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Filamentvorschub

geschrieben von Jack_n 
Filamentvorschub
21. June 2012 07:11
Hallo,

mal nur so eine Spinnerei zu der ich mich über Eure Meinung freuen würde:

Wenn man 1 komplette Rolle 3mm Filament durch ein M3 Schneideisen laufen lassen würde, dann hätte man ja so etwas wie eine endlos - M3 - Gewindestange.

Jetzt könnte man doch hergehen und mit dem Extrudermotor eine gelagerte M3 Mutter rotieren zu lassen.
Das Filament würde dann durch die Steigung der Mutter weitertransportiert und ich vermute fast mal mit richtig Kraft (kommt drauf an wann die Flanken brechen würden , kann man aber etwas durch die Länge der Mutter steuern).

Klar hat das den Nachteil, dass man vom Filament einiges einbüsst , aber ich denke das wäre vertretbar.....

Ich freue mich auf Eure Meinungen

Joachim
hd
Re: Filamentvorschub
21. June 2012 07:25
wenns dann wegen der kerbwirkung beim abrollen nicht bricht und keine luft an die düse fördert.
gruss hd
Elk
Re: Filamentvorschub
21. June 2012 07:56
Hi Jack,

Ich denke theoretisch wäre dies machbar. Vielleicht wäre es sogar denkbar, statt zwei prozessen (sprich vorschneiden und dann noch durch eine Mutter jagen) das schneideeisen direkt im Extruder als Vorschub zu verbauen. Allerdings müsste man irgendwie das Verdrehen des Filaments verhindern, genauso wie auch die allfällig anfallenden Späne des Materials beiseite schaffen.
Dies mal als Theoretischen Ansatz.

Praktisch gesehen und als Verfechter des KISS prinzips, würde ich für diese Idee nicht von der bewährten Transportschraube weggehen. Diese tut hervorragende und sozusagen verschleissfreie Dienste. Meist blockiert ein Extruder auch nicht wegen des unzureichenden Transportsystems sondern wegen schlechten oder thermodynamisch unzulänglichen Hot-Ends.
Wenn das Transportsystem versagt, prüfe ich als erstes immer das Hot-End - in 99% der Fälle ist das Transportsystem nicht schuld, sondern das Hot-End.

Gruss Sebastian
Re: Filamentvorschub
21. June 2012 08:11
Hi Sebastian,

ich will keinesfalls von bewährten und einfachen Dingen abschweifen, sondern eine Idee diskutieren.

Es gab mal ein System von Stratasys, da hat man statt Filament und statt Granulat so vorgegossene Sticks / Pads verwendet.
Das hat sich nie durchgesetzt, aber die Idee fand ich ganz gut.

Man kann zB. im laufenden Prozess anderes Material "einschleussen" ....

Viele Grüße

Joachim
Elk
Re: Filamentvorschub
21. June 2012 08:42
So habe ich das auch nicht gesehen smiling smiley
War meine persönliche EInschätzung zu deiner Idee.

Grundsätzlich sollten die Extruder aus meiner Sicht in folgende Richtung entwickelt werden:
-Möglichst einfacher Aufbau
-Wenige Teile = wenige fehlerquellen
-Möglichst gut verfügbares Material sollte verarbeitet werden (idealerweise auch günstiges... also Granulat)

Bei den Filament-Extrudern ist das Material bezahlbar & der Vorschub sehr einfach realisierbar. Granulat ist noch günstiger, der Vorschub aber um Längen aufwändiger... Klar, man muss immer weiterdenken, sollte aber IMHO in Richtung "einfacher" oder "kostengünstiger" oder "effizienter" denken.
Deine Idee ist sehr Kreativ und ähnelt vom Prinzip her dem HIER... aber ich denke der Mehraufwand der durch das Nacharbeiten des Filaments auf Dich zukommt ist beträchtlich und ich sehe keine offensichtlichen Vorteile gegenüber dem bisherigen Transportsystem...

Gruss Sebastian
Re: Filamentvorschub
21. June 2012 12:17
Hallo Sebastian,

ich sehe bisher auch keine Vorteile.

Irgendwo habe ich so einen Kaufprinter gesehen, den man mit verzahnten Sticks füttern muss. Bin vermutlich deshalb auf diese Idee gekommen, da es den gleichen Effekt hat, aber selber zu machen wäre mit Standardfilament.

Finds aber Klasse, dass man hier Ideen nicht gleich totklatscht - bin aus manchen anderen Foren anderes gewöhnt smiling smiley

Viele Grüße

Joachim
Re: Filamentvorschub
23. June 2012 08:07
Also ein paar Vorteile hat so eine Schraubenvorschub,

  • das Filament welches hinter der Schraube rauskommt hat sicherlich ein durchgehenden gleichen Durchmesser
  • M3 (Flügel-, T-)Muttern sind leicht zu beschaffen
  • Muttern lassen sich Starpel (Erhörung der möglichen Kraft auf das Filament) (bis der Extruder oder was anderes bricht)
  • wenn man das Filament drehen kann, dann wäre es möglich eine Alternative zum Baudenextruder zu schaffen (ohne Schlauch, nur mit einer M3 Mutter am Extruder)
  • M3 Gewinde lassen sich leicht in alle möglichen Materialien treiben (Alu, Teflonstangen oder vielleicht sogar durch eine Motor Achse)
  • Die Mutter wird kontinuierlich gereinigt durch das Filament

Ich habe mal ein Test gemacht, man kann mit etwas Kraft normales 3mm ABS Filament in eine Mutter schrauben, ohne das dabei Spänen entstehen.

Ich denke so eine Lösung würde sich gut eigenen für günstiges Filament (hoche Vorschubleistung und Durchmesser Toleranzen spielen weniger eine Rolle, weil alles auf die Größe der Mutter gestaucht wird)
Elk
Re: Filamentvorschub
24. June 2012 06:38
@ Joachim:
Nein, Totklatschen ist einfach nur dumm. Vor allem sollte man keine noch so absurd klingende Idee im Keim ersticken - jede Idee hat was gutes und wenns zum schluss nur die Erkenntnis ist, dass es keine allzugute Idee war - man ist zumindest um diese Idee reicher. Und vielleicht führt diese Idee zu einer andern, auf die Du ohne die erste nie kommst...

@ Gerard:
Das mit dem gleichmässigen Durchmesser hat was... wobei dies natürlich nur funktioniert, solange das Filament einen leicht grösseren Durchmesser hat. Wenn das etwas zu mager wäre, ists auch wieder vorbei mit der gleichmässigen Dosierung.
Praktisch ist auch die Frage von der Verdrehsicherung noch nicht gelöst und die zusätzliche Kraft die beim Schrauben (durch Reibung) vom Motor nötig wäre, belastet die Komponenten natürlich zusätzlich... das heisst, dass du unter Umständen entweder einen grösseren Motor brauchst oder aber langsamer extrudieren wirst.
Dann gibts noch einen weiteren problematischen Punkt: Die Retracts müssen ja möglichst schnell von statten gehen. dies ist meines Erachtens mit diesem System ebenfalls problematisch. Wenn viele Retracts innert kurzer Zeit auftreten, wäre zudem denkbar, dass das Filament von der Transportmutter "angefressen" wird, da es ohne viel Weitertransport x-mal hin und her geschraubt würde (Reibungswärme = erweichen des Materials?).
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren - vielleicht gerift jemand ja die Idee auf?

Gruss
Sebastian
Re: Filamentvorschub
24. June 2012 19:24
Elk Wrote:
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> Das mit dem gleichmässigen Durchmesser hat was...
> wobei dies natürlich nur funktioniert, solange
> das Filament einen leicht grösseren Durchmesser
> hat.

Man könnte eine M2.5 Mutter nähmen aber das wäre vielleicht doch zu viel
oder sich ein Spezialgewinde schneiden/feilen.

> Wenn das etwas zu mager wäre, ists auch
> wieder vorbei mit der gleichmässigen Dosierung.

Wenn es zu Mager ist könnte man vielleicht das ganze so lösen das man zwei Muttern hat die hintereinander geschaltet sind und die Muttern unterschiedliche Geschwindigkeiten haben, bzw. die eine Mutter Bremst, mit etwas Wärme könnte man das Filament dann stauchen. Dann würde das Filament aus der zweiten Mutter Größen normiert herauskommen.


> Praktisch ist auch die Frage von der
> Verdrehsicherung noch nicht gelöst

Tepichmesserklingen die in einer Führung in das Filament schneiden bzw. es am drehen hinden oder man macht das Filament leicht Oval in den man es zwischen zwei Kugellager presst, die Ovale form verschwindet sowieso spätestens nach der Fördermutter


> und die
> zusätzliche Kraft die beim Schrauben (durch
> Reibung) vom Motor nötig wäre, belastet die
> Komponenten natürlich zusätzlich... das heisst,
> dass du unter Umständen entweder einen grösseren
> Motor brauchst oder aber langsamer extrudieren
> wirst.

Also die Kraft die man benötigt um mit einer M3 Flügelmutter in ein 3mm Filament ein Gewinde zu Drücken (schneiden kann man das nicht nennen) ist schon erheblich, also nichts für einen Extruder

Aber eine externe Vorrichtung die einmal das Filament bearbeitet und dann wieder auf die Spule wickelt wäre einfacher zu bauen



> Dann gibts noch einen weiteren problematischen
> Punkt: Die Retracts müssen ja möglichst schnell
> von statten gehen. dies ist meines Erachtens mit
> diesem System ebenfalls problematisch. Wenn viele
> Retracts innert kurzer Zeit auftreten, wäre zudem
> denkbar, dass das Filament von der Transportmutter
> "angefressen" wird, da es ohne viel
> Weitertransport x-mal hin und her geschraubt
> würde (Reibungswärme = erweichen des
> Materials?).

müsste man untersuchen ob das ein Problem ist (Reibung) ich denke man kann es lösen nur wie Aufwendig ist es (z.B. Retracts nicht über die Drehung des Filaments sondern durch Bewegung der Mutter)


> Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren
> - vielleicht gerift jemand ja die Idee auf?

Irgend jemand kommt sicherlich auf die Idee das man ein 3D Drucker günstig verkaufen kann, wenn man das Geld über Filament wieder rein bekommt. Und damit man immer das Filament vom gleichen Hersteller kaufen muss wird er so ein Extruder haben. Das Filament welches der Hersteller kauft wird normales Filament sein in welchen er dieses Gewinde drückt smiling smiley
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