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Sinterbronzelager: Einlaufphase oder besondere Schmierung?

geschrieben von herkra 
Sinterbronzelager: Einlaufphase oder besondere Schmierung?
08. July 2018 17:05
Hi,

hab meine Prusa I3 jetzt auf die X-Achxe von toolson umgebaut. Hauptgrund war eigentlich der Riemenspanner.
Dazu dann das X-Carriage mit den Sinterbronzelager genommen.
Wenn ich das mit dem alten X-Carriage mit LM8UU vergleiche, bin ich der Meinung, dass die Sinterbronzelager merklich schwergängiger sind.
V.a. meine ich ein höheres Losbrechmoment zu erkennen.
Müssen sich die erst einlaufen, oder benötigen die eine spezielle Schmierung?
Hab imho irgendwo gelesen, dass die bei der Herstellung schon in Öl getränkt sind, aber im WWW stehen so viele Weisheiten.... eye popping smiley


Prusa I3 mit Anpassungen nach toolson | MK3 Heizbett | 1,75mm E3D-Clone mit 40W Heizpatrone und Titan-Direct Extruder | Marlin 2.0 bugfix auf MKS SGEN_L mit TMC2008 | Simplify3D 4.1.1
Re: Sinterbronzelager: Einlaufphase oder besondere Schmierung?
08. July 2018 23:24
Hi,

mir erging es ähnlich. Als ich meinen ersten Wagen mit Sinterbronzelager auf einer Welle von Velleman bewegen wollte, ging garnix.
Ich habe dann den Grobmotoriker rausgelassen und die Geschichte mit Gewalt bewegt. Nach einigen Bewegungen merkte ich, dass es flüssiger geht. Inzwischen läuft es geschmeidig.
Auf einer geschliffenen Welle lief es dagegen schon vom ersten Moment an geschmeidig.
Scheinbar sind die Oberflächen-Toleranzen der Wellen unterschiedlich.
Erstaunt hat mich, dass ich die Lager einlaufen konnte. Hätte die Welle für härter gehalten. Inzwischen laufen die Lager aber auch mit verdrehten Positionen, d.h. der Überstände scheinen weg zu sein.
Re: Sinterbronzelager: Einlaufphase oder besondere Schmierung?
09. July 2018 04:39
Ich würde für einen Umbau auf Sinterlager auf jeden Fall neue Wellen nehmen und auch geschliffene die exakt zum Lagermaß passen. Wellen die schon viele Stunden mit Kugelumlauflagern bearbeitet wurden haben gerne feine Riefen, die mögen die Gleitlager nicht.


[www.bonkers.de]
[merlin-hotend.de]
[www.hackerspace-ffm.de]
Re: Sinterbronzelager: Einlaufphase oder besondere Schmierung?
09. July 2018 12:35
Quote
Srek
Wellen die schon viele Stunden mit Kugelumlauflagern bearbeitet wurden haben gerne feine Riefen, die mögen die Gleitlager nicht.
Soo viel hab ich mit dem Teil noch nicht gedruckt. Aber ich hätte dann die alte X-Achse zusammengebaut lassen können.

Quote
Srek
Ich würde für einen Umbau auf Sinterlager auf jeden Fall neue Wellen nehmen und auch geschliffene die exakt zum Lagermaß passen.
exakt zum Lagermaß?
Wie soll ich das verstehen? 8mm Lager -> 8mm Welle. 8,02 oder so wirds wohl nicht geben smiling bouncing smiley
h6 sollte reichen, oder?
Wo kauft ihr i.d.R. so was? Anbieter gibts viele. Bestimmt auch viele wo die Qualität nicht stimmt.

Nochmal zu den Sinterbronzelagern:
zur Frage der Schmierung hat sich noch keiner geäussert.


Prusa I3 mit Anpassungen nach toolson | MK3 Heizbett | 1,75mm E3D-Clone mit 40W Heizpatrone und Titan-Direct Extruder | Marlin 2.0 bugfix auf MKS SGEN_L mit TMC2008 | Simplify3D 4.1.1
Re: Sinterbronzelager: Einlaufphase oder besondere Schmierung?
09. July 2018 12:52
Hallo,

steht alles bereits hier im Forum...

Schmierung nein.

Bezugsquelle hier.

Gruß
Sven


Delta Hexagon M ** Repetier FW ** Repetier Server Pro
Re: Sinterbronzelager: Einlaufphase oder besondere Schmierung?
09. July 2018 22:06
Quote
herkra

Nochmal zu den Sinterbronzelagern:
zur Frage der Schmierung hat sich noch keiner geäussert.

NEIN, Sinter oder Sinter-Bronze-Lager dürfen auf KEINE Fall zusätzlich geölt oder gefettet werden.
Da das gesinterte Mat porös ist und der Schmierstoff IM Matgefüge ab Werk bevorratet ist und über die feine Kanäle an die Lauffläche geführt wird


Hier noch mal was allgemeines zu Sinterlagern

a.
Sinterbroncelager halten bei richtiger Verwendung und Paarung sehr sehr lange und Bedarfen normalerweise keinerlei Wartung

Was darf man NICHT machen
1 Sie dürfen auf Keinen Fall ! geölt oder geschmiert werden, auch die Wellen nicht !
2 NIE auf gebrauchten Wellen verwenden, immer neue Wellen verwenden
3 Man darf die Lagerbohrung auf KEINEN Fall mechanische bearbeiten, weder mit einer Reibahle noch mit Polierpaste polieren !
4 Man darf sie NICHT mechanisch durch Klemmen befestigen sondern nur leicht fixieren.
5 Man darf sie NICHT z.b in eine Drehmaschine einspannen.
6 Man darf sie NICHT z.b auf einen harten Steinboden fallen lassen, weil die dann in der Regel verzogen sind
7 Man darf sie NICHT mir WD40 oder ähnlichen Mitteln wie Fettlösern versuchen zu reinigen
8 Die Wellen selber auf den die Lager laufen dürfen nicht mit Fettlöslichen Reiniger gereinigt werden.


Was darf man

1 Falls man sie mal reinigen sollte, was bei passender Paarung eher nicht vorkommen sollte, sollten man
nur einen nicht fasernden trockenen Lappen verwenden
Bei Kleinen Lagern ist ein Baumwollfaden ( zb bei PC-Lüfter Sinterbronzelagern) zu verwenden
Den dann 2-3 mal durchziehen, eventuell doppelt oder mehrfach nehmen damit der zum Durchmesser passt

b.
Grundsätzlich ist es aber so wenn die Lager Probleme machen sind die meisst verschlissen und müssen dann meisst getauscht werden

c
Was kann man machen wenn die Lager anfangen Problem zu machen aber noch nicht mechanisch gross verschlissen sind und man noch etwas Laufzeit herrausholen möchte

1 Lager etwas erwärmen ( zg Heisluftgebläse/Fön )
2 Lager nun in verschliessbaren Behälter mit Fettlöser geben z.b WaschBenzin ( kein Normales von der Tanke )
Wichtig ist das der Fettlöser ein flüchtiger ist.
Das ganze aber und an etwas schütteln, und je nach Lagergrösse ca 4-24 Std einlegen
3 Lager liegen lassen bis der Fettlöser KOMPLETT verdunstet ist plus 1-2 Std oder mit Heisluftgebläse/Fön nachhelfen
4 Lager abkühlen lassen und in eine Tüte damit und dann ab für 3-4 Std in den Gefrierschrank

5 Etwas dünnes Leichtlaufoel im Topf erhitzen so um die 80-100 Grad, dann eiskaltes Lager reinwerfen und ca 30-60min "kochen"
6 Topf dann vom Herd nehmen UND NUN GANZ Wichtig NICHT Lager rausnehmen, sondern warten bis das Oel komplett auf Umgebungstemp abgekühlt ist.
7 Das nun kalte Lager aus dem Topf nehmen
8 Lager nun mit TROCKENEN und 100% fusselfreien Lappen komplett trocken wischen
9 Lager ist nun fertig zu Verwendung


Noch was kurz am Rande ( Verbrennungsmotor und Schmierung Kolben ) da hier auch auf einem Oelfilm geglitten wird
Ist zwar nicht 100% vergleichbar aber trotzdem

Was ist besser ?

Neuer Alublockmotor 0 KM
oder
Neuer Graugussblockmotor 0 KM

Egal beide haben keine Notlaufeigenschaften wenn der Oeldruck nicht mehr da ist und gehen dann schnell fest
Der Alu sofort, der Grauguss hält etwas länger

Was ist besser ?

Fast neuer/oder alter Alublockmotor >5000 KM ( sieht Aussen supersauber aus )
oder
Fast neuer/oder alter Graugussblockmotor >5000 KM ( ist Aussen mit einer dicken fettiger Dreckschicht belegt )
Was ist besser ?

Der Alu ?
Nein der geht sofort fest wenn kein Oeldruck da ist
Der Grauguss das Oel ist vom Zyliner DUCH den Block nach aussen gewandert und hat den Block
a er ist weitaus stabiler geworden, weil in der Gusslunkern sich Oel ablagert und ein festigt
Gebraucht Blöcke sind daher auch um mehren Kilo schwerer als nagelneue
b er ist leiser geworden
c er hat sehr gute Notlaufeingenschaften man kann oft sehr lange fahren bevor da was defekt geht,
dass geht dann eher auf die Lagerschalten an der Kurbelwelle
je nachdem wie hoch vorher der Oelverbrauch war

Und deswegen benutz ein Motorbauer wenn er einen Wagen neu aufbauen will ( Motorsport), keinen neuen
sondern in der Regel einen gebrauchten Motorblock der dann aufwendig aufgearbeitet wird


Gruss


Hardwarekiller

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.18 22:12.



Seit 2011 und damit 13 Jahre EIGENER Erfahrung in 3 D Druck und nicht nur von andern nachgeplapperter
Mein Club Hackerspace Frankfurt-Main
Seit 2011 nun im 3D Druck-Treffen jeden Mitw 19.00 Uhr - openend
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Vorserien/Serienentwicklung prof. automotiv, Elektronikentwicklung , Controllertechnik(8/16/32Bit
Entwicklung Reprapelektronik, Stepper/Servo und Sensortechnik, Software sowie Mechanik
Re: Sinterbronzelager: Einlaufphase oder besondere Schmierung?
10. July 2018 06:23
thumbs up
Verstanden und gespeichert.

Danke für die gute Erklärung.

Gegen 1.) und 2.) hab ich eh schon verstossen.tongue sticking out smiley
Hol ich mir mit neuen Wellen auch gleich neue Lager.


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Re: Sinterbronzelager: Einlaufphase oder besondere Schmierung?
11. July 2018 03:39
Quote
herkra
h6 sollte reichen, oder?
Korrekt, es gibt genug Leute die irgend eine 8mm Welle ohne Schliff, evtl. noch verchromt, nehmen und sich wundern warum es nicht klappt.
Ich habe einen großen Teile meiner Sachen auch von Pietrzak bezogen, der Kram läuft einfach.
Was man noch bedenken sollte, die Sinterlager sind dafür gedacht eingepresst zu werden, das klappt halt bei RepRap 3D Druckern so nicht. Deshalb nehme ich immer die dickeren Lager die auch ohne Pressung schon einen guten Sitz haben, die dünneren verformen sich zu leicht und sitzen auch nicht präzise wenn sie in Druckteilen eingebaut sind.


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Re: Sinterbronzelager: Einlaufphase oder besondere Schmierung?
11. July 2018 07:32
Quote
Hardwarekiller
Noch was kurz am Rande ( Verbrennungsmotor und Schmierung Kolben ) da hier auch auf einem Oelfilm geglitten wird
Ist zwar nicht 100% vergleichbar aber trotzdem

Was ist besser ?

Neuer Alublockmotor 0 KM
oder
Neuer Graugussblockmotor 0 KM

Egal beide haben keine Notlaufeigenschaften wenn der Oeldruck nicht mehr da ist und gehen dann schnell fest
Der Alu sofort, der Grauguss hält etwas länger
@ das ist Falsch

Was ist besser ?

Fast neuer/oder alter Alublockmotor >5000 KM ( sieht Aussen supersauber aus )
oder
Fast neuer/oder alter Graugussblockmotor >5000 KM ( ist Aussen mit einer dicken fettiger Dreckschicht belegt )
Was ist besser ?

Der Alu ?
Nein der geht sofort fest wenn kein Oeldruck da ist
Der Grauguss das Oel ist vom Zyliner DUCH den Block nach aussen gewandert und hat den Block
@ das ist Falsch
a er ist weitaus stabiler geworden, weil in der Gusslunkern sich Oel ablagert und ein festigt
Gebraucht Blöcke sind daher auch um mehren Kilo schwerer als nagelneue
@ das ist Falsch
b er ist leiser geworden
c er hat sehr gute Notlaufeingenschaften man kann oft sehr lange fahren bevor da was defekt geht,
dass geht dann eher auf die Lagerschalten an der Kurbelwelle
je nachdem wie hoch vorher der Oelverbrauch war

Und deswegen benutz ein Motorbauer wenn er einen Wagen neu aufbauen will ( Motorsport), keinen neuen
sondern in der Regel einen gebrauchten Motorblock der dann aufwendig aufgearbeitet wird


Gruss


Hardwarekiller

Man kann keine Sinterbuchsen mit einem Verbrennungsmotor vergleichen.
In einem Vebrennungsmotor wird das Oelrückhaltevolumen über die Honung und den
Minutenringen bestimmt (Kolbenringe).
Da ist das egal, kein Oeldruck, dann Motor kaputt...
Auch ein Alu-Motor hat eine gehonte Stahlbuchse, oder die Laufbuchse ist mit einer Stahllegierung beschichtet.

Was ist besser ? wenn man keine Ahnung hat, einfach mal nichts schreiben.

Sorry für ein wenig off topic
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