Drucken mit Zinn
05. January 2013 14:12
Hallo Leute,

Hab heute versucht mit Zinn zu drucken. Die erste Schicht hat gar nicht so schlecht ausgeschaut, doch dann ist das Ganze stecken geblieben.
Habe dazu 3mm Fittingslot von Stannol Legierung S-Sn97Cu3 verwendet. Hotend-Temperatur 265°C

Probleme:
1. Irgentwann bleibt das Zinn am Hotend kleben
2. Zinn kommt in Tröpfchenform
3. Zinn bleibt irgentwann hängen da sich die Förderwalze verklebt

Hab nun wieder ABS eingelegt, habe aber vermutlich das Hotend verklebt, da das nun auch hängen bleibt. Wie kann ich das am besten wieder reinigen?

Hat irgentwer Ideen wie man es schaffen könnte mit Zinn vernünftige Ergebnisse zu erzielen? Gibt es stärkere Extruder wie Wades Extruder? Wenn man es schaffen würde das zu realisieren, könnte man damit Platinen drucken. Ein Dual-Extruder natürlich vorrausgesetzt, würde aber die Reproduktion des RepRap unheimlich vorantreiben.
Re: Drucken mit Zinn
05. January 2013 14:39
Zinn ohne Lötfett/Kolofonium verwenden....
Re: Drucken mit Zinn
06. January 2013 07:22
Rhys Jones hat da schon eine Menge Vorarbeit geleistet: [reprap.org]

Das Problem bei Zinn ist die hohe Oberflächenspannung. Kann man mit einem einfachen Lötkolben nachvollziehen, wenn man versucht, eine Lötbahn auf einer metallfreien Oberfläche abzulegen.

Irgendwo im Netz habe ich mal ein Video einer kommerziellen Firma gesehen, die Zinn per Ultraschall ablegt. Das sah ziemlich gut aus. Es muss da wohl Frequenzen geben, bei denen Zinn auch kalt quasi flüssig wird.


Generation 7 Electronics Teacup Firmware RepRap DIY
     
Re: Drucken mit Zinn
06. January 2013 12:37
Traumflug Wrote:
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> Rhys Jones hat da schon eine Menge Vorarbeit
> geleistet:
> [reprap.org]
> t_boards_.2F_Wiring_.2F_Traces
>
> Das Problem bei Zinn ist die hohe
> Oberflächenspannung. Kann man mit einem einfachen
> Lötkolben nachvollziehen, wenn man versucht, eine
> Lötbahn auf einer metallfreien Oberfläche
> abzulegen.
>
> Irgendwo im Netz habe ich mal ein Video einer
> kommerziellen Firma gesehen, die Zinn per
> Ultraschall ablegt. Das sah ziemlich gut aus. Es
> muss da wohl Frequenzen geben, bei denen Zinn auch
> kalt quasi flüssig wird.
Das mit Ultraschall hört sich technisch recht aufwendig an. Wenn man sich Lötmaschinen anschaut scheinen die mit Druck zu arbeiten, also geschmolzene Lot scheint mit Druck aufgebracht zu werden. Denke das quasi das flüssige Zinn in einem Behälter ist und dann mit Druck hinausgeschossen wird. Klingt aber auch nicht unkomplziert.

Die Oberflächenspannung kann man ja mit dem Flussmittel heruntersetzen, evtl. wäre es eine Möglichkeit das Nozzle damit zu einzuschmieren oder das Nozzle aus einem Metall zu fertigen das mit Zinn keine Verbindung eingeht (Edelstahl?). Das Messing scheint nicht ideal dazu zu sein, schließlich werden ja auch Heizungsrohre mit Zinn gelötet.
Re: Drucken mit Zinn
06. January 2013 20:16
Traumflug Wrote:
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> Es muss da wohl Frequenzen geben, bei denen Zinn auch
> kalt quasi flüssig wird.

Habe ich da in der Schule was verpasst? confused smiley


Detlef

 
Excalibur Hotend
     
reprapzone.blogspot.de

hd
Re: Drucken mit Zinn
07. January 2013 01:32
ultaschallgelötet hab ich mal in den 80igern bei siemens. dort wurden so für relais tungstenkontakte an federstahl gelötet. vorteil ist flussmittelfreies löten. durch die vibration werden auch gasblasen rausgedrückt und das lot in die poren des materials gepresst.
hitze brauchts aber schon dazu. interessant dabei ist, dass sich auf diese weise glas löten oder beschichten lässt. es braucht aber spezielles lot dazu.
gruss hd
Re: Drucken mit Zinn
11. January 2013 12:36
hd Wrote:
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> ultaschallgelötet hab ich mal in den 80igern bei
> siemens. dort wurden so für relais
> tungstenkontakte an federstahl gelötet. vorteil
> ist flussmittelfreies löten. durch die vibration
> werden auch gasblasen rausgedrückt und das lot in
> die poren des materials gepresst.
> hitze brauchts aber schon dazu. interessant dabei
> ist, dass sich auf diese weise glas löten oder
> beschichten lässt. es braucht aber spezielles lot
> dazu.
> gruss hd
Interessant! Habe dazu auch was gefunden: [www.mbr-gmbh.com]
Ultraschall scheint die Oxidschicht auf Metallen, welche das Löten erschwert, zu entfernen. Kalt löten kann man dadurch aber nicht, das Zinn muss schon schmelzen. Allerdings sehe ich bei der Methode ein Problem: Auch die Oxidschicht auf dem Nozzle wird dadurch entfernt und das Lötzinn würde dort wieder kleben.

Hab mir jetzt aber ein arcol.hu Hotend geholt, sieht ziemlich vielversprechend aus, ist komplett aus Alu. Alu oxidiert ja wie allgemein bekannt sehr schnell, deshalb kann man es kaum an der Luft löten (nur mit Speziellen Lötzinn, Ultraschall oder unter Ölfilm). Denke dass das einen Versuch Wert ist.

Eine andere Idee wäre das Inkjet-Verfahren zu nutzen. Nur ist ein Druckkopf sehr schwer herzustellen (zumindest wenn er aus Metall sein soll).
hd
Re: Drucken mit Zinn
12. January 2013 13:35
ich denk mal, dass es auch mit ner alu- düse probleme geben wird. alu- blech (dosen) lässt sich z.b. einwandfrei mit elektroniklot und ballistol als flussmittel löten. und deshalb hast du das gleiche problem wie mit den messingdüsen, wenn die oxydschicht abvibriert wird..
gruss hd
Re: Drucken mit Zinn
13. January 2013 04:40
Hallo Leute.
Aluminium ist ein sehr vielfältiges Metall. Die Werkstoffe aus denen man Getränkedosen herstellt (Deckel aushärtbares Alu, Dose nicht aushärtbares Alu) sind mit den Werkstoffen aus denen ich so eine Düse bauen würde (Al Cu Mg Pp) kaum zu vergleichen. Es besteht die Möglichkeit das Aluminium zu eloxieren, dabei wird mit Hilfe von Strom und Schwefelsäure eine extrem dicke Oxydschicht erzeugt. Dann könnte das vielleicht funktionieren. Ich habe von Freeks gehört die zuhause eloxieren. Ich habe mich das nie getraut, und lasse das in einem Galvanikbetrieb machen.
Die Eloxalschicht ist im Übrigen wesentlich wärmebeständiger als das Aluminium, was auch für den Prozess hilfreich sein könnte.
Gruß
Philipp
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