meinem Fall.
Da an beiden Enden gelagert laut allgemeiner Foren-Meinung aber auch = schlecht ist und die CNC Bastler immer eine Fest/Loslager Kombination bauen, möchte ich damit eigentlich nicht experimentieren (im Gegensatz zu Deinem i3 hat mein Sparkcube ja unten an der Spindel auch schon ein Lager winking smiley )


Quote
Glatzemann
Das Schwingen der Spindel ist ja eines der "Designelemente" der Lösung des Sparkcube XL. Wenn du eine Fest-/Loslager-Lagerung hättest und die Ursache des Schwingens immer noch da ist, dann würden sich diese Schwingungen auf den Rahmen übertragen und wären dann tatsächlich ein Problem. (...)

Ich habe den verdacht, wir beide haben gewaltig aneinander vorbei geredet. Vielleicht ein Fehler meiner Wortwahl winking smiley
Ich meinte mit "schwingen" nicht das von Dir beschriebene "pendeln", über dessen "Funktion" ich mir halbwegs bewusst bin und weswegen ich oben kein festes Lager anbauen wollte.
Ich rede hiervon (die Mühe mit dem Video habe ich mir übrigens extra nur gemach weil Du Dir offensichtlich so viel Mühe mit der Antwort gegeben hast winking smiley )


Der Vorteil der Oldham- Kupplung (das ausgleichen von radialem Versatz und Winkelversatz) wird im sparkcube-Fall ein wenig zum Nachteil:

Stell Dir die Spindel senkrecht vor, die unten in einem Pendelkugellager steht. Die Kupplung können wir in dieser Betrachtung völlig ausser Acht lassen, denn die hält die Spindel nur in Drehrichtung.
Die Spindel kann also auf höhe des Pendelkugellagers einfach umkippen (im Gegensatz zu einer der vielen anderen Kupplungen die die Spindel senkrecht halten würde).
Alles was die Spindel senkrecht hält, ist die Trapezgewindemutter, welche in sich ein wenig Spiel aufweist. Sagen wir an dieser Stelle einfach mal geschätzt 0,2mm.

Wenn die Trapezgewindemutter nun in 30cm Abstand zum Pendelkugellager steht, kann die Spindel (wenn ich mich nicht verrechnet habe) 0,038° kippen.

Wenn die Trapezgewindemutter allerdings nur in 4cm Abstand zum Pendelkugellager steht, kann die Spindel schon 0,286° kippen und macht in 30cm höhe knapp 1,5mm Ausschlag (bei 2cm Abstand wären es sogar schon 0,573° mit 3mm Ausschlag).

Nehmen wir das 4cm Beispiel von eben. Die Oldham-Kupplung hat kein Problem die Kreuzscheibe nicht zu verschieben, denn auch dazu ist (ein wenig) Kraft notwendig. Leichter ist es für die Kupplung bei einer Drehung, die Spindel um die Pendelkugellager-höhe herum in einer kreisförmigen Bewegung zu "kippen".
(Ich hoffe, ich konnte das so einigermaßen verständlich formulieren). Bedeutet nun, dass bei einer Umdrehung des Motors das obere Spindelende einen Kreis mit 1,5mm Radius abbildet.
An dieser Stelle gebe ich Dir recht, der 1,5mm Radius-Kreis wäre vielleicht nicht schlimm, aber wenn genügend Umdrehungen schnell genug passieren fängti die Spindel eben an zu schwingen (und nicht zu pendeln winking smiley ), siehe oben verlinktes Video.


Daher meine sich inzwischen gebildete Theorie rund um die Magnetlösung: Ich brauche oben an der Spindel gerade genug Kraft, dass die Kreuzscheibe der Oldham-Kupplung dort hinrutscht wo sie hingehört, bzw. eben die Spindel nicht von sich aus "kippt". Definitiv nicht so viel kraft, dass die Spindel oben welche-Fehler-auch-immer auf den Rahmen überträgt oder es zu gravierenden Spannungen kommt. Ich habe noch immer Hoffnung winking smiley
Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
10. January 2017 07:45
Mach es dir doch nicht so schwer und höre auf Glatzemann:
Zitat Glatzemann: Im Endeffekt wollte ich nur sagen: Ich denke du wirst hier vielleicht 60€ für Oldham Kupplungen ausgeben und danach exakt das gleiche Problem haben wie vorher... Wenn es schneller oder "weicher" gehen soll, dann rüste die Z-Achse auf Riemen und Flaschenzug um. Das kostet auch nur 60€ und ist bewiesenermaßen der Hit...
Ich hatte auch diese Probleme bei meinem Großen. Nachdem ich die Z-Achse auf Zahnriemen umgebaut hatte waren diese Probleme verschwunden - es war also auch bei mir der Hit. Inzwischen habe ich auch meinen SC auf Zahnriemenantrieb der Z-Achse umgestellt - auch hier war es der Hit !!!!!

Gruß
Walter


1.: Sparkcube xl 1.1 mit 2 Z-Achsen über Riemen / RADDS1.5 mit Thb7128 / Repetier / E3dV6 Hotend / RADDS-LCD/Simplify 3D
2.: Eigenbau-Drucker mit 300x300x400 Bauraum, 2 Z-Achsen über Riemen, Hiwin Linearschienen, Igus Steilgewindespindeln 10x25 für X und Y, RADDS 1.5, THB 7128, M542
3.: MKC MK2 Mini mit 100x100x130 Bauraum, mit 2 Z-Achsen über Riemen, RADDS 1.5 mit RAPS128,
4.: Wanhao Duplicator 8
5.: Eigenbau DLP
Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
16. January 2017 15:18
Ich habe jetzt mit der Messuhr mehrere Messreihen durchfahren. Das Umkehrspiel liegt im Rahmen der Ungenauigkeit der Uhr, im Bereich 0,01 bis 0,02 mm. Wenn ich dran denke nehme ich aus der Firma mal eine andere Uhr mit, die ist 10fach genauer.


Gruß
Thomas

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Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
23. January 2017 08:09
0,01 bis 0,02 Umkehrspiel auf der Z-Achse ist doch super... Und fällt auch gar nicht ins Gewicht ;-) Die Achse fährt ja nicht ständig hoch und runter, sondern einfach nur immer weiter in eine Richtung. Einfach mal die Messuhr anbringen und nullen. Dann 50 mal jeweils Z-Schritte von 0.01mm machen. Wenn es am Ende die 5mm relativ genau trifft und zwischendurch auch immer mehr oder weniger gleichmäßige Schritte gemacht werden, dann ist alles im grünen Bereich. Wenn das viel genauer werden soll, dann steigt der Aufwand (und die Kosten) exponentiell an.


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Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
31. January 2017 08:36
Quote
iceman1306
Ich habe jetzt mit der Messuhr mehrere Messreihen durchfahren. Das Umkehrspiel liegt im Rahmen der Ungenauigkeit der Uhr, im Bereich 0,01 bis 0,02 mm. Wenn ich dran denke nehme ich aus der Firma mal eine andere Uhr mit, die ist 10fach genauer.

Besten Dank dass Du Dir den Aufwand gemacht hast, somit habe ich jetzt zumindest einen Vergleichswert mit dem ich arbeiten kann :-)
Eine genauere Messuhr habe ich auch nicht, aber bei 0,01 bis 0,02 würde ich persönlich ohnehin die fünf auch mal gerade sein lassen ;-)

Leider weigert sich mein Terminplan gerade etwas dagegen, mir Zeit für Druckerexperimente zu gönnen, daher bin ich noch nicht so weit von einem finalen Ergebnis zu sprechen. Zwischendurch habe ich allerdings mal wieder etwas gelernt und bin ein paar Schritte weiter gekommen:

1) Öl ist nicht gleich Öl (was für eine Erkenntnis eye rolling smiley).
Wegen der drylin Muttern habe ich mir nicht so viele Gedanken darum gemacht und mich lediglich auf den "Rostschutzgedanken" in Bezug auf die Spindel beschränkt, was dann doch ein fataler Fehler war: mein "Rostschutz" war wohl doch nicht leicht genug. Auch wenn ich spontan keine rundum stimmige Erklärung aus dem Ärmel schütteln kann, seit ich auf eine minimale Schicht Silikonöl gewechselt habe (hat die Bastelkiste eben gerade hergegeben) ist mein Umkehrspiel deutlich besser geworden. Es ist schon ne Weile her, daher habe ich die genauen zahlen gerade nicht im Kopf, bilde mir ein dass ich aber zumindest schon nahe an den 0,02 mm dran war.

2) Silikonöl, die zweite.
Auch die Oldham-Kupplungen meckern nicht über ein wenig Silikon auf der Scheibe, wer hätte das gedacht eye rolling smiley? Allein dadurch konnte ich schon deutliche Verminderung des Schwingens erreichen, auch wenn es (bei 10mm/s Ziel als meine Messlatte) noch nicht ganz gut ist.

3) Magnete sind Zauberzeug.
die ersten Tests zeigen jedenfalls: die "lenken" (im Zweifel sogar "biegen") eine Spindel weit besser als ich gedacht habe, bin daher weiter optimistisch. Zum wirklichen mechanischen Umbau (hängt in meinem Fall leider doch ein wenig mehr dran als gedacht) hatte ich allerdings noch keine Zeit.

nochmals Vielen Dank euch allen dass ihr mir helft meine wirren Gedanken ein wenig in Spur zu bringen smiling smiley
ich halte euch auf jeden Fall zum Thema auf dem Laufenden, auch wenn meine "Bau-Pausen" gerade etwas länger ausfallen als mir das persönlich lieb wäre...
Re: Oldham-Kupplungen an Sparkcube XL Z-Achse
08. February 2017 14:18
Hallo,

wenn man Z auf Riemen umbaut, wie funktioniert dann MABL? oder werden dann 3 Riemen verbaut?!?

Gruß

Alex
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