Simplify3D Lücken zw. Perimeter schließen

Hallo,
ich habe hier ein Gehäuse mit 2 mm Wandung und im Bereich wo der Deckel aufgesetzt wird ist die Wandung nur ein 1 mm breit.

Zwischen den Perimetern, auch im 2 mm Bereich, habe ich beim slicen Lücken. An welchen Einstellungen muss ich bei Simplify3D drehen um das zu verhindern?
Bisher habe ich immer mit dem "extrusion multiplier" rumgespielt. Da bekomme ich aber oft so niedrige Werte, dass die Druckzeit sich stark erhöht.

Die Werte im Profil habe ich mittels "Temptower" und "Thinwall" ermittelt. Die Drucke sind ansonsten sehr maßgenau.

Vielleicht hat jemand Zeit und Lust sich die Sache mal anzuschauen und den richtigen Tipp.






LCR-Box.stl


LCR-Box.factory

Danke und Gruß

... mach erst einmal einen Probedruck bis zur fraglichen Höhe. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Darstellung der Vorschau nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt.

Ansonsten das ganze Programm notwendig, angefangen mit dem Vermessen des Filament, Abstimmen der extrudierten Menge auf Layerbreite und Höhe usw, usw.

Es ist sehr zu empfehlen, den Druck in mindestens 2 Prozessen zu drucken. P 1 betrifft dann nur eine Art Grundplatte auf dem Druckbett, bei mir standardmäßig 0,19 mm hoch ist und danach wechsele ich zu einem Prozess 2, der durchaus grundlegend andere Parametereinstellungen beinhaltet.
Mit P1 fülle ich sowohl die Lücke zw Druckbett und Nozzel auf (meist Multi auf 125 je nach Material), nach Höhe 0,19 mm gehts dann "normal" weiter, zB ABS mit Multi 0,96.

Die Filamente sind mittlerweile so gut, dass mir 1x messen am Anfang der Rolle reicht und meistens muss ich da noch nicht einmal etwas korrigieren.

sehe ich gerade, Dein Multi steht auf 0,90 , dass kann m.E. nicht richtig sein, wenn Filament mit der Bügelmessschraube gemessen und entsprechend eingetragen ist. Egal, welches Material.

Danke Horst, dass Du dich noch meldest. Ich dachte schon, dass es hier keine S3D-User mehr gibt.

Quote
horst.w
sehe ich gerade, Dein Multi steht auf 0,90 , dass kann m.E. nicht richtig sein, wenn Filament mit der Bügelmessschraube gemessen und entsprechend eingetragen ist. Egal, welches Material.

Das habe ich mehrmals getestet und bin immer wieder bei diesem Wert gelandet. Wenn ich den Fluß erhöhe, dann sieht die Vorschau auch ok. aus.

Bei den Drucken selbst sieht man schon bei Fluß von 0,9 den Zwischenraum am Objekt. Es ist also nicht nur eine Sache in der Slicervorschau. Ich habe mir auch die Profile meines alten Druckers angeschaut. Da habe ich auch teilweise Werte zw. 0,9 und 1,0 drin stehen.

Ich mache heute Abend mal noch ein paar Testdrucke.

Gruß

So hier ist mal ein Testdruck



Die Wanddicke ist schon ziemlich genau 0,4 mm.

S3D passt die Layerbreite in gewissem Umfang an die gezeichnete Objektbreite an (zB 2 mm Wandstärke sind 4 Perimeter à 0,5 mm , selbst wenn nur eine Layerbreite von 0,48 mm eingestellt ist. Ebenso werden kleinere Wandstärken als die erreichbaren 4 x 0,48 mm angepasst, geht das nicht mehr, dann werden eben nur 3 Perimeter in "Überbreite" gedruckt - oder es bleibt ein Spalt zwischen den Perimetern offen, der aber (teilweise) mit Infill aufgefüllt werden kann.

Was ich jetzt machern würde:
- die Filamentstärke genau ausmessen, da kommt es schon auf Zehntel-mm an.
- Multi auf 0,96 bei ABS, ansonsten nach Deiner Erfahrung mit dem verwendeten Material.
- im ersten Schritt die Layerbreite mit der "Automatik" auf 0,48 mm belassen, dann in 0,02-Schritten nach oben resp nach unten in der Vorschau testen, bis Spalten verschwunden sind.. Mit einer 0,40er Düse kann man locker bis 0,6 mm resp 0,30 Perimeter drucken,
Die Anzahl der Perimeter kann im Grunde beliebig angegeben werden, das Programm rechnet es auf das notwendige Maß runter. Umgekehrt, zu wenige Perimeter für die vorgesehene Wandstärke werden dagegen nicht korrigiert, es bleibt ein Zwischenraum, der dann gefüllt wird oder auch nicht.

Sonderfall bei einem Hohlkörper:
Man kann einen Hohlkörper hohl konstruieren - dann wird die Wandung in der Stärke gedruckt wie sie gezeichnet ist, ggf mit den beschriebenen Mängeln.
Man kann aber auch einen entsprechenden Massiv-Körper hohl drucken, indem man der gewünschten Wandstärke entsprechend Perimeter angibt und Innfill auf Null stellt. Dabei gilt aber, dass man es mit einer Außenwandung und einer Innenwandung zu tun hat, zB angegebene 4 Perimeter werden damit zu 8 Perimetern für die Wandung gesamt. Kommt es auf die Innenabmessungen an, ist diese Methode mit Vorsicht zu genießen. Boddemlayer und Toplayer bilden Boden und Deckel, Toplayer auf Null ergibt ein offenes Gebilde.

Die eingestellte Layerbreite bestimmt eigentlich nur die Bahn, die der Druckkopf fährt und das tut er mittig zur Düsenöffnung. Die effektive Breite des gedruckten Strangs ergibt sich aus der Menge extrudierten Materials und der Art und Weise, wie dieser dann vom Düsenboden breit gedrückt wird. Das ist gerade bei Überhängen wichtig und wenn es sich um kleine Layer handelt, muss die untere Schicht soweit abgekühlt sein, dass sie durch den Pressdruck nicht mehr nachgibt.

Deine Factories, gut gemeint, aber damit kann ich nichts anfangen, weil Deine Geräteparameter sicher nicht zu meinen Druckern passen.
STLs der Objekte wären gut, dann kann ich mitspielen ...

ZummTrost, nicht nur Du hast Ärger! Habe vorhin einen knapp 6 h Druck abbrechen müssen, hat knpp eine h gefehlt. Der Druckkopf muss irgendwo hängen geblieben sein, alles oberhalb ist auf Y um 2 cm verschoben. Mist, mal schauen, ob ich noch etwas retten kann.

Quote
horst.w
S3D passt die Layerbreite in gewissem Umfang an die gezeichnete Objektbreite an (zB 2 mm Wandstärke sind 4 Perimeter à 0,5 mm , selbst wenn nur eine Layerbreite von 0,48 mm eingestellt ist. Ebenso werden kleinere Wandstärken als die erreichbaren 4 x 0,48 mm angepasst, geht das nicht mehr, dann werden eben nur 3 Perimeter in "Überbreite" gedruckt - oder es bleibt ein Spalt zwischen den Perimetern offen, der aber (teilweise) mit Infill aufgefüllt werden kann.

Was ich jetzt machern würde:
- die Filamentstärke genau ausmessen, da kommt es schon auf Zehntel-mm an.
- Multi auf 0,96 bei ABS, ansonsten nach Deiner Erfahrung mit dem verwendeten Material.
- im ersten Schritt die Layerbreite mit der "Automatik" auf 0,48 mm belassen, dann in 0,02-Schritten nach oben resp nach unten in der Vorschau testen, bis Spalten verschwunden sind.. Mit einer 0,40er Düse kann man locker bis 0,6 mm resp 0,30 Perimeter drucken,
Die Anzahl der Perimeter kann im Grunde beliebig angegeben werden, das Programm rechnet es auf das notwendige Maß runter. Umgekehrt, zu wenige Perimeter für die vorgesehene Wandstärke werden dagegen nicht korrigiert, es bleibt ein Zwischenraum, der dann gefüllt wird oder auch nicht.

Danke für die ausführliche Antwort. Vom Prinzip hatte ich das auch so gemacht. Ich hatte die Hoffnung, dass es dafür eine bessere Lösung gibt. Wenn ich die Layerbreite schmal eingestellt hatte, dann hatte sich die Druckzeit sehr erhöht. Das hatte mich gestört. Das kommt wohl daher, das eine Layerbreite schneller gedruckt wird als Infill zwischen den schmalen Perimetern. Ich werde aber Deine Vorschläge mal in aller Ruhe nochmals durchziehen.

Zusammen mit meinem neuen Drucker, dem "Neptune4 Pro" von Elegoo habe ich auch mal die verfügbaren Slicer ausprobiert und ich bin wieder bei S3D gelandet. Irgendwie konnte ich mich mit den anderen Slicern von der Bedienung her nicht anfreunden. Auch die Ausdrucke gelingen mir mit S3D besser.

Bist Du, wie ich, auf die 5-er Version umgestiegen?

Vielen Dank nochmals.

ja, V 5.1.2
ich wills mal so ausdrücken: früher war alles besser!

Aktuell kämpfe ich an den Einstellungen für Support, wenn es sich zB um eine "Glocke" (halbes Rohr uä) handelt. Das will mir einfach nicht mehr richtig gelingen, die Berührungsfläche oben sieht einfach grauenvoll aus - kA warum. Solange es nicht im sichtbaren Bereich liegt, sei es drum, beim aktuellen Objekt ist aber mehr als ärgerlich. Naja, wird schon werden, in früheren Versionen wars ja schließlich auch möglich. Überhaupt sind etliche Sachen im Laufe der Versionen verschlimmbessert worden - ohne Not wie ich das sehe, kann aber zB auch an Lizenzen udgl liegen. Auf diese Art wurde mein CAD ausgehungert, indem einfach Optionen entfallen sind.

Der Ärger gestern mit dem abgebrochenen Druck - da kann kein Slicer etwas dafür, das war ganz allein meine eigene Dämlichkeit, da muss man ja schon fast selbst drüber lachen. Kommt aus der Schublade "3 mal abgeschnitten und immer noch zu kurz"

Slicer gibts ja viele, was immer die können, irgend einen Haken haben sie alle, nix ist perfekt.
Bei SLA Druckern bietet Chitubox das Nötigste kostenlos, was die Pro bietet und ggf kostet, weiß ich gerade nicht, aber die vielgelobte Alternative ist (ua) Lychee; der Slicer wird wahlweise in Dual-Funktion SLA / FDM Slicer angeboten und kostet als Pro 129 € oder in den Einzelversionen SLA oder FDM 69 € - jährlich!!! Ich habe die kostenlose 4-wöchige SLA-Pro-Testversion ausgenutzt, aber nachdem was die geboten hat, habe ich auf FDM gleich ganz verzichtet. Da gibts es für mich keinen Grund, den Slicer zu wechseln. Und 129 € jährlich ist einfach zu teuer!

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.24 17:49.