Nach einigem Zögern bin ich nun doch wieder zurück in den Marlin-Gewässern. Smoothieware auf einem kartesischen System laufen zu lassen, erfordert einen zeitraubenden und aufwändigen Umbau der Software, wofür ich momentan weder Lust noch Zeit habe. Sollte ich irgendwann mal auf die Idee kommen, ein CoreXY aus diesem Drachendrucker zu machen, werde ich es vielleicht noch einmal angehen. Smoothieware ist in erster Linie für Delta- und CoreXY-Drucker geeignet.
Daher habe ich kurzerhand Marlin 2.0.1 aufgespielt und er druckt nun wieder, allerdings mit 32bit Board. Ein erster Testdruck vorgestern verlief erfolgreich. Gerade läuft der 2. Test. Das Ringing ist nach wie vor vorhanden, da es mechanische Ursachen hat.

Jetzt kann es richtig heiß werden, oder ?
Kurz vor dem Wochenende habe ich die notwendigen Hardware-Upgrades passend zum Mosquito-Hotend bekommen, um dieses nun wirklich mit Temperaturen bis zu 450°C betreiben zu können.

Es handelt sich in beiden Fällen um China-Clones. Ob das Versprechen der Hersteller wirklich hält, wird der Praxistest beweisen. Für die Tests habe ich mir tatsächlich einen Handfeuerlöscher besorgt, der griffbereit neben dem Testaufbau stehen wird. Ob die Hardware das Upgrade erfolgreich mitmacht, wird in Kürze ein erster Test zeigen. Dazu muss natürlich erst einmal die Software konfiguriert und der Thermistortyp angepasst werden. Nachdem dann die neuen PID-Werte ermittelt wurden, kann der erste Test starten.

Der Hersteller der 70 Watt Heizpatrone verspricht Werte bis zu 500°C, der Hersteller des Thermistors Werte bis zu 450°C. Die Maximaltemperatur wird also vom Thermistor auf maximal 450°C beschränkt (oder soll ich besser sagen: erweitert?)
Schauen wir mal...



Ein kleineres Mini-Projekt (Zeitraffer-Schiene für schwereres Foto-Equipment mit KI-Steuerelementen (= Künstliche Intelligenz) hat sich in der TODO-Liste vorgedrängelt, sodass dieses erst einmal diese Woche fertig gestellt wird.

So, die Fotoschiene ist fertig (Hardware). Die roten Teile sind übrigens alle auf dem Drachen-Drucker aus PETG gedruckt. Die Laufschienen selbe sind (wie sollte es anders sein) aus dem Baumarkt und in der Gardinenabteilung zu finden. Es handelt sich allerdings um ein ziemlich spezielles Profil. Wenn man sich die Vorderseite der Schiene genauer anguckt, kann man sehen, um welche Art von Profil es sich handelt. Angetrieben wird die Schiene von einem Nema 17 mit Planetengetriebe auf 12V. Angesteuert wird das ganze von einem ESP32 Dual-Core (es gibt auch Mono-Cores), der die Motortreiber auf dem Steckbrett direkt mit beiden Cores ansteuert. Um das möglichst komfortabel zu gestalten, habe ich auf dem Setup im Foto einfach meinen ESP32-Schrittmotor-Tester benutzt, der ein Webinterface per Accesspoint (AP-Mode) verfügbar macht und nur eine einfache Richtungssteuerung erlaubt.

Damit kann ich die Schiene schon prima per Smartphone oder vom Rechner aus steuern. Die Schiene selbst ist verdammt schwer geworden (alles Schwermetall,... ähhh, Stahlplatten, Schrauben, Gewindestange etc.) und wiegt ohne Kamera bereits 3200g.



Ein erster Test der Schiene in einem Anstellwinkel von etwa 70° mit einem Kamera-Equipment von etwa 1200g war erfolgreich. Die ersten Zeitrafferaufnahmen mit DSLR-Equipment können kommen, vorausgesetzt die Wolken verschwinden demnächst.

Geplant ist später der Einsatz eines Einplatinenrechners mit der Fähigkeit, künstliche Intelligenz zu nutzen, konkret: Ein NVIDIA Jetson Nano. Für den gibt es bereits seit Ende Dezember 2019 die Möglichkeit, ein Echtzeitlinux zu nutzen (Realtime Preempt), was die Nutzung von Hardware wie Schrittmotoren direkt vom Einplatinenrechner aus ohne Umweg über zusätzliche Hardware ermöglicht. Man muss sich allerdings darauf einstellen, ein Linuxsystem ohne grafische Oberfläche zu betreiben und sollte sich daher mit der Arbeit an der Konsole gut auskennen.

Erweiterungen wie Pan/Tilt (Rotieren und Neigen) sind in Planung, dauern aber zu lange. Priorität hat erst einmal der Drachen, um den es hier ja schließlich in erster Linie geht.

3-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.01.20 09:27.

Nachdem die Fotoschiene grundlegend funktioniert, habe ich mich wieder dem eigentlichen Projekt zugewandt. Heute habe ich einen ersten Versuch gestartet, einen globoiden Schneckenantrieb zu bauen, der mit einem kleinen Motor auch schwere Lasten bewältigen kann.



Dazu habe ich einfach die gerade fertiggestellte Fotoschiene "missbraucht", um die 3D gedruckten Teile an Schrittmotor und Befestigungsplatten zu montieren und einen ersten Test zu wagen.
Die gute Nachricht: Es funktioniert.
Die weniger gute Nachricht: Es gibt noch viel zu tun, um das brauchbar umzubauen, damit es zuverlässig verwendet werden kann.

Hier ein Kurzvideo vom ersten Test: https://youtu.be/qq-K14qSQ18

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.01.20 15:40.

Nachdem es mal wieder eine kleine Baupause gab, wird es morgen mit dem Entwickeln des Schneckenantriebes weitergehen. In den letzten Tagen musste ich eine andere Maschine auf einen CoreXY-Antrieb umstellen. Das läuft soweit breits sehr gut, sodass die Drucke für den Dragon nun etwas flotter und qualitativ besser aussehen sollten.